🖤•Color 4•🖤
᳓Sɪʟᴇɴᴄᴇ sᴀʏs ᴀ ʟᴏᴛ ᴍᴏʀᴇ ᴛʜᴀɴ ʏᴏᴜ ᴛʜɪɴᴋ.᳓
Hyunjin
Das Wochenende verflog leider ziemlich schnell und so stand auch die Schule bereits wieder vor der Tür. Ehrlich gesagt freute ich mich ein kleines bisschen, da meine Freunde heute Felix kennenlernen würden, und ich hoffte innerlich, dass er wenigstens mit ihnen sprechen würde. Obwohl ich das Wochenende die ganze Zeit Zuhause war, hatte ich den Jüngeren kein einziges Mal mehr gesehen und ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte. Normalerweise aßen meine Mutter und ich immer zusammen, egal, ob Mittagessen oder Abendessen und ich dachte, dass auch Felix bei uns sitzen würde.
Doch meine Mutter hatte mir erklärt, dass dieser seine Zeit brauchte, anderen gegenüber schüchtern war und er alleine sein wollte. Und das ließen wir natürlich auch zu.
Auch heute frühstückte er nicht mit uns, sondern verschanzte sich lieber in seinem Zimmer. Gestern erst hatte ich an seiner Zimmertür geklopft und gehofft, dass er mir nur für einen Moment Beachtung schenken würde. Alles, was ich wollte, war doch nur, dass es ihm hier gut ging und er sollte auch wissen, dass er gerne immer zu mir kommen konnte, falls etwas sein sollte. Doch reagiert hatte er auf mich überhaupt nicht, sondern zu allem Überfluss hörte er auch nicht gerade leise Musik und schien mich mehr, als nur zu meiden.
Was hatte ich bitte getan, dass er mich so wenig leiden konnte?
,,Felix! Kommst du jetzt bitte? An deinem ersten Tag solltest du nicht zu spät kommen", rief meine Mutter nach ihm und leise seufzend zog ich mir eine Jacke an, als der Australier um die Ecke kam und nur meine Mutter begrüßte. Von mir nahm er keinerlei Kenntnis, ignorierte mich vollkommen und blendete meine Existenz komplett aus. Okay. Ich hatte es verstanden und musste wohl oder übel damit leben, dass er mich nicht leiden konnte. Doch aufgeben würde ich trotzdem nicht. Das passte einfach nicht zu mir.
,,Viel Spaß euch beiden", verabschiedete sich meine Mutter von uns und kurz lächelte ich, ging dann aber bereits nach draußen und wartete brav auf Felix. Sobald er den Weg kannte, wusste ich, dass er nicht mehr mit mir dahin gehen würde und auch zurück würde er wohl von alleine gehen. Obwohl er so undurchschaubar war, konnte ich anhand seines Verhaltens erahnen, wie er auf manche Situationen reagieren würde. Aber zum Glück gab es da meine Freunde, die ihn bestimmt ebenso helfen würden, sich direkt zu integrieren. Und vielleicht würde es ihm auch helfen, mich zu akzeptieren.
,,Gefällt es dir bei uns?", versuchte ich ein Gespräch aufzubauen, aber mehr als ein Nicken, bekam ich als Antwort auch wieder nicht. Dabei wollte ich nur zu gerne seine Stimme hören, dieser Tiefe wieder lauschen und ihm mehr Fragen stellen. Ich wollte Felix kennenlernen, doch er schob mich immer von sich weg und ließ mir gar keine Chance, ihm zu beweisen, dass ich keine so schlechte Person war. Ja, früher war ich es tatsächlich, doch daran konnte ich mich nicht einmal mehr erinnern. Und wenn ich ehrlich sein sollte, dann wollte ich das nicht einmal. Es war eine dunkle Vergangenheit und diese war nun vorbei - jetzt war ich eine bessere Person und würde das auch beweisen.
,,Meine Freunde wollen dich übrigens auch kennenlernen", informierte ich nun Felix und schenkte ihm ein warmes Lächeln. ,,Manchmal sind sie etwas zu übereifrig, aber ich bin mir sicher, dass ihr euch verstehen werdet." Für einen Moment huschten die Augen von Felix zu mir und ich erkannte zum ersten Mal ein Gefühl in seinen Augen. Es war eine leichte Panik, doch war genauso schnell wieder verschwunden, wie es gekommen war und hastig brach er unseren Augenkontakt ab, um wieder nach vorne sehen zu können. Ich glaubte bereits, nichts weiter von ihm zu bekommen, doch dann ertönte seine ruhige Stimme, so leise, dass ich es fast überhört hätte.
,,Okay.."
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