᳓ᴀɴᴅ ɪ ᴋɴᴇᴡ ɪᴛ ᴡᴀs ʙᴀᴅ ᴡʜᴇɴ ɪ ᴡᴏᴋᴇ ᴜᴘ ɪɴ ᴛʜᴇ ᴍᴏʀɴɪɴɢs ᴀɴᴅ ᴛʜᴇ ᴏɴʟʏ ᴛʜɪɴɢ ɪ ʟᴏᴏᴋᴇᴅ ғᴏʀᴡᴀʀᴅ ᴛᴏ ᴡᴀs ɢᴏɪɴɢ ʙᴀᴄᴋ ᴛᴏ ʙᴇᴅ.᳓

Hyunjin

Auch am nächsten Tag stand ich wie versprochen vor dem Krankenzimmer und wartete darauf, dass Felix herauskam und wir nach Hause gehen würden. Meine Mutter hatte mir gestern eine tierische Ansage gemacht, dass ich ja besser auf meinen Pflegebruder hätte aufpassen sollen, aber irgendwo hatte sie doch recht, oder nicht? Ich hatte auf den Jüngeren nicht aufgepasst und es war meine Schuld, dass er nun hier lag und sich nicht einmal richtig bewegen konnte. Zumindest nicht, ohne dass er einen Schwächeanfall hatte.

Wenige Minuten später kam dann bereits der Australier aus dem Zimmer heraus, seine Haare waren etwas zerzaust und hingen wild herum, was aber irgendwie wirklich unglaublich süß aussah. Diese blonden Haare standen ihm wirklich gut, auch wenn man langsam den braunen Ansatz erkennen konnte, was bewies, dass er sich die Haare blond gefärbt hatte. Dennoch war ich auch besorgt, da er kein Stück ausgeruht aussah. Unter seinen Augen hatten sich Schatten gebildet und im Gesamtbild sah er einfach nur müde und erschöpft aus, was man auch an seiner Körperhaltung erkennen konnte.

,,Gehen wir?", fragte er mich müde und sofort nickte ich, wollte nicht, dass er noch länger hier war und erst dann bemerkte ich den Zettel, den er in seiner Hand hielt. Auf den zweiten Blick erkannte ich, dass es offenbar die Telefonnummer eines Psychologen war, doch ich konnte bloß erahnen, dass Felix sich niemals darauf einlassen würde. Man musste ihn vielleicht dazu zwingen, eine Therapie zu machen, aber Zwang half einem nicht weiter. Wenn man jemanden nämlich zu etwas drängte, dann würde er sich nur noch mehr distanzieren und überhaupt niemanden mehr an sich heranlassen.

Vorsichtig legte ich meinen Arm um die Hüfte von Felix, der sich zwar anspannte, aber dann langsam wieder entspannte und ruhiger wurde, da er merkte, dass ich ihn bis stützen wollte. Zu meinem Glück ließ er es auch zu und sagte nichts, sondern drückte sich sogar ein klein wenig mehr an mich heran und ließ sich von mir führen und berühren. Und irgendwie war es ein wirklich schönes Gefühl. Irgendwie zeigte es auch Vertrauen seinerseits und ich musste leicht anfangen zu lächeln, denn ja, es war wirklich toll. Wurde auch Zeit, dass wir uns mal langsam näher kamen.

,,Übrigens habe ich Chan über das Wochenende eingeladen", erzählte ich Felix nun mit einem Lächeln. Mit Chan hatte ich gestern Abend telefoniert und wir hatten ausgemacht, dass wir ein komplettes Wochenende mit Felix verbringen würden, damit er mal auf andere Gedanken kam. Dabei würden wir Filme zusammen schauen oder eine Serie anfangen, einfach nur reden und auch etwas backen, da Chan gestern meinte, dass es Felix sehr gefiel, auch wenn er es nicht einmal essen würde. Aber so lange er Spaß daran hatte, würde alles okay sein.

,,Das klingt toll", erwiderte der Jüngere mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen und nickte dabei leicht. Eigentlich hatte ich selbst vorgehabt, einfach etwas Zeit mit ihm zu verbringen, doch Chan meinte, es wäre besser, wenn er da sein würde. Immerhin konnte alles Mögliche passieren und wenn Felix einen weiteren Zusammenbruch haben würde, dann wäre es nur das Beste, wenn Chan bei ihm sein würde. So hatte er jemanden Vertrautes bei sich, jemanden, bei dem er sich komplett fallen lassen konnte. Wir würden eben alles tun, damit es Felix besser ging. Auch wenn es nur kleine Dinge waren, aber manchmal zählten diese eben mehr, als größere.

,,Es wird auch toll werden", versprach ich ihm und drückte ihn sogleich mehr an mich. Leicht verfärbten sich seine Wangen nun und ich musste mich grinsend zurückhalten, ihm nicht in die Wange zu kneifen. Verdammt, er würde mich noch umbringen, wenn er weiterhin so süß bleiben würde.

Felix konnte man einfach nicht widerstehen. Das war unmöglich.