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„Deswegen seid ihr hier."

Zuerst war es dunkel um sie herum. Dann sah sie unscharf den Umriss eines Schlosses. Sie stand im Innenhof und um sie herum waren lauter Tiere, Nymphen, Zwerge, Faune, Zentauren und viele andere. Aber keine Menschen. Sie hatte das Gefühl, dass keiner sie sehen konnte. Immer klarer wurden die Umrisse und schließlich sah sie alles ganz genau und ganz scharf, als hätte sich ihre Sicht tausendmal verbessert. Zuerst war es seltsam, dann fühlte es sich immer vertrauter an. Sie schaute sich um. Anscheinend schienen die ganzen Leute hier auf etwas zu warten. Sie redeten aufgeregt und immer wieder schielte der ein oder andere zu einem Podest, das vor der Schlossmauer stand. Dieses Podest war fast leer. Nur zwei Throne standen darauf, mehr nicht. Auf diesen Thronen saß keiner.
Trotz ihrer scharfen Sicht konnte Mirijam kaum etwas erkennen. Dann stand sie auf einmal auf dem Podest, aber sie war anscheinend immer noch unsichtbar. Auf einmal ertönte Trompeten. Sie schaute sich verwirrt um. Dann betrat ein Mann das Podest. Dieser Mann war auf alle Fälle ein narnianischer König. Er trug prächtige Kleider und einen goldenen Reif um den Kopf, der mit Rubinen geschmückt war. Es war ihr Vater, König Frank, der erste König Narnias. Mirijam lächelte und wollte auf ihn zu stützen und ihn umarmen, doch auch er schien sie nicht zu bemerken. Ihr Lächeln verschwand. Ihr Vater führte eine wunderschöne Frau mit offenen Haaren mit sich. Ihre Krone war silbern und mit Smaragden verziert. Das war ihre Mutter, Königin Helen. Hinter ihrer Mutter kamen zwei kleine Knirpse, die sie als ihre Brüder identifizierte. So stellten sie sich auf das Podest. Ihr Vater wollte gerade die Stimme erheben und sprechen, aber die Menge machte erstaunte „Aah!" und „Ooh!" Rufe, teilte sich in der Mitte um jemanden durchzulassen und ging vor ihm in die Knie. Dieser jemand war Aslan. Er kam langsam auf ihre Eltern zugeschnritten, welche sich ebenfalls vor ihm verbeugten. „Ich bin hier", begann Aslan zu sprechen, „wegen eurer Tochter." Ihr Vater und ihre Mutter schauten erschrocken auf. Mirijam ahnte, was jetzt kommen würde. Aslan sprang mit einem Satz neben ihre Eltern, welche wieder aufstanden. Auch die anderen Geschöpfe erhoben sich wieder. Mirijam stand links hinter ihren Eltern, aber jetzt trat sie vor um Aslan besser sehen zu können. Er sagte etwas zu ihren Eltern, was sie nicht verstand. Die Menge wurde zusehends unruhiger. Auf einmal setzte Aslan zu einem Brüllen an und der Schlosshof war verschwunden.

Um sie herum war schwarze Dunkelheit. Mirijam sah sich unsicher um. Neben ihr standen immernoch ihre Eltern und ihre älteren, aber jetzt kleineren Brüder. Auch diese sahen sich um, aber eher neugierig als ängstlich. Seltsamerweise konnte Mirijam sie genauso gut sehen, wie sie es auf dem Schlosshof gekonnt hatte, obwohl hier von nirgendwo Licht kam. Etwas weiter hinten bewegte sich etwas. Als es näher kam, erkannte Mirijam, dass es Aslan war, der auf sie und ihre Familie zukam. In der Luft tauchte auf einmal ein silberner, kleiner Klecks auf. Dieser Klecks nahm eine kleine Vogelförmige Gestalt an, mit der Statur eines Wanderfalken. Dieser silberne Wanderfalke flog in Loopings und anderen Kunstmanövern durch die Luft. „Ich sagte, dass eure Tochter ein besonderes Schicksal haben wird", sagte Aslan, der nun ganz deutlich zu erkennen war. „Sie wird der Silbervogel sein." Seltsamerweise wurde Mirijam rot. Ihr war das peinlich, obwohl keiner wusste, dass sie hier war. Und außerdem hatte sie ja nichts Peinliches getan, trotzdem war es ihr peinlich, weil es sich so überheblich anhörte. „Bitte, Herr, wir haben noch nie von einem Silbervogel gehört!", sagte ihr Vater. „Ich weiß", sagte Aslan. „Deswegen seid ihr hier." Der silberne Vogelklecks verwandelte sich mitten im Flug in ein junges Mädchen, welches auch ziemlich klecksig aussah. Dieses Mädchen hatte hellbraune Haare und trug ein dunkelblaues Kleid. Mirijam lachte leicht empört auf, als sie sah, dass sie es war. „Ihr müsst jetzt gut zuhören", sagte Aslan. „Denn ich werde es nur einmal erklären."

Ihre Eltern nickten. „Mirijam wird als Silbervogel manches über die Zukunft wissen und alles über die Vergangenheit. Ihre Aufgabe wird es sein, mich zu vertreten, wann immer ich nicht in Narnia sein kann, und dem König zu helfen, der rechtmäßig auf dem Thron sitzt. Um diese Aufgabe zu erfüllen, wird sie viel Hilfe haben", erklärte der Löwe. Auch Mirijam hörte aufmerksam zu. Obwohl sie schon mit Frau Bieber über diese Aufgabe geredet hatte, war sie sich trotzdem nicht sicher, ob sie alles gehört hatte. „Lange Zeit wird sie aus Narnia verschwinden und in eure Welt zurückkehren." Das war das Letzte, was sie hörte. Dann stand sie wieder auf der Wiese.
Vor ihr stand Aslan. Es schien kaum Zeit vergangen zu sein. „Weißt du jetzt mehr?", fragte Aslan. „Ja", antwortete Mirijam. „Mehr schon." Dann lief der Löwe weiter und Mirijam ging neben ihm her. „Hast du verstanden, worum es geht?", fragte er. „Ich denke schon", antwortete Mirijam. „Willst du immernoch ein normales Leben haben?", fragte er weiter und kam so auf ihr Gespräch mit Frau Bieber zurück. Mirijam stockte. „Ich- ich glaube nicht, Aslan", sagte Mirijam. „Meine Eltern und meine Brüder wären sicher wütend und enttäuscht gewesen, wenn ich jetzt Ja gesagt hätte-" „Ich habe nicht gefragt, ob du denkst, dass deine Familie stolz auf dich wäre", sagte Aslan ruhig, „sondern ob du es willst." Mirijam hielt inne. Sie versuchte eine leise Stimme in ihrem Kopf zu ignorieren, die flüsterte: Der Professor würde jetzt sagen, dass du kein normales Leben willst! oder William wäre nicht stolz auf dich, wenn du Ja sagst!

Sie schloss die Augen und versuchte, alle Leute, die sie je getroffen hatte, zu vergessen. Das war schwer, denn sobald sie die eine Stimme ausgeblendet hatte, kam die nächste. Wollte sie ein normales Leben führen oder dieses hier? Sie spürte die Antwort in ihrem Bauch tanzen. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. „Nein, nein will ich nicht", sagte sie. Als sie ihre Augen wieder aufmachte und zu Aslan blickte, sah sie ein Lächeln in seinem Gesicht. „Jetzt kommen wir zum Unterricht", sagte er. „Unterricht? Was für ein Unterricht?", fragte Mirijam überrascht. „Na was für Unterricht wohl? Flugunterricht natürlich", sagte Aslan, drehte sich um und ging zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Aber Aslan", sagte Mirijam mit beklemmter Stimme. „Ich habe Höhenangst!" „Dann musst du sie überwinden", sagte der Löwe. Mirijam antwortete nicht sondern atmete tief durch. „Der Zentaur, den du vorhin gesehen hast, ist Agrios. Er wird dir die Flugstunden erteilen", erklärte Aslan. „Weil Zentauren auch wissen, wie man fliegt", murmelte Mirijam. Aslan ließ ein tiefes Knurren hören. Unter anderen Umständen wäre Mirijam erschrocken, aber sie wusste jetzt wieder, dass dieses tiefe Knurren ein leises Lachen war. Der junge Zentaur stand immer noch an der gleichen Stelle. Mirijam wurde nervös und wusste nicht, was sie mit ihren Händen tun sollte. Es endete damit, dass sie mit ihrer rechten Hand an der Tasche herumspielte. Als sie und Aslan schließlich bei dem Zentaur namens Agrios angekommen waren, traute sie sich nicht, zu sprechen. Aslan sprach auch nicht, sondern nickte Agrios nur zu und ging weiter. Mirijam blieb vor dem Zentauren stehen. Eine Zeit lang blieb es still. „Du bist also der Vogel mit der Höhenangst?", fragte er schließlich. „Oh, nicht schon wieder!", stöhnte Mirijam. Agrios grinste. „Bevor wir anfangen, ich habe Susan und Lucy gesagt, dass wir uns wieder am Zelt treffen, und ich sollte ihnen vielleicht sagen, dass ich noch ein wenig brauche", meinte Mirijam. „Ihr meint die beiden Königinnen?", fragte Agrios. „Ja", sagte Mirijam. „Nun, dann sollten wir sie nicht warten lassen. Könnt ihr reiten?", fragte er. „Soll das ein Scherz sein?", fragte Mirijam. „Natürlich!" „Dann steig auf!", sagte der Zentaur und ging in die Knie, damit Mirijam aufsteigen konnte. „Ich soll auf... Nein, ich kann doch nicht auf einem Zentauren reiten...!", sagte sie protestierend. Es war eine große Ehre, auf einem Zentauren zu reiten und Mirijam konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ihr diese Ehre zuteil wurde. „Na los, mach schon!", sagte Agrios. Mirijam stieg also auf, obwohl sie sich ein wenig unwohl fühlte. Als der Zentaur sich erhob, erinnerte sich Mirijam an das Gefühl, auf einem Pferd ohne Sattel zu sitzen. Die Ausritte mit ihren Brüdern waren immer wunderbar gewesen... „Bereit?", fragte Agrios auf einmal. „Immer doch!", meinte Mirijam grinsend. Dann gallopierte der Zentaur los. Mirijam spürte den Wind in ihren Haaren und in ihrem Gesicht und in ihrem Kleid, welches nach hinten wehte. In ihrem Gesicht hätte man ein breites Lächeln sehen können, wenn man ihr ins Gesicht hätte schauen können. Schnell waren sie im Lager angelangt. Agrios hielt sich sehr am Rand des Lagers, weil er niemanden umrennen wollte. Dann kamen sie beim Zelt von den drei Mädchen an. Mirijam sprang ab, als Agrios noch bremste. „Du machst das nicht zum ersten Mal, nicht wahr?", fragte er. Mirijam fiel auf, dass er sie mit du angesprochen hatte, aber das gefiel ihr mehr, als ihr. „Nö", antwortete sie. Vor dem Zelt stand niemand. Sie schaute in das Zelt, aber auch dort war niemand. „Sie sind wohl noch nicht da", sagte Mirijam. „Dann werden wir warten", antwortete Agrios. Sie warteten also vor dem Zelt und schwiegen. „Wie kann ein Vogel eigentlich Höhenangst haben?", fragte der Zentaur auf einmal. Mirijam stöhnte auf und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an.

Ein paar Faune, die in der Nähe an irgendetwas arbeiteten, sahen neugierig zu ihnen herüber. „Halt doch einfach die Klappe", murmelte Mirijam. Agrios kicherte. „Mag Hochkönig Peter dich eigentlich?", fragte er auf einmal. „Was?", fragte Mirijam verwirrt. Warum sollte Peter sie mögen? Also, er mochte sie bestimmt, also als komplett normale Freundin, aber warum fragte Agrios das?
„Naja, er kam vorhin auf den Hügel und wollte auf dich zurennen, als er dich gesehen hat. Als er Aslan gesehen hat, hat er innegehalten und fragend zu mir geschaut. Dann ist er enttäuscht wieder weggelaufen", erzählte Agrios. „Vielleicht wollte er mit mir reden?", sagte Mirijam verwirrt. „Mirijam!", rief da auf einmal jemand. Mirijam drehte ihren Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. Lucy hatte gerufen.

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