❃30❃
Jimin
Er war endlich Zuhause angekommen und schleppte sich an die Haustüre. Sein Vater hatte ihm die Türe aufgemacht, als er diesen auf whatsapp anschrieb, da er gerade online war. Er begrüßte seinen Sohn mit einem Lächeln und wuschelte ihm die Haare durch. Bekam von dem Blonden aber einen Todesblick weshalb er seine Hand sofort wieder zu sich nahm.
,,Ist alles okay, Jimin? Du siehst ziemlich fertig aus."
,,Ist nur wegen der Arbeit."
Als er gerade an ihm vorbeilaufen wollte, hielt ihm sein Vater ein Tütchen hin und wartete bis er den Schlüssel mitsamt Anhänger herausnahm. Der Schlüssel war blau und hatte eine Musiknote als Anhänger.
,,Soyang und ich waren einkaufen und du hattest ja nach Schlüssel für Jungkook und dich verlangt. Die Anhänger sind gleich. Sein Schlüssel ist aber gelb. Ich hoffe dir gefällt blau."
Jimin nickte leicht und war irgendwie glücklich obwohl er einen wirklich schlechten Tag hatte. Naja, schlecht wurde der Tag erst als er Euijin wieder traf. Dennoch machte ihm sein Vater eine Freude damit und Jimin fand, dass er sich nie wirklich so richtig bei ihm bedankte für alles.
Gerade als sein Vater sich umdrehte und gehen wollte, umarmte ihn Jimin von hinten. Er hatte die Nähe seines Vaters vermisst und drückte ihn fest. Der Ältere war sichtlich verwirrt aber ihn traf es wirklich emotional und er vergoss ein paar Tränen, wischte sie aber weg bevor er sich umdrehte und seinen Sohn nun in den Arm nahm.
Eine kurze Zeit verweilten sie so bis Jimin sich räusperte und mit den Worten ,,Ich bin...dann oben.. danke nochmal", lächelnd in sein Zimmer rannte. Er legte seine Tasche in seinem Zimmer ab bevor er zu Jihyun ging und dem schlafenden Kind einen gute Nacht Kuss auf die Stirn gab.
Mit Jihyun musste er auch mal wieder etwas unternehmen. Er gab ihm nicht so viel Aufmerksamkeit, vielleicht war dies aber besser so, damit der Kleine Freunde fand, mit diesen mehr unternahm und sich vielleicht von Jimin losriss. Auch wenn der Gedanke an sowas den Blonden verletzte.
Jimin ging wieder zurück in sein Zimmer, nahm sich ein Handtuch und lief ins Bad, das frei war. Er brauchte diese heiße Dusche jetzt, um einen klaren Kopf zu kriegen. Um noch einmal Revue zu passieren, was heute denn alles geschah.
Er war morgens verärgert wegen Jungkook, glücklich danach wegen Hoseok und der Arbeit und traurig und verletzt dank Euijin. Gleichzeitig erleichtert. Heute hatte er wohl ein großes Gefühlschaos erlebt und das machte ihn dermaßen fertig, er hatte keine Kraft mehr. Er wollte weinen, einfach so, schreien, lachen.
,,Beeil dich", kam es hinter der Tür als Jimin gerade wieder das Wasser anmachte aber er ignorierte den Dunkelhaarigen und wandte sich ganz seiner Dusche zu bis er etwa nach zwanzig Minuten das Wasser abdrehte und mit dem Handtuch um seiner Hüfte ins Zimmer lief. Nichtmal Jungkook könnte ihm noch mehr auf den Geist gehen, er war so abwesend, dass es ihm sogar egal war, dass der Dunkelhaarige auf seinem Bett saß und ihn dabei beobachtete, wie er sich umzog.
,,Jimin?", fragte der Dunkelhaarige verwirrt und war selber etwas geschockt über Jimins Gleichgültigkeit aber der Blonde antwortete nicht. Er wollte nicht.
,,Ist irgendetwas passiert oder so?"
Vielleicht könnte er ja alles rauslassen? Schließlich hätte Jungkook keinen Plan, von was er da sprechen würde. Als er sich fertig umgezogen hatte, drehte er sich also zu seinem Gegenüber und sah auf den Boden.
,,Glaubst du daran, dass Menschen sich ändern können?"
,,Ähm.. klar. Wieso?"
Jimin lächelte leicht und setzte sich neben Jungkook aufs Bett, der ihn verwirrt anblickte.
,,Es gibt da jemanden. Damals liebte ich es zu tanzen. Ich liebe es immer noch aber....ich hatte wegen ihm aufgehört. Er war der Grund, weshalb ich so oft nicht in die Schule ging und Angst davor hatte. Er bezeichnete mich als Ballerina Schwuchtel, meinte ich solle ihn doch nicht blamieren. Er fühle sich erniedrigt. Dabei hatten wir kaum etwas miteinander zu tun. Er hasste mich, ich hasste ihn. So oft habe ich mir anhören müssen, was für ein Miststück ich doch sei und dass ich am besten ganz aufhören solle mit dem tanzen. Es sei ekelhaft."
Er machte eine kurze Pause un lachte kurz auf bevor er weitersprach.
,,Heute kam er nach der Arbeit. Als ich ihn erkannte, war ich geschockt. Ich fühlte wieder Angst in mir hochkommen aber vielmehr verspürte ich den Drang wegzurennen. Ich hatte ihn fast vergessen. Und weißt du was das witzige ist?"
Er drehte sich zu Jungkook und sah in seine Augen, er war still und sagte nichts.
,,Er hat sich entschuldigt. Nach all den Jahren, nach all den schlimmen Erinnerungen. Und noch witziger ist, dass er sagte ich solle weitertanzen."
Der Blonde wollte gerade weinen als sich zwei Arme um seinen schlanken Körper legten. Er hatte das Bedürfnis zu weinen und das tat er auch. Er weinte aus tiefster Seele. Es war ihm egal ob es Jungkook war oder sonst wer, jetzt gerade hielt er es nicht mehr aus, er brauchte irgendjemanden. Seine Hände krallten sich in Jungkooks Shirt und sein Kopf war an seine Brust gepresst.
Wieso war das Leben so unfair zu ihm?
Wieso musste Euijin kommen und seine alten Wunden aufreißen. Er hatte es doch längst hinter sich gelassen, diese Zeiten voller Leid, Demütigung, Hass. Wieso sollte er plötzlich wieder anfangen zu tanzen, nur weil er sich entschuldigt hat.
Jimin schniefte und Jungkook strich ihm langsam durch die Haare. Irgendwie beruhigte das ihn, wieso, wusste er nicht. Eigentlich sollte er Jungkook ebenfalls hassen aber das tat er nicht. Sie verweilten noch eine Weile so, bis der Blonde sich von ihm löste und auf das Bett runter sah.
,,Danke", flüsterte er und musste irgendwie lachen. Wer hätte gedacht, dass Jungkook ihn trösten würde.
,,Darf ich fragen, wer diese Person war, die dich fertig gemacht hat?"
Sollte er ihm sagen, dass es Euijin war? Dann müsse er diese Last nicht mehr tragen.
,,Das ist eigentlich unwichtig. Ich werde ihn hoffentlich nie wieder sehen."
Er nickte und stand allmählich auf.
,,Ich wollte mit dir eigentlich was anderes besprechen aber scheint als hätte ich einen schlechten Zeitpunkt erwischt."
,,Ich mach mit", antwortete Jimin darauf nur und blickte noch immer auf den Bettbezug.
,,Was?", fragte der Dunkelhaarige verwirrt und erntete ein Grinsen von seinem Gegenüber.
,,Ich mach mit. Du wolltest mich doch als dein Spielzeug. Ich bin dabei."
Jungkook war sprachlos aber Jimin stand auf und stellte sich vor ihn. Er war ein kleines Stück größer, sogar deutlich größer. War angespannt, das merkte der Blonde an seinem zusammengepresstem Kiefer. Und seine Augen strahlten. Diese Mischung war irgendwie exotisch und Jimin könnte jetzt ein bisschen Ablenkung gebrauchen.
,,Spiel mit mir, Jungkook."
♤♡♤
Als ich dieses Kapitel geschrieben habe, dachte ich nur so, hallelujah, endlich Action hahaha und andererseits dacht ich mir so, nein, du musst es langsam angehen lassen. Mal sehen wie es weiter geht😂💜
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro