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𝐏𝐑𝐎𝐋𝐎𝐆

Ich rannte. 
Das Atmen bereitete mir unendliche Schmerzen. Kleine Messer stachen mir in die Seite, als wollten sie den letzten Tropfen Blut aus meinem Körper pressen, den ich noch besaß.

Eisiger Wind peitschte mir entgegen. Ich schnappte abermals nach Luft, stolperte und fiel beinahe hin. Das nachtschwarze Gefühl von Angst kroch durch meine Adern und griff meinen Verstand an. 

Endlich erreichte ich die Tür. Wie von selbst griffen meine Hände hilfesuchend nach der Klinke, verschwitztes Metall rutschte durch meine aufgerissenen Finger. Einfach weiterrennen.

Der Raum war verlassen. Ich erblickte einige zerfallene Möbel, ein kaputtes Bett. Keine Fenster- keine Fluchtmöglichkeit. Wie ein gehetztes Tier auf der Flucht sah ich mich um, mein Blick glitt rasch über die gegebenen Verstecke. Ich darf nicht ausrasten, dachte ich. Der nächste Wortfetzen zerriss meine Vorsätze in der Luft. 

"Wo bist du, Kleine?"
Ich hörte auf zu atmen. Meine Kehle war ein ausgetrocknetes Flussbett, staubig und ellenlang, ohne Aussicht auf Entkommen. Kurz hörte ich nur das laute, unregelmäßige Pochen meines Herzens, das in meiner Brust klopfte wie ein eingesperrter Vogel. Vergessene Atemzüge drängten sich durch meine Lunge. 

Schritte kamen näher.
Unwillkürlich entwich mir ein Laut der Verzweiflung. 
Meine Hände schlossen sich fester um die Waffe in meinem Gürtel, kalt, dunkel, so klein und so tödlich. Ich wollte sie nicht benutzen. 

Einen Moment stand ich nur da und hoffte, dass sich ein Loch auftun würde, mitten unter mir, damit ich hineinfiel und verschwand.

"Sie haben dich", flüsterte die kleine gemeine Stimme in meinem Kopf. Ich könnte sie verfluchen, aber sie hatte Recht. 

Zwei bewaffnete Söldner schoben sich durch die Tür. Die Pistolen entsichert. Harte, kantige Gesichtszüge, tiefdunkle Augen. 

"Wie eine Ratte in der Falle..."
Da war sie wieder, diese Stimme in meinem Kopf, während die beiden mich einfach nur anstarrten. Ich wollte nicht begreifen was es damit auf sich hatte. Begreifen war wie der Tod. 
Anders zu sein war der Tod. 

Und ich war anders.
Und ich hasste mich dafür.

"Bitte", presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ein eisiger Schauer kroch mir über den Rücken. 

"Bitte was?"
Amüsiert lachte der Soldat auf.  

"Sie werden alle sterben..."
Ein Satz. Ich wurde verrückt. Dass musste es sein. Niemals, nein, niemals könnte ich eine Leserin sein. Der Gedanke daran ließ mich zerbrechen.

 Leser werden getötet. Kalt umgebracht.
Alle Verwandten werden eliminiert. Sie sind eine Bedrohung. Sie lesen deine Gedanken und kennen dich bis auf den tiefsten Grund deiner schwarzen Seele. 

"Was wollt ihr?"
Meine Stimme war nur noch ein Hauchen. Die Furcht saß mir im Nacken und schlug ihre Krallen in das Fleisch. 

"Was wir wollen?"
Wieder ein kollektives Auflachen. 
"Deinen Tod, Süße", klärte mich ein Soldat auf.

"Sie stellt sich nur dumm."

Ich hörte nur das Gelächter. Ich konnte es nicht realisieren.
Meine Finger öffneten sich leicht, erst dann wurde mir wieder bewusst, was ich da in der Hand hielt. 

Zwei weitere Menschen wurden hereingeführt.
Augenblicklich verschwamm die Welt vor meinen Augen. Diese Gesichter brannten sich in mein Gedächtnis ein, diese vertrauten Züge, die gütigen Augen, ich schrie auf und wollte losrennen, doch wurde hart zurückgerissen.

"Mum?", keuchte ich auf und kämpfte gegen den festen Griff des Mannes an.

"So schnell wird ein junges Leben vernichtet."  
"Nutzloses Kind."
"Monster."
"Missgeburt."

"Hört auf damit", rief ich in die kurze Stille herein. Mein Kopf dröhnte.
"Wir haben nichts gesagt", lächelte der Mann, drehte sich um und schoss meinen Eltern präzise jeweils eine Kugel in den Kopf.

***

Mit einem Sekundenschlag verfiel ich in tausende kleine Stücke. Zerbrach mein Geist und meine Seele und rein alles, von dem ich dachte es sei wichtig. 
Leere Augen.
Meine Eltern
waren tot.

Brennende Giftschlangen zwischen meinen Eingeweiden. 

Ich schrie. 
Kämpfte gegen die übermächtige Welle des Schmerzes an ohne je eine Chance auf Erfolg zu sehen. Da war nur dieses nackte, tote Gefühl in mir. 
Tot. Immer noch tot. Mausetot. Fort, für immer. Nein, nein, das konnte nicht wahr sein, ich-  

Wegen mir.

Ich ließ mich fallen. Tief hinein in die Dunkelheit, welche in mir wütete, in das Loch, dass unendlich erschien, tauchte bis auf den Grund. Nur schwarz vor meinen Augen, liebliches Schwarz, dass mir den Anblick verbot, auf sie zu sehen. Ein schrilles Geräusch drang aus meinem Brustkorb, ich wusste nicht, wie was es bedeutete, eine Mischung aus unendlicher Verletzung und Furcht. Plötzlich war mir heiß. Plötzlich wusste ich, was das hier alles bedeutete. Ihr Tod war unnütz. Einzig alleine da, um mich zu verletzten.

Und ich explodierte.

Sah nicht mehr hin. Meine Finger bewegten sich als wäre ich dazu trainiert worden. Ich hob den Arm. Feuer schlängelte sich um meine Haut bis ins Blut und verkochte mich von innen. Heiß. Ich erinnerte mich nur, dass mir unendlich heiß war. 
Ich schoss. 
Auf den ersten Soldat.
Auf den zweiten Soldat.
Noch einmal. 
Verschloss meinen Geist gegenüber ihrer Gedanken. 

Raue Stricke zogen an meinen Handgelenken, wollten mich wieder zurück zu sich ziehen, in ihr dunkles Reich voll Trauer und Schuldgefühlen. 
Aber da war nichts.
Mit einem Schlag war das alles verschwunden.

Am Liebsten hätte ich sie verflucht, mit all diesen Worten dieser Welt, aber keine wollten mir über die Lippen gelangen. Mein Hals war zugeschnürt. 

Ich hörte nicht hin, als einer der Männer um Gnade bettelte. 
Verließ die Tür, ohne mich noch einmal umzuschauen. 

Meine Magen stülpte sich um, als ich die Leichen meiner Eltern aus dem Augenwinkel erblickte. 

Hinter mir erklang ein Geräusch.
Augenblicklich drehte ich mich um. Glühend scharfer Hass durchzuckte meinen Körper und lachte dem Gegner ins Gesicht.

Der Söldner war getroffen, aber nicht tot. 
"Ich räche mich an dir und werde-", er brach ab, seine Augen waren fiebrig. 
"- werde dir dein verdammtes Herz aus der Brust herausreißen, dass schwöre ich dir."

Meine Gefühle waren verflogen.
Harte, kalte Steine lagen in meinem Körper. Mein Kopf war zersplittert. Ich sah mich in Einzelteilen auf dem Boden liegen, wie kleine zersprungene Scherben.

"Ich warte darauf", antwortete ich und beinahe musste ich grinsen. Sein Leid war ein Genuss für mich. 
Dann rannte ich weg. Seine Gedanken wehten mir hinterher.

Ich bin eine Leserin.
Ich kann Gedanken lesen.
Und es ist meine Bürde, mein Schicksaal.
Dafür werde ich mich nicht entschuldigen. 
Niemals. 




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