
𝐂𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟕
Ich fahre mir durch die Haare. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Felix sieht mich schweigend an. Wir sind beide zusammen in meinem Büro. Felix hatte mich angerufen und mir mitgeteilt, dass es einen Notfall gibt. Und es war in der Tat ein Notfall.
»Wie konnte das passieren?« Frage ich meinen besten Freund so ruhig, wie ich es nur konnte. Anhand seiner recht vagen Informationen bin ich wieder zu meiner Wohnung gerast. Dort hat mich Felix mit offenen Armen empfangen.
»Anscheinend scheint jemand anderes ebenfalls die Polizei zu schmieren. Sie versuchen, diese auf ihre Seite zu ziehen. Einer unserer Männer hat uns dies mitgeteilt. Wir haben noch keine weiteren Informationen und wir versuchen noch den Maulwurf zu enttarnen.« antwortet Felix. Ich nicke leicht. Aber was anderes wusste ich nicht zu sagen in diesem Moment.
»Verdammte Scheiße.« fluche ich laut. »So eine verdammte Scheiße. Das kann doch nicht sein. Ich schwöre, wenn ich diesen Mistkerl finde. Der kann dann froh sein, wenn er dann noch leben kann, wenn ich mit ihm fertig bin.« knurre ich und knalle meine Faust auf den Schreibtisch. Ein Maulwurf. In meiner Gang. Das kann nicht wahr sein. Ich war schon immer darauf bedacht, vorsichtig zu sein, wen ich vertraue. Vor allem, wenn es darum geht, wichtige Informationen verschiedenen Leuten zu geben.
»Ich weiß, ich weiß Ezra. Ich kann dir nur zustimmen. Es ist einfach großer Mist. Aber wir können es nun nicht mehr ändern. Jemand ist in unserem Kreis und dieser jemand wird wohl nicht aufhören, bis er uns von innen heraus zerstört hat.« auch wenn Felix Worte mich vielleicht beruhigen sollten, taten sie diese es nicht im geringsten. Von innen heraus zerstören, dass ich nicht lache. Bisher hat es noch niemand geschafft sich in die Los siete Pecados ohne weiteres einzuschleusen. Dies müsste bedeuten, dass unser unbekannter Feind uns schon seit längerem beobachtet und analysiert.
»Das kann ich mir sehr gut selber denken. Ich weiß das unsere Feinde niemals so schnell aufgeben werden. Und ich weiß auch, wer diesen Maulwurf bei uns eingeschleust haben könnte.« meine Stimme wird immer verbitterter, desto mehr ich rede. Ich sehe, wie Felix seine Stirn runzelt.
»Und wer genau sollte dies sein? Mir sagt niemand wirklich zu, der zu so etwas fähig sein könnte.« sagt Felix und räuspert sich. »Oder denkst du, dass es Ace wirklich so weit getrieben hat, dass er nun jemand bei uns eingeschleust hat.«
»Ich denke es nicht nur, ich glaube es auch. Dem Mann kann ich so alles zutrauen. Vor allem nachdem er nun auch noch ein Auge auf Valerie geworfen hat. Das macht die ganze Sache noch komplizierter, als sie es ohnehin schon ist.« erkläre ich meine Theorie. Für mich ergibt es mehr als nur Sinn. Schließlich habe ich gesehen, wie Ace Valerie auf dieser Party angesehen hat. Vor allem nachdem er mitbekommen hat, dass diese meine Begleitung ist. Felix wollte gerade etwas zu meinem Verdacht sagen, als mein Handy zu klingen beginnt. Genervt nehme ich den Hörer ab.
»Was ist so wichtig, um mich zu stören.« belle ich in mein Handy.
»Tur mir leid, Boss. Aber wir haben hier jemanden herum spionieren gefunden.« sofort beginnt mein Blut zu kochen.
»Ich bin zehn Minuten da. Macht ihn für meine Ankunft fertig und versucht ihn nicht direkt umzubringen.« mit diesen Worten lege ich auf. »Unser Gespräch verschiebt sich. Am besten suche Valerie auf und stelle sicher, dass sie keine Dummheiten baut. Ich fahre zu unserem Quartier und rede mit unserem Gast.« Befehle ich Felix. Dieser nickt nur stumm. Hoffentlich war der Spion gerade nur unsere eigene Sorge und Valerie hat keine Dummheiten angestellt. Einen Mord würde ich ihr sogar im besoffenen Zustand zutrauen.
***
»Für wen arbeitest du?« Frage ich erneut und schüttle meine Hand aus. Ich habe blutige Striemen an dieser. Mein Gegenüber jedoch sieht nicht unbedingt besser aus. Zwei blaue Augen, geschwollenes Gesicht, gebrochene Nase. Nicht zu vergessen, dass man an seinem Gesicht nur so in seinem Blut schwimmt. Einen erbärmlichen Anblick konnte es sicher nicht mehr geben.
»Eher sterbe ich, als dass ich dies sage.« spuckt mir der Mann entgegen. Ich schüttle unbeeindruckt meinen Kopf, nur um dann im nächsten Moment erneut meine Faust in sein Gesicht zu versenken. Wenn ich ehrlich bin, finde ich das Zerstören von Gesichtern oftmals entspannender als das Schlagen in einem Boxsack. Ich spüre, wie einige Knochen unter meinem Hieb zu knacken beginnen. Es befriedigt mich innerlich. Andere würden dies sicher als krank bezeichnen. Aber waren wir Menschen nicht alle krank? Sieht man sich Valerie an, kann man erkennen, wie verkorkst ein Mensch eigentlich sein kann. Sie hat einerseits jede Tortur ihres Mannes mitgemacht. Hat sich schlagen und erniedrigen lassen. Bis sie irgendwann so zerbrochen ist, dass ihr verkorkster Kopf diesen anschließend umgebracht hat.
»Nun, dann werden wir ja eine ganze Menge Spaß haben heute Abend. Nicht wahr?« erwidere ich kalt. Ich fahre mit meiner sauberen Hand durch meine Haare und drehe mich von dem Mann weg. Seinen Namen kenne ich immer noch nicht, interessieren tut es mich auch eher weniger. Ich greife nach einem weiteren freien Stuhl, ziehe diesen vor dem meines Opfers und lasse mich auf diesen nieder. Ich liebe unseren Folterraum. Er ist perfekt auf mich und meine dunklen Bedürfnisse abgestimmt. Die Wände sind vermoost, verrostet und alt. Irgendwann musste ein Rohr in der Wand geplatzt sein, da ein großer Wasserfleck genau hinter meinem Opfer zu sehen ist. Ansonsten war hier nichts besonderes drinnen. Nur zwei Holzstühle, ein Metalltisch und eine kleine Kommode mit meinen Lieblings Utensilien. Oder auch Folterinstrument genannt.
»Da du mir keine Informationen geben willst, kannst du dich heute als Glückspilz sehen. Du kannst entscheiden, mit was ich dich quälen werde. Lass mich raten, du bist sicher ein Messer Liebhaber oder?« Frage ich und lege meinen Kopf schief. In diesem Moment sehe ich aus wie ein Raubtier, welches seine Beute verspeisen will. Genau so fühle ich mich auch. Vorfreude macht sich in mir breit und mein Herz beginnt, etwas schneller an diese perversen Gedanken zu schlagen.
»Fick dich Knight.« spuckt mir mein Gegenüber entgegen und rotzt sein Blut vor meine Füße. Ich lache auf und schüttle meinen Kopf.
»Dann würde ich sagen, wir machen es auf die langsame Art und Weise.« ich erhebe mich von meinem Platz und gehe auf die Kommode zu. Zielsicher öffne ich die erste Schublade und hole ein kleines OP-Messer heraus.
»Das hier ist eines meiner liebsten Geräte. Seine Schnitte sind präzise und tief und der Mischung hier mit...-« ich ziehe eine kleine Flasche Vodka heraus. »Macht es noch mehr Spaß.«
Mein Blick gleitet zu meinem Opfer herüber, welches mich mit neutraler Miene anstarrt. Ich gehe wieder auf diesen zu und stelle mich hinter den Mann. Dann hebe ich das Messer und beginne die Haut an seinem Hals einzuschneiden. Ich höre, wie mein Opfer scharf einatmet, was mich zum Grinsen bringt. Nach einigen Schnitten betrachte ich mein Werk.
»Ich finde, wir sollten es desinfizieren.« sage ich stumpf mit meiner Hand, reiße ich ein Stück Stoff seines Shirts ab, befeuchte es mit dem Wodka und drücke dieses auf die Wunden. Mein Opfer beißt die Lippen zusammen. Dennoch höre ich, wie er schmerzvoll aufstöhnt. Langsam schleiche ich um den Mann herum und stelle mich vor ihn hin. Erneut setzte ich das Messer an seine Haut. Dieses Mal direkt an seinen Adamsapfel und schneide ihn ein. Mit Blick in seine Augen sehe ich voller Genugtuung, wie sehr er versucht, mir nicht zu zeigen, dass er Schmerzen hat. Auch hier wiederhole ich denselben Prozess mit dem Alkohol. Ich mache immer weiter, wiederhole diesen Prozess an den unterschiedlichsten Körperstellen meines Opfers. Es bereitet mir eine innerliche Zufriedenheit, ihn zu wimmern, zu schreien oder zu stöhnen zu hören. Ebenso beginnen seine starken Mauern immer mehr und mehr zu brechen.
»Fangen wir nochmal von vorne an, mein Lieber. Wer ist dein Auftraggeber?« Frage ich erneut und lege das Messer direkt vor seinen Augapfel an.
»Ich... ich weiße es nicht. Ich habe einen anonymen Auftraggeber. Er hat mir immer private Nachrichten geschrieben, mit dem was er wollte. Er hat mich hier eingeschleust. ''Bitte, das ist die Wahrheit.« schluchzt der Mann. Ich schnaube auf und runzle die Stirn.
»Das ist nicht das, was ich wissen wollte.« meine ich trocken. Mit einem Ruck ramme ich meinem Opfer das Messer in das Auge. Seine Schreie lassen meine Ohren klingeln. Ich schließe meine eigenen und drehe das Messer in seinem herum. Seine Schreie werden lauter und ich merke, wie mein Blut zu rasen beginnt. Es befriedigt mich und lässt mich entspannen. Langsam ziehe ich das Messer heraus und das Wimmern des Mannes wird lauter.
»Ein Auge hast du noch.« sage ich, als würde ich ihm erklären, wie eine einfache Mathematik Rechnung geht. Doch bevor der Mann antworten kann, wird die Tür zum Raum geöffnet.
»Ezra, ich konnte zurückverfolgen, woher er diese Nachrichten bekommen hat.« ich drehe mich zur Tür um und erblicke meinen Informant Shane Carter. »Sie wurden aus einer Wohnung in Brooklyn geschickt. Ich habe sofort Männer dorthin versendet. Das einzige was sie finden konnten war ein leer geräumtes Apartment und ein Computer, welchen wir mitgenommen haben.«
»Und was habt ihr auf diesen gefunden? Etwas, das uns weiterbringen kann? Dieser Hund hier ist schließlich so gesprächig wie ein Baby.« Frage ich nach und sehe kurz über meine Schulter. Sein Auge blutet und ich war mir mehr als sicher, dass er auf diesen schon längst seine Sehkraft verloren hat.
Einem normalen Menschen sollte es sicher Leid tun, mir tat es nicht einmal im geringsten weh. Sowas war eines meiner fast täglichen Aufgaben. Jeder Mensch ist anders und braucht somit auch andere Methoden, um gebrochen zu werden.
»Informationen zu Valeries Fall. Nicht nur Aufzeichnungen, nein sogar Berichte und Informationen über den Tatort. Es ist nicht das einzige, sicher waren da noch über hundert andere Fälle aufgezeichnet aus den letzten Jahren.« erzählt Shane. In mir beginnt etwas zu gefrieren. Ich knurre, drehe mich um und ramme mein kleines Messer in das andere Auge des Mannes.
»Dieser Bastard. Uns erpressen mit diesen Informationen. Soll er es versuchen. Ich bin schon gespannt auf seine Spielchen.«
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