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Mein Handy fing an zu klingeln. Ich bat Lydia es mir zu geben, da ich nicht an den Tisch kam, wo das Handy drauf lag.
Anonym
Skeptisch drückte ich auf annehmen und stockte, als ich diese Stimme hörte.
„Hallo Amaya"
H E A R T B E A T
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A M A Y A
Zitternd atme ich ein und aus. Mein Atem war flach und ein erdrückendes Gefühl machte sich in meinem Magen breit.
„Dad...", gab ich schlussendlich zurück.
„Weißt du, ich wusste dass du dich nicht an unsere kleine Abmachung hältst... jedoch habe ich trotzdem gehofft, dass du es deiner Tochter zu liebe versuchen wirst. Apropos Lia, wie geht es meiner kleinen Enkeltochter?"
Mich überkam ein unwohles Gefühl, während ich mich zwinge, dieses Telefonat nicht auf der Stelle zu beenden.
Mein Gesicht verzieht sich augenblicklich zu einer verachtenden Grimasse, während ich meine nächsten Worte gut überdenke.
„Meiner Tochter geht es sehr gut", antwortete ich ihm mit angespannter Haltung, da ich es nicht leiden kann, wenn er über meine Tochter spricht.
„Hmm, gut zu wissen. Ich rufe aber nicht an, um mich über das Wohlergehen von Lia zu erkundigen. Das ist dir aber meines erachtens wohl klar", ertönte seine dunkle Stimme wieder aus der anderen Leitung.
Kurz war es still.
„Ich und Catherine wollen dir lediglich eine Nachricht überbringen. Wenn du dich weiterhin so gehen lässt und unsere Abmachung in den Hintergrund schiebst, werden wir Konsequenzen vorziehen müssen. Und diese Konsequenzen betreffen nicht nur dich, sondern auch die kleine Lia."
Meine Tränen schossen mir abermals in die Augen und leichte Migräne machte sich im vorderen Teil meines Kopfes bemerkbar.
„Bitte", hauchte ich nur.
„Lass meine Tochter da aus dem Spiel!", wimmerte ich wie ein Häufchen Elend.
Mein Vater lachte.
Er lachte.
„Das liegt in deiner Hand, meine kleine", war seine Antwort.
Ich stieß einen entsetzen Ton von mir.
„Wieso lässt du mich und meine Tochter nicht einfach glücklich werden? Wieso musst du mir nicht nur meine Vergangenheit und Gegenwart zerstören, sondern auch noch unsere Zukunft. Hat Lia denn verdammt nochmal kein Recht dazu ihren Vater kennenzulernen?"
Ich legte mir meine Hände auf's Gesicht und ließ ihn einen erstickten Ton von mir zu hören, obwohl ich mein schluchzen versuchen wollte, zu überspielen.
„Halt dich an die Abmachung und euch geschieht nichts"
-
M A T T E O
Verzweifelt raufte ich mir die Haare während ich durch das Krankenhaus stürmte.
Schlussendlich lief ich in eine Toilette da ich mich nicht mehr kontrollieren konnte.
Mein Körper zitterte, meine Faust am meisten. Ich unterdrückte mir einen Schrei und schlug mit der Hand in den Spiegel, der auf der Stelle in zig Teile zersplitterte.
In meinen Kopf schwirrten hunderte von Gedanken herum, ich war sprachlos.
Ich hab eine Tochter.
Ich hab ein Kind, von der Liebe meines Lebens, und sie hat es mir verschwiegen.
Was verdammt nochmal hat sie dazu veranlasst, mit meinem Kind abzuhauen.
Ich wählte die Nummer meiner Therapeutin in mein Handy und hielt es mir vors Ohr.
„Ich hab eine Tochter", stieß ich direkt von mir, als ich hörte, dass sie abhob.
„w-wie bitte was?", gab diese verdattert von sich.
„I-ich hab sie heute kennenlernt. Amaya scheint mit ihr abgehauen zu sein, genaueres weiß ich auch nicht", sprach ich in das Handy, während die Panik mich wieder mal überhäufte.
„Matteo?"
„Matteo!"
„J-ja mir geht's gut. Alles ist gut", sprach ich mir so ziemlich selber zu. Meine Atmung beschleunigte sich jedoch, was mich beunruhigte.
„Matteo nimm die Tablette jetzt sofort", befahl sie mir und wartete darauf, bis ich diese zu mir genommen habe.
Ich steckte meine zitterte Hand in meine Hosentasche und holte besagte Tablette raus.
Ich schaute aus der Tür heraus und erblickte rechts einen Tisch mit Wasserflasche, wovon ich mir eine nahm.
Schnell schmiss ich mir die Tablette in den Mund und spülte diese mit Wasser herunter.
Ein beruhigendes Gefühl machte sich in mir breit und mein Atem wurde immer gleichmäßiger.
„Geht's wieder?", hörte ich aus der anderen Leitung wobei ich bemerkte, dass sie ja immer noch dran war.
Kurzerhand entschied ich mich noch mal zu Amaya zu gehen. Das kann nicht sein.
Amaya würde niemals wollen, dass ihr Kind ohne Vater aufwächst.
Das hat sie mir etliche Male gesagt.
- Rückblick -
Kichernd rollte sie sich von mir runter auf mein Bett.
Ich habe sie durch gekitzelt bis sie kaum noch atmen konnte während sie nur im sich getreten hat.
Ich hab zwar sogar einpaar Tritte kassiert, jedoch war es mir das wert, um ihr Lachen hören zu können.
Wir atmeten beide den letzten Lacher gleichzeitig aus, weswegen wir uns kurz darauf gegenseitig angrinsten.
Gerade schauten wir einen Film an, wo die weibliche Hauptrolle gewisse Anzüglichkeiten gegenüber älteren Männern hegt.
Daddy issues nannte Amaya es, glaub' ich.
Als die Frau auf ihren Vater angesprochen wird und diese sagt, dass sie keinen habe, atmet Amaya frustriert aus.
„Alles gut?"? Fragt ich sie und fuhr ihr mit meinen Fingerspitzen durch ihre welligen, strahlend braunen Haaren.
Ich liebte ihre Haare. Sie sind so weich und geschmeidig. Und sie riechen so unglaublich gut nach Vanille und Blumen.
„Ich würde das niemals zu lassen", flüsterte sie, da sie wegen dem Film nicht ihre Stimme heben wollte.
„Hm was genau?", fragte ich interessiert und kraulte ihre Kopfhaut, woraufhin sie ein wohliges seufzen von sich gab. Sie drehte sich auf meinen Schoß nach oben, um mir in die Augen sehen zu können.
„Ich würde niemals zu lassen, dass mein Kind ohne ihren Vater aufwächst. Vorausgesetzt er will wirklich ein Vater sein und es nicht nur als Titel tragen."
„Ich stimme dir voll und ganz zu, Stellina (Stern)", antwortete ich ihr.
„Ich liebe es wenn du italienisch sprichst, es macht dich so viel attraktiver als du es schon bist.", kicherte sie.
„Hmm, dann werde ich wohl ab jetzt nur noch italienisch sprechen müssen", gab ich schmunzelnd zurück, während ich ihren funkelnden Augen entgegenblickte.
„Sei la donna più bella che abbia mai conosciuto. Dal primo momento in cui ti ho incontrata, mi hai lasciato senza fiato e mi sto innamorando sempre di più di te. Ti prego, non lasciarmi mai. Il mio patetico cuoricino non sarebbe mai in grado di affrontarlo. (Du bist die wunderschönste Frau die ich je getroffen habe. Vom ersten Augenblick an hast du mich umgeworfen und ich verliebe mich immer mehr in dich. Bitte verlass mich niemals, das würde mein armseliges kleines Herz niemals verkraften.)", hauchte ich ihr verzaubert entgegen.
Ein lächelnd machte sich in ihrem Gesicht breit weswegen ich automatisch zurück lächelte. Ihr Lächeln ist so bezaubern, ich kann kaum die Augen von ihr nehmen.
„Was hast du da gerade eben gesagt", fragte sie interessiert.
„Ich liebe dich", antwortete ich ihr schließlich. War zwar nicht genau das, was ich gesagt habe, aber lieben zu ich sie ja trotzdem also schadet es nicht, es ihr noch mal zu sagen.
Zaghaft lächelte sie, während ihre Wangen sich rot verfärbten.
„Und ich liebe dich. Obwohl das nicht das war, was du gesagt hast", hauchte sie gegen meine Lippen, ehe sie diese gegen ihre eigenen drückte und ihre Hände in meinen Haaren vergrub.
Ich seufzte genussvoll in den Kuss während mir klar wurde, wie abhängig ich eigentlich von diesem Mädchen bin.
Hiermit verspreche ich mir selbst, sie niemals gehen zu lassen.
- Rückblick Ende -
„Ich muss jetzt los, danke für deine Hilfe.", sagte ich noch schnell zu meiner Therapeutin und huschte den Weg den ich gerade erst gelaufen bin, wieder zurück und hielt kurz vor der Tür still, um mich zu sammeln.
Plötzlich hörte ich ihre zarte Stimme, wie sie mit jemandem sprach und es schien so, als spräche sie über...
mich?
„Wieso lässt du mich und meine Tochter nicht einfach glücklich werden? Wieso musst du mir nicht nur meine Vergangenheit und Gegenwart zerstören, sondern auch noch unsere Zukunft. Hat Lia denn verdammt nochmal kein Recht dazu ihren Vater kennenzulernen?"
Ich hielt den Atem an, während sich meine Faust wieder zusammen ballte.
Seufzend lehnte ich meine Stirn vorsichtig gegen die Tür, während ich ihr leises weinen zu hören bekam.
Ich wollte dieses Mädchen nie mehr weinen lassen. Das hab ich mir schon damals geschworen.
Leise trete ich in den Raum ein und werde kurz darauf von Amaya bemerkt, die mir geschockt entgegen blickt.
Stille.
Nur ihr schniefen ist zu hören.
Leise kullern ihr die Tränen aus den Augen und so schmerzhaft der Schmerz auch ist, sie weinen zu sehen, kann ich nicht die Augen von ihr nehmen.
Dafür habe ich sie zu lange nicht mehr gesehen...
Meine Hand blutet durch den Schlag in den Spiegel und als ich diese anhebe, um mir über mein Gesicht zu fahren, bemerkt Amaya meine Verletzung.
Geschockt fährt sie zusammen und schaut mich mit ihren großen Augen fragend an.
„Zeig mal her", sprach sie und ich zögerte keine Sekunde.
Grob betrachtet sieht es nicht sonderlich schlimm aus, trotzdem muss es versorgt werden, denn einige Splitter sind ziemlich tief in meine Haut geschnitten.
„Das muss versorgt werden", sagte sie mir, was mich leicht zum Lachen brachte.
„Das weiß ich doch, Stellina (Stern). Ich bin ja auch Arzt.", lächelte ich leicht schwach.
Amaya nickte und presste dabei die Lippen zusammen da sie das anscheinend nicht beachtet hat.
Der Gedanke an unsere Tochter drang mich in die Realität. Sofort schwirrten mir wieder alle offenen Fragen und Gedanken im Kopf heraus weswegen ich direkt die erste stellte.
„Wer war das gerade am Telefon?"
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H E A R T B E A T
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