Verwirrt blieb Jeongin im Zimmer zurück und fragte sich, was für eine Überraschung Chan wieder hatte. Schon die letzten Tage kam er immer mit etwas an, manchmal waren es Blumen und an anderen Tagen war es entweder etwas zum essen oder irgendein Gegenstand. Was das sollte, konnte der Rosahaarige nicht sagen und dass es ihm nicht gefiel, wäre auch eine Lüge seinerseits. Dennoch blieb er verwundert und perplex, wusste nie, wie er auf Geschenke reagieren sollte, und deshalb war er ungeduldig und hatte keine Ahnung, was ihn dieses Mal erwarten würde. Dabei brauchte er keine Geschenke, sondern die Liebe von Chan reichte ihm völlig aus. Mehr braucht er nicht.

Und doch blieb er artig sitzen und wartete schließlich auf seinen festen Freund.

Es dauerte gar nicht mehr lange, da kam Chan auch wieder zurück und hielt hinter seinem Rücken etwas versteckt. Ein kleines Lächeln blieb dabei auf seinen Lippen, während er langsam näher kam und sich vor Jeongin setzte, streckte dabei seine Hände aus und zeigte ihm nun, was er gekauft hatte. Es war an sich nichts Besonderes, aber für Jeongin hatte es schon jetzt eine große Bedeutung. In Chans linker Hand war ein Kuscheltier, ein kleiner süßer roter Fuchs mit einer niedlichen Nase. In der rechten Hand hielt er ebenso ein Kuscheltier, dieses Mal war es jedoch ein grauer Wolf. Beide erinnerten ihn an seine anderen Kuscheltiere, doch diese hier waren etwas ganz anderes. Es erinnerte ihn an ein Gespräch, das er einst mit Chan geführt hatte, und sofort wusste er, dass er diese Kuscheltiere immer mitnehmen würde.

,,Du bist so verrückt", lachte der Rosahaarige schließlich leise und schüttelte seinen Kopf, jedoch nahm er sofort die beiden Kuscheltiere in die Hände und drückte sie fest an sich heran, schloss dabei glücklich und zufrieden seine Augen. Das weiche, künstliche Fell schmiegte sich förmlich an seine Haut heran und er fühlte sich mehr als nur wohl. ,,Woher wusstest du, dass ich mir die beiden holen wollte? Ich habe doch nie etwas in dieser Art erwähnt", fügte der Jüngere ein wenig verwirrt hinzu und öffnete seine Augen wieder, damit er Chan anschauen konnte. Noch immer blieb das Lächeln auf seinen Lippen, als er sich schließlich nach vorne lehnte, um seinem Freund einen kleinen Kuss auf die Lippen zu drücken.

,,Deine Augen haben dich verraten. Als du sie gesehen hast, haben sie so sehr gestrahlt, dass das beinahe jeder sehen konnte."

Langsam stand er wieder auf und setzte sich neben Jeongin, achtete dabei auf ihre Katze, als er den Jüngeren in seine Arme zog und ihn somit von hinten umarmte. Sein Kinn legte er auf dem Kopf des Rosahaarigen ab und schloss anschließend kurz zufrieden seine Augen, genoss die Wärme, die er durch den anderen Körper fühlen durfte. Es machte ihn stolz und glücklich, wenn er Jeongin überraschen konnte. Auch wenn er sich verändert hatte, seit sie in Australien angekommen waren, blieb er noch immer er selbst. Oft wirkte er sehr erwachsen und hatte einen kühlen Kopf bekommen, sah nicht mehr ganz so schnell das Gute in anderen Menschen. Aber wenn er bei Chan war, dann kam wieder seine kindliche, liebevolle Seite heraus.

Und diese würde er niemals verlieren.

,,Du bist so süß", kicherte Jeongin leise und hielt die Kuscheltiere weiterhin in seinen Händen. Ein Wolf und ein Fuchs. Eigentlich zwei Arten, die nicht sonderlich viel miteinander zutun hatten, aber dennoch stellten sie Chan und Jeongin dar, zeigten damit, dass seltsame Umstände vieles ändern konnten. Immerhin war es nicht ganz selten, dass Wölfe auch andere Arten aufzogen, wenn sie eine Verbindung zu ihnen spürten. So war es auch bei den beiden gewesen, die nie viel miteinander gesprochen hatten, aber dennoch existierte eine tiefe Bindung zwischen ihnen, die nichts und niemand trennen konnte. Und genau das wollte Chan mit diesen Kuscheltieren auch ein weiteres Mal beweisen und aufzeigen.

,,Du bist viel süßer, Baby. Sehr viel süßer.~"