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𝐖𝐡𝐨 𝐥𝐢𝐯𝐞𝐬, 𝐰𝐡𝐨 𝐝𝐢𝐞𝐬, 𝐰𝐡𝐨 𝐭𝐞𝐥𝐥𝐬 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲

Ich glaube, so richtig realisiert hatte ich es erst, als ich den Stein in der Hand hielt.
Sie war tot.
Ich lebte.
Es hätte genau umgekehrt sein sollen.
"Verdammt, Nat..."
Mit gebrochenem Herzen starrte ich auf das winzige Ding in meiner Hand, das einen orangefarbenen Schimmer ausstrahlte.

Dafür also hatte sie ihr Leben lassen müssen. Für einen mickrigen Infinity-Stein, der augenscheinlich die Geschicke des Universums beeinflussen sollte.
Das war nicht das Ende, das sie verdient hatte.
Ich hingegen, ich hatte so viele Fehler gemacht. Ich hatte Unschuldige getötet. Ich war zu einem Mörder geworden und nichts auf der Welt konnte meine Taten je wieder rückgängig machen. Ich war der festen Überzeugung, dass ich niemals Vergebung finden würde.
Ich hatte den Tod mehr als alle anderen verdient. Wenn sich schon jemand opfern musste, dann hätte ich das sein sollen. Es hätte zwar nicht einmal ansatzweise all meine Verfehlungen wiedergutmachen können, doch wenigstens hätte ich das Gefühl gehabt, zumindest einen Bruchteil meiner Schulden beglichen zu haben.
Ich hätte sterben sollen, damit sie leben konnte.
Doch sie hatte mich ausgetrickst, diese miese, durchtriebene, hinterlistige, gerissene - Gott, ich vermisste meine Lieblingsagentin jetzt schon.
Womit hatte ich ihre Vergebung, ihre Liebe, ihre Aufopferung nur verdient?
Für einen kurzen Moment hatte ich gedacht, ich hätte die Kontrolle darüber, wer leben und wer sterben würde. Ich dachte wirklich, ich würde sie besiegen können. Doch ich hätte es besser wissen müssen.
Natasha Romanoff war niemand, mit dem man verhandelte.
Ihr Entschluss hatte in dem Augenblick festgestanden, als wir den Preis für den Seelenstein in Erfahrung gebracht hatten.

Eine Seele für eine Seele.

Sie hätte das Leben bekommen sollen, das sie immer verdient hatte.
Ich hätte an ihrer Stelle sterben sollen.
Doch Nat hatte einen anderen Plan für mich.
Als ich jegliche Hoffnung verloren hatte, brachte sie sie mir zurück.
Als ich mir selbst nicht vergeben konnte, tat sie es.
Als ich bereit war, Abschied zu nehmen, kam sie mir zuvor.
Und jetzt stand ich hier, mein Schicksal gewendet durch das Opfer dieser unglaublichen Frau.
Sie war tot.
Ich lebte.
Ein Teil der Reise war wohl unweigerlich das Ende.
Seit Budapest war so viel passiert.
Nicht zum ersten Mal wünschte ich, ich könnte die Zeit zurückdrehen und zurück an den Ort, wo alles begonnen hatte. Doch es war zu spät.
Natasha Romanoff hatte ihr Leben gegeben, um Milliarden andere zu retten, und vor allem hatte sie mir eine zweite Chance gegeben, die ich nicht im geringsten verdient hatte. Wenn wir Thanos besiegen könnten, würde ich meine Familie wiedersehen können, und das nur dank Nat.
Was in meiner Hand lag war mehr als nur der Seelenstein.
Es war nun ihr Erbe.
Sie war die Seele der Menschheit.
Gestorben, damit andere leben können.
Eine Heldin, die niemals in Vergessenheit geraten durfte.
Doch wer würde ihre Geschichte erzählen, wenn nicht ich?
Sie war tot.
Ich lebte.
Und dieses Leben, das mir geschenkt wurde, musste ich dazu nutzen, ihre Geschichte weiterzutragen.
Ich war es ihr schuldig.
Ich wollte ihr versprechen, dass ich, wenn ich überlebte, wenn wir tatsächlich siegen sollten, ihre Geschichte in der ganzen Welt verbreiten würde.
Doch bei Natasha Romanoff gab es kein wenn. Sie hatte mir mehr oder weniger befohlen, meiner Familie selbst zu sagen, dass ich sie liebte. Und ihre Befehle missachtete man nicht. Ich musste überleben, damit ihr Tod nicht seine Bedeutung verlieren würde.
Das Schicksal hatte entschieden.
Ich lebte, sie starb und ich musste ihre Geschichte erzählen.

Ehe ich mich versah war es vollbracht.
Pfeil um Pfeil hatte ich gekämpft, für alle, doch vor allem für Natasha.
Und nun, endlich, war die wohl größte Schlacht der Menschheitsgeschichte tapfer geschlagen worden, und wir waren siegreich hervorgegangen.
Es war zu unglaublich um wahr zu sein. Und dennoch standen wir hier auf dem verwüsteten Schlachtfeld, verschwitzt, verwundet und völlig außer Atem und huldigten Tony Stark, dessen Opfer allem Bösen ein Ende bereitet hatte. Natürlich war er zweifellos der Held dieses Tages, doch ich konnte mir nicht helfen, meine Gedanken schweiften unwillkürlich zu Nat.
Ich wünschte, es gäbe einen Weg, ihr zu sagen, dass ihr Opfer nicht umsonst gewesen war, dass wir es tatsächlich geschafft hatten, doch das einzige, was in meiner Macht stand, war, ihrer auf ewig zu gedenken und ihre Geschichte weiterzuerzählen.

Wie lange hatte ich diesen Moment erwartet.
Sie standen bereits an der Haustüre. In Lauras Augen funkelten Tränen, doch es waren Tränen der Freude. Und für meine eigene Freude fand ich keinen Ausdruck, als ich heimkehrte und meine Familie zum ersten Mal nach all den Jahren wieder sah. Da stand Cooper. Nathaniel, der kleine Racker, hopste auf und ab als er mich sah. Und da war auch Lila, mein süßes, kleines, nicht-mehr-so-kleines Mädchen, die beste Bogenschützin im Universum nach mir. Für einen Moment standen wir nur da und starrten uns gegenseitig an, konnten kaum fassen, dass wir wieder vereint sein sollten. Und dann fielen wir nur so übereinander her. Wir lachten und weinten und hielten uns fest umschlungen in einer riesigen Gruppenumarmung.
Nun hatte ich das, was vor fünf Jahren noch außer Reichweite geschienen hatte, was Thanos mir mit einem einzigen Fingerschnippen gewaltsam entrissen hatte, direkt vor mir.
Nie hätte ich mir dieses Ende erträumen lassen.
Meine vier Lieblingsmenschen eng an mich geschmiegt erhob ich meinen Blick zum sternenklaren Himmel.
Einzig und allein meiner Natasha hatte ich dieses Glück zu verdanken.
Wir würden viele wunderschöne Sommer auf unserer Farm erleben, ich würde mit Lila Bogenschießen bis ich eines Tages feststellen müsste, dass meine Tochter mich selbst übertrumpfte, wir würden grillen und Hotdogs essen und uns wie in alten Zeiten darüber streiten, ob dazu Ketchup oder Mayonnaise besser schmeckte, ich würde mit Cooper auf dem alten Traktor über die Felder tuckern, würde mit Nate durch die Wiesen toben, würde meine Kinder aufwachsen sehen, würde ihren Schulabschluss miterleben und voller Stolz zusehen, wie sie langsam ihr eigenes Leben aufbauten, würde die ersten wunderschönen Falten in Lauras Gesicht entdecken, würde gemeinsam mit ihr alt und grau werden, schlicht und einfach: ich würde in vollen Zügen mein Leben bis zum letzten Atemzug leben können und über all dem würde Natasha Romanoff stehen.
Ich würde ihre Geschichte erzählen, wie ich es mir geschworen hatte, würde meinen Kindern von den heldenhaften Taten von Auntie Nat berichten, diese würden es eines Tages ihren eigenen Kindern weitererzählen und jene wiederum den ihren, und so würde es immer weitergehen und Nat würde in unseren Herzen weiterleben bis ans Ende aller Zeiten.

Und dann sprach ich die Worte aus, die ich ursprünglich Natasha ausgerichtet hatte, bevor ich auch nur ahnen konnte, welche Zukunft jene sich für mich erdacht hatte:

"Ich liebe euch."

Gewidmet der wunderbaren PerExpress zum Geburtstag ♥

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