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𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟐

Ich kann niemals stehen bleiben.
Wenn ich nicht ihr Herz bekomme, werden sie meines zerstören. 


Ich sehe das Schwarz meiner Augenlider, und die farbige Welt, die sich dahinter verbirgt. Noch einen Moment, eine winzig kleine Sekunde will ich noch schweigen, und in dem stummen farblosen Nichts meinen Frieden suchen. Ertrinken in einem Meer aus vorzeitlichen, sanften Melodien, fliegen durch einen Himmel mit rosaroten Wolken.
Das süße Gift des Glückes auf meiner Zunge schmecken und durch mein Blut strömen lassen, bis die Risse unserer Welt wieder zusammengeklebt sind und ich die Augen nicht mehr verschließen muss.

"Pearl!"
Mein Traum fließt dahin wie Butter in der Sonne und als ich nur noch die nachtschwarzen Fetzen der Realität in meinen Händen spüre, wache ich auf.

Eine lautes Geräusch.
Boom-
Das Rattern meines Herzes überschlägt sich.
Die Wand bewegt sich auf den Boden zu. Meine Welt dreht sich lustig lachend einmal herum und macht einen Rückwärtssalto. Oben ist unten und ich hänge zwischen den Angeln, als sich alles dreht und wendet und meine Hände schreiend nach Halt rufen. 
Ich spüre das Metall eines festgeschraubten Wandschrankes, dass sich in meinen Rücken bohrt und meine Knochen zum Ächzen bringt. Verzweifeltes Verlangen nach Sauerstoff reißt ein Loch in meine Lunge. 
Boom-
Einfach weiteratmen.
Einfach wieder aufstehen.
Erst nach kurzer Zeit ohrenbetäubender Stille vermag ich es, mich zu setzen und durchzuschnaufen. 
Wir fliegen.
Wir haben es zu dem Luftfahrzeug geschafft und wir leben noch.
In unseren Gedanken- da bleiben wir, und spielen Helden. Dort renne ich nicht davon, ohne Rücksicht zu nehmen, dort bleibe ich stehen um Blutungen zu stillen und meine Mitstreiter anzublicken. Dort kann ich ihnen in die Augen schauen.
Aber dort ist weit weg, vielleicht der Ort, den ich vorhin verloren habe.
Und jetzt zählt nur noch die Realität, in der wir alle Feiglinge sind, die sich etwas vorspielen.

Es rumpelt, es dröhnt, ich höre Sirenen und sehe dunkelrotes Blut auf dem Boden, ich spüre meine Adern pulsieren, fühle mein hämmerndes Herz und denke an all die, die wir zurücklassen.
Schon wieder schwankt es. Tausende weiße, schwarze, rote Körper unter uns.
Der Himmel fällt bis auf den Boden. Die Hölle ist auf Erden.

"Verdammt, welches Arschloch steuert dieses verfluchte Flugzeug?", schreit eine Stimme laut neben mir, im nächsten Augenblick packen mich unsanft zwei Hände und stellen mich auf die Füße. Der Mann taucht aus dem Nichts auf und erschreckt mich zu Tode.
"Sorry Kleine, unser Pilot kannte vorher das Fliegen nur aus Videospielen. Du siehst echt scheiße aus."

So lerne ich L.J Clayborn kennen, den ersten Offizier der Leser.

***

Wir fliegen tatsächlich. 
Es kommt mir so unwirklich vor. 
Wir schweben weg, lassen den zerstörten Bunker hinter uns. Und unsere Freunde. Und all das, was wir liebten.

Nachdem das Luftfahrzeug auch zwei weitere Luftlöcher überstanden hat, dreht sich der Offizier zu mir um. 
"L.J Clayborn, dafür verantwortlich euch hier alle heil rauszuschaffen, also pass auf, dass du nicht abkratzt. Geht's dir wieder besser?"
"Ich-"
"Beantworte die Frage nicht, man sieht dir die Antwort schon an."

Der Offizier ist auch ein Feigling.
Ich sehe es an der Art, wie er die anderen Überlebenden anblickt. Trotz seines bärenstarken Aussehens, den gestählten, von Tinte durchzogenen Oberarmen und dem Bartschatten, weinen seine Augen.
Seine Züge sind hart geworden, durch Granatensplitter und Herzschmerz. Wie kleine Male hat sich die Vergangenheit grausam in sein Gesicht eingebrannt und lauert in all seinen spöttischen Kommentaren, schlängelt sich durch den verzogenen Mund und die tiefe Falte auf seiner Stirn.
Er möchte Geschehenes wieder gut machen, aber erstickt zuvor an seiner eigenen Maske aus Stein.

"War ganz schön knapp bei euch, nicht wahr?", sagt er jetzt, die Worte lächeln mich freudlos an. 
Stimmt.
Ein Luftloch in meiner Atmung
Er müsste längst neben mir sein.
Tausende verpasste Herzschläge verprügeln meinen Brustkorb.

"Wo ist Adrian?", keuche ich.

"Wer ist das nochmal?", fragt der Offizier, während er unbeeindruckt auf ein Armaturenbrett blickt. Ich weiß nicht, ob er sich absichtlich dumm stellt oder tatsächlich im Unklaren darüber ist, wen ich meine, aber es macht mich unfassbar wütend.
"Der blonde Mann, mit dem ich hier eingetroffen bin."
"Ach der. Hat ihn ziemlich schlimm erwischt, meine ich. Zwei Kugeln hat er abbekommen."
"Was?"

Dreistes Lachen in meinem Kopf.

"Wie lange gibst du ihm noch? Zwei Stunden?"

Ich verharre.
Hilflos.
Schreiend.
Ängstlich.
Alleine.

***

Meine Beine sind geschaffen aus Wind und ich bin ein Vogel, der mit ihm fliegt. Ich wünsche mich zurück zu jenem Moment, als man auf uns geschossen hatte- Gott, ich hätte wissen müssen, dass er getroffen wurde. Ich habe die Schüsse gehört und ignoriert. Weil sie mich nicht getroffen haben.

Ich breite meine Flügel aus und humpele durch den schmalen Gang. Den Rufen nach zu Folge lagern sie die Verletzten in Kabine 3, abseits des Cockpits. Obwohl nun ein weißer Verband die Wunde an meinem Oberschenkel ziert, zieht sich immer noch ein dumpfes Pochen als Nachgeschmack durch mein Blut. 

Ich gleite durch einen Vorhang und stürze ab. Mein Körper will mich nicht mehr fliegen und der Vogel legt eine Bruchlandung hin. 
Es ist wahnsinnig eng hier. Matratzen wurden ausgebreitet und auf den ersten Blick erkenne ich nur drei Verletzte- Thea, ein unbekanntes Kind und-

"Oh Gott-", stoße ich hervor.
Er hat mir dort unten das Leben gerettet und es tut weh, ihn nun um das Eigene kämpfen zu sehen.
Adrian's Haare sind schweißfeucht und fallen ihm glanzlos in die fieberheiße Stirn. Er bewegt sich, als flüchtet er im Traum vor den Schmerzen im wahren Leben, und doch sieht er im Schlaf sanft und unverletzlich aus. Zwischen der verzerrten Miene erkenne ich den Wunsch nach Freiheit und Entkommen, auf seinen Lippen wartet eine nie gesungene Melodie, eine Sinfonie über zwitschernde Spatzen und rauschende Ozeane.

Meine Fingerspitzen haben ihren eigenen Willen.
Ich denke und denke aber sie machen was sie wollen.
Ich spüre die raue Haut an seinen Händen, die ich berühre, nur leicht, nur eine Begrüßung, nur die leise Geste des Verständnisses. Kaum zu glauben dass eben diese Hände Waffen hielten und auf andere schossen.

Er öffnet die Augen.
Röte tanzt über meine Wangen und peinlich berührt starre ich auf den Boden. Zähle die Staubkörner.

"Hey!"
Ich höre an seiner Stimme, dass er lächelt, oder es zumindest versucht.
"Du lebst", sage ich wenig intelligent und schaue auf. 
"Wer weiß- vielleicht bin ich auch im Himmel und du bist ein Engel", erwidert Adrian ungerührt, aber in seinen Zügen ruft der Schmerz nach Aufmerksamkeit. 

"Wir waren ein gutes Team. Da draußen."
"Ja, das sind wir."

Stille. Ich will weglaufen und doch näher bei ihm sein.
Ich glaube, ich bin verrückt geworden.

"Ist- alles in Ordnung mit dir?", fragt er ernst. Seine Stimme ist rau und ich höre Schwäche zwischen den Buchstaben.
"Es ist nur- danke. Ohne dich wäre ich da draußen vermutlich gestorben."

Er zieht einen Mundwinkel hoch, als deute er ein Lächeln an. Es ist ganz still, aber ich blicke ihn nicht an.
Feiglinge schauen sich nicht in die Augen.

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