𝟏𝟒 | 𝐞𝐱𝐩𝐨𝐬𝐞 𝐭𝐨 𝐟𝐚𝐭𝐞
𝟒𝟎𝟎 𝐀𝐃 𝐆𝐔𝐏𝐓𝐀 𝐄𝐌𝐏𝐈𝐑𝐄
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SO WIE ES SICH die beiden Eternals schon gedacht hatten, dauerte es kaum ein paar Stunden, bis Makkari von ihrem Abend erfahren hatte. Zuerst hatte sie Amara aufgesucht, nachdem Druig in seinem Zimmer verschwunden war.
Natürlich erzählte die Blondhaarige nicht jedes einzelne Detail von ihrem Treffen. Eben genauso so viel, womit sich ihre beste Freundin abfinden würde.
Aber auch Druig ließ sie nicht lange verschont. Nach dem Frühstück zog sie ihn von den anderen beiseite, wollte ihn ausfragen, doch das breite Grinsen auf seinen Lippen hatte ihr schon alles verraten, was sie wissen wollte. ,,Ich dachte schon, dass mit euch würde ewig so weitergehen", machte sich Makkari lustig, sah schmunzelnd zu ihrem Gegenüber.
,,Danke dir.. dafür, dass du nach all den Jahren immer noch an uns geglaubt hast", bedankte sich Druig bei seiner Freundin, die ihn daraufhin kurz in den Arm nahm. ,,Selbst ein Blinder hätte gesehen, was ihr noch immer für einander empfunden habt", gebärdete sie, nachdem die Beiden sich endgültig voneinander getrennt hatten.
Druigs Wangen glühten bei dem Gedanken daran, wie auffällig es wohl für den Rest der Eternals sein musste und wie lang sie es vor ihnen überhaupt geheim halten könnten. Es fiel ihm schon diesen Morgen schwer seine Finger bei sich zu behalten, jedes Mal wenn er an Amara vorbei ging. Er hätte sie in diesen Momenten sofort zu sich in einen Kuss gezogen, doch er hielt sich zurück. Die Blondhaarige hatte ihre Gründe, warum die anderen davon noch nichts wissen sollten und er nahm diesen Wunsch auch nicht persönlich, respektierte ihn.
Seine Aufmerksamkeit zog sich plötzlich auf Kingo, als dieser aufgeregt zu ihnen lief. ,,Wir sollen uns sofort in Phastos Labor versammeln", sprach er zu ihnen, wollte zurücklaufen, doch bevor er das tun konnte, hielt in Druig zurück. ,,Ist irgendwas passiert?", fragte er ihn nervös, doch Kingo schüttelte nur hektisch mit dem Kopf, um den jungen Eternal wieder zu beruhigen.
,,Nein, aber Ajak hat wohl mit Arishem gesprochen", antwortete er ihm, zog sich dann aus seinem Griff. Verunsichert blickte der Braunhaarige zu Makkari, die darauf jedoch auch keine Antwort hatte. Was es auch war, es schien wirklich wichtig zu sein.
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Nachdem Druig und Makkari in Phastos Labor eingetroffen waren, warteten die anderen schon auf sie. Der junge Mann setzte sich, als er Amara sah, direkt neben ihr auf den Sims, schenkte ihr ein kleines Lächeln, welches sie versuchte zu erwidern.
Amara war nervös, es konnte einfach nichts Gutes bedeuten, dass Ajak mit ihnen allen sprechen wollte. Ihr Herz begann schneller zu pochen, als die besagte Eternal als Letzte den Raum betrat und sich vor den anderen stellte. ,,Es wird schon alles in Ordnung sein", flüsterte ihr Druig ins Ohr, woraufhin sie sanft nickte.
,,Ich habe soeben mit Arishem gesprochen. Zuerst möchte ich euch sagen, dass er sehr zufrieden mit uns alles ist. Das führt mich auch zu meinem nächsten Punkt, denn es wurden alle Deviants im Umkreis der Stadt getötet. Das heißt also, dass unsere Zeit hier in Gupta vorbei ist.. morgen werden wir weiterziehen", verkündete Ajak.
Ein kleines Jubeln war im Raum zu hören, genauso wie vereinzeltes Händeklatschen der Eternals. Besonders Ikaris schien begeistert zu sein, dass sie ihre Bestimmung ein weiteres Mal erfüllt hatten. Jeder von ihnen war glücklich darüber, bis auf zwei. Amara und Druig sahen sich tief in die Augen, konnten die Verkündung nicht begreifen.
Während der Braunhaarige die Entscheidung zwar nicht gutheißen konnte, dafür aber wusste, dass er daran sowieso nichts ändern könnte, war die Blondhaarige völlig außer sich.
,,A-Aber Ajak, wir können die Menschen jetzt doch nicht einfach wieder verlassen", sprach Amara die Anführerin an, zog damit die Aufmerksamkeit der restlichen Eternals auf sich. Ajak musste sich ein Seufzen unterdrücken. Sie wusste, wie die junge Frau zu dem Plan von Arishem stand und davon war sie recht wenig begeistert.
,,Wir reisen seit Jahrhunderten von Land zu Land und befreien diese von den Deviants, es war doch abzusehen, dass es auch diesmal wieder geschehen wird", antwortete sie Amara kurz, wollte das Thema damit beenden, doch daran dachte die Eternal überhaupt nicht.
,,Ja und was ist danach immer passiert? Entweder wurden sie durch benachbarte Kolonien getötet oder starben durch fehlende Ernte und Überschwemmungen! Was für einen Sinn macht es sie für einen gewissen Zeitpunkt zu schützen und dann einfach fallen zu lassen!", mittlerweile wurde Amaras Stimme immer lauter, bebte beinahe schon.
Sie konnte diese Ungerechtigkeit einfach nicht verstehen. Die Menschen brauchten ihre Hilfe und sie könnten diese auch bekommen, wenn Arishem nicht diesen verdammten Plan hätte.
Druig wollte keine ihrer Grenze überstreiten, trotzdem legte er seine Hand sanft auf ihre, versuchte sie zu beruhigen. ,,Hey.. Amara..", flüsterte er ihr zu, doch verstummte, als sich Ikaris plötzlich zu Wort meldete.
,,So viel wie ich weiß, ist es euch auch nicht gestattet sie vor dem Wetter zu schützen, ihre Gedanken zu beeinflussen damit sie sich nicht bekriegen, weder ihnen irgendwelche komplexen Technologien zeigen. Also wo ist dann das Problem?", fragte er arrogant in die Runde, sah dabei zwischen Phastos, Druig und Amara, auf der sein Blick letztendlich auch ruhte. Druigs Blut fing bei seinen Worten an zu kochen, doch er konnte sich noch zurückhalten.. anders als Amara.
Diese stand plötzlich auf, ging geradewegs auf Ikaris zu, doch im letzten Moment wurde sie von Druig aufgehalten. Wütend blickte sie zu ihm, wollte sich losreißen, doch er ließ nicht los. ,,Hör damit auf, er ist es nicht wert", sprach er ruhig zu ihr.
Der junge Mann wusste genau wie sie sich gerade fühlen musste. Er dachte doch nicht anders als sie, doch was brachte es sich gegen die anderen zu stellen? Wenn es jemand besser wusste, dann wohl er. Er wollte nicht, dass seine Amara ebenfalls zur Außenseiterin werden würde. Die Blondhaarige schien noch etwas sagen zu wollen, doch sie beruhigte sich etwas, folgte Druig zurück zu dem Sims, versuchte dabei Ikaris zu ignorieren. Selbst als er bei dem Anblick der Beiden auflachen musste.
Als die brennende Luft sich langsam wieder abkühlte, ergriff Ajak wieder das Wort. Der Rest aus der Gruppe, außgenommen Amara und Ikaris, wussten sowieso nicht so recht, was sie überhaupt zu dem Allen sagen sollten. Weder wollten sie sich gegen die junge Eternal, noch gegen Arishem stellen, egal für was sie sich letztendlich entscheiden würden.
,,Amara, ich weiß, dass dir die Menschen sehr am Herzen liegen.. aber wir haben nun einmal diesen Plan, an den wir uns halten müssen. Diese Stadt haben wir von ihnen befreit und es warten noch genug andere, die darauf hoffen, dass wir die Deviants töten werden. Was ist mit diesen Menschen? Sie brauchen doch auch unseren Schutz!", sprach Ajak und schien damit genau Amaras Wunden Punkt getroffen zu haben.
Sie wollte ja die anderen Städte vor den Deviants beschützen, aber zu diesen Menschen hier hatte sie eine Verbindung. Sie hat mit ihnen gefeiert, ihnen bei der Ernte geholfen, ihre Märkte besucht und das alles nur, um sie letztendlich doch sterben zu lassen?
Egal was sie tun würde, es wäre niemals genug für sie selbst. Es würde am Ende immer eine Lösung geben.. irgendwie musste es doch machbar sein, alle Menschen zu retten. Doch es war ihnen untersagt, wenn es nichts mit Deviants zutun hätte.
Gespannt sahen die anderen zu Amara, warteten auf eine Antwort, doch diese hatte sie nicht. Sie hatte einfach keine und das machte sie nur noch wütender. Als sie dann auch noch das hämische Lächeln von Ikaris sah, der sich anscheinend sehr über ihre Sprachlosigkeit amüsierte, platzte plötzlich alles aus hier heraus. Alles, was sie sich die letzten tausend Jahre verkniffen hatte.
,,Wisst ihr was? Ich scheiß auf dieses verdammten Plan! Er macht keinen Sinn, das hat er noch nie getan. Menschen vor Deviants retten, nur um sie dann elendig verrecken zu lassen? Es geht hierbei doch nicht einmal um sie, habe ich Recht?" schrie Amara, Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet, die langsam ihren Weg herunter bahnten.
Sprachlos sahen die anderen Eternals sie an. Mit dieser Aussage hatte wohl keiner gerechnet. Doch sie hatte es bisher immer ertragen, irgendwann konnte selbst sie es nicht mehr unterdrücken. Kurz sah die junge Frau in die Runde, wartete darauf, dass noch irgendjemand etwas sagen würde, doch es blieb ruhig. Selbst Ikaris war überrascht, hielt sich zurück. Amara konnte ihre Blicke einfach nicht mehr ertragen, weshalb sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte und aus dem Labor lief.
Während die anderen ihr wie versteinert hinterher sahen, löste sich Druig aus seiner Starre und lief ihr hinterher. Es war ihm egal, was sie anderen jetzt vielleicht von ihm denken würden, das war es schon immer. Aber er konnte einfach nicht tatenlos zusehen wie die Frau die er so sehr liebte, weinend in ihr Zimmer lief. Kurz bevor sie dieses erreicht hatte, hielt er sie auf.
Er wollte sie umarmen, sie küssen, irgendetwas tun damit sie sich besser fühlen würde, doch sofort entfernte die Blondhaarige sich einen Schritt von ihm. ,,Was willst du?", fauchte sie ihn an, hatte keine Lust auf irgendwelche Zärtlichkeiten. Druig seufzte, zog seine Hand wieder zurück.
,,Amara, ich weiß wie du dich fühlst, ich weiß was du gerade durchmachst, aber es gibt dafür keine Lösung, verstehst du?", versuchte er sie zur Vernunft zu bringen, aber das konnte er nicht schaffen. Ihr Blut kochte noch immer. Allein wenn sie an Ikaris dämliches Grinsen dachte, wollte sie am Liebsten tausend Blitze durch seinen Körper jagen.
,,Ach, bist du jetzt plötzlich auf ihrer Seite? Denkst du auch, dass Arishems Plan das Richtige ist?!", antwortete sie Druig, konnte ihm dabei jedoch nicht in sein Gesicht sehen, da sich ihre Augen schon wieder mit Tränen füllten.
Tief in ihr wusste sie, dass sie gerade überreagierte, doch sie konnte ihre Gefühle einfach nicht abstellen. Zu viel war in den letzten Tagen geschehen, was sie noch nicht ganz verarbeitet hatte. Das sie nun auch noch die Stadt und die Menschen verlassen müsste, brachte das Fass einfach zum Überlaufen. Ihr Herz schien für einen Schlag auszusetzen, als sie plötzlich Druigs Hand spürte, die ihre sanft umfasste. Erst jetzt sah sie wieder zu ihm auf, erkannte das auch er mit den Ereignissen zu kämpfen hatte.
,,Ich bin auf deiner Seite Amara, das war ich schon immer und werde es auch bleiben. Es ist unfair, aber wir können daran einfach nichts ändern. Wir können einfach nicht jeden retten, so sehr wir es auch versuchen würden..", begann er ihr ruhig zu erklären, beobachtete dabei, dass immer mehr Tränen an ihrer Wange herab liefen.
,,Diese Menschen hier haben wir von den Deviants geretten, doch es gibt noch so viele da draußen die jeden Tag um ihr Leben kämpfen. Vielleicht haben wir auch unrecht und diese Stadt wird sich prächtig nach unserem Verlassen entwickeln. Aber wenn wir jetzt nicht gehen, dann können es die anderen niemals", sprach er weiter, wischte mit seinem Daumen über ihre feuchte Wange.
Auch wenn Druig nicht vollkommen zu dem stand was er sagte, gab es gerade einfach keine andere Lösung. Er selbst kämpfte ja damit, dass er nicht doch irgendwann mit einer Horde gedankenmanipulierter Menschen im Dschungel abhauen würde. Aber wenigstens vor Amara musste er den Schein waren, dass sie das Richtige tun würden. Er wollte einfach nicht, dass sie irgendwann so enden würde wie er.
Und tatsächlich schienen seine Worte Wirkung zu zeigen. Amara begann zu Schluchzen, ließ zu, dass Druig sie in den Arm nahm, sanft über ihren Rücken strich.
,,E-Es ist einfach alles so verdammt unfair.. I-Ich kann das einfach nicht mehr", winselte sie gegen seine Brust. Es brach ihm das Herz, seine sonst so starke Amara plötzlich so zerbrechlich zu sehen. Langsam löste sich der junge Mann von ihr, um tief in ihre so klaren Augen zu blicken.
,,Doch, das wirst du.. wir beide werden das. Denn sobald wir diesen Planeten von Deviants befreit haben, kehren wir zurück nach Olympia und werden endlich glücklich, okay?", versprach er ihr, auch wenn er sich schon seit Jahrhunderten nicht mehr sicher war, ob dieser Zeitpunkt jemals kommen würde. Aber das war zunächst egal, denn ihr schien es zu helfen.
Sanft nickte Amara, schaffte es mittlerweile sogar wieder etwas zu Lächeln. ,,D-Danke Druig", flüsterte sie, spürte seine warme Hand, die durch ihr Haar strich. Ohne wirklich darüber nachzudenken, näherten sich langsam ihre Lippen, bis sich diese trafen.
Beinahe unschuldig küssten sie sich, genossen den Moment vollkommen, als sie plötzlich durch einen schrillen Schrei aufgeschreckt wurden. Sofort fuhren sie auseinander und blickten in das eindeutig verstörte Gesicht von Sprite. Verdammt, sie standen ja noch immer in dem Flur der Domo und nicht im Zimmer.
Für einige Sekunden, die sich anfühlten wie eine Ewigkeit, starrten sich die drei nur an, bis Druig seine Worte wieder fand. ,,Ehm.. das ist nicht so wie es aussieht", sprach er zu dem rothaarigen Mädchen, konnte sich dabei aber kaum zurückhalten, nicht in Gelächter auszubrechen. Auch Amara wollte etwas sagen, doch bevor sie dazu kommen konnte, war Sprite schon abgehauen.
Die Blondhaarige rollte nur mit den Augen, während sich ein leichtes Schmunzeln auf ihren Lippen legte. Jetzt wo es Sprite wusste, würde es keine fünf Minuten dauern, bis auch der Rest der Eternals von den Beiden erfahren würde.
Auch wenn Amara eigentlich noch mit der Verkündigung warten wollte, schien doch etwas Anspannung ihren Körper zu verlassen. Es war diesen Morgen ja schon unerträglich gewesen, Druig nicht die gesamte Zeit über nah sein zu können.
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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Der zweite Akt ist damit auch abgeschlossen, also seid auf den nächsten gespannt!
lea <3
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