Ich verharre einfach in dieser Position und schaue ihn an. Suga starrt genauso zurück, aber es wird nicht awkward oder so.

Seine dunklen, beinahe schwarzen Augen bohren sich in meine.

Mein Blick mustert jedes Detail seines Gesichtes. Die blasse, reine Haut, welche so unfassbar weich aussieht, dass ich den Drang unterdrücken muss, über sie zu streichen.

Seine leicht glänzenden Lippen, welche zwar nicht übermäßig voll sind, dafür aber wunderschön geschwungen.

"Jimin! Ist Suga etwa so schön, dass du ihn die ganze Zeit anstarren musst und meinen wertvollen Unterricht dafür vernachlässigst?"

Etwas aufgeschreckt von der plötzlichen Ermahnung meiner Lehrerin setze ich mich automatisch kerzengerade hin.

"Ja", bringe ich nur todernst heraus und sehe aus dem Augenwinkel, wie Suga leicht grinst.

Die Lehrerin sieht mich stattdessen nur verdutzt an und wirbelt schnell wieder herum um ihren Unterricht fortzuführen.

Jetzt muss ich auch grinsen.
Tja, das hat sie eben nicht erwartet.

Keine Ahnung woher dieses plötzliche Selbstbewusstsein so schlagartig herkommt, aber es hat sich irgendwie so angefühlt, als müsste das mal ausgesprochen werden.

Vorallem weil es so ist, er ist nun mal einfach wunderschön.

Die anderen sind aber halt nur darauf fixiert, aus unnötigen Gründen Angst vor ihm zu haben (außer natürlich sie führen homophobe Handlungen aus oder vergreifen sich an Schwächeren, dann ist diese Angst ziemlich berechtigt).

Leise muss ich bei dieser Überlegung seufzen und wende meinen Blick wieder zu Suga.

Überraschenderweise sind seine Augen immer noch auf mich gerichtet. Hat er mich etwa die ganze Zeit weiter angeschaut? Dieser Gedanke zaubert mir einen leichten Rotschimmer auf die Wangen.

Unüberlegt nähere ich mich ihm leicht und lege meinen Kopf auf meine Arme, welche ich ganz nahe an seinen platziert habe.

Langsam beuge ich mich näher zu ihm vor und platziere meine Lippen in der Nähe seines Ohres.

"W-warum hast du mich vorhin geküsst?"

Er scheint nicht viel zu reden, aber ich hoffe, dass er mir wenigstens diese Frage beantwortet, welche mir die ganze Zeit im Kopf herumschwirrt.

Etappenweise entferne ich mich wieder ein Stück, sodass ich ihm in die Augen schauen kann.

Mit erwartungsvollem Blick suche ich in seinen Augen nach Antworten, bis er plötzlich seine Mundwinkel leicht hochzieht.

"Warum hast du zurück geküsst?"