- 18 -
H E A R T B E A T
—————————————
A M A Y A
»Emilia.«
»W-, wer ist das?«
Ich schniefte erneut und drehte mich zu den Fenstern.
»Meine Tochter.«
-
Der schock stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
Ale öffnete seinen Mund und wollte zum sprechen ansetzen, doch ließ es dann doch sein.
Er schien nachzudenken, als er anfing, irgendwas vor sich hin zu murmeln.
Ich bereute es jetzt schon ihm das gesagt zu haben.
Scheiße
Wie soll ich das jetzt alles auch noch Matteo erklären?
»Wann? Wie? W-« Ale stoppte sich selber und suchte anscheinend mein Gesicht nach 'War nur ein Witz' ab.
»Hast du einen Freund gehabt oder wie?« Und manchmal wünschte ich mir, dass Ale mal logischer nachdenken würde, anstatt solche Fragen zu stellen.
Dieser Mann ist irgendwann in der Kindheit hängengeblieben oder so...
»Ale sie ist fast 4!«, rief ich schon fast und stütze meinen Kopf vor Verzweiflung mit meiner Hand ab.
Kann der Typ jetzt mal endlich checken worauf ich hinaus will?!
»Das kann doch aber nicht sein zu der Zeit warst du doch noch mit Matteo zusam-« Plötzlich und wie von einer Tarantel gestochen sprang er vom Stuhl und sah mich geschockt an.
»Du bist mit Matteos Tochter abgehauen?! Verdammt, Amaya!« Ale ließ sich langsam wieder auf den Stuhl gleiten als er schiefe Blicke von der Kundschaft zugeworfen bekam.
»Ich bin Onkel?«, fragte er die wahrscheinlich dümmste frage die er jetzt hätte stellen können.
»Ja.«
»Matteo ist Vater?«
»Ja.«
»Du bist schwanger abgehauen?«
»Verdammt ja Ale! Ja!«, keuchte ich und unterdrückte die aufkommenden Tränen.
»Fuck, Amaya... Wa- Wieso bist du dann abgehauen? Schwanger? Mit seinem Kind?! FUCK.« Ale sah mich immer noch verständnislos an.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Mir viel keine plausible Erklärung ein und eine Lüge konnte ich ihm jetzt auf keinen Fall auch noch auftischen.
Ich fuhr mir seufzend durch die Haare und spürte etwas feuchtes meine Wange runterfließen.
Ich wischte mir über die Wange und schniefte.
»E-es tut mir leid!« flüsterte ich, legte einen 10er auf den Tisch legte und aus dem Café rannte.
Während dem Laufen zog ich mir meinen Mantel über und wischte mir verzweifelt die Tränen aus dem Gesicht die nicht aufhören wollten zu fließen.
Verdammt ich wollte doch nicht mehr so viel weinen!
Ich hörte schnelle Schritte hinter mir und erkannte plötzlich Ale wieder vor mir stehen.
Ohne etwas zu sagen nahm er mich in den Arm und strich mit beruhigend über den Arm, während ich mich an seiner Schulter ausheulte.
Ich weinte und weinte bis mir etwas in den Sinn kam. Ich löste mich von Ale und starrte ihm in die Augen.
»Sag es ihm nicht, Ale.«
»Bitte«, fügte ich noch hinzu.
Ale schüttelte langsam den Kopf und schien sichtlich gestresst.
Ich wollte ihn nicht überfordern. Aber irgendwann hätte ich es ihm ja sagen müssen.
»Das darfst du nicht von mir verlangen! Du bist meine beste Freundin Amaya, ja! Aber er ist mein Bruder er hat das Recht darauf zu erfahren, dass er ein Kind gezeugt hat.« Ich seufzte und wusste, dass er eigentlich vollkommen recht hatte.
Matteo musste es erfahren.
Aber wie soll ich einem Mann erklären das ich mit seinem Kind abgehauen bin?!
»Bist du abgehauen weil du schwanger warst?«, fragte er nach was ich kopfschüttelnd verneinte.
Das wäre kein Grund gewesen von der einen auf die anderen Sekunde zu verschwinden.
»Ich hab erst, als ich ihn verlassen hab erfahren, dass ich schwanger bin«, erklärte ich, wenn auch beschämt.
Die Tatsache, dass ich Leuten immer einreden musste, dass meine Tochter ein One night stand war, damit sie aufhören nachzufragen, war nicht so prickelnd.
»Du musst es ihm sagen.«
»Ich weiß! Ich hab nur keine Ahnung wie und wann«, seufzte ich.
»Na jetzt! Je länger du es ihn verheimlichst desto wütender wird er sein«, schlussfolgerte er. Diese Option kommt nicht in Frage. Ich muss planen wie viel ich Matteo überhaupt sage kann. Er wird viel mehr fragen zu meinem verschwinden fragen auf die ich leicht antworten kann.
»Bitte gib mir etwas Zeit Ale. Bitte nur etwas Zeit.«
-
Ich ließ mich auf der Bank in der Umkleide nieder und legte meinen Kopf in die Hände.
Dieser Tag ist jetzt schon anstrengend und ich hab mehr Flüssigkeit verloren als zu mir genommen.
Gestresst lehnte ich meinen Kopf an die Spinde und schloss die Augen während ich die angenehme Stille genoss.
„Amaya." Ich drehte mich zu der vertrauten Stimme und sah Matteo mit einem wehleidigen Blick vor mir stehen.
„Was ist bloß mit dir los, amore? Bitte sag's mir", flehte er und strich mir langsam eine Träne weg.
Ich drückte ihn schweren Herzens von mir weg und beobachtete wie seine Schultern sanken. Ich konnte förmlich hören, wie sein Herz zerbrach und es zerriss mir mein eigenes.
Ich öffnete wieder meine Augen und merkte, dass Matteo garnicht vor mir steht.
Ich zog mich um und legte meine Sachen in meinen Spind als mein Handy Anruf zu klingeln.
Ich nahm den Anruf von Samuel entgegen und drückte mein Handy an mein Ohr.
„Hallo?", sprach ich in den Hörer und hörte im Hintergrund nur hektische Geräusche.
„Amaya komm schnell in die Notaufnahme", rief er in den Hörer, ehe ich auch schon auflegte und aus der Umkleide stürmte.
In der Notaufnahme angekommen hörte ich nur Geschrei und panisches wimmern.
An meiner linken lag eine Frau umzingelt von Ärzten und Krankenschwestern und an meiner rechten lag ein gekrümmter Mann mit einer Schusswunde am Herz.
„Der Patient hat einen Schuss in der Herzkapsel!", rief Samuel, als er mich sah. Ich zog mir Handschuhe an und lief zu dem Patienten rüber, als ich plötzlich grob zurück geschoben wurde.
Vor mir Stadt ein recht großer, fürchteinflößender Mann der mich vernichtend anblickte.
„Kümmern Sie sich lieber um meine Frau und nicht um diesen Mörder!", schnauzte er mich an während er zu dem verletzten Patienten blickte.
„Sir, ich bitte sie, der Mann hat einen Schuss ins Herz abbekommen. Dies muss sofort behandelt werden, sonst stirbt er", erklärte ich ihm ruhig.
Ich sah die Wut in seinen Augen aufflackern und als er noch einen weiteren Schritt auf mich zukommen wollte, stellte sich ihm eine große Statur in dem Weg. An dem Geruch erkannte ich, dass es Matteo ist.
„Wenn Sie sich jetzt nicht zusammenreißen, werden Sie rausgeschmissen", schnauzte Matteo ihn an.
Der Typ gab einen abwertenden Ton von sich und schritt zurück.
Ich bedankte mich kurz bei Matteo und lief zum Patienten, während er mir hinterherlief.
„Die andere betroffene Person hat einen Embryo in ihrem Bauch", flüsterte er plötzlich, als ich ihn geschockt an sah.
„W-was? Habt ihr schon die Gynäkologen informier-", kurz bevor ich meinen Satz beenden konnte, stürmten die Gynäkologen in die Notaufnahme.
„Beide Elternteile wissen nichts von dem Embryo", fügte er hinzu, während er den wimmernden Patienten untersuchte.
„Was ist eigentlich passiert?", fragte ich, während ich die Pupillen des Patienten untersuchte.
„Der werte Herr hier-„ er zeigte auf den Patienten „hat die Frau dort drüben bei einem Raubüberfall angeschossen woraufhin er von einem anderen Kunden ebenfalls angeschossen wurde", informierte er mich.
Ich blickte dem Patienten in die Augen und seufzte.
„Ich hab die Not-OP schon organisiert, los", rief Claire, eine Krankenschwester, uns zu.
Wir schoben den noch jung aussenden Patienten in den OP-Saal wo schon alles vorbereitet wurde.
Ich ging mich umziehen und wusch mir meine Hände, während Claire mir eine Haube über den Kopf zog und anschließend auch Handschuhe überzog.
Im OP-Saal angekommen fand ich Matteo vor, der anscheinend mit operieren würde. Das gedämmte Licht ging an und ein Skalpell wurde mir in die Hand gedrückt...
________________________
H E A R T B E A T
Ab jetzt kommen Slow Updates!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro