,,Ruh dich aus, Baby. Du hast einen Sonnenstich und musst ganz viel trinken und dich ausruhen, okay?"

Der Schwarzhaarige weitete seine Augen und musterte den Älteren, nachdem er als "Baby" bezeichnet wurde. Leicht spielte er schüchtern mit seinen Fingern und blickte sich in dem wunderschönen Haus um. Heute waren sie nicht beim Pärchen, sondern zum ersten Mal war er in seinem neuen, richtigen Zuhause. Es war direkt am Strand, sodass sie vom Wohnzimmer aus einen perfekten Blick auf das blaue Meer hatten. Kurz war Chan in der Küche verschwunden, um einen nassen Lappen zu holen, mit dem er dann zurückkam. Gespannt beobachtete der Schwarzhaarige das und schloss seine Augen, als er den feuchten Lappen auf seiner Stirn spürte.

Es fühlte sich befreiend und kühl an.

,,Aber wann färben wir dann meine Haare?", fragte Jeongin schmollend und legte anschließend seinen Kopf etwas zur Seite, hielt seine Augen weiterhin geschlossen. Dabei hatte er sich heute stark darauf gefreut und wollte endlich pinke Haare haben, damit zeigen, dass er sich von seinen Eltern losgerissen hatte. Erst dann fiel ihm auf, dass er sich nun speziell für eine Haarfarbe entschieden hatte. Erst am Morgen wusste er nicht, ob er rosa oder blau wählen sollte, aber nun stand seine Entscheidung fest und er freute sich darauf. Hätte er nur diesen Sonnenstich nicht, wäre alles so viel einfacher gewesen. Jetzt musste er sich gedulden und abwarten. Alles verzögerte sich, nur, weil er nicht aufgepasst hatte.

,,Wir machen das, wenn es dir besser geht", erwiderte Chan und setzte sich nun neben Jeongin, legte eine Hand auf dessen Oberschenkel und streichelte ihn anschließend leicht. Sanft drückte er den Kopf des Jüngeren herunter, damit dieser auf seiner Schulter lag und sich so etwas besser ausruhen konnte, in der Hoffnung, dass er auch einschlief. Schlaf würde ihm mehr als nur guttun, so konnte er sich ausruhen und die Zeit würde schneller vorbeigehen. ,,Aber gefällt dir das Haus? Hier werden wir immer wieder übernachten." Ihm selbst gefiel das Haus ziemlich sehr, zumal es groß und auch hell war. Nachts würden sie auf dem Dach die Sterne beobachten können, tiefe Gespräche führen und womöglich würde sich auch mehr entwickeln... Oder zumindest dann, wenn Jeongin nicht auf stehen würde.

Aber da dies nicht der Fall war, machte sich Chan auch keinerlei Hoffnungen.

,,Es ist... Perfekt. Mehr als nur perfekt. Ich... Ich liebe dieses Haus", antwortete der Jüngere einmal leise und hielt seine Augen weiterhin zu, bis er sich etwas mehr an den Australier kuschelte und ein Bein über diesen legte. Er liebte es, ihm so nahe sein zu können, seine Wärme spüren zu können und einfach zu wissen, dass er nicht alleine war. So lange hatte er in der Einsamkeit gelebt, die ihn immer mehr einnahm, doch Chan hatte ihn befreit und seine Dunkelheit mit der warmen Sonne vertrieben. Dafür dankte er dem Älteren unglaublich sehr, obwohl er es niemals in Worte fassen könnte. Ein 'Danke' würde niemals für alles ausreichen und deshalb dachte Jeongin gründlich nach. Es musste doch eine Möglichkeit geben, wie er ihm zeigen konnte, dass er Chan mehr als nur dankbar war... Für alles.

Langsam öffnete er seine Augen und blickte den Älteren anschließend an, merkte dabei, dass dieser seine Augen längst geschlossen hatte und vermutlich eingeschlafen war. Jetzt konnte Jeongin seine Chance nutzen und das würde er auch tun. Zwar würde sein Chan das nicht mitbekommen, aber es reichte ihm aus. Wenigstens hätte er es dann ausgesprochen und sein Herz würde sich leichter anfühlen. ,,Chan... Ich danke dir so sehr. Du tust so viel für mich, obwohl wir uns vorher gar nicht so kannten... Das bedeutet mir sehr viel", wisperte Jeongin leise und richtete sich anschließend einmal auf, damit er sanft und zärtlich die Wange des Älteren küssen konnte. Es war nur ein leichter Kuss, der aber alle seine Gefühle zeigte.

Nur wusste Jeongin nicht, dass Chan alles angehört und gespürt hatte.