
20 ˖⋆࿐໋₊
In dem Moment, in dem ein Horn ertönt, verlassen meine Kräfte mich endgültig. Das Horn bedeutet, dass die Elben das Tor unter der Brücke schließen werden und somit auch unseren einzigen Weg nach draußen versperren. Die Aussichten auf einen Kampf sind nicht gerade gering. Mein Mut ist dabei, 'nen Abgang zu machen, doch dann sehe ich zu meinen Freunden und für mich ist das Ziel klar:
Wir kommen hier alle raus. Und zwar lebend.
Die Strömung ist stark, was es Bilbo und mir schwer macht, über Wasser zu bleiben, doch die Zwerge halten uns fest. Wir erreichen das Tor in dem Moment, in dem es sich schließt, und Thorin schreit frustriert auf. Ich mache mich schon - genau wie die anderen - bereit, gegen die Elbenkrieger am Ufer zu kämpfen, da fällt einer von ihnen plötzlich ins Wasser.
In seinem Rücken steckt ein Pfeil.
Kurz darauf sind wir umzingelt von Orks. Sie strecken die Elben nieder, stürzen sich auf uns. Mein Körper gefriert praktisch zu Eis, als ich Bolgs Stimme vernehme. Er steht auf einem Hügel und sieht auf uns herab, gibt den Befehl, uns alle zu töten.
Wut überkommt mich. Sein Vater tötete meine Familie, und Bolg selbst ist fast genauso ein Monster wie Azog. Wie würde es dem Schänder wohl gefallen, den Kopf seines Sohnes vor die Haustür geliefert zu bekommen?
Doch meine Rachepläne müssen - mal wieder - hintenanstehen. Vorerst müssen wir uns auf die Orks konzentrieren, die auf uns zukommen, und da gehört Bolg nicht dazu. Ich drücke Fili mein Schwert in die Hand, werfe Dwalin meinen Armreif zu. Nach einem kurzen Kampf mit dem Schmuckstück hat der Zwerg es geschafft, es in einen Stab zu verwandeln, und drischt auf die Orks ein. Ich verteidige mich so gut es geht mit meinem Dolch, derweil schnappen sich die anderen Waffen von den bereits toten Orks und Elben, die ins Wasser stürzen.
Das Adrenalin, welches mich durchflutet, und der Wille, zu überleben, lassen meine Müdigkeit beinahe schwinden. Ein Ork springt auf uns zu, will sich auf Thorin stürzen, doch ich habe dem Miestvieh - also, nicht Thorin, sondern dem Ork - meinen Dolch bereits in die Schläfe geschleudert. Leblos fällt er nach hinten ins Wasser. "Thorin, der Dolch!", rufe ich und er zieht ihn raus, fährt herum und rammt ihn einem Ork in den Oberarm.
Derweil sehe ich mich um, ob jemand meine Hilfe braucht oder weitere Orks auf mich zukommen. Mein Herz setzt einen Schlag aus, als ich Kili entdecke, der an Land gesprungen ist. Dwalin wirft ihm ein Schwert zu und Kili sticht es dem Ork hinter sich ins Fleisch, rennt dann die Treppe nach oben zu einem Hebel, der das Tor öffnet. Kili hat ihn beinahe erreicht, da greifen ihn zwei Orks an. Während Fili eine Axt nach einem von ihnen wirft, kämpfe ich mich ans Ufer. Ich muss Kili helfen!
Kaum, dass meine Füße den Boden berühren, greift ein Ork mich an. "Verräterin!", zischt er auf schwarzer Sprache. Ich schlage ihm meine Faust ins Gesicht, worauf er zurücktaumelt, dann ziehe ich ihm die Füße weg und schupse ihn ins Wasser. "Mistvieh!", sage ich abwertend, schicke noch ein paar unschöne Beleidigungen hinterher, bevor ich zwei weitere Orks abwehre. Bilbo versteht mich zwar nicht, kann sich aber denken, was ich sage, und schaut mich schief an, als wolle er mich erneut darauf hinweisen, wie eine Dame sich eigentlich auszudrücken hat.
Fili ruft den Namen seines Bruders, reißt die Augen vor Schreck weit auf. Ich folge seinem Blick - und erstarre. Einer von Bolgs Pfeilen hat Kili im Bein getroffen. Mit letzter Kraft versucht der Zwerg, den Hebel umzulegen, doch er stürzt zu Boden. Ich renne auf ihn zu, forme in meiner Hand einen blauen Energieball und schleudere ihn auf den Ork, der Kili angreift. Ein weiterer wird von einem Pfeil niedergestreckt. Als ich einen Blick über die Schulter werfe, sehe ich die rothaarige Elbin - die den Pfeil abgefeuert hat - mit Legolas und weiteren Elbenkriegern auf uns zukommen.
Ich beachte sie nicht weiter, feuere immer mehr Energiebälle auf die Orks ab. Bei der erstbesten Gelegenheit renne ich an Kilis Seite, lege den Hebel um und helfe dem Zwerg dann auf. "Komm schon, du Vollidiot, beweg dich!", keuche ich bei dem Versuch, meine Sorge zu überspielen, und lege seinen Arm um meine Schultern, um ihn zu stützen.
Kili versucht sich an einem Grinsen, was ihm eher schlecht als recht gelingt. "Ich wusste schon immer, dass du 'ne weiche Seite hast."
"Halt die Klappe, sonst breche ich dir den Arm."
Ich ziehe ihn zu der kleinen Brücke über dem Tor, darunter haben einige der Zwerge auf uns gewartet. Fili hält ein leeres Fass für seinen Bruder bereit. "Spring!", befehle ich und Kili tut es. Er stöhnt schmerzlich auf, weil der Pfeil in seinem Bein dabei abbricht.
Fili sieht zu mir. "Rina, beeil dich!"
Ich will springen, doch jemand packt mich am Haar und zieht mich zurück. Ich höre Bilbo und die Zwerge meinen Namen rufen, hinter mir flüstert Bolg: "Jetzt wirst du bezahlen, Verräterin!"
"Fahr zur Hölle!", zische ich, nutze meine verbliebene Energie und bündle sie in meiner Handfläche. Diese lege ich hinter mir an Bolgs Kopf, worauf er schmerzerfüllt aufschreit, mich loslässt und die Hände auf die Ohren presst. Der Zauber, den ich ihm auferlegt habe, lässt ihn fühlen, als würden tausend kleine Hämmer seinen Kopf von innen heraus bearbeiten. Triumphierend lasse ich meine Hand sinken, nehme Anlauf und springe ins Wasser. Fili zieht mich an die Oberfläche und legt einen Arm um meinen Körper um mich bei sich zu behalten, lässt dann das Tor los.
Ich bekomme kaum mit, wie wir durch die Strömung fortgetrieben werden, oder wie Fili sich selbst, aber auch mich gegen weitere Angriffe verteidigt, denn mein Kopf beginnt erneut, zu dröhnen. Meine Sicht wird diesmal nicht verschwommen, sondern immer dunkler, bis ich irgendwann gar nichts mehr sehe. Hören und fühlen kann ich auch nicht.
Es ist einfach alles schwarz.
-
"Das ist alles deine Schuld, Kili! Wieso bist du immer so leichtsinnig?"
"Ich... Es - "
"Hört auf damit, das bringt uns auch nicht weiter!"
"Lebt sie noch? Jemand muss überprüfen, ob ihr Herz noch schlägt!"
Langsam aber sicher beginne ich, mein Umfeld wieder wahrzunehmen. Diese Stimmen um mich herum gehören eindeutig zu jemandem, den ich kenne, und ich habe Kilis Namen gehört. Wer auch immer ihn angeschnauzt hat, ich will die Person zurechtweisen, ihr sagen, dass Kili nichts dafür kann, wie es mir geht, doch ich kann nicht. Mein Körper bewegt sich nicht, kein Laut kommt aus meinem Mund. Ich kann nicht mal die Augen öffnen.
Es ist, als hätte ich die Kontrolle verloren.
Ich spüre, wie jemand sich über mich beugt, um meine Atmung zu kontrollieren. "Sie atmet kaum."
Jemand anderes - ich kann mir vorstellen, dass es ein gewisser Hobbit ist - gerät in Panik. "Oh nein..." Hektisch schnappt er nach Luft. "W-was tun wir jetzt?! Was sollen wir tun? Sollen wir sie wiederbeleben?"
"Ich melde mich freiwillig!" Das war Kilis Stimme.
Mit Müh und Not schaffe ich es, die Augen einen Spalt breit zu öffnen. Das erste, was ich sehe, ist, wie Kilis Gesicht meinem immer näher kommt.
"Wage es ja nicht!", knurrt Fili erbost, zieht seinen Bruder weg.
"Beruhige dich", grummelt dieser. "Ich mach doch nur Spaß."
"Ihr braucht mich nicht wiederzubeleben." Meine Stimme klingt rau, ist nicht mehr als ein Hauch.
Erschrocken sehen die Zwerge auf mich hinab. Außer Fili und Kili sitzen Balin (er war es wohl, der meine Atmung überprüft hat) und - wie ich vermutet hatte - Bilbo um mich herum. Erleichtert drückt der Hobbit mich an sich. "Es geht dir gut!"
Ein wenig überfordert klopfe ich Bilbo auf den Rücken, kneife dabei die Augen zusammen. Ich habe immer noch Kopfschmerzen. "Mir ginge es besser, würdest du etwas Abstand halten, statt mich zu zerquetschen."
"Was? Oh, ja, 'tschuldige." Er lässt mich los, sieht aber nicht minder erleichtert aus als zuvor. Im Gegenteil. "Sie wird wieder unfreundlich, das ist ein gutes Zeichen", höre ich ihn murmeln, es klingt, als wolle er sich selbst damit beruhigen.
Mein Blick fällt auf Fili. Ich erwarte, Wut oder Hass darin zu sehen aufgrund der Dinge, die ich getan habe und weil ich der Gruppe gefolgt bin, obwohl ich nicht mehr zur Gemeinschaft gehöre. Doch stattdessen finde ich Zuneigung, Freude und einen Hauch Sorge in seinen blauen Augen vor. Sie sind wie das Meer, fällt mir auf. Wunderschön, aber so tief und undurchdringlich, dass man nie hundertprozentig sicher sein kann, was er als nächstes tut... Trotzdem scheinen seine Gedanken und Gefühle für mich wie ein offenes Buch zu sein.
"Ich bin froh, dass es dir gut geht, Rina." Sanft nimmt er meine Hand, unterbricht den Augenkontakt nicht. Aus dem Augenwinkel merke ich, wie Kili und Bilbo einander wissend angrinsen, doch ich beachte sie nicht, höre stattdessen Fili zu. "Ich dachte, du wärst gestorben, nachdem du und Kili von der Brücke gesprungen seid..." Seine Stimme wird leiser und er schluckt, sein Griff um meine Hand verstärkt sich. "Du hast dich nicht bewegt und es sah aus, als... Als - "
"Mir geht's gut", unterbreche ich ihn, lege meine freie Hand auf unsere ineinander Verschränkten. Ich lüge ihn an, aber das ist okay. Die Zwerge haben gerade wichtigere Sorgen als meine Gesundheit, nämlich, wie sie schnellstmöglich zum Erebor gelangen.
"Junge Liebe", seufzt Balin theatralisch und zerstört so den Moment. "Versetzt einen glatt in die Vergangenheit zurück."
"Für dich wohl ziemlich weit zurück, meinst du nicht, Bruder?" Dwalin, der aussieht, als wäre er gerade erst aus dem Wasser geklettert, kommt in unsere Richtung.
"Dwalin!" Filis besorgten Blick ignorierend, rapple ich mich auf und stolpere dem älteren Zwerg freudig entgegen. Dieser lächelt und zieht mich zu meiner Überraschung in seine Arme. Nur zu gern schlinge ich meine um ihn, worauf er mir auf die Schulter klopft. "Bin froh, dass du wieder da bist, Kleine", sagt er und ich weiß, dass er es tatsächlich so meint.
Ich lasse von ihm ab, als ich sehe, dass Thorin auf mich zuläuft. Es fällt mir schwer, mich aufrecht zu halten, und der Schwindel droht, mich zu überwältigen. Ich bin froh, dass Dwalin seinen Arm weiterhin um meinen Rücken gelegt hat und mich so - bewusst oder unbewusst - etwas stützt, obwohl es an meinem Stolz kratzt, dass ich gerade so verwundbar bin.
Auch die anderen Zwerge werden auf uns aufmerksam, beobachten, wie Thorin und ich uns schweigend gegenüberstehen.
Ich spreche als erste. Meine Stimme klingt erstaunlich fest dafür, dass ich Thorin vor mir kaum erkennen kann und meine Beine so sehr zittern. "Man kann keinem von euch vorwerfen, dass ihr mir nicht vertraut", spreche ich, laut genug, damit alle mich hören. Abwechselnd sehe ich die Zwerge an, als ich fortfahre. "Ich habe euer Vertrauen missbraucht, das weiß ich. Und diejenigen von euch, die dagegen gestimmt haben, dass ich weiter mit euch reise... Ich verurteile euch nicht."
Die Zwerge, die eben noch betroffen oder peinlich berührt zu Boden sahen, schauen nun überrascht in meine Richtung.
Ich fahre fort. "Aber ich würde niemals jemanden, der mir wichtig ist, dem Tode überlassen. Und wenn ihr mir das nach all den Malen, in denen ich euch den Hintern gerettet habe, noch immer nicht glaubt, dann - "
"Wir glauben dir", sagt Thorin ruhig.
Ich verdrehe die Augen, realisiere gar nicht, was er gesagt hat. "Ja, klar, Vergeben und Vergessen ist nicht so dein Ding, aber du lässt mich ja nicht mal aussprechen!"
"Rina - "
"Wenn du dächtest, ich hätte deine Familie auf dem Gewissen, würdest du sicher auch ni-"
Er hält mir den Mund zu, sieht mir eindringlich in die Augen. "Ich sagte: Wir glauben dir."
"Warte, was?", frage ich, als Thorin seine Hand wieder wegnimmt.
Er wirft einen Blick auf die anderen, antwortet dann: "Als wir bei den Elben in Gefangenschaft waren, haben wir nochmal darüber gesprochen. Vielleicht waren wir etwas... voreilig." Es fällt ihm offensichtlich schwer, das zuzugeben, doch ich lasse ihn zappeln. "Und weiter?", grinse ich.
Thorin sucht nach Worten, findet aber keine. Sein Stolz steht ihm im Weg... Das kenne ich selbst zu gut.
"Was er damit sagen will..." Es ist Bofur, der nun spricht. "Wenn du wieder Teil der Gemeinschaft sein willst, würden wir uns freuen, dich an unserer Seite zu haben."
Um meine Erleichterung zu überspielen, scherze ich: "Tja, es hat wohl gewisse Vorzüge, eine Magicae in seinen Reihen zu haben."
"Darum geht es uns gar nicht." Dori knetet nervös die Hände. "Wir haben nur anfangs nicht verstanden, was die Vergangenheit..." - Er überlegt kurz, wie er es formulieren soll - "... aus dir gemacht hat."
Ähm... okay?
"Du bist Teil der Gruppe, Kleine", ertönt Dwalins tiefe Stimme neben mir. "Und Teil dieser Familie."
Ich stocke. Familie. Nein, sagt ein Teil von mir. Meine Familie ist in einem Feuer gestorben. Der andere Teil von mir denkt: Familie ist nicht immer Blut... Und diese Leute hier sind genauso deine Familie wie Piri, Nela und dein Vater.
Ich öffne den Mund, weiß aber nicht, was ich sagen soll.
Zum Glück nimmt Thorin mir das ab. "Wir..." Er räuspert sich, kurz darauf kehrt die gewohnte Strenge in seine Stimme zurück. "Wir müssen weiter. Orks sind uns auf den Fersen."
"Kili ist verletzt", meldet sich Fili, der nach wie vor neben seinem Bruder am Boden kniet, zu Wort.
Thorin will etwas einwenden, doch ich sage mit eindringlichem, bittendem Blick: "Gib mir nur ein paar Minuten. Wir müssen sein Bein versorgen, der Orkpfeil war vermutlich vergiftet."
"Es geht mir gut, es ist nichts", behauptet Kili da, worauf ich belustigt schnaube. "Halt die Klappe, du Held."
"Na gut, aber macht schnell", erlaubt Thorin zögernd. Ich knie bereits am Fluss und tunke ein Stück Stoff ins kalte Wasser, um damit Kilis Bein notgedrungen zu verbinden. Dabei erschrecke ich beinahe vor meinem eigenen Spiegelbild; mein Haar sieht aus, als wäre ich vom Blitz getroffen worden, meine Augen sind glasig und gerötet, meine Gesicht blass und mein gesamter Körper ist mit einer Mischung aus Wasser und Schweiß überdeckt. Meine Rune beginnt, zu jucken, und als ich mein Oberteil zur Seite ziehe, stelle ich erschrocken fest, dass sich unter das Schwarz ein leichter Rotstich mischt, als wäre sie entzündet. Schnell überdecke ich die Rune wieder mit meinem Oberteil. Was auch immer das bedeutet, ich will nicht, dass die anderen es sehen.
Erneut pocht mein Kopf, als ich mit Fili und Bofur neben Thorins jüngstem Neffen knie. Während ich Kilis Bein verbinde, spüre ich Filis Blick auf mir. "Du solltest dich ausruhen", sagt er eindringlich.
Kili stimmt ihm zu. "Du siehst echt schlimm aus."
"Charmant, Kili", sage ich spitz und ziehe den Stoff fester als beabsichtigt zusammen. Kili zieht durch zusammengebissene Zähne scharf die Luft ein.
Ich fackle nicht lange. "Gib mir deine Hände", fordere ich.
Kili runzelt die Stirn, tut aber, was ich sage. Ich umschließe seine Hände mit meinen, wobei die drei Zwerge mich neugierig beobachten. Ich blende die Stimmen der anderen, die besprechen, welchen Weg wir nun gehen sollen, aus, und fokussiere mich voll und ganz auf Kilis Wunde. Ich kann fühlen, wie ein Teil meiner Magie mein Herz verlässt, meine Schultern hinauf- und die Arme entlangwandert. Kili schnappt erstaunt nach Luft, als die Magie von meinen Händen in seine übergeht und sich einen Weg zu seinem Herzen bahnt. Sie durchströmt seinen Körper, erfüllt ihn und seine Seele mit Kraft und Energie...
Energie, die ich verliere.
Nach wenigen Sekunden lasse ich Kilis Hände los, so schnell, als hätte ich mich an ihnen verbrannt. Jemanden mit meiner Magie auf diese Weise zu heilen habe ich vorher sehr selten ausprobiert (zum Beispiel bei Thorin, nachdem wir gegen Azog kämpften und die Adler uns retteten), aber ich bin froh, dass es trotz meines Zustandes geklappt hat... Zumindest halbwegs.
Stöhnend massiere ich mir die Schläfen, spüre, wie Fili sofort einen Arm um mich legt. "Alles in Ordnung? Rina, vielleicht solltest du nicht - "
"Mir geht's gut", winke ich barsch ab, weiche Filis besorgtem Blick aus. Auch Bofur schaut zweifelnd drein. An Kili gewandt sage ich sachlich: "Das wird dir für kurze Zeit die Schmerzen nehmen, aber heilen kann ich die Wunde nicht. Dafür..." Bin ich zu schwach. "... brauche ich bestimmte Kräuter, die es hier nicht gibt."
Kili legt eine Hand auf meine Schulter. "Hey, schon gut. Du hättest das nicht machen müssen, ich komm schon zurecht."
"Klar", schnaube ich belustigt, worauf Kili leicht beleidigt die Augen verdreht.
Wir springen auf, als ein Mann bei uns erscheint (das heißt, die anderen springen. Ich kämpfe mich mit Filis Hilfe auf die Füße wie ein altes Weib). Der Fremde hält einen gespannten, großen Bogen in der Hand, den er auf Ori richtet. Schützend stellt Dwalin sich, mit einem Ast bewaffnet, vor den jüngeren Zwerg, doch der Mann schießt einfach einen Pfeil in den Ast. Kili setzt an, einen Stein nach ihm zu werfen, aber der wird ihm kurz darauf aus der Hand geschossen.
"Macht das nochmal und ihr seid tot", warnt der fremde Mann, den Bogen weiterhin gespannt.
Ich schiebe Fili, der mich stützt, von mir und forme in meiner rechten Hand einen blauen Energieball, bereit, ihn abzufeuern. "Waffe fallenlassen!", knurre ich, versuche, trotz meiner jämmerlichen Erscheinung bedrohlich auszusehen.
Geschockt und ungläubig starrt der Mann auf meine Hand, selbst noch, als der Energieball nach wenigen Sekunden schrumpft, bis er gänzlich verschwindet. Frustriert beiße ich mir auf die Zähne. Was passiert hier mit mir? Das wollte ich nicht!
"Ihr... Ihr seid eine Magicae", haucht der Fremde ehrfürchtig.
"Richtig erkannt", bestätige ich, greife nach meinem Armreif und verwandle ihn in einen Stab, umklammere diesen mit beiden Händen. Würde ich nicht so fertig aussehen, würde man mir anhand meiner Gesten und Kampfhaltung nicht anmerken, dass ich krank bin. Mit gerecktem Kinn erwidere ich den Blick des Mannes. "Wenn Ihr wisst, was ich bin, wisst Ihr sicher auch, dass es unklug wäre, mich zu reizen!"
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Frage: Würdet ihr auch "normale" Bücher von mir lesen? Also keine Fanfictions, sondern wenn ihr welche mit meinem Namen drauf im Buchladen findet? Oder lest ihr das hier nur, weil ihr Der Hobbit mögt? xD (Bin so oder so froh über jeden Leser, interessiert mich aber trotzdem :) )
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