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𝟎𝟓 | 𝐧𝐨 𝐮𝐥𝐭𝐞𝐫𝐢𝐨𝐫 𝐦𝐨𝐭𝐢𝐯𝐞

“𝑻𝒉𝒆 𝒒𝒖𝒆𝒔𝒕𝒊𝒐𝒏 𝒕𝒉𝒂𝒕 𝒔𝒐𝒎𝒆𝒕𝒊𝒎𝒆𝒔 𝒅𝒓𝒊𝒗𝒆𝒔 𝒎𝒆 𝒉𝒂𝒛𝒚: 𝑨𝒎 𝑰, 𝒐𝒓 𝒕𝒉𝒆 𝒐𝒕𝒉𝒆𝒓𝒔 𝒄𝒓𝒂𝒛𝒚?”

𝑨𝒍𝒃𝒆𝒓𝒕 𝑬𝒊𝒏𝒔𝒕𝒆𝒊𝒏

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P O V  SPENCER REID

IN DER SEKUNDE, als wir das stickige und viel zu laute Lokal betraten, bereute ich es schon wieder Derek zugesagt zu haben. Jedes Mal beging ich den gleichen Fehler. Ab irgendeinem Zeitpunkt würde ich allein am Tisch sitzen und mein Getränk trinken, während die Anderen ausgelassen feierten.

Wäre es nicht Charlottes Abschiedfeier gewesen, dann wäre ich spätestens in dem Moment abgehauen, als der erste Besoffene Typ mich angerempelt hätte. Doch nachdem wir schon seit ein paar Stunden hier waren, schien es doch gar nicht so schlimm zu werden, wie ich Anfangs gedacht hatte.

Zwar waren Emily, Penelope und Derek wie gewohnt wieder in der ganzen Bar verstreut, aber wenigstens war eine Person bei mir, mit der ich mich unterhalten konnte.

Charlotte wirkte augenscheinlich, nicht wie die Anderen, sondern eher so wie ich. Zurückhaltend, vielleicht sogar etwas introvertiert. Aber unser Gespräch, welches wir schon seit 2 Stunden und 31 Minuten führten, verriet mir so viel mehr über sie. Ich wollte wirklich kein Profil von ihr erstellen, aber das war wohl nicht zu verhindern.

Charlotte interessierte sich für Psychologie, was vielleicht nicht ganz so überraschend war. Aber auch sie laß Bücher, hatte eine beachtliche Sammlung Zuhause. Wir teilten sogar den gleichen Lieblingsautor. Sir Arthur Conan Doyle.

,,Seit wann bist du eigentlich schon bei der BAU?", fragte sie mich plötzlich, als es schon eine Weile still zwischen uns geworden war. ,,Seit ungefähr fünf Jahren", antwortete ich, sah das Erstaunen in ihrem Gesicht. Ihre Reaktion war nicht sonderlich überraschend, immerhin wurde ich gelegentlich noch für einen Collage Studenten gehalten.

Die Frau mir gegenüber tippte mit ihren Fingerspitzen gegen das Bierglas, schien über ihre nächste Frage länger als gewohnt nachzudenken, bis sie letztendlich zu mir aufsah. ,,Sag Mal, gewöhnt man sich daran? Also.. die Morde und die Gefahr.. aber vor Allem das Gefühl der Schuld, wenn jemanden nicht gerettet werden konnte", fragte sie mich, spielte dabei mit einer Strähne ihrer hellbraunen Haare.

Die Frage überraschte mich, aber ich konnte sie nachvollziehen. Ich räusperte mich, sah dann auch in ihre Augen. Von der selbstbewussten Frau, die gestern noch einem Serienmörder furchtlos gegenüber gestanden hatte, war nun kaum noch etwas zu sehen. Ob es nur Fassade gewesen war?

,,Jeder Fall ist anders. Mit dem einen lässt sich direkt abschließen, die Anderen verfolgen einen länger.. es gibt dafür keine Anleitung. Entweder man kann damit umgehen, oder eben nicht..", antwortete ich ehrlich. Es war etwas, dass ich selbst noch lernen musste. Es war nicht möglich alle zu retten, doch für jeden Menschen, den man aus den Fängen eines Verbrechers befreien konnte, lohnte sich die Arbeit.. egal wie sehr sie einen doch mitnehmen konnte.

Charlotte nickte mir dankbar zu, auch wenn ich ihr scheinbar nicht die Antwort geben konnte, die sie erwartet hatte. Die Frau setzte ihre Lippen am Glas an, um es zu leeren. Aber irgendetwas musste ihre Frage doch zu bedeuten haben, ließ mich neugierig werden. Auch wenn sie es heute wahrscheinlich schon zu oft gehört hatte, konnte ich es nicht unversucht lassen.

,,Denkst du etwa darüber nach doch zur BAU zu kommen? Ich kann ganz sicher mit Hotch reden, er könnte dich..", sprach ich wohl etwas zu aufgeregt, doch sie unterbrach mich direkt.

,,N-Nein.. es hatte mich einfach nur interessiert", stellte sie klar, zwang sich ein Lächeln auf. Ich wollte es dabei belassen, da es wohl keine Chance darauf gab, dass sie unserem Team beitreten würde, auch wenn sie eine Bereicherung für die BAU gewesen wäre.

Doch plötzlich schien sich etwas in ihr zu verändern. Sie wich meinem Blick aus, spielte angespannt mit den Ärmeln ihrer Bluse, einzelne Schweißtropfen bildetet sich auf ihrer Stirn. Sie schien meinen besorgten Blick zu erkennen, als sich unsere Augen für einen kurzen Moment trafen.

,,I-Ich muss mal kurz an die frische Luft", stammelte sie. Charlotte stand von ihrem Stuhl auf, ging ohne ein weiteres Wort an mir vorbei. ,,Ist alles in Ordnung, brauchst du Hilfe?", rief ich ihr noch hinterher, doch sie war schon in den Massen der tanzenden Menschen verschwunden.

Eigentlich wollte ich sitzen bleiben und auf ihre Rückkehr warten, doch schon nach wenigen Minuten wurde ich unruhig. Was, wenn ihr etwas passiert war? Es war wahrscheinlich Nichts, aber ich hatte in meinem Leben schon viel zu viel erlebt um nicht direkt an das Schlimmste zu denken. Ich stand von dem Platz auf und lief in die Richtung, in die Charlotte gegangen war. Doch gerade als auch ich mich an den den betrunkenen Menschen vorbeidrücken musste, umklammerten mich plötzlich zwei starke Hände, hielten mich auf.

,,Hey, willst du etwa schon gehen?", fragte mich Derek belustigt, wollte mich mit auf die Tanzfläche ziehen, doch ich wehrte mich dagegen. ,,Weißt du wo Charlotte hingegangen ist? Ich kann sie nicht finden", fragte ich ihn, doch er schien es nicht zu wissen.

Da mein besorgtes Gesicht wohl Bände sprach, ließ er mich los, woraufhin ich weiter nach ihr suchte. Da sie im Club nicht aufzufinden war, blieb mir nur noch der Parkplatz draußen. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus, welches mich im gleichen Moment etwas verwirrte.

Es war das Gleiche dass ich gespürt hatte, als wir in dem Haus von Scott Langdon waren. Ich hatte ihr vertraut, wusste, dass sie den Verdächtigen beruhigen würde, doch trotzdem war ich von meiner eigenen Angst um sie so beeinflusst, dass ich beinahe die Kontrolle verlor. Letztendlich war ich derjenige gewesen, der sie in Gefahr gebracht hatte. Ich konnte es mir nicht erklären, aber ich wollte einfach, dass ihr nichts passierte.

Meine Panik um Charlotte nahm rasant ab, als ich die Bar endlich verließ und sie an der Fassade der Hauswand anlehnen sah. Sie wirkte ruhig, hatte die Augen geschlossen. Ich ging zu ihr herüber, legte meine Hand auf ihre Schulter, doch bereute es direkt. Die Frau erschreckte sich, sah mich mit großen Augen an.

,,Reid, verdammt!", schrie sie auf, fuhr sich durch die Haare. Ich zog meine Hand zurück, sah sie schuldig an. ,,T-Tut mir Leid, ich wollte nur nachsehen ob es dir gut geht", stammelte ich, konnte ihr schlagendes Herz beinahe hören. Sie ging ein paar Schritte um sich zu beruhigen, ich bemerkte, dass sie dabei etwas stolperte.

,,Geht es dir denn gut?", hakte ich weiter nach. Sie kam zum Stehen, sah mich etwas unsicher an. ,,J-Ja.. ich habe vielleicht etwas zu viel getrunken. Mir wurde etwas schlecht, deshalb bin ich raus um etwas frische Luft zu schnappen. Mir geht es aber schon besser, du brauchst dir keine Sorgen machen", beruhigte sie mich. Ich nickte verständnisvoll.

,,Wollen wir wieder reingehen?", fragte ich Charlotte, doch sie schüttelte mit dem Kopf. ,,N-Nein, ich denke das ist keine gute Idee. I-Ich sollte jetzt einfach gehen", stammelte sie, ging an mir vorbei und stolperte über den Parkplatz. Egal ob sie jetzt allein sein wollte oder nicht, ich konnte sie jetzt nicht allein lassen. In ihrem Zustand wäre mehr das verantwortungslos. Ich lief ihr hinterher, stützte die Frau, als sie drohte hinzufallen.

,,N-Nein Spencer, es geht mir gut, wirklich. Mein Motelzimmer ist nur ein paar Straßen entfernt", versuchte sie mich zu beruhigen, doch ich bot ihr meinen Arm an, den sie zögerlich als Unterstützung nahm.

Vielleicht hätte ich den Anderen Bescheid geben sollen, aber bis ich die drei in der Bar gefunden hätte, wäre Charlotte schon längst weggewesen. Ich traute ihr zu allein zum Motel zu gehen, ich wollte einfach nur sicher sein, dass sie sicher dort ankommen würde. Ihr Griff um meinen Arm wurde fester, ich bemerkte, dass sie zu mir sah.

,,Wie kann es eigentlich sein, dass ich mich hier draußen plötzlich so viel betrunkener fühle", sagte sie, lehnte sich beim Gehen an mich an. ,,Das ist eigentlich nur ein Mythos. Viele Menschen denken, dass frische Luft ihren Alkoholwert steigern würden, aber das stimmt nicht", erklärte ich ihr, brachte sie damit zum Lachen.

Ihre Hand fuhr meinen Arm herunter, Charlotte legte ihre Finger zwischen meine. Überraschenderweise war das Gefühl, ihre Hand in meiner zu spüren, nicht unangenehm. Meine Aufmerksamkeit richtete sich wieder ganz auf die junge Frau, als sie sich räusperte.

,,Reid.. vorhin unsere Begrüßung.. das war nur ein Witz, also das mit dem Küssen. I-Ich will dich nicht küssen, also mach dir keine Sorgen", stammelte sie, wirkte aufgeregt, obwohl der Alkohol in ihrem Blut sie offensichtlich lockerer werden ließ. Ich versuchte zu Lächelnd, auch wenn mich ihre Aussage etwas verwirrte. Nicht, dass ich sie küssen wollte aber..

,,Spencer? Wir sind da", sprach sie mich an, hatte mittlerweile ihre Hand wieder aus meiner gelöst. Wir standen auf dem Parkplatz des Motels, welches noch einige Meter von uns entfernt war. Stille kehrte zwischen uns ein, so als wüsste keiner von uns Beiden, was er noch sagen sollte. Ich hatte das Gefühl, als hätten wir uns noch Stunden unterhalten können, aber es wurde wohl Zeit, dass sich unsere Wege trennen würden.. hoffentlich nicht für immer. Ich spürte, dass ihr noch etwas auf dem Herzen lag, doch bevor ich sie fragen konnte, sah sie zu mir.

,,Spencer.. ich kann das den Anderen jetzt nicht mehr sagen, deshalb erzähle ich es dir", während ich sie anblickte, begannen ihre Augen langsam glasig zu werden. ,,Die letzten Tage die ich mit euch verbracht habe, waren die aufregendsten in meinem Leben. E-Es ist wirklich Schade, dass wir nur diesen einen Fall miteinander hatten.. aber daran ist wohl Nichts zu ändern", ihre Stimme wurde brüchig, eine einzelne Träne lief ihre Wange herab.

Mittlerweile schien Charlotte wieder vollkommen klar zu sein, sie meinte jedes ihrer Worte ernst, ihre Gefühle waren aufrichtig. Es tat weh sie so aufgelöst zu sehen, obwohl ich sie doch eigentlich kaum kannte. Ich wusste nicht genau was ich ihr sagen sollte, denn ich konnte an der Situation nichts ändern, so sehr ich es auch wollte. Doch ich wusste, dass ich sie irgendwie beruhigen musste.

Ich wollte ihr in diesem Zustand nicht zu viel zumuten, trotzdem wagte ich es ihr ein Schritt näher zu kommen, legte meine Arme zaghaft um ihren Körper. Kaum einen Moment später umarmte sie auch mich, legte ihren Kopf gegen meine Brust. Behutsam strich ich ihr über den Rücken, gab ihr die Zeit die sie brauchte, hoffte, dass sie mein rasendes Herz nicht hören würde.

,,E-Es tut mir Leid, ich bin einfach betrunken. Es war nur ein Job, ich muss es hinter mich lassen..", murmelte Charlotte gegen den Stoff meines Hemdes, löste sich jedoch, nachdem ich ihr nicht geantwortet hatte. Sie sah zu mir, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, hatte ein Lächeln auf die Lippen.

,,Ich werde euch alle wirklich vermissen", flüsterte sie. ,,Wir werden dich auch vermissen", antwortete ich Charlotte, sah ihr dabei zu, wie sie in Richtung des Motels ging. Doch nach einigen Metern blieb sie stehen, sah noch einmal zu mir herüber.

,,Erzähl es den Anderen nicht, aber von dem gesamten Team mochte ich dich am Meisten", rief sie mir zu, bevor sie ihren Weg fortsetzte. Ich spürte, wie meine Wangen begannen zu glühen, als sie in dem Gebäude verschwand. Für einen Moment stand ich noch auf dem Parkplatz, bevor ich mich dazu entschied nachhause zu gehen.

Ich brauchte mir keinen Uber rufen, da meine Wohnung nur einige Blocks entfernt war. Zudem war die Nacht so klar und angenehm, dass mir ein kleiner Spaziergang nur gut tun würde. Als ich gerade in die nächste Straße einbog, klingelte plötzlich mein Handy.

,,Na Kleiner, habt ihr viel Spaß?", stichelte Morgan, brachte mich dadurch zum seufzen. ,,Ich hab' sie gerade zu ihrem Motel gebracht und bin auf dem Weg nach Hause. Es läuft nichts zwischen uns, wenn du darauf anspielen willst", erklärte ich ihm, doch das schien er nicht wirklich zu glauben.

,,Reid, erzähl mir doch Nichts, ich merke doch wie du sie ansiehst. Und dann wolltest du vor dem Täter auch noch als Held dastehen? Das ist schon ziemlich auffällig, oder nicht?", lachte er, während im Hintergrund die Bässe der Musik zu hören waren.

Ich mochte Charlotte und ich fand' es Schade, dass wir nicht mehr zusammenarbeiten konnten, aber das war es auch. Sie wollte offensichtlich Nichts von mir, warum sollte ich dann überhaupt etwas versuchen? Ich wusste ja nicht einmal wie. Zudem war es mir wichtiger unsere Freundschaft zu schützen, die sich gerade entwickelte.

Doch egal wie sehr ich mich auch verteidigen würde, Derek hatte seine Meinung schon gebildet. Vielleicht war es auch ganz gut, dass Charlotte kein Teil des Teams wurde, sonst könnte ich mir solche Stichelein fast täglich von ihm gefallen lassen.

,,Ich muss jetzt auflegen, bis morgen", sagte ich in das Mikro, hörte noch wie mein Freund etwas sagen wollte, doch ich hatte den Anruf schon beendet. Ich steckte mein Handy zurück in die Hosentasche und setzte meinem Weg fort.

Auch wenn ich absolut kein Partymensch war, entwickelte sich der Abend doch noch zu etwas Schönem. Das dies fast ausschließlich an Charlotte lag, konnte ich jedoch nicht ganz abstreiten.

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Im Laufe der Geschichte werde ich immer wieder POV's von Spencer einbauen. :)

lea <3

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