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𝟐𝟑: 𝐌𝐎𝐎𝐍𝐖𝐀𝐋𝐊







𝟐𝟑: 𝐌𝐎𝐎𝐍𝐖𝐀𝐋𝐊

»𝐎𝐇 𝐍𝐈𝐂𝐇𝐓𝐒, 𝐌𝐄𝐈𝐍 𝐒𝐂𝐇𝐀𝐓𝐙. Deine Mutter und ich diskutieren nur über Rajesh, der hat schon wieder irgendeinen entfernten Cousin aufgetrieben, den du ehelichen könntest.«, teilte mir Dad lachend mit.
Aber damit lachte er nicht automatisch meine Unsicherheit weg.
Wieso hatten sie so hitzig diskutiert, wenn es sich nur  einmal mehr um einen sinnlosen Versuch handelte , mich zwangszuverheiraten?
»Und deshalb streitet ihr euch?«, fragte ich mit zittriger Stimme.
Ich war es nicht gewohnt, dass sie so miteinander sprachen.
Wenn auf jemanden das Wort harmonisch passte, dann ganz sicherlich auf die Ehe meiner Eltern.

»Aayliah. Wir streiten nicht. Es ist alles in Ordnung.«, versicherte mir Mom, aber das warme Lächeln auf ihren Lippen erreichte ihre Augen nicht.
»Ich habe mich nur lustig gemacht und gefragt, wieso wir uns diesen ominösen Cousin nicht einmal ansehen sollten. Aber deine Mutter befürchtet, dass Rajesh dann denkt, wir könnten das wirklich in Betracht ziehen.«, erklärte er mir.
Wann immer ich unsicher war, kaute ich auf der Innenseite meiner Wange herum.
Und jetzt war einer dieser Momente.
Ich konnte nicht sichergehen, dass das, was sie mir erzählten wahr war.
Und trotzdem beließ ich es dabei.

Es waren schließlich meine Eltern. Was hatten sie davon, mich zu belügen?
Stattdessen nahm ich mir die seltsam anmutende Situation zu meinem Vorteil.
Meine Eltern würden jetzt wahrscheinlich alles tun, um mich zu beschwichtigen.
»Mom? Dad? Maya geht es nicht sonderlich gut. Ist es in Ordnung, wenn wir verschwinden? Ich komme morgen her zum Aufräumen. Versprochen.«
Meine Mutter hob irritiert eine Augenbraue an und warf einen Seitenblick zu meinem Dad.
Ich rechnete fest mit einer Abfuhr und bereitete mich innerlich auf die tausend Gebete vor, die ich noch abhalten würde.
Aber zu meiner Überraschung zuckte sie seufzend mit den Schultern.
»Meinetwegen. Aber was ist mit dem Feuerwerk?«, fragte sie.

»Eddie wird etwas vom Trailer aus anzünden, ja? So stellen wir auch sicher, dass unser Heim erleuchtet ist und die Götter vor Freude jauchzen.«, sprach ich ihr gut zu.
Meine Mutter warf mit einem bedeckten Lächeln die Hände in die Luft und nickte mehrmals, um ihre Zustimmung zu verdeutlichen.
»Geh vorher noch einmal beten und verabschiede dich zumindest vom Pastor.«
»Ist gut.«, versicherte ich ihr und tänzelte die Schritte, die uns trennten auf die beiden zu.
Ich gab jedem von ihnen einen Kuss auf die Wange und suchte dann schnell das Weite, bevor sie sich es anders überlegen konnten.

Bevor ich Eddie und Maya ausfindig machte, suchte ich den Gabentisch nach den Raketen meines Vaters ab.
Sie selbst unangezündet in die Hand zu nehmen, verursachte eine sinnlose Furcht in mir.
Ich konnte nichts dagegen tun, ich hasste diese Dinger einfach.
Ich sah sie nur gerne am Himmel leuchten.
Glücklicherweise liebte Eddie es, sie abzufackeln.
Leider war er dabei so leichtsinnig, dass er sie erst nach dem Anzünden in eine Flasche stelle.
Er nannte es Nervenkitzel. Ich eher Wahnsinn.

Bei dem Gedanken an sein freudenstrahlendes Gesicht, wann immer er einen Feuerwerkskörper in die Luft jagte, wurde es mir ganz warm ums Herz.
Und so sehr ich mich auch dagegen sträubte erkannte ich, dass es nicht das erste Mal, dass ich so fühlte.
Und, dass es auch nicht erst nach dem Kuss ein erstes Mal gegeben hatte.
Es gab bereits in unserer zehnjährigen Freundschaft Momente, in denen ich so gefühlt hatte.
Bislang hatte ich das immer als freundschaftliche Zuneigung abgetan, so etwas wie familiäre Verbundenheit.
Aber so sicher war ich mir da gar nicht mehr.

»𝐁𝐔𝐌𝐌!«, zischte mir eine Stimme ins Ohr, woraufhin ich augenblicklich zusammenzuckte.
Mit nach oben gerollten Augen drehte ich mich zu ihm um und boxte ihn leicht in die Schulter.
Im Moment darauf fiel mir erst auf, dass etwas fehlte.
Dass jemand fehlte.
Mit schreckensgweiteten Augen scannte ich Eddie's und meine unmittelbare Umgebung nach Maya ab.
»Wo-«, ich kam nicht dazu meine Frage zu beenden, denn ich sah sie.
Mitten auf der Tanzfläche, inmitten eines kläglichen Versuches den Moonwalk nachzumachen.

Ich nahm mir einige Sekunden und betrachtete ihre unrhythmischen Bewegungen.
So wie sie sich vollkommen entgegen des Taktes bewegte, hätte mir das ein Lächeln auf die Lippen zaubern können.
Aber ich war zu geschockt um dem nachzukommen.
Stattdessen griff ich nach Eddie's Arm und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihm etwas zuzuflüstern zu können.
»Es läuft nicht einmal Musik.«, stellte ich fest.
Dabei gab es noch etwas, das ich feststellte.
Während ich mich notgedrungen an ihm hochhievte, um auf seine Höhe zu kommen, schlang er seinen Arm um meine Mitte und zog mich näher an sich.

Um mich festzuhalten. Natürlich.
Damit ich mein Gleichgewicht nicht verlor. Klar.
Trotzdem schaffte es diese flüchtige Geste, mir eine Gänsehaut in den Nacken zu befördern.
»Ich muss beten.«, wisperte ich gedankenlos und hätte mir im nächsten Moment am liebsten selbst gegen die Stirn gehauen.
»Dann können wir gehen.«, legte ich nach, was meine getroffene Aussage nun nicht wirklich besser machte.
»Maya kann nicht mehr.«, erklärte ich ihm und kniff dann meine Augen zusammen, weil ich nicht glauben konnte, wie dämlich ich mich anstellte.

Weil ich den Verdacht hegte, dass es an seiner Nähe lag, nahm ich Abstand und glättete nicht vorhandene Falten an meinem Sari.
Nachdem ich tief Luft geholt und meine Gedanken sortiert hatte (zumindest hoffte ich das), begann ich erneut zu sprechen.
»Ich muss noch kurz beten, bevor wir los können. Und ich denke wir sollten gehen, denn Maya ist zu betrunken für einen Haufen Inder. Die eine Hälfte verliebt sich gerade in sie, die anderen will sie in Weihwasser baden.«
»Okay.«, war das einzige, das Eddie mir antwortete und das Lächeln, das er mir dabei schenkte ging mir direkt durch Mark und Bein.

Ich erwiderte sein Lächeln flüchtig und trabte dann auf die riesige Götterstatue zu, die neben dem Altar aufgebahrt worden war.
Wenn meine Kultur eines konnte, dann übertreiben. Mit ihrem Prunk, mit ihrer Dauer von Festen (es gab kaum welche, die weniger als drei Tage andauerten) und mit ihren Gottheiten. Ernsthaft.
Es gab beinahe für alles eine Gottheit.
Das war, wenn man es wirklich brauchte, eine Erlösung und, wenn man sich wie ich, ständig in Peinlichkeiten ritt, eher kontraproduktiv.
Eigentlich ging ich ständig durchs Leben mit der Befürchtung, dass die ein oder andere Gottheit gerade wütend auf mich war.

Ich war eben unangenehm gekonnt darin, etwas falsch zu machen.
Wie sich in meinen besten Freund zu verlieben, beispielsweise.
Wenn man es genauer betrachtete, wäre jetzt der passendste Zeitpunkt um zu einer Gottheit zu beten.
Damit sie mich davon erlöste.
Und gleichzeitig traf mich der Gedanke, dass ich vielleicht eher zu Vishnu beten sollte, damit es genau dabei blieb. Dem Gott der Erhaltung.
Denn so sehr mich meine Gefühle gegenüber Eddie verwirrten und ängstigten, so war es das lebendigste Gefühl, das ich je empfunden hatte.

Neben meiner Leidenschaft zum Schreiben, hatte ich nie zuvor so ehrlich und prägend gefühlt.
Und, selbst, wenn es zum Scheitern verurteilt war, wusste ich in der Tiefe meines Herzens, dass ich dadurch musste.
Dass es mich, irgendwann, wenn ich darüber hinweggekommen war, zu einem stärkeren Ich machen würde.
Und zu einer besseren Autorin.
Niemand konnte über den Schmerz der Liebe schreiben, wenn er ihn nicht am eigenen Leib erfahren hatte.

»Hab sie gerettet. Amen.«, witzelte Eddie und als ich mich umdrehte, erkannte ich, was er meinte.
Er hielt Maya im Arm, die sich kichernd aus seiner Umarmung zu befreien versuchte.
Ich hätte gerne gelacht, weil ihre roten Wangen so unheimlich süß aussahen und ihr betrunkener Kopf mich amüsierte.
Aber das konnte ich erst, wenn wir hier rausgekommen waren.
Anstatt mich bei unserem Pastor zu verabschieden, so wie ich es meiner Mutter eigentlich versprochen hatte, zog ich die beiden aus dem Saal.
»Ich kann nicht glauben, dass das von drei oder vier Wodka O passiert sein soll.« , kommentierte ich Maya's Betrunkenheit.

»Ich weiß nicht. Ihr scheint eine abnormale Liebe für Pralinen mit Alkohol zu haben. Vielleicht hat sie sich damit den Schädel weggepustet.«, flötete Eddie und konnte sich ein wissendes Grinsen nicht verkneifen.
Ich verdrehte übertrieben seufzend die Augen, ehe ich ihm antwortete.
»Da war ich acht, Ed. Und die sahen lecker aus. Kann ich ja nicht wissen, dass es Schokolade mit Kirschlikör gibt. Sowas sollte generell verboten werden. Schokolade und Alkohol. Was für eine abartige Mischung."« stellte ich mit angewiderten Gesichtsausdruck klar.

Mittlerweile waren wir an Eddie's Van angekommen und kämpften darum, Maya auf die Rückbank zu bugsieren.
Entweder machte sie sich schwerer als sie eigentlich war, oder sie spürte ihre Glieder nicht mehr.
Auf jeden Fall dauerte der Kampf länger als gut für mich war. Denn ich kam total aus der Puste.
»Okay«, keuchte ich und setzte mich neben Maya auf den freien Rücksitz.
Dabei fegte ich Eddie's gefühlten gesamten Kleiderschrank, bestehend aus einer Millionen Hellfireshirts, vom Sitz.
Der Anblick der Shirts erinnerte mich an Mike und sein Geständnis über Lady Applejack.
Noch so eine Sache, die ich dringend mit ihm klären musste.
»Abfahrt!«, rief ich und wartete darauf, dass Eddie losfuhr.

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