
𝟏𝟎 | 𝐠𝐢𝐫𝐥𝐬 𝐧𝐢𝐠𝐡𝐭?
"𝑾𝒆 𝒂𝒍𝒍 𝒅𝒊𝒆. 𝑻𝒉𝒆 𝒈𝒐𝒂𝒍 𝒊𝒔𝒏'𝒕 𝒕𝒐 𝒍𝒊𝒗𝒆 𝒇𝒐𝒓𝒆𝒗𝒆𝒓, 𝒕𝒉𝒆 𝒈𝒐𝒂𝒍 𝒊𝒔 𝒕𝒐 𝒄𝒓𝒆𝒂𝒕𝒆 𝒔𝒐𝒎𝒆𝒕𝒉𝒊𝒏𝒈 𝒕𝒉𝒂𝒕 𝒘𝒊𝒍𝒍."
𝑪𝒉𝒖𝒄𝒌 𝑷𝒂𝒍𝒂𝒉𝒏𝒊𝒖𝒌
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ERSCHÖPFT SCHMISS ICH meinen Koffer in die Ecke des Schlafzimmers legte mich auf das Bett und schloss daraufhin sofort meine Augen. Erst jetzt hatte ich das Gefühl, endlich etwas abschalten zu können.
Noch vor ein paar Tagen hätte ich wohl nicht gedacht, dass dieser Fall so enden würde.. dass er die Wahrnehmung auf mich selbst und meinem "Können" vollkommen zerstörte. Aber ich hatte mir mittlerweile schon genug den Kopf darüber zerbrochen. Jetzt wollte ich jedoch einfach nur endlich etwas schlafen.. um an Nichts mehr denken zu müssen.
Doch das Vibrieren meines Smartphones entriss mich aus der gemütlichen Position, als ich nach diesem griff und auf das Display blickte. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich sah, dass Penelope mich gerade anrief. Sofort nahm ich den Anruf an, wartete auf ihre Worte.
,,Na meine Lieblingspraktikantin, wie geht es dir?", fragte sie mich liebevoll. Ich hätte ehrlich zu ihr sein können, ihr von meiner Unsicherheit erzählen können.. und das ich beinahe bei dem letzten Fall getötet wurde, doch ich hielt mich zurück, wollte ihre gute Laune nicht zerstören.
,,Mir geht es gut, nur ein wenig erschöpft von der langen Reise. Was gibt's denn?", fragte ich sie, denn irgendwas musste diese Frau doch geplant haben.. zumindest hatte ich da so ein Gefühl. Penelope ließ nicht lang auf eine Antwort warten.
,,Heute Abend gibt es einem kleinen Mädelsabend. Du, JJ, Emily und meine Wenigkeit. Wir trinken Wein, bestellen Pizza und schauen uns RomCom Filme an, was denkst du?", fragte sie mich euphorisch.
Ich setzte mich von dem
Bett auf, strich mir über das zerzauste Haar. Eigentlich war ich gerade eher in der Stimmung ein Buch zu lesen und mein Motelzimmer die nächsten Tage nicht zu verlassen. Aber immerhin war ein gemütlicher Abend bei Penelope einladender, als tanzend zwischen schwitzenden Menschen in einer stickigen Bar.
Zudem hatte ich die quirlige Frau schon eine Zeit lang nicht mehr gesehen und etwas vermisste ich sie deshalb schon. Vielleicht würde mich dieser Abend dann auch endlich auf andere Gedanken bringen. Ich seufzte, bevor ich ihr endlich antwortete.
,,Natürlich, wann soll ich da sein?", fragte ich sie, woraufhin ein kleiner Freundenschrei auf der anderen Leitung zu hören war. ,,Okay.. okay.. ehm, 20 Uhr bei mir?", fragte sie mich aufgeregt, woraufhin ich der Einladung zustimmte und wir den Anruf beendeten.
Auch wenn sich meine Motivation noch in Grenzen hielt, war dieser Abend vielleicht genau das, was ich jetzt unbedingt brauchte.
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,,Hey JJ, bringst du uns noch eine Flasche Wein mit?", rief Emily von der Couch, während Clueless auf dem Fernseher lief.
Die letzten zwei Stunden, in denen wir die versprochene Pizza aßen, mittlerweile unseren zweiten Film sahen und schon eindeutig zu viel Wein getrunken hatten, waren schnell vergangen.
Es überraschte mich nicht, dass ich an diesem Abend mehr Spaß hatte, als die letzten restlichen Jahre zusammen. Mit diesen Frauen konnte man einfach nur gute Laune haben und all das was mich beschäftigte vergessen. Keine Fälle.. keine Selbstzweifel und vor allem kein gewisser Agent, der mir die letzten Tage nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.
Als JJ wieder aus der Küche zurück zu uns kam, kippte sie den roten Wein in unsere die Gläser, bevor wir gemeinsam anstießen und der Alkohol dadurch meine Sinne weiter benebelte.
,,Ich will euch ja nicht die Stimmung vermiesen, aber das war die letzte Flasche, die ich in Penelopes Vorratsschrank gefunden habe..", sagte JJ, woraufhin Emily und ich dramatisch seufzten, die Schwarzhaarige wesentlich enttäuschter als ich. Doch ein Blick zu Penelope signalisierte mir, dass die Party noch lang nicht vorbei sein konnte. Sie stellte ihr Glas ab, stoppte den Film und grinste zu uns restlichen Frauen.
,,Hört zu, ich weiß das hier sollte nur ein Abend unter uns sein, aber ich musste mich einfach um das Alkoholproblem kümmern..", sprach die Blondhaarige, als es auch schon wke gerufen an der Tür klingelte.
Gespannt sahen wir ihr hinterher, um zu sehen was genau sie damit meinte. Als sich die Personen dahinter offenbarten, jubelten die Mädels, während ich nur sprachlos neben ihnen saß.
Morgan und Reid, mit jeweils einer Tüte in der Hand, in der sich wesentlich mehr Alkohol befand, als wir an diesem Abend noch trinken konnten. Es war nicht so, dass ich sie nicht hier haben wollte, aber dieses Gefühl, dass ich hoffte endlich verdrängt zu haben, kam nun stärker zurück, als es mir lieb war. Es musste an meinem Zustand liegen, aber Spencer sah plötzlich noch viel attraktiver aus, als er es sowieso schon war.
Endlich schaffte ich es mich aus meiner Starre zu lösen, ging zu der Gruppe, schenkte den beiden Agents ein eher zurückhaltendes Lächeln, bevor sie die Einkaufstüten auspackten, dabei die verschiedensten Sorten an Alkohol präsentierten. Es wirkte so, als hätten die beiden Agents die halbe Abteilung gekauft und mitgebracht.
Aber so unbedingt störte mich das nicht, denn irgendetwas musste mich ja davon ablenken, Spencer den restliche Abend abzustarren. Verdammt, was war nur los mit mir? Ich dachte wirklich, ich hätte diese Gedanken endlich in den Griff bekommen. Er hatte eindeutig kein Interesse.. und die sollte ich ebenfalls nicht haben.
Schnell griff ich nach einer weiteren Flasche Wein, machte mir gar nicht mehr die Mühe die rote Flüssigkeit in das Glas zu kippen, sondern setzte direkt an.
Während ich es mir wieder auf der Couch zwischen JJ und Emily gemütlich machte, wanderte mein Blick unbewusst herüber zu den restlichen Agents. Während Derek und Penelope sich ausgelassen unterhielten, stand Spencer schweigsam neben ihnen, hörte ihrer Unterhaltung kaum zu, während er an seinem Glas nippte.
Er musste sich etwas Cola mit einem der hochprozentigen Schnapssorten gemischt haben, was doch ziemlich untypisch für ihn war. Ich kannte Spencer zwar noch nich nicht allzu lang, aber er wirkte nicht gerade wie jemand, der sich auf einer Hausparty volllaufen ließ.
Ob er den Fall etwa auch einfach nur vergessen wollte? Scheinbar war ich wohl nicht die einzige, die damit noch nicht ganz abgeschlossen hatte.
Da auch die Frauen neben mir in ihrem Gespräch vertieft waren, schmiss ich meine Vorsätze für den Abend beiseite und stand von der Couch auf und ging herüber zu dem braunhaarigen Mann. Fuck, was machte ich nur? Das Gefühl, dass ich diese Entscheidung irgendwann noch bereuen wurde verdrängte ich jedoch dank des Alkohols in meinem Blut.
Er sah einfach so aus, als bräuchte er jemanden zum reden.. vielleicht wollte ich mir das aber auch einfach nur einreden. Für einen Moment sah ich ihn an, bis auch er mich bemerkte.
,,Willst du heute wirklich hier sein, oder hat dich Derek dazu gezwungen?, fragte ich ihn, währenddessen ich mir den Wein doch lieber wieder in ein Glas schüttete. Spencer schmunzelte kurz auf, bevor er mir antwortete.
,,Ausnahmsweise musste er das nicht, ich bin freiwillig hier", sagte er, brachte dadurch auch mich zum Lächeln. Plötzlich wirkte Spencer viel entspannter. Fast so, als würde er sogar Spaß haben. Ob das an mir, oder doch eher am Alkohol lag, der sich gerade in seinem Körper ausbreitete, wusste ich nicht.
٠ ✤ ٠
Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Je mehr wir gemeinsam tranken, desto mehr schienen wir Spaß zu haben. Diese sonst etwas angespannte Luft zwischen uns gab es nicht mehr.
Wir unterhielten uns über Literatur, Geschichte und Psychologie.. Themen, über die ich sonst nicht mit jedem sprechen konnte. Vorallem wohl nicht auf einer Hausparty.
Mittlerweile saßen wir beide etwas abseits von den anderen auf einer Couch, waren tief in einem Gespräch verwickelt. Mir war schon vor einer Weile aufgefallen, dass Spencer lockerer wirkte, wir uns so nah waren, dass sich unsere Beine berührten. Doch keiner von uns schien das zu stören.. eher war es ein schönes Gefühl.
,,Ich weiß.. ich weiß.. trotzdem finde ich Edgar Allan Poe einfach überbewertet. Versteh mich nicht falsch, seine Werke sind literarisch überragend, aber er ist wohl einfach nichts für mich..", argumentierte ich, doch Spencer könnte seine Augen nur verdrehen.
,,Lotti, ich weiß wirklich nicht, ob ich mich noch weiter mit dir unterhalten kann", scherzte er, doch mein Herz schien einen Schlag auszusetzen. Bisher hatte er mich noch nie bei meinem Spitznamen angesprochen.
Um das Gefühl wieder aus meinem Körper zu vertreiben, nahm ich einen Schluck von dem Rotwein. Keine Ahnung wie viele Gläser.. oder besser gesagt Flaschen ich schon getrunken hatte, aber ich fühlte mich gut. Vielleicht war ich mittlerweile auch schon betrunkener, als ich es mir eingestehen wollte.
Aber auch Spencer schien gut dabei zu sein. Noch immer beschäftigte es mich, warum er ausgerechnet heute hier war und ein Glas nach dem anderen trank. Ob es vielleicht wirklich an dem Fall lag? Da wir jedoch beide ziemlich gut gelaunt waren, wollte ich die Stimmung durch solch eine Frage nicht zerstören.
Doch auch wenn meine Sicht schon etwas verschwommen war und ich meine gesamte Konzentration dem Gespräch widmete, konnte ich seine Blicke einfach nicht ignorieren.
Diese brauen Augen, die während ich sprach immer wieder herab zu meinen Lippen, weiter meinen Körper entlang wanderten, bevor seine Augen wieder auf meine trafen. Das konnte ich mir doch nicht einbilden, oder?
,,Hey ihr Süßen, ich will euch wirklich ungern stören, aber ich muss echt ins Bett", rief Penelope uns zu. Sofort sprangen wir Beide von der Couch auf, nur damit ich bemerkte wie schwindelig mir wurde. Bevor ich jedoch umfiel, stützte mich Spencer.
,,Hey, ist alles in Ordnung?", fragte er mich besorgt, doch ich beruhigte ihn sofort, flüsterte ihm ein danke mit leicht geröteten Wangen zu. Für einen Moment sah er mich an, hielt noch immer meinen Arm, bevor er sich aus der Trance lösen konnte und wir zusammen zu den anderen gingen.
Unsere Gruppe verabschiedete sich von der Blondhaarigen, dankten ihr für den schönen Abend, bevor wir alle gemeinsam vor der Tür des Apartmentkomplexes standen. Die Nacht war kühl, doch recht angenehm.
Auch Derek, JJ und Prentiss verabschiedeten sich von uns, bis nur noch Spencer und ich auf dem Bürgersteig standen. Keiner von uns wusste so recht, ob er die Nacht schon enden lassen wollte. Es war so, als hätten wir uns noch so viel zu erzählen. Als würden wir endlich miteinander warm werden.
Für einen Moment standen wir beide wortlos nebeneinander, bis sich Spencer durch die Haare fuhr und zu mir blickte.
,,Hey ehmm.. ich wohne nur ein paar Straßen entfernt. W-Wenn du willst dann.. kannst du gern die Nacht bei mir schlafen.. also wenn es kein Problem für dich ist..", stotterte er, war sich nicht sicher, ob er damit eine Grenze überschritt.
Mein nicht-betrunkenes Ich hätte sich wahrscheinlich erst minutenlang den Kopf darüber zerbrochen, aber diese Seite von mir war zum Glück gerade nicht anwesend. Ein Grinsen zeichnete sich auf meinen Lippen ab.
,,Wenn es für dich kein Problem ist, dann nehme ich das Angebot gern an", sagte ich, woraufhin sein unsicherer Blick verschwand, er zufrieden ausatmete.
Wir beide gingen daraufhin die sperrlich ausgeleuchtete Straße entlang, begannen wieder das Thema von vorhin aufzugreifen. Doch so sehr mich der Alkohol auch von meinen Gefühlen Spencer gegenüber ablenkte, hatte ich die Befürchtung, dass ich gegen diese nicht mehr lang ankämpfen konnte.
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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
Ich habe das Gefühl, dass wir ab dem nächsten Kapitel erst so richtig mit der Storyline beginnen.
btw, wird es dann auch etwas spicy :')
lea <3
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