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Wie paralysiert starrte Yoongi auf die geschundene Haut. Für einige Sekunden war sein Kopf leer, bevor die kleinen Rädchen wieder begannen sich zu drehen. Ganz, ganz vorsichtig versuchte er sich aufzurichten, ohne den Jüngeren dabei von seinem Oberkörper zu werfen.
Leicht biss er sich auf die Unterlippe, verfrachtete Jimins Kopf von seiner Brust auf die Matratze und stützte sich schließlich auf seinem Ellenbogen ab. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, dass sah nichts aus wie ein Knutschfleck, überhaupt nicht sexrelated. Es sah aus, als hätte ihn jemand geschlagen. Fest.
Besorgt musterte Yoongi ihn. Seine Augen wanderten von seiner Rippengegend zu seinem Bauch, über seine Beine. Der Rest sah immerhin heil aus. Yoongis Gehirn konnte nicht umhin zu bemerken, wie gut die Pantie um seine Hüfte aussah, stopfte diesen Gedanken allerdings direkt wieder in den Hintergrundbereich seines Denkapparats.
Behutsam strich er mit den Fingerkuppen an Jimins Rippen entlang - nicht über die verletzte Stelle, versteht sich. Jimin war recht dünn, seine Rippen standen ein bisschen heraus. Yoongi fuhr mit den Fingern über die einzelnen Vertiefungen, überlegte, ob er Jimin überhaupt schonmal essen gesehen hatte.
Yoongi war schüchtern. Sehr. Komischerweise schreckte er nicht zurück, als er plötzlich direkt in Jimins geöffnete Augen sah. Jimin sagte nichts, seine Finger schlossen sich bloß langsam um dem Saum seines Nachthemdes und zogen es herunter. Yoongis Augen wurden groß, als Jimins Haare aus seinem Gesicht fielen.
Es dauerte keine Sekunde bis sein Körper über Jimins war, sein Ellenbogen stützte sich neben seinem Kopf ab, während die Finger seiner anderen Hand sich vorsichtig um Jimins Kiefer legten und seinen Kopf behutsam zur Seite drehten.
"Das war gestern noch nicht da", stellte Yoongi sachlich fest. Innerlich drehte sich sein Magen um und sein Herz begann unangenehm heftig gegen seinen Brustkorb zu pochen.
"Hatte Makeup drüber. Muss beim duschen abgegangen sein, hab ich nicht dran gedacht", sagte Jimin leise.
Er machte Anstalten zu fliehen, schubste Yoongi von sich runter, aber Yoongi hielt ihn erbarmungslos an seinem Handgelenk fest und zog ihn zurück aufs Bett.
Mit großen Bambiaugen sah Jimin zu Yoongi hoch. Er presste die Lippen leicht zusammen, krallte seine Finger in Yoongis Oberarme.
"Was zur Hölle ist passiert?", hauchte Yoongi.
"Komm, ist doch egal. Lass mich einfach-"
"Egal? Wo ist das egal? Das sieht aus, als müsste es unfassbar weh tun. Wie ist das passiert?" Yoongis Stimme klang nachdrücklich, Jimin atmete langsam aus, bevor er mit den Schultern zuckte.
"Manchmal wenn ich abends unterwegs bin, halten mich manche Typen für n' Mädchen und...sind dann ziemlich sauer, wenn sie merken, dass es nicht der Fall ist."
"Willst du damit sagen, dass du vergewaltigt wurdest?" Yoongis Atem stockte.
"Nein...bin ja kein Mädchen." Jimin schaute zur Wand.
"Oh mein Gott, ich hasse Menschen", presste Yoongi heraus, während sich vor seinem inneren Auge abspielte, wie Jimin nach Hause läuft, irgendein Typ ihn anmacht, Jimin sich wehrt und diese Schweine erst aufhören, bis es soweit ist, dass sie bemerken, dass er kein Mädchen ist, bevor sie ihn dann dafür schlagen, dass er es nicht ist.
Trocken schluckend betrachtete Yoongi Jimins dunkellila Wange. "Hey..." Yoongi strich langsam über Jimins heile Wange, keine Ahnung, woher das ganze Selbstbewusstsein herkam, der normale Yoongi würde sich in solchen Situationen eigentlich unter dem Bett verstecken.
"Du siehst überhaupt nicht aus wie ein Mädchen", sagte er leise.
Langsam blickte Jimin zu ihm hoch, sah ihn stumm an, bevor er seine Finger sachte durch Yoongis Haare streifen ließ, bis seine Hand sich in seinen Nacken legte und Yoongis Kopf leicht runterdrückte bis ihre Lippen sich berührten.
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