Kapitel 19 || RAINDROPS
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Erschöpft starrte ich die Decke über mir an und musste meinen Atem erstmal wieder einigermaßen unter Kontrolle kriegen, sowie Jungkook auch der nun neben mir lag.
„Ich hab noch nie an Weihnachten gefickt aber ich glaube ab sofort sollte ich es jedes Jahr tun."
Schmunzelte Jungkook und ich verpasste ihm einen spielerischen Schlag auf seine Brust.
„Idiot."
Konnte ich nur den Kopf schütteln und lehnte mich anschließend hinüber zum Nachtisch.
Ich checkte mein Handy doch immer noch keine Spur von Taehyung.
Ist er jetzt untergetaucht oder was-
„Tut mir leid."
„Huh?"
Wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und drehte meinen Kopf zu Jungkook der mich nun ernst anblickte während er sich auf seinen Ellenbogen abstützte.
„Ich hätte dich an jenem Tag nicht würgen sollen, ich hätte allgemein nicht handgreiflich werden sollen das war einfach nur bescheuert von mir."
Konnte ich die Reue in seiner Stimme hören doch wie ich halt so bin wollte ich ihn trotzdem noch etwas ärgern.
„Das ist alles...? Tzz, ich hätte jetzt eine Chanel Tasche als Entschuldigung erwartet aber gut..."
Erhob ich mich von dem Bett und wollte grade ins Bad ab marschieren als Jungkook mich aus dem nichts an meiner nackten Hüfte packte und zurück auf das Bett, beziehungsweise auf seine Brust zog.
„Soll das heißen du nimmst meine Entschuldigung nicht an?"
Ich tat extra so wie als würde ich überlegen.
„Mhmmm, ich weiß nicht. Ich hatte die Tage danach schon noch ziemliche Schmerzen beim schlucken."
Plötzlich wurden Jungkook seine Pupillen dann größer und er fragte fast schon besorgt.
„Wirklich...?"
„Jungkook du hast mich 8 Minuten lang gewürgt, dachtest du im Ernst ich trag davon keine Schäden die Tage danach?"
Seine Augen bewegten sich im meinem Gesicht hin und her, fast schon zögerlich legte er mich dann auf meinem Rücken ab.
Ich lag nun auf der Matratze und blickte Jungkook fragend an.
„Was-"
„Es tut mir so schrecklich leid."
Küsste er dann sanfter denn je meine Schulter entlang bis herunter zu meinem Dekolleté.
„Ich wollte mich nicht...in dieses Monster verwandeln das anderen Schmerzen zufügt."
„Jungkook..."
Seufzte ich was ihn dazu brachte von meiner Haut aufzusehen.
„Du bist kein Monster."
War das glaube ich das ehrlichste was ich in meinem ganzen Leben ausgesprochen habe.
„Mag sein das du nicht perfekt bist aber wer ist das schon? Ich zu 100% nicht, Taehyung auch nicht, mein Vater auch nicht, auch wenn er gerne so tut als wäre er es..."
Legte ich meine Hand auf der Wange des Schwarz Haarigen ab.
„Du hast einen Fehler gemacht, du bereust es und du hast dich entschuldigt. Was könnte ich mehr verlangen als das?"
„So viel mehr...du solltest so viel mehr verlangen."
Hauchte er.
Ich schüttelte den Kopf.
„Lass uns einfach vergessen was passiert ist und nach vorne blicken, mh?"
Schlug ich nun vor.
Jungkook nickte.
„Das wird wohl das beste sein..."
Flüsterte er.
Wir hielten für einige Sekunden Augen Kontakt in Stille bis ich schließlich meinte.
„Ich denke ich sollte eine Dusche nehmen..."
Räusperte sich Jungkook und erhob sich von dem Bett.
Grinsend sah ich ihm dabei zu wie er seine Boxershorts wieder anzog während ich mich aufsetzte und die Decke über meine Brust zog.
„Wie schade das ich keine Einladung bekommen habe um mitzukommen. Wir könnten so viel Wasser sparen..."
Mit einem Mal drehte sich Jungkook wieder zu mir um.
„Seit wann brauchst du Einladungen? Bist du nicht eher die Frau die einfach überall unaufgefordert auftaucht?"
Grinste Jungkook verschmitzt und ich dachte für einen Moment nach.
„Da hast du zwar recht aber für bestimmte Dinge brauche ich dann doch eine Einladung."
Meinte ich und schmollte etwas verspielt.
„Wenn das so ist..."
Lehnte sich Jungkook mit seinen Handflächen auf dem Bett ab.
„Hätten sie lust auf eine heiße Dusche zu zweit? Du weißt schon...das man sich am Heiligabend nicht so allein fühlt, mh?"
Schaute er mich mit seinen braunen Augen an und ich konnte nicht anders als zu sagen:
„Wenn nicht nur die Dusche heiß bleibt..."
Biss ich mir auf meine Unterlippe und Jungkook brummte amüsiert.
„Du kleine..."
„Was? Huh?"
Lehnte ich mich zu ihm so das sich unsere Nasen schon fast berührten.
„Was bin ich...? Sag es doch."
„Eine kleine, verwöhnte göre. Das bist du."
Stieß er sich vom Bett ab und lief Richtung Badezimmer.
„Naww, du findest das ich eine Prinzessin
bin? Wie nett von dir."
Konnte ich es nicht lassen und musste ihn einfach ärgern.
„Und die Badezimmer Tür schließt sich in 4..."
Fing er an zu zählen was mich rufen lies:
„Yah, trägst du mich nicht?"
„Wieso sollte ich? 3..."
„Dann werde ich auch nicht kommen."
Schmollte ich nun wieder und legte mich zurück in das Bett.
„Dein Ernst?"
Hörte ich Jungkook fragen und ich nickte während mein Rücken zu ihm gedreht war.
„Ich war noch nie bei etwas so ernst."
Blieb ich bei meiner Meinung.
„Tzz, ich hatte mein Weihnachts Sex sowieso schon also ist es mir egal."
Konnte ich förmlich sehen wie er arrogant mit den Schultern zuckt aber innerlich wusste ich das er es nicht so meint.
Jungkook kann nie genug Sex haben.
Man könnte ihn 6 mal am Tag befriedigen und er wäre trotzdem noch für ein 7 und 8 mal bereit.
So ist er halt einfach.
Ich liebe Sex zwar auch aber es ist noch um einiges extremer als ich.
Er hat es nötig, ich nicht unbedingt.
Ich mache es aus Lust und Spaß, er macht
es...aus anderen Gründen die mir nicht bekannt sind.
Wie auch immer.
Als ich hörte wie die Badezimmer Tür sich schloss drehte ich mich wieder auf die andere Seite.
Was ich erblickte war mein Spiegelbild.
Das bin also ich...?
Mhm garnicht mal so schlecht.
Betrachtete ich mich selbst, meine zerzausten Haare und allgemein mein fertiges ich.
Ganz davon abgesehen das ich nach Sex immer etwas mitgenommen (im guten Sinne) aussehe gefällt mir irgendwas an mir selbst nicht...
Und mir fällt gerade auch auf was es ist...
———
Nach ungefähr 20 Minuten war ich mit meiner Dusche fertig.
Klar, meine Dusche wäre spannender mit Lucia gewesen aber ich hatte jetzt um ehrlich zu sein keine Lust ihr das Gefühl zu geben das ich sie wirklich brauche und sie deswegen ins Badezimmer trage.
So tief bin ich nun auch wieder nicht gesunken.
Aber...sinke ich überhaupt wenn ich so etwas tue oder steige ich dann nicht sogar mehr auf?
Ach, ich hab keine Ahnung.
Mit einem Handtuch um meine Hüfte gewickelt stand ich nun also vor einen Spiegel und trocknete währenddessen mit einem anderen Handtuch meine Haare ab.
„Lucia, mach dich darauf gefasst gleich ordentlich von mir bestraft zu werden."
Rief ich nebenbei doch bekam keine Antwort.
„Du kannst ruhig nicht antworten, das was am Ende passiert wird das gleiche sein und zwar das ich dich hart ficke."
Warf ich das Handtuch beiseite doch wunderte mich langsam weil ich immer noch keine Antwort bekam.
„Gut gut, ist doch nur Spaß. Heute werde ich dich verschonen, kleines. Musstest schon genug arbeiten."
Öffnete ich die Tür doch als ich mich umschaute sah ich niemanden.
„Lucia...?"
Fragte ich nun, keine Rückmeldung.
„Lucia das ist nicht-"
Wurde ich gerade ernster doch mir stockte der Atmen als ich sie aus dem nichts auf dem Balkon erblickte.
Ein kleines Lächeln zierte ihre Lippen.
„Wie gefallen dir meine neuen Haare?"
Stand sie ganz unschuldig in einem weißen Hemd das ihr grade mal bis zu den Schenkeln ging da.
Ich konnte sie weiter nur schockiert anstarren.
„Sieht es so schlimm aus?"
„Nein...uh..."
Lief ich nun etwas auf sie zu.
„Diese Veränderung kam nur etwas unerwartet."
Gab ich dann zu und konnte meine Augen einfach nicht von ihr lassen.
Als ich dann direkt vor ihr stand konnte ich nicht anders als zu grinsen.
„Kurze Haare sehen Sexy an dir aus."
„Wirklich?"
Zog sie ihre Augenbrauen hoch und ich nickte.
„Fuck ja. Jetzt sieht man deine heißen Schultern viel besser."
Lies ich meine Hand ihren Hals bis hinunter zu ihren Schultern fahren.
„Ich finds heiß."
„Wenigstens einer...mein Vater wird's hassen."
Ich stoppte für einen Moment in meiner Bewegung und blickte in ihre braunen Augen.
„Ja, weil er alt ist und kein Geschmack hat."
„Nein, du verstehst nicht. Er hat meine langen Haare vergöttert-"
„Du sagst es schon richtig. Deine langen Haare. Nicht seine. Du bist eine erwachsene Frau und bist alt genug selbst zu entscheiden was für einen Haarschnitt zu tragen willst. Da hat niemand etwas mit zu reden. Es ist dein Körper."
Fuhr ich mit meiner Handfläche ihre nun schulterlangen schwarzen Haare entlang.
„Wenn du wollen würdest könntest du dir hier und jetzt auch eine glatze rasieren und sie dir danach bunt färben. Keiner könnte dagegen etwas sagen weil es dein Kopf und dein Körper ist. Kapiert?"
Stupste ich sanft ihre Stirn an was Lucia kichern lies.
„Ja, Chef. Kapiert und gespeichert."
„Will ich auch hoffen den diese Frisur sieht fucking gut und vor allem hot aus."
Zog ich sie an ihrem Nacken zu mir.
„Das einzige was dein Vater sagen kann ist das du mit dieser sexy Frisur das allgemein wohl gefährdest aber da er ein Mafia ist und ihm Menschen leben scheiß egal sind dürfte das kein Problem darstellen."
„Du idiot."
War das letzte was Lucia lachte bevor sie aus dem nichts ihre Lippen sanft auf meine drückte.
———
Nachdenklich starrte ich in die leere.
„Tae!"
Riss mich Jimin aus den Gedanken und ich wendete meinen Blick wieder zu ihm.
„Mh?"
„Was ist los mit dir? Du bist schon seid 40 Minuten so seltsam."
Drückte Jimin meine Hand etwas fester und ich seufzte nur.
„Tut mir leid. Das hier gerade ist alles was ich will ich meine..wir sind hier in Paris, sitzen auf einer Bank und schauen die Sterne zusammen an während wir Crêpe essen. Wir müssen uns nicht sorgen das uns irgendjemand sieht. Wir können einfach glücklich zusammen sein aber-"
„Du hast Schuldgefühle wegen Lucia?"
Fragte Jimin nun und schaute mich mit seinen braunen, weichen Augäpfeln auf.
Ich nickte nur stumm.
„Sie einzusperren...das war und ist nicht fair. Ich fühle mich wie ein Stück scheiße-"
„Hey."
Unterbrach mich mein Freund direkt und umfasste mein Gesicht mit seinen Händen.
„Wag es noch einmal so über dich selbst zu sprechen und sieh wie ich höchstpersönlich dich bestrafe."
Ein schmunzeln lag nun auf meinen Lippen weil ich innerlich wusste das Jimin niemals in der Lage wäre das zu tun.
Er ist viel zu sanft dafür.
„Aber jetzt im Ernst..."
Strich Jimin meine Wange entlang.
„Natürlich ist es nicht fair das Lucia in einem Badezimmer eingesperrt wurde aber ist es nötig gewesen...?"
Langsam nickte Jimin zu sich selbst während ich ihm aufmerksam zuhörte.
„Ja, ja das war es. Es war nötig damit wir uns sehen können. Damit wir endlich etwas Glückliche und unbeschwerte Zeit verbringen können und daran ist nichts falsch. Ich wünschte auch die Situation wäre anders aber leider...ist es das nicht."
Seufzte Jimin zum Ende hin.
„Eines Tages da werden wir alle zusammen sitzen und darüber lachen, das verspreche ich dir Tae."
Eine kleine Träne lief mein Gesicht hinunter was Jimin dazu brachte sie vorsichtig weg zu streichen.
„Ich wünsche mir nichts lieber als das."
Legte ich meine Arme um seine schmale Hüfte und versteckte mein Gesicht in seinem Nacken.
„So, so sehr..."
Schluchzte ich.
„Bitte weine nicht Taehyung. Wir sollten die Zeit die wir noch miteinander haben glücklich verbringen, ohne Tränen."
„Tut mir leid."
„Nein, ist schon gut mein kleiner..."
Drückte Jimin mich sanft von sich weg und platzierte einen liebevollen Kuss auf meiner Stirn.
„Ist alles gut."
Flüsterte er anschließend gegen meine Lippen.
„Nur mit dir ist alles gut Jimin."
Antwortete ich daraufhin.
„Nur mit dir kann ich glücklich sein."
Hoffentlich...
Oh, hoffentlich...
Werden Jimin und ich uns eines Tages nicht mehr verstecken müssen.
Hoffentlich werden wir unsere Liebe eines Tages einfach ausleben können...
Oh bitte lieber Gott...
Ich flehe dich an.
Lass meinen Wunsch wahr werden...
Ich will doch nichts mehr als das.
Ist es zu viel verlangt jemanden lieben zu dürfen?
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