Müde blinzelte Yoongi seine Hausarbeit an, schob sie schließlich nachdrücklich von sich weg und rieb sich über die Augen. Seit Stunden saß er jetzt schon daran, ließ sich von dem frechen Ding ärgern. Warum musste er sich aber auch immer das schwerste Thema aussuchen? Er schien da so ein Talent für zu haben.

Leise seufzend streckte er sich, dehnte Rücken und Schultern provisorisch, bevor das Geräusch der laut zuknallenden Tür ihn zusammenzucken ließ.

Mit großen Augen beobachtete Yoongi, wie Jimin in ihr Appartement gestürmt kam, Augen verengt, Lippen zu einer dünnen Linie gepresst. Yoongi versuchte sein klopfendes Herz unter Kontrolle zu bringen, noch immer geisterten Bilder an die Umkleiden-szene in seinem Kopf herum.

Aber in diesem Moment sah Jimin allerdings nicht besonders zufrieden aus. Seine Bewegungen waren passiv aggressiv, sein Gesichtsausdruck düster, mit einer Spur Verletzlichkeit.

"Alles in Ordnung?", stammelte Yoongi überrascht, als Jimin seine Tasche förmlich auf den Stuhl neben Yoongi schmiss. Unweigerlich zuckte er zusammen, rückte auf seinem eigenen Stuhl etwas zur Seite.

Jimin seufzte, platzierte sich auf dem Rand des Küchentisches und zog eine Schnute. Yoongi blinzelte, legte den Kopf schief. Jimin sah so niedlich aus, wenn er so guckte.

Resigniert hob der Rosahaarige den Kopf, fixierte Yoongi mit seinem Blick.

"Nein." Er verschränkte die Arme vor der Brust, schmollte wie ein kleines Kind.

Yoongi musste lächeln. Es war gerade vermutlich nicht besonders angebracht, aber er konnte einfach nicht anders.

Mutig rückte er mit dem Stuhl etwas näher an Jimin heran, zog den Jüngeren an der Hüfte vor sich. Überrascht schaute Jimin ihn an, während Yoongi eine Augenbraue hochzog. "Wars das oder gibt's noch eine Erläuterung?"

Jimin blickte zur Seite, ließ seine Beine um Yoongi herum baumeln. "Blue ist jetzt mit deinem einen Freund da zusammen."

"Namjoon?"

"Weiß ich doch nicht, wie der heißt." Er klang gereizt.

Yoongi schweifte für einen Moment ab, erinnerte sich daran, wie Joon die Blauhaarige anschaute, wie sie sich in der Gegenwart des anderen verhielten.
Unweigerlich musste er lächeln. Ein starker Kontrast zu Jimin, welcher ihn finster anblickte.

Leicht schüttelte Yoongi den Kopf. Seine Finger lechzten danach über Jimins Hüfte zu streichen, ihn zu berühren, aber er traute sich nicht.

"Ist doch schön. Wo ist das Problem?", fragte er stattdessen.

"Das Problem ist", er beugte sich näher zu Yoongi herunter, seine Beine drückten sich gegen Yoongis Seiten. "Dass sie jetzt nicht mehr mit mir schläft."