"Ich weiß, dass macht es nicht besser. Aber du kennst jetzt immerhin die Umstände. Jimin ist total in dich verknallt, er hat nur Angst. Er muss erst die Mauer wieder abbauen." Mit diesen Worten stand Jungkook auf, klopfte Yoongi einmal auf die Schulter, bevor er Taehyung suchen ging.

Yoongi starrte ins Nichts. Seine Augen waren etwas weiter geöffnet als sonst, sein Blick plötzlich wieder klar. Nüchtern.

Der krampfartige Schmerz in seiner Brust wurde stärker. Aber diesmal aus einem anderen Grund.

Jimins Reaktion, als Yoongi es ausgesprochen hatte. Jetzt konnte er zuordnen, dass es keine Ablehnung, sondern Zeichen von Panik waren. Jimin wurde panisch. Und hatte schließlich geweint, als Yoongi ihn ignorierte. Jetzt verstand er warum.

Er presste die Lippen zusammen, nahm einen kleinen Schluck von seinem Drink. Noch einen. Das Brennen im Hals fokussierte seine Gedanken.

Er wusste nicht, wie er diese Information verarbeiten sollte. Er fühlte sich unfassbar hilflos.

Tief atmete er ein und aus. Und nahm noch einen Schluck. Er versuchte es zu verdrängen, zu ertränken. Er wollte das nicht wissen, er fühlte sich nicht besser damit.

Scheu hob er den Blick, erlaubte ihm zu Jimin zu wandern. Er starrte ihn offen an, konnte nicht mehr weg sehen.

"Wow, du siehst eifersüchtig aus." Irritiert hob Yoongi den Blick, als ein fremder Typ sich neben ihn setzte. Yoongi knirschte mit den Zähnen, nahm noch einen Schluck. "Bin ich auch."

Der Fremde lächelte. Und er lächelte in dieser Art und Weise, die Yoongi ihm seine gesamte Lebensgeschichte erzählen ließ. Bis zu dem Punkt, den Jungkook eben offenbart hatte. Es tat so unglaublich gut das alles rauszulassen, es irgendeinem Fremden zu erzählen, den er nie wiedersehen würde. Yoongi war betrunken und im Begriff sich so sehr zu betrinken, bis alles aus seinem Kopf verschwand. Der Fremde hörte zu, nickte immer wieder und sah schließlich recht beeindruckt aus. "Wow, scheiße. Willst du rummachen?"