
๐: ๐๐๐๐๐๐ ๐๐๐๐ ๐๐๐๐ ๐๐๐๐๐?
๐: ๐๐๐๐๐๐ ๐๐๐๐ ๐๐๐๐ ๐๐๐๐๐?
๐๐๐ ๐ร๐๐๐ ๐๐๐๐๐ ๐๐๐๐๐๐๐๐๐ ๐๐๐ ๐๐๐
๐๐๐๐๐ ๐๐๐๐๐๐๐๐๐๐. Zehn nach Neun. Okay.
Ich schnellte in die Senkrechte und lieร einen erschrockenen Aufschrei los.
Nicht okay, gar nicht okay. Das konnte nicht sein. Ich hatte mir um Acht einen Wecker gestellt. Ganz sicher.
ยปNa wie fรผhlt es sich an, nicht drei Stunden vorher aufzustehen? Das ist doch viel entspannter.ยซ, gluckerte Eddie und sah mich belustigt an.
Ich starrte fassungslos auf sein erheitertes Gesicht und รผberlegte einen Moment, ob es sich lohnen wรผrde meinen Wecker nach ihm zu werfen.
Ich entschied mich dagegen.
Aber nur, weil ich den Wecker von meinem Dad geschenkt bekommen hatte.
Er stellte die Freiheitsstatur dar und war genauso kitschig wie bedeutsam fรผr mich.
Es war das erste, das Dad kaufte, nachdem wir eingereist waren.
ยปIch zeige dir gleich entspannt, Munson.ยซ, brummte ich und schlug die dicke Bettdecke von mir.
Meine nackten Beine und Oberarme zierten augenblicklich eine starke Gรคnsehaut.
Obwohl es arschkalt drauรen war, musste ich mit kurzen Sachen schlafen.
Ich liebte die Mischung aus kรผhler Nachtluft, die von drauรen hereinstrรถmte und der Hitze unter der Decke. Aber jetzt war mir verdammt kalt und es war Eddie's Schuld, dass ich mich nicht warm kuscheln konnte.
ยปMunson? Woah, es wird ernst.ยซ, feixte er und warf mir meine Jeans entgegen.
Es war nur selten den Fall, dass ich ihn bei seinem Nachnamen nannte.
Und das war entweder, wenn ich sehr bรถse auf ihn war oder ihn um einen sonderbaren Gefallen bitten musste.
Wie zum Beispiel im Sommer vor zwei Jahren, als er im Freibad hinter mir herschwimmen musste, um mir im Notfall Bescheid geben zu kรถnnen, weil ich darauf hรคtte schwรถren kรถnnen, dass ich an diesem Tag meine Tage bekommen wรผrde.
Nicht auszumalen, wie peinlich es gewesen wรคre, hรคtte ich einen rosaroten Strom an Periodenblut hinter mir hergezogen.
Ja, so gut befreundet waren wir.
Es gab eigentlich nichts, dass uns peinlich voreinander war.
Witzigerweise hatten wir uns trotzdem noch nie nackt gesehen.
Hier und da eine befreite Arschbacke, wenn wir uns schnell umziehen mussten, aber das war dann auch das Hรถchste der Gefรผhle.
๐๐๐ ๐๐๐๐๐ ๐๐๐๐ร๐๐๐๐๐๐ warf ich mir die Decke zurรผck รผber meinen frierenden Kรถrper und zog mich darunter an.
ยปWie spรคt ist es?ยซ, fragte ich ihn gehetzt und schrieb mir in Gedanken eine To-Do-Liste. Ich durfte an meinem ersten Arbeitstag nichts vergessen.
ยปFรผnf Minuten spรคter.ยซ, antwortete er grinsend. Meine Gรผte, ich wรผrde ihm sein dummes Grinsen gleich aus dem Gesicht schlagen.
ยปNicht. Hilfreich.ยซ, schimpfte ich und tapste zu dem winzigen Glasstรผck, dass ich liebevoll als Schminkspiegel bezeichnete.
ยปIch habe nicht einmal Zeit mich zu schminken.ยซ, beschwerte ich mich und kรคmmte mir das lockige dunkle Haar.
ยปBrauchst du auch nicht.ยซ, warf er ein und war dabei sich eine Zigarette zu drehen.
ยปNa du hast ja die Ruhe weg. Und nicht hier drin, Ed. Mom nagelt mich an die Wand, wenn sie sieht, dass du hier drinnen rauchst.ยซ
ยปIst das nicht eher so'n Jesusding?ยซ, nahm er mich auf den Arm.
Ich antwortete, in dem ich ihm eine Haarklammer entgegenwarf und mit den Augen rollte.
Ich war gerade dabei, ein paar Strรคhnen aus meinem Zopf zu lรถsen, da hielt ich inne. ยปMoment. Das ist doch nur eine Zigarette, oder? Keine Zigarette Zigarette?ยซ
ยปKeine Zigarette Zigarette. Ob du es glaubst oder nicht, ich brauche den Job genauso wie du, Al.ยซ beruhigte er mich.
Aber ich war รผberhaupt nicht ruhig.
Defacto war ich alles andere als ruhig.
Ich war verflucht nochmal aufgeregt.
Ich hatte mich unserem Chef als Musikliebhaberin verkauft, dabei konnte ich nicht einmal die Beatles und die Rolling Stones auseinanderhalten.
Ich wรผrde mich blamieren, frรผher oder spรคter. Wohl eher frรผher.
Als kรถnnte er meine Gedanken lesen, hielt mir Eddie seine Finger vor die Brust, als hรคtte er eine Waffe in den Hรคnden. ยปMick Jagger. 3-2-1. Los!ยซ
Ich biss mir fest auf die Lippen und wippte unsicher mit den Beinen. ยปBeaaaa-Stones.ยซ, lachend vergrub ich das Gesicht in den Hรคnden.
ยปOh Gott, Eddie. Ich werde an meinem ersten Tag gekรผndigt. Das ist auch eine Leistung, oder?ยซ, heulte ich meinen Hรคnden entgegen.
ยปIst es. Ich denke daran, wenn ich das Schild fรผr den Mitarbeiter des Monats aufhรคnge.ยซ
Heilige Scheiรe, konnte dieser Kerl einmal damit aufhรถren, mich zu รคrgern?
ยปIch rette dir schon den Arsch, Alybear.ยซ, sprach er mir gut zu. Und hรคtte ich in diesen Moment gewusst, wie er mir den Arsch retten wรผrde โ wortwรถrtlich โ wรคre ich vielleicht doch lieber hiergeblieben.
ยปWillst du da so aufkreuzen?ยซ, fragte ich ihn und warf einen vielsagenden Blick auf seine Kutte. Er nickte selbstsicher und strich wie ein stolzer Vater รผber seine Bandpatches.
ยปIch bin passender gekleidet als du, Frau Staatsanwรคltin.ยซ, widersprach er mir.
Unsicher sah ich an mir herunter. Schwarze, schlichte Jeans. Beige Bluse mit Blumenapplikationen, das Haar akkurat in einem gepflegten Zopf.
Vielleicht war ich wirklich besser an einer Rezeption aufgehoben als in einem Musikshop.
Eddie steckte sich seine Zigarette hinter das Ohr und kam schmunzelnd auf mich zu.
Er รถffnete die ersten beiden Knรถpfe meiner Bluse, krempelte mir die รrmel hoch und lockerte meinen Zopf.
Dann schรผttelte er den Kopf. Er war anscheinend noch nicht zufrieden.
Ohne um Erlaubnis zu fragen, aber das tat er ja nie, ging er auf meinen Kleiderschrank zu und stรถberte darin.
Er warf eine Hose nach der anderen auf den Boden, schon bald hatte sich ein Stapel aus Kleidung gebildet.
Mit einem knappen Jeansrock in der Hand sah er mich triumphierend an.
Ich schรผttelte so schnell den Kopf, dass mir schwindelig wurde.
Das was er da in den Hรคnden hielt, war kein Frustkauf oder eine kurzzeitige Geschmacksverirrung, sondern der Versuch meiner Cousine mich dazu zu bringen, meinen Kleidungsstil zu รคndern.
Sie war das genaue Gegenteil von mir, liebte knappe Kleidung und auffรคlliges Make-Up. Zusammengefasst war sie die weibliche Version von Eddie.
ยปDas-ยซ, ich zeigte auf den Rock und verzog angewidert das Gesicht. ยป-werde ich nicht anziehen. Ich hab keine Lust jedes Mal aufzupassen, dass man meine Unterwรคsche nicht sieht, wenn ich mich bรผcke.ยซ
ยปBรผck dich halt nicht.ยซ, kommentierte Eddie. Ich rollte wieder mit den Augen.
ยปIch werd's dem Boss sagen, wenn er mich bittet irgendetwas einzurรคumen, denn das โ รberraschung โ ist mein Job.ยซ
Lachend schรผttelte Eddie seinen Kopf und fasste sich hinters Ohr, um sicherzustellen, dass seine Zigarette noch da war.
ยปIch schwรถre dir, ich erledige jede Aufgabe, die ein Bรผcken erfordert. Wenn du den hier anziehst. Bitte, Al. Ich will dich mal in etwas anderem sehen als deiner Nonnenkleidung.ยซ
Mit seinen Worten wippte er auf den Knien auf und ab und faltete die Hรคnde, als wรผrde er beten.
Seufzend nahm ich ihm den verboten kurzen Rock aus der Hand und stellte mich hinter die offenstehende Kleiderschranktรผr, um mich umzuziehen.
Was ein Jeansrock an meinem Outfit groร รคndern sollte, wusste ich zwar nicht, aber wenn wir nicht wirklich zu spรคt kommen wollten, stimmte ich lieber zu.
ยปSeht her Welt, Aayliah McCain trรคgt einen Rock.ยซ, murrte ich und kam hinter der Schranktรผr hervor.
Eddie stoppte in seiner Bewegung โ er versuchte irgendwelche seltsamen Tanzmoves nachzuahmen โ und sah mich mit offenem Mund an.
ยปAls ob, du Freak. Ein Rock macht mich zu keinem neuen Menschen und das hier nicht zu einem vollkommen neuen Outfit.ยซ, warf ich skeptisch ein.
ยปDoch und doch und du siehst gut aus, Al.ยซ, entgegnete er und lรคchelte mir aufmunternd zu.
Auch, wenn ich immer noch nicht sicher war, dass es eine gute Idee war den Rock zu tragen, erwiderte ich sein Lรคcheln.
ยปLos jetzt.ยซ, befahl ich, griff nach meinem Rucksack und trat aus meinem Zimmer.
Eddie folgte mir summend.
Ich hรคtte gerne Mom und Dad heute Morgen gesehen. Mir von ihnen aufmunternde Worte abgeholt und dann hรคtten wir uns gegenseitig einen schรถnen Tag gewรผnscht.
Aber Dad schlief nach einer turbulenten Nachtschicht und Mom war schon unterwegs, um die Wocheneinkรคufe zu erledigen.
Vielleicht wรผrde ich, wenn ich nach Hause kam, etwas fรผr sie kochen.
Der heutige Arbeitstag war eh nur eine Probe, um ein Gefรผhl fรผr die Umgebung und die zu verrichtende Arbeit zu bekommen.
Bis zum Mittag wรผrden wir wieder zu Hause sein.
Ich kรผsste meinen Zeige- und Mittelfinger und lehnte ihn fรผr einen flรผchtigen Moment gegen ein Foto von Mom und Dad.
Dann verlieร ich den Trailer und stieg in Eddie's Van, der heute ausnahmsweise einmal nicht nach Marihuana stank.
Erstaunt schnipste ich gegen den Duftbaumanhรคnger am Rรผckspiegel.
Das war der Grund, warum es hier drin nicht so muffig roch.
ยปEs gibt wohl fรผr alles einen Anfang, was?ยซ, neckte ich Eddie und zwinkerte frech. Lรคchelnd schรผttelte er den Kopf und fuhr los.
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