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𝟐𝟗. 𝐃𝐞𝐳𝐞𝐦𝐛𝐞𝐫 𝟐𝟎𝟏𝟑: 𝐃𝐚𝐦𝐩𝐟

Dichter Rauch umwirbelte Platform Nine and Three-Quarters, als das Signal des Hogwarts Express ertönte. Der Anblick des Bahnsteigs vermochte in manch einem möglicherweise einen Anfall von Klaustrophobie auslösen, doch die Gesichter der Menschen dort waren voller Emotionen.

Eulen kreischten, Kröten quakten und Katzen schnurrten, doch am lautesten war das Gewisper der Eltern, die sich von ihren Kindern verabschiedeten.

Weihnachten war vorbei, die Ferien neigten sich dem Ende zu ...

Für Teddy Lupin bedeutete dieser Bahnsteig jedes Mal die Fahrt nach Hogwarts, jedoch der Abschied von seiner Familie.

Familie.
Teddy nannte sie so. Und sie fühlte sich auch dementsprechend an.

Dennoch formte sich jedes Mal, wenn er an diesem Gleis stand, ein Bild in seinem Kopf, zwei undeutliche Gestalten, ohne Konturen, ohne Gesicht, die ihn umarmten, seine Eltern, seine Eltern, die die Namen Remus und Nymphadora trugen.

Teddy kannte sie nicht und er wusste weder, wie sie ausgesehen hatten, noch, wie ihre Stimmen klangen, wenn sie lachten, flüsterten, stritten, weinten ...

Niemals hatte er in ihre Augen gesehen, nie hatte er ihre Hände gespürt, die durch sein Haar rauften.

Er war ein Waise und seine Eltern fehlten ihm, ohne, dass er wusste, was genau er verpasst hatte.

Natürlich war Teddy dankbar, dass er so großherzige, liebenswürdige Menschen um sich herum hatte, die direkt oder indirekt mit ihm verwandt waren, dennoch fühlte er sich in ihrer Gesellschaft oft einsamer denn je, weil er wusste, einfach nur wusste, dass etwas fehlte ...

Der Rauch zerrte an Teddys Pullover und seiner Latzhose; mit einer schnellen, leicht nervösen Bewegung fuhr er sich durch das blaue Haar und sah sich am Bahnsteig um.

Viele der Hogwarts-Schüler waren bereits in den Zug gestiegen und lehnten sich aus dem Fenster, winkten ihren Eltern und Geschwistern zu; die meisten der Letzteren lächelten, einige blickten besorgt.

Währenddessen standen die Übrigen noch auf der Plattform und waren in einer innigen Umarmung versunken, nahmen Habseligkeiten entgegen, die ihre Eltern ihnen noch schnell überreichten, oder ließen sich leise Abschiedsworte ins Ohr murmeln.

Gleich würde der Zug losfahren, der Dampf wurde immer dichter ...

»Ted, nun spring schon auf, sonst fährt er noch ohne dich ab ...« Seine Großmutter stand neben ihm. Ihr Gesicht war in tiefe Falten gelegt, Falten eines langen Lebens, das schon viele Verluste erlitten, aber auch Liebe erfahren hatte. Plötzlich fühlte Teddy sich, als wären fünfzehn Jahre an ihm vorübergezogen wie Nichts.

»Keine Sorge, Gran. Zu Weihnachten geht es doch immer recht gemütlich zu«, antwortete er und lächelte.

Andromeda umarmte ihn einmal fest, löste sich dann von ihm und drückte kurz seine Schulter. »Wir sehen und im Sommer, mein Junge.«

Sie war eine sehr liebevolle Großmutter.

Harry kam auf ihn zu, mit einem breiten Lächeln, seine schwarzen, wilden Haare zu allen Seiten abstehend. Teddy fragte sich, wie er es aushielt, dass ihm jedes Augenpaar auf dem Bahnsteig, als wenn er sich in einen großen Magneten verwandelt hätte, folgte. »Ab mit dir, Teddy«, murmelte er und strich ihm durch das Haar. »Und wenn irgendetwas sein sollte, dann weißt du, dass du mir immer eine Eule schicken kannst.«

Sein Patenonkel suchte seinen Blick und Teddy erwiderte ihn ganz fest. »Mach ich, Harry«, sagte er leise.

Harry nickte, lächelnd, und irgendwie traurig. Teddy entging nie das Schimmern der Narbe auf seiner Stirn, ebenso nicht die strahlenden, grünen Augen. Sein Gesicht erinnerte ihn immer wieder daran, was Harry für die Zaubererwelt geleistet hatte.

Er war ein sehr fürsorglicher Patenonkel.

Geschwind betrat Teddy den Hogwarts Express, sein Gepäck hinter sich herzerrend. Alle Abteile waren gerammelt voll, bis auf eines ...

Beziehungsweise war es auch gerammelt voll, doch Teddy wusste, dass er neben diesem Mädchen immer einen Platz finden würde. Vic.

»Ted!«, erklang ihre Stimme dumpf durch die Abteiltür, dann sprang sie auf, riss das Glas zur Seite und umarmte Teddy strahlend.

»Vic!«, grinste Teddy und löste sich langsam von Victoire, betrachtete ihr wunderschönes Gesicht, die blauen Augen und blonden, welligen Haare. Einzelne Sommersprossen säumten ihre Nase und Grübchen zeichneten sich auf ihren Wangen ab ...

Teddy hielt inne. Warum dachte er gerade daran? Warum fielen ihm diese Details auf, wo er sie doch schon kannte, seit sie geboren worden war? Innerlich schüttelte er kurz den Kopf und fragte dann: »Wie geht es dir?«

»Gut, danke«, meinte Victoire fröhlich. »Erstmal wieder so richtig ins dritte Schuljahr stürzen nach Weihnachten ...«

Teddy seufzte gespielt resigniert. »Oh, jaaa«, murmelte er. »Bei mir ist es das gleiche im fünften ... Ich freu mich schon auf die O.W.L.s ...«

»Denk bloß nicht daran!«, trällerte Victoire und deutete in das Abteil. »Setz dich doch zu uns.«

Mehrere Gryffindors, die Teddy nicht kannte, teilten sich das Abteil mit ihr, und George Collin, Teddys bester Freund in Hufflepuff, saß am Fenster.

»Hey, Ted«, rief er lächelnd und winkte ihn heran. »Was geht?«

»Alles gut soweit«, lächelte Ted und hob angestrengt seinen Koffer hoch, hievte ihn in die Gepäckablage.

»Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich mit dem Patenkind von Harry Potter befreundet bin.« George grinste, doch es war ein ehrliches Lächeln. Und Teddy wusste sehr genau, dass er ihre Freundschaft nicht nur auf seinen Verwandtschaftsgrad reduzierte, dafür kannte er seinen Freund viel zu gut.

»Ich kann es selbst manchmal nicht realisieren.« Teddy lächelte und ließ sich dann in den Sitz neben seinem Freund fallen, Victoire setzte sich gegenüber. »... Aber er ist so etwas wie ein Vater für mich, von daher ...« Gleich kam wieder die Betrübnis hoch. Das Bewusstsein, wie sehr Teddy seine Eltern fehlten, trotz seines wunderbaren Umfelds ...

George schien es gemerkt zu haben und wechselte das Thema. »Jetzt musst du mir aber einmal dieses Ding zeigen. Dieses Art Telefon.«

Oh ja, sie beide schickten sich viele Eulen in den Ferien. Und Teddy hatte zu Weihnachten von seiner gesamten Familie ein Smartphone bekommen, was er George natürlich gleich hatte berichten müssen. Sein kleines Handy steckte in der Tasche seiner Latzhose; Andromeda hatte darauf bestanden, dass er eines bekam, um mit ihr SMSs und E-Mails zu schreiben. Zwar stammte sie von der äußerst mugglefeindlichen Zaubererfamilie Black ab, doch Arthur, Hermione und Harry (Arthur ganz besonders, auch wenn ihm Fehler unterliefen) hatten dafür gesorgt, dass ihre Verwandten bezüglich der Muggle-Welt belehrt wurden, sodass alle mehr oder weniger mit der neusten Invention, dem Smartphone, vertraut waren.

»Hier«, sagte Teddy und holte sein kleines Handy hervor. Er drückte auf den Home-Button und als George das Display aufleuchten sah, wurden seine Augen groß.

»Oha«, murmelte er, rückte kurz seine Brille zurecht und deutete dann auf das iPhone. »Dann kann man damit also Nachrichten verschicken? Und Sachen nachschlagen?«

»Ähm, ja genau, ich glaube schon«, antwortete Teddy leicht überrumpelt und verschaffte sich mit seinem Code Zugang zum Home-Bildschirm. »So machen die Muggle das, denke ich.«

Er zuckte zusammen, als ein erneutes Pfeifen von draußen ertönte; der Zug fuhr an. Alle Anwesenden im Abteil stürmten zum Fenster und winkten ihren Familien zum Abschied, so auch Teddy, George und Victoire.

Er würde sie alle sehr vermissen, seine Gran, Harry und die Weasleys ... Er winkte eifrig, bis der Hogwarts Express um die Kurve verschwunden war und sah blitzschnell den äußersten Stadtteil Londons an sich vorbeiziehen; verträumt starrte er durch das Fenster auf die immer grüner, immer wilder werdende Landschaft ...

Doch George holte ihn in die Gegenwart zurück, er schien unendlich neugierig; mit einem Blick auf das iPhone fragte er: »Und kann man da auch Sachen der Zaubererwelt nachschlagen?«

Teddy löste den Blick von den verschwommenen Feldern und sah seinen Freund an. »Naja ... Ich habe es noch nicht ausprobiert«, gab er ehrlich zu und öffnete dann Safari. »Einen Moment.«

Aus einem Impuls heraus gab er chocolate frogs in das Fenster ein und drückte Enter. Heraus kamen einige Ergebnisse für Schokolade von einer Firma Frogger, aber dabei handelte es sich mitnichten um die berühmten Chocolate Frogs mit ihren Karten.

»Naja«, murmelte Teddy und musste grinsen. »Die Muggle wissen nicht sonderlich viel über die Zaubererwelt, das ist glaube ich das Problem ...«

Gegenüber von ihm ertönte ein »Phhh«, das Teddy auf unheimliche Weise eher an Fleur Delacour als an ihre Tochter erinnerte.

Victoire starrte angewidert auf das Handy. »Ich hab auf jeden Fall meinen Zauberstab lieber.«

Teddy musste zugeben, dass die Zaubererwelt durchaus magischer war (eine geistreiche Feststellung) und die Muggle diese technischen Dinge erfunden hatten, eben weil ihnen keine Magie zuteil war, dennoch bewunderte er die kleinen Geräte in gewissem Sinne.

»Da hast du durchaus recht«, antwortete er und nahm das eigene Gewicht seines Zauberstabs in der Tasche wahr. »Nun ja, ich hab es halt geschenkt bekommen, weil Gran es so wollte ... Trotzdem benutzte ich auch viel lieber und häufiger Magie. Aber, hey -«, er lächelte schüchtern und sah von Victoire zu George und wieder zurück, »ich kann euch meine Nummer aufschreiben, solltet ihr selbst mal eins haben oder an einem Muggle-Ort telefonieren können und bei irgendwas Hilfe brauchen ...«

Während George begeistert nickte, sah Teddy weiterhin die Skepsis in Victoires Gesicht, doch schließlich bewegte sich ihr Kopf auch langsam nach unten und wieder nach oben.

Aus der gleichen Latzhosen-Tasche entwendete Teddy ein kleines Pergament und riss es entzwei, schrieb die Nummern darauf und überreichte die Zettel seinen Freunden.

Als er es Victoire gab, berührten sich kurz ihre Hände, sodass Teddys Haut plötzlich kribbelte und er spürte, wie er rot wurde. Was war denn nur los? Warum fühlte es sich seit einiger Zeit nur so unglaublich, ungewohnt seltsam an, auch nur ihren Finger zu streifen?

Teddy schüttelte den Kopf und beschloss, diese Gedanken in die tiefsten, unergründlichsten Pfade seines Gehirns zu schicken. Damit sie erst wieder hochkamen, sobald er Victoire ansah ... Was er schließlich tat.

»Danke«, grinste sie hämisch und steckte den Zettel weg, George tat es ihr nach.

Teddys Herz pochte unangenehm schnell bei der Konfrontation mit ihrem Blick ...

Mit einem unterdrückten Seufzer ließ er sich in seinen Sitz zurückfallen und schloss die Augen; es würde noch Stunden dauern, bis sie ihr Ziel erreichten und das gleichmäßige Rattern des Hogwarts Express machte ihn schläfrig. Also setzte er sich gemütlich zurecht und begab sich in die Welt der Träume, die im Halbschlaf bekanntlich am lebhaftesten waren ...

Teddy stand auf einem Hügel, Wind zerrte an seinen Kleidern; gerade legte sich die Dämmerung über die Landschaft und die Kälte kroch in seine Glieder; langsam, schleichend wurde es immer dunkler und die Schatten begannen, sich im Gras auszustrecken ...

Teddy sah sich um und bemerkte, dass die Silhouette von Hogwarts in der Ferne aufragte ... Mit den Händen versuchte er, das dunkle Schloss von seinem Platz in der Hügelkette zu pflücken, doch es blieb, wo es war, beständig, an Ort und Stelle.

Panik keimte in ihm auf, er beugte sich nieder, um eine Mohnblume zu pflücken, doch auch sie war fest im Boden verankert, rührte sich nicht vom Fleck, trotz des rauschenden Windes.

Er wollte die Welt auseinandernehmen, er wollte sie verändern, begradigen, doch er war der einzige Pol, der sich mit dem Sturm bewegte, wie eine kleine, zitternde Kerzenflamme in durchdringender Finsternis.

»Ted.« Es war ein Flüstern, das seine Ohren so leise umspielte wie das stetige Tropfen von Wasser auf Stein in einer Höhle. Doch es fühlte sich nicht wie unter der Erde an, sondern er atmete dabei klare Nachtluft ein, mitten in der Natur, die Sterne über ihm.

Langsam wandte Teddy sich um und sah eine Gestalt auf sich zukommen, geräuschlos, und mit achtsamen Schritten; ihr Gesicht war im Dunkeln nicht zu erkennen, doch sie kam immer näher, sein Abstand zu ihr verringerte sich bei jedem Schritt.

»Ted«, sagte sie leise, als sie direkt vor ihm stehen blieb. Behutsam legte sie eine Hand auf seine Schulter; die Berührung entflammte eine unbeschreibliche Wärme in seinem gesamten Körper. »Wir sind hier, Ted, wir sind für dich da. Du musst uns nur suchen ...« Die leise Stimme klang fremd und doch vertraut, auch wenn Teddy sie niemals zuvor vernommen hatte.

Er schreckte zusammen. Eine zweite Person war wie aus dem Nichts erschienen, direkt vor ihm, und berührte seine andere Schulter; Feuerfunken explodierten in Teddys Herz ...

»Teddy, wir sind immer da, du musst uns nur suchen«, wiederholte sie einfühlsam und ebenso leise. »Damit du abschließen kannst ...« Ihre letzten Worte hallten leer in der Umgebung wieder, verschmolzen mit dem Heulen des Windes.

»Teddy, wir sind hier!«
»Wenn du unsere Hilfe brauchst, wir sind da und passen auf dich auf!«
»Du musst abschließen -«
»Du hast die Wahl, Ted, schließe ab!«
»Wir lieben dich!«
»Wir sind hier, Teddy, neben dir!«

Die Stimmen überschlugen sich in ihrer Abfolge und trotz der geringen Lautstärke schwollen sie zu einer großen Welle an, die über Teddy hinwegschwappte, sie übergoss ihn mit Herzschmerz und Sehnsucht und einer unendlichen, grenzenlosen Liebe, und die beiden Gestalten ließen nicht los, fassten seine Schultern, hielten ihn aufrecht ...

»Ted!«
»Es tut uns leid, aber wir sind hier ...«
»Immer für dich da! Wenn du Hilfe brauchst!«
»Du musst abschließen!«, schrien und wisperten sie zugleich. Und dann, als würden sie den Wind nachahmen, hoben sie Teddy in die Höhe. Zu dritt segelten sie in die Lüfte, plötzlich fliegend, und Teddy hielt sich schreiend an ihnen fest. Würden sie loslassen, dann würde er fallen; der Wind zerrte an ihren Griffen und sie riefen und flüsterten weiter (»Wir sind für dich da!«), doch dann riss sie der Sturm auseinander, und mit einem schrillen Kreischen stürzte Teddy wie ein Stein in die Tiefe, raste zu auf die Erde -

»Teddy!«

Er riss die Augen auf und sah Victoire über sich gebeugt; sie schien verwundert und geschockt zugleich, befühlte mit einer Hand seine Stirn und murmelte, mit leicht französischem Akzent: »Ich glaube, 'er 'at kein Fieber, non, ich glaube nicht ...«

Teddy setzte sich auf, als er merkte, dass er während seines Traums vom Sitz gerutscht war und nahm mit leicht zittrigen Knien wieder Platz.

»Tut mir leid«, murmelte er und wich den Blicken der anderen aus, sah zum Fenster ... Wie in seinem Traum legte sich nun bereits die Dämmerung über die Landschaft, doch der Zug ratterte beständig weiter, in Richtung Norden.

»Kein Ding«, meldete sich George zu Wort und versuchte unbeschwert zu lächeln, doch es sah doch sehr besorgt aus. »Einen Alptraum hat ja jeder mal, Hauptsache, dir ist nichts passiert ...«

Teddy nickte nachdenklich und kauerte sich in seinem Sitz zusammen. Er wusste, es war nur ein Traum gewesen, doch trotzdem hatte es sich so echt angefühlt, so unglaublich nahe ...

Es waren natürlich seine Eltern gewesen, seine Eltern, die ihn aufgefordert hatten, sie zu suchen, die ihm zugewispert hatten, er könne im Zuge der Suche nach ihnen loslassen. Nein. Von denen er sich vorgestellt hatte, dass sie es ihm zuwisperten.

Doch selbst wenn dieser Traum nicht nur den Spinnereien seines Gehirns entflogen war, sondern eine tiefere Bedeutung mit sich brachte, wo um alles in der Welt sollte er anfangen?

Mit einem leisen Seufzen zog Teddy die Beine an und legte seine Hände auf den Knien ab. Wenn er seine Eltern suchen wollte ... Und er wünschte sich nichts mehr als das, wenn er sie ein Mal, ein einziges Mal, auch nur sehen könnte, dann wäre er glücklich. Und er könnte ... abschließen. Oder?

Es war vollkommen absurd. Allerhöchstens im Tod wäre Teddy mit ihnen vereint, aber davon abgesehen war es unmöglich, sie zu sehen. Sich von ihnen zu verabschieden.

Es gab nicht ein mal Fotos (wahrscheinlich, weil im Krieg niemandem sonderlich dazu zumute gewesen war), nur eines von Teddy selbst, wenige Augenblicke nach seiner Geburt ...

Und darüber hinaus fühlte er sich schuldig. Schuldig, weil er solche kindischen, fantasievollen Wünsche hegte, während ihm all die Menschen, die ihr Leben in einem Krieg gegen den dunkelsten Zauberer der Geschichte gegeben hatten - zu denen auch seine Eltern gehörten -, seine Existenz erst ermöglicht hatten ...

Und dann noch diese ungemeine, riesige Aufgabe, die Harry in jungen Jahren hatte erfüllen müssen ... Auch wenn er Voldemort schließlich besiegt hatte, die gesamte Zaubererwelt gerettet hatte, es musste eine grausame Last gewesen sein, die auf seinen Schultern geruht hatte; und nun belasteten Teddy solche Sorgen.

Er war nur wenige Tage alt gewesen, als das Battle Of Hogwarts dem Krieg ein Ende gesetzt hatte. Nie hatte er das Dark Mark über dem Himmel schweben sehen, unheilvoll Mord und Tod verkündend; niemals war er in einem unsicheren Umfeld gewesen, oder war Dementoren begegnet, die vor seiner Zeit an jeder Straßenecke auf die Hoffnung der Menschen gelauert hatten ... Niemals hatte er ein unsicheres Hogwarts besucht, nein, Teddy hatte immer behütet und umsorgt gelebt.

Und deshalb war nun seine einzige Sorge, dass er seine Eltern vermisste. Obwohl diese ihm eine wunderschöne Welt hinterlassen hatten; fern von Krieg, Tod und Gefahr ...

Er schüttelte den Kopf. Er durfte nicht sensibel sein.

Er würde sie nie wiedersehen und allein damit musste er abschließen, er musste aufhören, sinnlos zu wünschen; sie waren fort, sie waren tot ... Sie hatten sich für die nächste Generation der Zaubererwelt geopfert, letztlich für ihn, für ihren einzigen Sohn, und nun war er so undankbar ...

Nein, er war nicht nur undankbar, in seinem tiefsten Inneren war Teddy regelrecht wutentbrannt. Dass sie ihn zurückgelassen hatten, dass sie ihren Sohn viel zu früh verlassen hatten, nur weil sie sich dazu entschieden hatten, mutig zu sein. Tapfer. Für die Allgemeinheit, nicht für ihren Sohn.

Teddy seufzte. Es war so kindisch. So unglaublich egoistisch. Wären sie nicht gewesen, dann würde er vielleicht nicht mehr leben ... Noch viele mehr wären gestorben.

Die Wut war dennoch da, wie ein aggressiver, riesiger Hund, der an seiner Seite ging und ab und an die Zähne fletschte. Knurrte. Oder bellte.

Mit einem Knoten im Bauch erwachte Teddy aus seinen Gedanken und sah sich um.

Die Dunkelheit hatte sich nun vollends über die Landschaft gelegt und alle im Abteil begannen langsam damit, in ihre Hogwarts-Roben zu schlüpfen und die restlichen Überbleibsel der Fahrt in ihre Taschen zu packen ... Gemeinsam mit Victoire und George tat Teddy es ihnen nach und einige Minuten später begaben sie sich schließlich in den Gang und kämpften sich zur nächsten Zugtür vor.

Zischend und dampfend kam der Hogwarts Express zum Stehen und wie ein Wasserfall ergossen sich die Schüler auf den Bahnsteig von Hogsmeade. Der Mond und ein regelrechtes Meer an Sternen erleuchteten den Weg. Begleitet von George und Victoire, die ihm immer noch leicht besorgte Blicke zuwarfen, stiegen sie hinauf zu den Kutschen, die sie nach Hogwarts fahren würden.

Teddy vergaß für einen Moment all seine Sorgen, als er den Kopf hob und ihn der Anblick des Schlosses, das hinter den Klippen aufragte und seinen Schülern breit entgegenlächeln zu schien, wie jedes Jahr in den Bann zog ...

Leicht grinsend konnte er den Blick nicht mehr von Hogwarts lösen und stieg währenddessen mit in das Gespräch ein, das George und Victoire über das bevorstehende Abendessen begonnen hatten.

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