•Journey 21•
Am Abend saßen alle zusammen am Tisch und aßen ihr Fleisch, das sie heute gegrillt hatten. Mit einem zufriedenen Lächeln stopften sie sich das Essen in den Mund und kurz schloss Jeongin seine Augen, während er es genoss, endlich etwas in den Magen zu bekommen. Zuhause hatten seine Eltern ihn gegen seinen Willen praktisch vegetarisch ernährt, es gab für ihn sehr wenig Fleisch, obwohl er es wirklich mochte. Natürlich taten ihm die Tiere leid und wenn er anders könnte, würde er es vermutlich auch tun, aber er war nicht bereit, seinen Körper mit Tabletten zuzustopfen, damit er Vitamine wie Eisen in seinen Körper bekommen konnte. Viele könnten ihn deshalb vielleicht hassen, aber es war nur seine eigene Meinung.
,,A-Also... Ihr seid... Schwul?", fragte Jeongin das Pärchen vor sich und spielte mit seinen Fingern, während er etwas Salat in seinen Mund tat. Es war deutlich zu sehen, dass die beiden sich liebten, das konnte Jeongin sehen und irgendwie machte es ihn selbst glücklich. Hyunjin fütterte seinen Freund und hatte dabei so ein verliebtes Grinsen auf den Lippen, als hätte er sich vor wenigen Minuten erst in den Jüngeren verliebt. Schließlich nickte Felix auf seine Frage hin und zuckte dann anschließend mit den Schultern, schluckte dabei sein Essen herunter, damit er richtig antworten konnte. Chan hatte ihnen bereits erzählt, dass der Schwarzhaarige kaum etwas darüber wusste und es lag an ihnen, ihm alles zu erklären.
,,Also, Hyunjin ist eigentlich pansexuell", erklärte Felix und kicherte leise, als er den verwirrten Blick des Jüngsten bemerkte. Das hatte er bereits geahnt und demnach lehnte er sich entspannt zurück, genoss es etwas, dass er jemanden etwas beibringen konnte. Sonst war er es immer gewesen, dem alles gesagt werden musste. ,,Das bedeutet, dass er Menschen nicht in männlich oder weiblich klassifiziert, sondern es völlig unabhängig vom Geschlecht betrachtet. Er schaut also eher auf den Menschen an sich, als auf alles andere." Ein kleines Lachen kam über Hyunjins Lippen, denn so hatte er es dem Australier damals erzählt, und er fand es süß, wie er es nun dem zukünftigen festen Freund von Chan erklärte. Dieser wirkte noch immer etwas verwirrt, nickte dann aber.
Das klang für Jeongin einleuchtend und irgendwie auch schön.
Genau in diesem Moment fing er an, an seiner eigenen Sexualität zu zweifeln. Er wusste immerhin vorher nur, dass es Hetero gab, mehr nicht. Demnach hatte er seinen eigenen Horizont nie erweitert, nie nach anderen gesehen. Oft hatte er sich eine Beziehung gewünscht, damit er wenigstens etwas von der Liebe spüren konnte, die seine eigenen Eltern ihm nicht gaben. Wenn er jetzt so überlegte, könnte es auch sein, dass er vielleicht wie Hyunjin pansexuell war. Oder er war wie Chan und Felix – homosexuell. Alles verwirrte ihn etwas und wenn er wüsste, dass es noch viel mehr gab, dann wäre er komplett am Durchdrehen. Schließlich blickte er dann wieder Chan an und legte dabei leicht seinen Kopf zur Seite.
,,Werden wir auch irgendwann so sein wie Hyunjin und Felix, Channie?"
In diesem Moment hatte Chan etwas aus seinem Glas getrunken, einen leckeren Tomatensaft, doch als die Frage des Jüngeren aufkam, verschluckte er sich sofort an der Flüssigkeit und spuckte diese zurück in sein Glas hinein. Daraufhin lachten seine beiden engsten Freunde zusammen los und blickten zwischen dem Ältesten und den Jüngsten hin und her, konnten selbst nicht ganz glauben, was er da gerade gefragt hatte. Für einen Herzschlag wusste Chan nicht einmal, was er dem Schwarzhaarigen antworten sollte, der ihn mit großen, unschuldigen Augen musterte. Kurz atmete er einmal durch und schnappte sich dann das Wasser, damit er einen großzügigen Schluck trinken konnte. Erst dann drehte er sich zu Jeongin um und nahm seine kleine Hand fest in die eigenen Hände.
,,Das zeigt sich in der Zukunft, Jeongin. Sei nur geduldig."
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