》• Neuntes Kapitel •《
{ Livia }
Ich öffnete möglichst leise die Tür, ich weiß nicht warum ich dachte das das irgendwas an meiner Situation ändern würde, denn das Tat es definitiv nicht, aber es erschien mir irgendwie hilfreich.
Ich war nicht die Art von Person die im Lotto gewann oder kostenlos auf die Bahamas fliegen konnte, da ich nie besonders oft Glück hatte. Zumindst momentan nicht, vermutlich war mein Glück einfach schon aufgebracht. Durch die Tatsche wie und wo ich lebte, durch meine Freunde die ich schon ewig kannte und meine guten Noten. Ich meine währe ja auch unfair wenn jemand bei allem im Leben unerschöpfliches Glück hätte. Jedenfalls hatte ich es gerade nicht, denn Kathlyn war gerade genau in der Sekunde dabei den Boden im Flur zu wischen und schaute mich mit sowohl erleichterten und auch wütendem Gesicht an.
Wäre ich einfach direkt nach dem Frühstück gegangen wäre alles einfacher. Dann müsste ich Kathlyn nicht erklären warum ich bis 15Uhr verschwunden war...
,,Wo warst du!? Ich hatte fast deine Eltern informiert! Eine Nacht weg sein, meinet wegen, aber du warst fast 24 Stunden verschwunden und hast dich nicht einmal gemeldet!"
Es war zwar nichts vorgefallen, aber der Gedanke Kathlyn zu sagen das ich bei einem Jungen übernachtet hatte, hatte dann doch einen komischen Beigeschmack.
,,Es tut mir leid, ich hab bei einer Freundin übernachtet und mein Handy ist..."
,,Ich will es garnicht hören, ich weiß das du nicht bei einer Freundin geschlafen hast. Vergiss nicht vor ein paar Jahren habe ich die selbe Ausrede benutzt." Ihre Stimme wurde mit jedem gesprochenen Wort ruhiger, als würde sie sich an die Zeit zurück erinnern, in der sie in meiner Lage war.
,,Es tut mir leid" Murmelte ich.
,,Schon gut, Hauptsache du bist wieder da. Aber nächstes mal rufst du an, es gibt schließlich auch Festnetztelephone, der Rest geht mich nichts an."
Auch wenn diese Art von Gespräch unangenehm war, führte ich es lieber mit Kathlyn als mit Mom oder Dad.
,,Danke das du meine Eltern nichts gesagt hast" Sagte ich.
Kathlyn schien mir aber bereits garnicht mehr zuzuhören.
,,war er wenigstens heiß?" Fragte Kathlyn sichtlich interessiert. Es wirkte fast so als hätte sie innerhalb von Sekunden die Person gewächselt, von der Strengen Aufsichtsperson zur besten Freundin.
,,wir haben nicht...nein" sinnierte ich verdattert.
"Nagut, dann verrat mir nichts... ist ja nur so das du die ganze Nacht weg warst und ich nicht mal weiß bei wehm. Aber schon gut..."
Die Nummer wollte sie jetzt abziehen? Ernst haft? Versuchte mich denn jeder heute zu bestechen?
,,Er heißt Finley, er sitzt in ein paar Fächern neben mir" Antwortete ich um Kathlyn zufrieden zu stellen.
,,Hast du ein Foto?" Haagte sie weiter nach.
,,Kathlyn!"
,,Was?"
,,Okay, mir wird das jetzt hier zu weard, ich geh jetzt auf mein Zimmer" Es war irgendwie komisch mit seiner Haushälterin über solche Dinge zu reden, vorallem wenn es nicht mal Kamilla wusste.
,,Du musst dir am Montag Abend übrigens selbst was zu essen machen. Ich den Abend frei!"Rief sie mir beiläufig hinterher.
Doch ich fand diese Bemerkung alles andere als beiläufig.
,,Ein Date?" Fragte ich interessiert, wenn sie mich ausfragte, durfte ich sie ja wohl auch ausfragen.
,,Vielleicht"
,,Was ziehst du an?" Erkundigte ich mich.
,,Ich weiß noch nicht, ich glaube einfach einen Rock und eine Bluse" Entgegnete sie während sie da sich gerade wieder den Besen schnappte.
,,Zeig mal" Forterte ich sie auf.
,,Ich muss jetzt weiter machen, manche Leute müssen nämlich Arbeiten um ihr Geld zu verdienen" Versuchte sie mich abzuwimmeln.
,,Nagut, dann halt nicht" antwortete ich bockig.
...
Das Wochenende verstrich und der Montag kahm. Es war einer dieser Tage von denen man seit der ersten Sekunde wusste das sie scheiße werden würden.
,,Livia, warte mal!" Schrie mir eine bekannte Stimme zu.
,,Wie geht es Dir? Das am Freitag war ja ganz schön heftig." Fragte Jason kurz nachdem ich mich umgedreht hatte.
,,Alles gut, mir ist ja nichts passiert" Sagte ich gelassen.
,,Warum hast du nicht geantwortet?" Wolltw er wissen.
,,Naja, meinem Handy geht es weniger gut, es ist um erlich zu sein ziemlich Schrott" Antwortete ich.
,,Oh das tut mir leid. Ich wollte ja sofort reinspringen..."
,,Was ist mit deinem Auge passiert?" Unterbrach ich ihn etwas geschockt, da das Licht der Deckenlampen durch seine Bewegung das Blaue Auge auf seinem Gesicht frei gab.
Seine Stimmung schwung schlagartig um.
,,Was ist hier los?" Fragte Finleys Stimme die nun fast hinter mir zu erklingen schien. Wobei erklingen wohl eher das falsche Wort war. Es war mehr ein passiv-aggressives anblaffen.
Ich drehte mich um, tatsächlich war es Finley.
,,Fragt doch deinen Freund." Brummte Jason und ging.
Ich schaute fragend zu Finley. Was hatte sich ereignet das Jason so zugerichtet war? Was hatte Finley getan?
Ich setzte grade zu einer Frage an als mich der Gong unterbrach.
,,Ich erklär es dir später." Sagte Finley, kurz bevor er sich wegdrehte und ging.
Ausgerechnet jetzt hatte ich keinen Kurs mit ihm zusammen.
...
,,Wenn du Jason noch einmal zu nahe kommst bring ich dich um" stand in kleiner aber deutlicher Druckschrift auf dem Kleinen Zettel in meiner Hand. Ich wusste genau von wehm er stammte. Dann dachte ich an heute Morgen, an das was sich einige Stunden zuvor ereignet hatte:
Ich betrat die Straße, dass Auto schien am Zebrastreifen zu halten. Dann beschleunigte der pinke Fiat wieder. Sollte ich laufen oder zurückgehen? War der Waagen weit genug weg? Konnte ich noch wegspringen? Meine Ohren hörten die quitschenden Reifen. Meine Nase roch den Benzingeruch des Abgases. Die Scheinwerfer rasten in Form von bösartigen Augen auf mich zu. Ich dachte nichts, ich fühlte mich leer, so als würde ich garnicht wirklich existieren. Als wäre das alles nur ein Traum. Ich konnte nicht entscheiden wie der Traum verlief, es passierte einfach ohne das ich irgendetwas daran ändern konnte.
Plötzlich übernahm mein Instinkt. Ich Riss meine Hände vor mein Gesicht und fiel ein Stück zur Seite, jedoch nicht genug um dem Auto zu entkommen. Der Fiat war nun noch einige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt als ich Langsam die Augen öffnete und mein Schutzschild das ich mit meinen Hände errichtet hatte fallen ließ.
Ich blickte durch das Fenster des Fiats in dem ein Rothaariges Mädchen saß. Nein, in dem Emma saß. Das Fenster durch das ich blickte fuhr langsam fast komplett runter.
,,Ups, Schlampen übersieht man leicht." Sagte sie mit Falschem Grinsen.
Ihre Augen Blitzeten auf wie die eines Teufels, kurz bevor das Fenster wieder runter fuhr. Ich richtete mich irritiert auf und rettete mich zur Seite, als der Fiat wieder los fuhr.
Es sollte mir vermutlich Angst machen und mich einschüchtern. Doch komischer Weise empfand ich etwas anderes als Angst, etwas viel Mächtigeres und Gefährlicheres. Nichts was mich lähmte und meine Sinne verneblte, sondern etwas was mich aufweckte. Etwas was mich bereit zum Kampf machte- Wut.
Dachte diese Schlange wirklich sie konnte mich halb Tod fahren und mir dann auch noch drohen? Tja falsch gedacht, jetzt bin ich an der Reihe.
Es gongte und ich marschiete zu Emmas Stammplatz.
,,Hey, was ist eigentlich dein Problem?" Rief ich ihr provokativ zu.
,,Was?" Der Rotschopf drehte sich hastig um.
,,Tuh nicht so scheinheilig." Schrie ich.
,,Ich weiß nicht was du meinst" Sagte sie.
,,Ach ja? Du willst das Spielchen spielen?" Ich packte sie am Arm.
Wieder leuchteten Bilder vor mir auf. Jedoch keine von ihr als kleines Mädchen. Sondern wie sie mit einem Jungen rummachte. Ein Junge der nicht Jason war. Ich wusste nicht warum ich diese Dinge sah, oder wie es möglich war.
Ich musste nur jemanden berühren und konnte alles was ich wollte über ihn wissen. Ich tat nur so als könnte ich es nicht und sie waren auch noch so dumm es zu glauben.
Ihre Freundininnen schreckten auf.
,,Lass mich los du verrückte" Schrie sie.
,,Halt dich von mir fern!" Ich betonte jedes einzelne Wort so das ich von mir selbst erschreckt war wie bösartig ich klingen konnte.
Sie schaute geschockt und entgegnete dann: ,,Dann halt dich von Jason fern"
,,Sag ihm doch er soll sich von mir fern halten"
Ihr Gesicht verzog sich: ,,Du kleine..."
,,Weißt du Emma, fast hätte ich dir deine kleine Show abgekauft. Das arme kleine Mädchen die von ihrem angeblich perfekten Freund betrogen wurde. Aber eben nur fast."
,,Was redest du da..." stammelte sie unsicher.
,,Ich weiß das du Jason zu erst betrogen hast." Flüsterte ich ihr leise ins Ohr.
Ich ließ ihren Arm los , der von einem blutroten Fleck meiner Berührung kennzeichnete war und ging. Ein euphorisches Gefühl durchströmt mich. Ein Gefühl der Macht und der Kontrolle. Ich konnte so viel mehr als sich alle hier vorstellen konnten. Mehr als ich mir selbst zugetraut hatte.
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