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ยป๐๐๐๐๐๐๐๐๐. ๐๐๐๐ ๐๐๐ ร๐๐๐ ๐๐๐ ๐๐๐๐๐๐๐ ๐๐๐๐๐๐๐๐. Wollen wir morgen mit Maya in die Mall? Ein bisschen shoppen?ยซ, schlug Judy freudig vor und klatschte dabei aufgeregt in die Hรคnde.
Ihre Ektase steckte mich nicht an.
Vielmehr sah ich sie an wie ein Reh, das vor die Scheinwerfer eines Autos geraten war.
Es mit einer Schockstarre zu vergleichen, traf es ziemlich gut.
Angestrengt durchsuchte ich mein Hirn nach Worten. Aber keine Silbe wollte sich zu etwas Sinnvollem zusammenfรผhren lassen.
Die vielen Buchstaben, die das Alphabet fรผr mich bereit hielt, waren zu zwei Dritteln ausradiert.
Ich konnte keinen einzigen Gedanken fassen.
Eddie und sie hatten miteinander geschlafen? Dass Judy kein Unschuldslamm war, wusste ich.
Und, dass es mehr waren, als dass ich sie an meinen Fingern hรคtte abzรคhlen kรถnnen, auch.
รber Eddie hingegen hatte ich mir in dieser Hinsicht noch keinerlei Gedanken gemacht.
Ich wusste nicht, ob er Sex hatte. Und eigentlich wollte ich es auch eigentlich gar nicht wissen.
Wieso also kribbelte jeder Zentimeter meines Kรถrpers, wenn ich daran dachte, wie er nackt รผber mir lehnte und mir tief in die Augen sah?
Missbilligend blickte ich auf die leere Rotweinflasche. Meine Sicht mochte benebelt sein, aber mein Herz war noch klar bei Sinnen und wimmerte bei dem Gedanken, dass die beiden sich das Bett miteinander geteilt hatten.
Oder wohl eher das Auto. Schlieรlich hatte mir Judy anvertraut, dass sie sich im Auto gekรผsst hatten.
In einer lahmen und unsteten Bewegung stand ich auf. Meinen dem Zusammenbruch verdรคchtig nahen Kreislauf ignorierte ich dabei gekonnt.
ยปIch muss kurz weg, Ju. Und mit kurz meine ich: Keine Ahnung wie lange es dauert. Warte nicht auf mich. Hab dich lieb.ยซ, murmelte ich.
Insbesondere meine letzten Worte kamen nur gepresst zwischen meinen Lippen hervor.
Natรผrlich bedeutete sie mir immer noch etwas. Sie war meine beste Freundin. Aber genau wie mir Eddie fremd geworden war, war sie es das auch. Und das mit nur einem Satz, den sie gesprochen hatte.
Gott sei Dank war mein betrunkener Verstand liebevoll genug, um den Trailer auf Zehenspitzen zu verlassen.
Auf diese Weise weckte ich weder Mom, noch Dad.
Als ich an mir heruntersah bemerkte ich, dass ich ohne Socken und Schuhe losgezogen war.
Der Schnee war vielleicht nicht liegen geblieben, aber der Boden fรผhlte sich trotzdem unertrรคglich kalt an.
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๐ร๐๐๐๐, die ich selbst nicht verstand, hรคmmerte ich gegen die Tรผr der Munsons. Dabei sprang ich auf und ab, damit meine Fรผรe eine kurzweilige Befreiung von der Kรคlte erhielten.
Als Wayne mir die Tรผr รถffnete, schob ich mich mit wรผtend zusammengeschobenen Augenbrauen an ihm vorbei.
ยปHi Onkel Wayne. Hoffe dein Date lief gut.ยซ, flรถtete ich geschauspielert.
Denn wenn ich eines nicht empfand, dann war es Freude.
Wayne hatte sein Glรผck verdient und irgendein versteckter Teil meines Herzens jubelte mit ihm.
Doch ein viel grรถรerer Teil war einfach nur fuchsteufelswild. Und dieser Teil dominierte.
ยปWo habt ihr noch einmal euer Putzzeug?ยซ, fragte ich ihn lallend und riss Schublade fรผr Schublade und Tรผr fรผr Tรผr auf. ยปVor allem Bleichmittel.ยซ, bat ich ihn nachdrรผcklich um Hilfe.
Gegen seine diversen Einwรคnde kรคmpfte ich an, indem ich lautstark die vielen Flaschen und Putzmittel verschob.
ยปWozu? Willst du deinen Tatort reinigen?ยซ, fragte eine witzelnde Stimme, die eindeutige nicht Wayne gehรถrte.
Frustriert seufzend drehte ich mich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.
Eddie stand genauso barfuร wie ich inmitten des Raumes, der als Wohnzimmer und Kรผche diente. Zwischen seinen Hรคnden hielt er seine Gitarre und seine Haare waren zu einem unordentlichen Dutt zusammengeknotet. Er hatte komponiert.
Eingeschรผchtert trat ich abwechselnd auf meine Fรผรe. Sie taten schon richtig weh, weil sie so kalt geworden waren.
Eddie quittierte diesen Anblick mit einem japsenden Einatmen.
Er wollte mich belehren. Mal wieder.
Dass sah ich an deinem unzufriedenem Blick.
Warum musste dieser Kerl auch so mitfรผhlend und besorgt sein?
ยปLass es.ยซ, warnte ich ihn bockig.
Ich hatte keine Lust auf einen Tadel von ihm.
Wayne, der zuvor unbeholfen im Raum gestanden hatte, zog sich mit eingezogenen Schultern in sein Schlafzimmer zurรผck.
Ihm war es unangenehm Beobachter eines Highschooldramas zu sein.
Unterdessen schielte ich auf den Berg an ungewaschenem Geschirr.
Bei nรคherer Betrachtung fiel mir auf, dass ich scheinbar echt lange nicht hier gewesen war. Eigentlich hatte es sich eingebรผrgert, dass ich mindestens einmal die Woche herkam und ihnen im Haushalt half.
Nicht, weil sie mich darum baten, um Gottes Willen, ich glaube es war ihnen sogar peinlich.
Aber ich sorgte mich um sie. Sie waren zu einem Teil meiner Familie geworden.
Ich bemerkte erst, dass Eddie zu mir gekommen war, als er mir eine Flasche vor die Nase hielt.
Obwohl sie geschlossen war, erkannte ich den beiรenden Geruch sofort. Bleiche.
ยปAlso wozu brauchst du es? Hast du den Wein verschรผttet? Hรคttest du Judy einfach ein Glas gegeben.ยซ, sagte er grinsend.
Die Erwรคhnung ihres Namens und die damit zurรผckkehrende Erinnerung an die beiden in seinem Auto lieรen jede Einschรผchterung in mir augenblicklich erstreben.
ยปWir gehen zu deinem Van. Sauber machen.ยซ, zischte ich und funkelte ihn wรผtend an.
Sein verstรคndnisloser Blick starrte mich nieder.
Ich fรผhlte mich plรถtzlich ganz klein und sehr sehr dรคmlich. Was tat ich hier eigentlich?
Es ging mich nichts an.
Eddie war ein freier Mann und konnte tun und lassen was er wollte. Mit wem er wollte.
Unter einem anhalten Seufzen lieร ich meine Schultern sinken.
Ich erkannte mich gar nicht mehr wieder.
So wie ich mich verhielt war ich eine sehr primitive und unberechenbare Version meiner selbst.
Eigentlich mรผsste ich mich schรคmen.
Es wรคre jetzt ziemlich einfach dem Alkohol die Schuld zuzuschieben.
Dabei wusste ich doch, woran es lag.
Das Unverstรคndnis รผber unseren Kuss und Eddie's Techtelmechtel mit Jude hatten mich so aufgelรถst, dass ich zu Kurzschlusshandlungen fรคhig war.
Ich, die alles bis ins kleinste Detail plante.
Die sich in ihrem Kopf schon Gesprรคche ausmalte, die so gar nicht zustande kamen.
Die Listen darรผber schrieb, was fรผr Listen sie noch anzufertigen hatte.
ยปHat Judy eigentlich auch nur einen Tropfen abbekommen?ยซ, flachste er und stellte die Flasche mit dem Bleichmittel auf der Kรผchentheke ab.
Ich nickte kraftlos und schlang die Arme um meinen zitternden Kรถrper. ยปIch bin mรผde.ยซ, flรผsterte ich.
Und das war ich.
Ich war mรผde von dem obskuren Schmerz in meinem
Herzen, wenn ich an Eddie und Jude dachte.
Mรผde von den Auseinandersetzungen, die nie aus der Welt geschafft wurden.
Und ich war es mรผde, mich so fremd in meinem eigenen Kรถrper zu fรผhlen.
ยปBringen wir dich ins Bett, Al.ยซ, รคuรerte er und legte einen Arm um mich.
Wie schaffte er es nur, dass ich mich im Handumdrehen geborgen fรผhlte?
Wรคhrend er mich zu seinem Zimmer fรผhrte, lehnte ich meinen Kopf an ihn und tapste so umstรคndlich mit ihm mit.
ยปAl klingt wie ein Mann.ยซ, beschwerte ich mich kleinlaut. ยปSiehst du mich wie ein Mann?ยซ, implizierte ich mit einem bekรผmmerten Stรถhnen.
Eddie lachte. Und zum ersten Mal seit Tagen fiel mir auf, wie gerne ich das hรถrte.
Mit den Klรคngen, die dabei seinen Mund verlieรen konnte er die meiste Dunkelheit in mir vertreiben. Einfach so.
ยปNein, Al. Ich sehe dich als durchgeknallte Perfektionistin mit irischen indischen Eltern, die eine besorgniserregenden Leidenschaft zu Filmstars hat.ยซ
ยปMichael J. Fox und George Michael. Das sind nicht viele.ยซ, konterte ich und dabei verzogen sich meine Lippen zu einem seligen Lรคcheln.
Das hier, das waren wir.
Wรคhrend ich vernichtende Blicke auf meine absterbenden Zehen warf, hรคngte Eddie seine Gitarre an die Wand.
Natรผrlich nicht ohne ihr einen herzerwรคrmend idiotischen Kuss zuzuwerfen.
Auch das brachte mich zum Lรคcheln.
Eddie war ein ganz anderes Kaliber als die meisten Jungen. Eigentlich als die meisten Menschen.
Und das war das wirklich Groรartige an ihm.
ยปAuf ner Skala von Eins bis Zehn. Wie doll sind deine Zehen abgestorben?ยซ, fragte er und schob mich zu seiner Matratze.
ยป13 1/2.ยซ, antwortete ich, woraufhin er abermals auflachte. ยปErschreckend konkret.ยซ, stellte er fest und durchwรผhlte seine Kommode.
Als er fรผndig wurde schรผttelte er unzufrieden den Kopf, kam aber trotzdem auf mich zu.
Mit einem entschuldigenden Lรคcheln auf den Lippen reichte er mir wunderbar dicke schwarze Socken.
Mit enorm vielen Lรถchern.
ยปDu bist der einzige Mensch, den ich kenne, der es schafft durch seine Fรผรe jedes Sockenpaar zu zerstรถren.ยซ, frotzelte ich und zog mir die Socken รผber. Die sofortige Wรคrme lieร mich erleichtert aufseufzen.
Trotzdem zog ich die Knie an meine Brust und knetete meine tauben durchgefrorenen Zehen.
ยปDas kommt nur von der Verantwortung, die auf meinen Schultern lastet. Die zwingt mich in die Knie. Und der Druck verursacht das-ยซ
ยปEddie hรถr auf!ยซ, unterbrach ich ihn lachend und rollte mich auf die Seite.
Aus dieser Position heraus sah ich ihn grinsend an.
Er stand vor mir und hielt die Hรคnde noch theatralisch in der Luft, bevor er sich neben mich setzte und nach der Decke griff.
ยปUnd vom vielem Dich-Retten.ยซ, fuhr er schmunzelnd fort.
Ich schloss die Augen und kuschelte mich lรคchelnd tiefer in die Decke hinein.
Eddie's vertrauter Geruch stieg mir in die Nase und lieร mich umgehend zur Ruhe kommen.
ยปIch muss oft gerettet werden, oder?ยซ, nuschelte ich schlaftrunken.
Und mit meiner Annahme meinte ich nicht nur den Kuss, mit dem er mich vor dem schmierigen Kunden gerettet hatte.
Ich meinte auch die vielen Male, in denen er mich aus einem schwarzen Loch rausgeholt hatte.
ยปDas mรผssen wir doch alle von Zeit zu Zeit.ยซ, flรผsterte er sanft und zog die Decke enger um meinen frierenden Kรถrper.
Die Bitterkeit in seiner Stimme entging mir trotz des Zรคrtlichkeit nicht.
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