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𝐃𝐞𝐬 𝐩𝐚𝐩𝐢𝐞𝐫𝐬 𝐝𝐞 𝐛𝐨𝐧𝐛𝐨𝐧𝐬

Es ist offiziell! Der dunkle Lord ist nicht mehr Teil dieser Welt. Welch eine Freude!

Aber auch welch ein Kummer.

Wenn ich an all die Menschen denke, die ihr Leben verloren haben, wird mein Herz schwer. Mir ist klar, wie viel Glück wir bisher hatten. Obwohl ich meinen Sohn im Arm halte, kann ich meine Tränen nicht zurückhalten, denn meine Gedanken wandern unmittelbar zu dem kleinen Harry Potter, dem die Chance genommen wurde, bei seinen eigenen Eltern aufzuwachsen...

Welch ein Kummer.

Wir verdanken ihm diesen wundersamen Frieden und doch wird er nie das Glück haben, Lily und James so kennenzulernen, wie ich sie gekannt habe. Ich erinnere mich an die vielen Jahre, in denen James erfolglos versucht hat, Lily für sich zu gewinnen. Erst im letzten Schuljahr fanden sie zusammen und plötzlich war alles davor vergessen. Für uns, die Freunde und Außenstehenden, war es amüsant dieses Katz- und Mausspiel zu beobachten. Es ließ unsere Herzen schneller schlagen, während wir wussten, dass das Böse außerhalb der Mauern des Schlosses unaufhörlich wuchs. Es hat uns dazu gebracht, zu leben und alles zu vergessen, was sich draußen zusammenbraute.

Zahlreich sind die Paare, die sich in der Schule geformt haben. Auch ich bin ein Teil davon. Schon bald entwickelte ich Gefühle für Frank und er tat es mir gleich. Wir haben uns gefunden, wie es so viele mit uns taten. Als wir Hogwarts abgeschlossen hatten, war alles was wir wollten ein normales Leben. Wir versuchten es:

Eine Hochzeit.

Ein Kind.

Es war der pure Wahnsinn - die Hoffnung auf ein besseres Leben in diesen schweren Zeiten. Und das trotz unserer gefährlichen Arbeit im Orden des Phönix.

Ich zittere, während mein kleiner Neville in meinen Armen sanft einschläft. Er und Harry wurden im Abstand von nur einem Tag geboren. Vielleicht hätten wir es anstelle der Potters sein können?

Man darf nicht an solche Dinge denken. Man sollte das Leben in Frieden genießen, das einem geboten wird. Aber leider müssen wir noch einen weiten Weg zurücklegen, bevor unser Alltag wieder so schön und friedlich wird wie früher. Denn auch wenn Voldemort gefallen ist, gibt es immer noch viele Anhänger, die in den Schatten lauern.

Aber heute Abend haben wir beschlossen, zu leben. Jetzt, da unser Sohn friedlich schläft, wird Franks Mutter kommen und auf ihn aufpassen, während wir diesen schönen Abend genießen.

Ein letzter Kuss auf seine Stirn, bevor wir gehen.

Frank nimmt meine Hand und wir schlendern einfach durch die Gassen, wie ganz normale Muggel. Wir wollen nur den Moment unter einem sternenklaren Himmel genießen.

Ein Moment für uns. Eine Wiedergeburt.

Wir sind so sehr in die Magie dieses Augenblicks vertieft, dass wir nicht auf die unheimliche dunkle Straße zu achten, durch die wir gerade gehen.

Wir sind zwei mächtige Auroren, aber das allein wird uns nicht helfen, als mehrere schwarz gekleidete Personen vor uns auftauchen. Ohne ein Wort zu sagen, wissen wir, wer sie sind: Todesser. Diener des dunklen Lords. Wir zücken unsere Zauberstäbe, jedoch ist es zu spät.

Wir waren unaufmerksam und sie überrumpeln uns, noch bevor wir auch nur einen Verteidigungszauber sprechen können. Mit einer Bewegung von ihnen werden wir an den Boden genagelt und können uns nicht mehr bewegen. Sie kommen auf uns zu und packen uns, um aus der Gasse zu verschwinden.

Ich spüre ein Ziehen an meinem Bauchnabel und im nächsten Moment verschwimmt die Welt um mich herum. Ein Wirbel aus Farben und Formen reißt mich mit sich uns so sehr ich es versuche, ich kann mich immer noch nicht bewegen.,

Wir landen in einer Art lichtlosen Gruft. Ich werfe meinem Mann einen ängstlichen Blick zu. Zur Antwort sehe die gleiche Sorge in seinen Augen. Ohne unsere Zauberstäbe werden wir ihnen kaum entkommen können.

Unsere Feinde scheinen keine Angst mehr davor zu haben, ihre Identität zu verbergen. Wir können nun ihre Gesichter sehen. Jeder im Orden weiß, was es zu bedeuten hat, wenn die Todesser ihre Masken ablegen.

Es ist ein Todesurteil.

Ich erkenne einige von ihnen wieder, und die Gesichter, die ich sehe, überraschen mich nicht. Fanatische, gefährliche Zauberer, die immer stolz auf die Reinheit ihres Blutes waren. Die einzige Frau unter ihnen beginnt zu sprechen und ihre Stimme spiegelt den Wahnsinn wider, den ich in ihren Augen sehe. »Ich werde nicht um den heißen Brei herumreden. Wo befindet sich der Dunkle Lord?«

»Wir wissen es nicht«, erwidert Frank mit der schwachen Hoffnung, die Dämonin zur Vernunft zu bringen.

»Falsche Antwort«

Und wie um ihren Satz zu unterstreichen, hebt die Todesserin ihren Zauberstab. Der unverzeihliche Fluch aus ihrem Mund klingt nicht so, als wäre er tatsächlich verboten. Sie wirkt ihn mit einer Leichtigkeit, die nur von jahrelanger Übung kommen kann.

Mit Entsetzen sehe ich, wie sich der Körper meines Mannes schrecklich krümmt.

»Hören Sie auf! Wir haben keine Ahnung, wo er ist!«, schreie ich in hohem Ton. Tränen rinnen mir über die Wangen, doch das scheint den Todessern nicht zu genügen. Der junge Bartemius Crouch - kaum neunzehn Jahre alt - richtet dieselbe Tortur an mich.

Jeder Teil meines Körpers ist wie verbrannt. Jeder einzelne meiner Muskeln zieht sich in unvorstellbaren Schmerzen zusammen. Ich kann nicht atmen und nicht denken, ich kann nur den Schmerz fühlen, der alles überdeckt.

Dann wird der Zauber aufgehoben.

»Wir haben alle Zeit der Welt, und so sehr ich diese Tätigkeit auch liebe, muss ich doch zugeben, dass es für alle hier besser wäre, wenn wir schnell eine Antwort bekämen. Also, wo ist er?«

In diesem Moment wird mir klar, wie lang diese Nacht werden wird. Ich weiß nicht, wo wir sind. Niemand wird uns finden können. Mir wird klar, dass wir dazu verdammt sind, tausendfaches Leid zu ertragen, während sie auf Informationen warten, die wir nicht haben. Aber wie sollen wir nur diesen Verrückten klarmachen, dass wir ihnen - selbst wenn wir wollen würden - nicht bei der Suche helfen können?

Die Fragen werden gestellt, wieder einmal. Und die Flüche regnen immer heftiger, immer intensiver. Ich begegne Franks Blick mehrmals. Trotz allem bin ich froh, dass ich diese Nacht nicht allein erleben muss.

Ein egoistisches Gefühl.

Aber seine Anwesenheit hilft mir, bei Verstand zu bleiben. Er gibt mir die Kraft, all diese Schmerzattacken zu ertragen. Dennoch weiß ich, dass es einen Punkt geben wird, an dem es kein Zurück mehr gibt. Denn ich spüre bereits, dass all dieser Schmerz mich nicht mehr verlässt.

Selbst wenn die Zaubersprüche aufgehoben sind, schreie ich immer noch, spüre, wie sehr mein Körper geschunden ist.

Mein Leben besteht nur noch aus Horror.

Ich kann nichts mehr hören, weiß aber dennoch, wie die Frage lautet, die sie eins ums andere Mal wiederholen: »Wo befindet sich der Dunkle Lord?«

Ich war doch die Letzte, die darüber irgendetwas wusste! Sie wollen nicht zugeben, dass er von einem Kind getötet wurde, das erst ein Jahr alt ist!

Wer hätte das auch glauben können?

Und trotzdem liegen wir jetzt hier, schreiend unter der Folter seiner Diener.

Und ich spüre, wie mein Geist davonfliegt.

Vielleicht um sich selbst zu beschützen? Oder einfach nur, um dieser Hölle zu entfliehen? Ich habe das Gefühl, dass meine ganze Seele zerbricht. Bald schon verlasse ich meinen Körper, tue es meinem Geist nach und bin nur noch eine Zuschauerin all dieses Horrors.

Wieder und wieder, stundenlang, lassen diese Todesser ihre Flüche auf uns los.

Vielleicht aus Wut.

Vielleich aus Spaß.

Vielleicht in der Hoffnung, dass ihr Anführer wieder aufersteht.

Ich habe keine Kraft mehr, um zu kämpfen. Frank auch nicht. Und doch scheinen sie nicht aufhören zu wollen. Als ob diese Folter die Macht hätte, ihren Meister heraufzubeschwören.

Ich mache keine einzige Bewegung mehr.

Vor Stunden - es kommt mir wie eine ganze Lebensspanne vor - haben die Todesser den Fesselungszauber aufgehoben, doch trotzdem ist es so, als sei ich nicht länger Herrin über meinen Körper. Ich zucke nur noch unter der Kraft der Cruciatus-Fluchs, unfähig meine Muskeln zu kontrollieren.

Deshalb rühre ich mich nicht von der Stelle, als ein grelles Licht vor uns aufleuchtet.

Flüche werden abgefeuert, Menschen schreien, Licht blitzt auf. Es sieht so aus, als würde jemand kommen, um uns zu befreien. Trotz meiner inneren Hoffnung bin ich nicht in der Lage, mich zu bewegen.

Als endlich Ruhe einkehrt, beugt sich ein Auror über meinen leblos wirkenden Körper. Ich erkenne sein Gesicht, kann aber seinen Namen nicht zuordnen.

»Sie atmet noch!«

»Frank auch«

»Beeilen Sie sich! Bringen wir sie ins Krankenhaus«

Wieder entsteht ein Durcheinander, wir werden gepackt und an einen anderen Ort gebracht: das Sankt-Mungo-Hospital. Der beste Ort, den es gibt, um uns von dem Übel zu heilen, das weiterhin an unserem Körper und Geist nagt.

⠀•⠀

Die Tage vergehen. Auf verschiedenen Betten liegend, sehen wir verschiedene Magier vorbeiziehen, die in der Kunst des Heilens erfahren sind. Obwohl sich die Männer und Frauen nicht ähneln, zeigen sie alle denselben Gesichtsausdruck: Hoffnungslosigkeit.

Ich sehe in ihren Augen das gleiche Zeichen der Niederlage. Keiner von ihnen scheint in der Lage zu sein, uns zu helfen. Und doch bin ich hier. Ich sehe sie. Ich kann sie hören. Aber ich habe nicht mehr die geringste Kontrolle über meinen eigenen Körper.

Geht es meinem Mann auch so? Hat er überhaupt eine Chance, aus diesem düsteren Albtraum aufzuwachen? Wir müssen es tun. Für unseren Sohn. Wie soll er ohne uns aufwachsen?

Irgendwann kam Franks Mutter zu Besuch. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, scheint sie keine guten Neuigkeiten für uns zu haben.

Ich liege im Bett und bin unfähig, mich zu bewegen. Sie beugt sich zu meinem Mann, ihrem Sohn. Dann wendet sie sich an uns beide: »Ich schwöre, dass ich mich um Neville kümmern werde. Ihm wird es an nichts fehlen. Ich werde immer für ihn da sein.«

Diese einfachen Worte brechen mir das Herz.

Und doch bin ich völlig unfähig, entsprechend zu reagieren. Wir sind dazu verdammt, in diesem Raum zu leben - es gibt keine Hoffnung. Und ich denke, das Schlimmste ist, dass ich mir dessen bewusst bin.

⠀•⠀

Die Zeit vergeht.

Vielleicht Monate, vielleicht Jahre.

Ich habe kein wirkliches Zeitgefühl. Die einzigen Anhaltspunkte sind die verschiedenen Besuche, die wir erhalten haben. Unser Kind wächst schnell und bin ich nicht in der Lage, es auf den Arm zu nehmen.

Trotz allem gibt es eine Verbesserung. Obwohl ich meinen eigenen Sohn nicht tragen kann, schaffe ich es jetzt, aufrecht zu stehen. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, in diesem Raum auf und ab zu gehen. Ich tue es, ohne wirklich etwas zu kontrollieren, aber es ist trotzdem ein Fortschritt.

Manchmal fange ich an zu summen und unsere Pflegerin schenkt mir daraufhin oft ein aufmunterndes Lächeln. Vielleicht merken sie, dass es einen Fortschritt gibt. Vielleicht wird eines Tages alles wieder so sein wie früher. Es ist diese kleine Hoffnung, die mir hilft, durchzuhalten.

An einem Tag wie jedem anderen würde ich schwören, dass ich in der Lage war, meine rechten Zeigefinger zu kontrollieren. Für einen kurzen Moment. Es war nicht länger als die Dauer eines Wimpernschlags, aber ich bin mir sicher, dass mein Verstand die Oberhand gewinnen konnte!

Es gibt Hoffnung. Ich weiß das.

Es gibt mir eine ungeahnte Kraft zu sehen, wie unser Sohn uns regelmäßig besucht, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob das für Frank ebenfalls gilt.

In meinem Inneren weiß ich, dass sich in mir ein bemerkenswerter Fortschritt abzeichnet. Ich wünschte, die Pfleger könnten das erkennen.

Dies ist also mein neues Ziel. Ich versuche deutlich zu machen, dass meine Fähigkeiten immer noch vorhanden sind und tief in meinem Inneren verborgen liegen.

Ich möchte ihnen zeigen, dass Alice Longbottom noch am Leben ist!

Es ist Mittag, als ich auf mein Essen warte. Einige Minuten verfliegen, bis das Tablett gebracht wird. Dann kommt sie endlich. Diese Krankenschwester mit ihrer unerschütterlichen Lebensfreude kommt, um uns das Tagesgericht zu bringen. Ich habe mich immer gefragt, wie sie in einem Raum voller Menschen, die nicht in der Lage sind, ein normales Leben zu führen, einen solchen Optimismus beibehalten kann.

Während sie mein Tablett abstellt, nehme ich all meine Kraft zusammen, sammle sie in meiner Hand und greife nach ihrem Handgelenk.

Ich schaue ihr tief in die Augen. Kein einziges Wort. Alles muss über den Blick laufen. In den ersten Sekunden wirkt sie verängstigt.

Dann passiert etwas. Meine stumme Botschaft scheint zu wirken.

Dann löst sie ihren Arm sanft aus meinem Griff, zieht sich zurück und verlässt den Raum ohne ein einziges Wort.

Vielleicht ist sie durch diesen unerwarteten Kontakt verwirrt. Und ich weiß jetzt, dass all diese Fortschritte nicht nur in meinem Kopf stattfinden. Ich habe es tatsächlich geschafft, mehrere Sekunden lang die Kontrolle über mich zu behalten! Ein Wunder! Ich muss es wieder tun. Ich muss es üben.

Aber ich fühle mich so schwach. Eine gute Mahlzeit. Das wird mir helfen...

Der Löffel schwebt zu meinem Mund und mein Körper beginnt wieder, automatisch zu handeln, ohne dass ich irgendetwas beeinflussen kann. Die Speisen sind nicht außergewöhnlich, aber das Essen vertreibt die Zeit.

Zu jeder Mahlzeit gibt es eine kleine Süßigkeit, die das Festmahl abrundet. Und heute ist keine Ausnahme.

Langsam wickle ich die Süßigkeit aus dem Papier aus und führe sie zu meinem Mund. Ich kann nicht anders, wie jeden Tag arbeiten meine Hände von selbst. Für einen Moment fühle ich mich leichter. Mein Geist verdunstet. Und als ich wieder zu mir komme, merke ich, dass mehrere Stunden vergangen sind.

Das Bonbonpapier ist immer noch in meiner Hand. Was ist passiert?

Ich fühle mich, als wäre alles verlorengegangen. Es ist, als wären all die kleinen Fortschritte einfach weggeflogen! Ich bin machtlos und schwer, mein träger Körper fesselt mich an dieses Bett. Ist das eine seltsame Nebenwirkung des Cruciatus-Fluchs, den wir damals erlitten haben? Aber warum sollte sich das erst jetzt bemerkbar machen?

Es sei denn, es war schon immer so! Wenn ich darüber nachdenke, kann ich mich nicht mehr genau daran erinnern, was mit mir am Ende jeder Mahlzeit passiert! Ich kann mich nicht daran erinnern, dass eine Pflegerin jemals unsere Tabletts abgeholt hat.

Aber warum ist das so? Stehe ich unter Drogen? Hat jemand ein Interesse daran, uns an diese Betten festzunageln, anstatt zu Hause und am Leben zu sein? Wir waren mächtige Auroren, vermutlich gibt es viele Anhänger Voldemorts, die uns lieber betäubt vor uns hinvegetieren sehen wollen.

Ich spüre immer noch das kleine Stück Papier in meiner Hand. Ist vielleicht nur diese Süßigkeit schuld? In diesem Fall müsste ich einfach nur aufhören, sie zu essen. Dann würde ich meine Theorie bestätigen.

Ich muss nur auf die nächste Mahlzeit warten.

Hier ist sie! Wie immer esse ich aus einem Automatismus heraus. Und das Ende... NEIN!

Es ist mir unmöglich, die Kontrolle zu übernehmen! Ich kann nicht anders als diese neue Süßigkeit zu schlucken. Mein Körper reagiert von selbst. Diese süße Note war die einzige Freude an den faden Mahlzeiten und jetzt habe ich Angst davor, sie zu genießen. Hilflos lasse ich zu, dass sich die Süßigkeit langsam in meinem Mund auflöst.

Irgendwann bin ich wieder bei Bewusstsein. Wie viel Zeit ist vergangen? Wie viele Stunden? Zweifellos mehrere.

Ich sitze in der Falle - gefangen in meinem eigenen Körper. Ich bin dazu verdammt, dieses Gift zu mir zu nehmen, das nur dazu dient, mich für den Rest meines Lebens an dieses Bett zu fesseln.

Nein! Ich werde meinem eigenen Ende nicht willenlos entgegenrennen! Ich muss einen Weg finden, um Alarm zu schlagen!

Wird Franks Mutter den Hilferuf verstehen können? Sie ist meine einzige Hoffnung. Neville ist noch zu jung.

In einem Akt der Verzweiflung versuche ich, all diese kleinen Bonbonpapiere aufzubewahren und warte sehnsüchtig auf einen nächsten Besuch...

⠀•⠀

Sie sind hier! Sie sind gekommen, um uns zu sehen! Mein Sohn ist viel größer, als ich es mir vorgestellt habe. Er ist wunderbar. Augusta Longbottom erzählt uns, dass er soeben in Hogwarts aufgenommen wurde! Mir wird klar, wie viele Jahre vergangen sein müssen, wie viel wir in dem Leben unseres geliebten Nevilles verpasst haben.

Da ich mein Ziel jedoch nicht aus den Augen verlieren will, gebe ich meiner Schwiegermutter ein Bonbonpapier.

Ich hoffe immer noch, dass sie mich versteht. Aber ich merke an dem Blick, den sie mir zuwirft, dass es keine Hoffnung gibt. In ihren Augen bin ich nur eine Verrückte. Ich habe also nur noch eine kleine Chance. Ich nehme die letzten Papiere, die ich habe, und gehe zu meinem Sohn. Er nimmt sie an. In seinen Augen sehe ich die ganze Liebe, die er für mich empfindet. Keine Angst, kein Wahnsinn. Das ist gut!

Die Tage vergehen. Die Monate. Die Jahre. Alles zieht auf die gleiche Weise vorbei. Und bei jedem Besuch liegt die gleiche Herausforderung vor mir. Diese kleinen Bonbonpapiere, die ich meinem Sohn hinterlasse.

Denn nur er scheint sie annehmen zu wollen. Wird er es eines Tages verstehen? Ich kann es ihm nicht verübeln, wenn er diese Botschaft nicht entschlüsseln kann. Wer könnte das schon?

Irgendwann ist Weihnachten ist da. Das sieht man an den verschiedenen Dekorationen. Mein Sohn kommt mit meiner Schwiegermutter zu Besuch. Es gibt ein buntes Treiben im Hospital - es ist mehr los als normalerweise.

Seit einigen Monaten sind wir hier in diesem Zimmer für Langzeitbewohner deutlich mehr geworden und heute gibt es anscheinend sehr viel Besuch.

Auch mein Sohn und meine Schwiegermutter sind da. Ich habe meine Bonbonpapiere abgegeben und sie wollen gerade wieder gehen.

Dort auf dem Boden sehe ich ein weiteres Verpackungspapier. Ich bücke mich in einem letzten Versuch, um es aufzuheben. Wie immer werde ich diesen Körper zwingen, seine Aufgabe zu erfüllen.

Ich nähere mich meinem Sohn, der von mehreren Personen umringt ist. Mein Auftreten unterbricht sie in ihrem Gespräch und Augusta Longbottom wendet sich an mich: »Ja, Alice, mein Schatz, was ist los?«

Mit einer schüchternen Geste übergebe ich mein Geschenk meinem Sohn, lege meine ganze Hoffnung in seine Hände.

»Schon wieder?«, fragt Mrs. Longbottom ein wenig gezwungen. »Sehr gut, Alice, mein Schatz, sehr gut! Neville, ich weiß nicht, was es ist, aber nimm es.«

Mein Sohn hat mir bereits seine geöffnete Hand entgegengestreckt, in die ich das Bonbonpapier vorsichtig lege.

»Das ist sehr nett, mein Schatz«, sagt die alte Frau mit falscher Freundlichkeit in der Stimme und klopft mir auf die Schulter.

»Danke, Mama«, murmelt Neville leise.

Wieder einmal verliere ich die Kontrolle und mein Körper dreht sich um, ohne dass ich die Bewegung steuern kann. Doch einer Sache bin ich mir sicher: Ich habe jemanden erkannt. In der kleinen Gruppe befand sich ein junger Mann, der genauso alt war wie mein Sohn. Doch am beunruhigensten war dessen Ähnlichkeit mit James Potter.

Ich habe diese jungen Leute nie wieder gesehen. Vielleicht hatten sie sich zufällig dort eingefunden?

Ich kann es nicht ändern, die Zeit vergeht weiter, dreht sich um mich und stielt mir die Lebensjahre. Mein Sohn ist es, der mich bei Sinnen hält und ich werde immer stolzer auf ihn. Er wird selbstbewusster, entwickelt sich weiter. Vielleicht verändert sich auch die Welt, wir haben keine Ahnung, was außerhalb dieser Mauern vor sich geht ...

Nevilles Besuche werden seltener.

Ich spüre, dass draußen etwas vor sich geht. Ich wünsche mir, dass er von allem Bösen verschont bleibt. Ich würde alles geben, um ihn zu beschützen, für ihn da sein zu können und jeden Schrecken aus der Welt von ihm abzuschirmen. Aber ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst.

Bei einer Mahlzeit wundere ich mich, dass ich keine Süßigkeiten finde. Anscheinend wurde sie vergessen. Seit Monaten (oder waren es Jahre?) empfinde ich endlich einen Anflug von Freude. Ich werde länger als gewöhnlich bei Bewusstsein bleiben können!

Das könnte eine Gelegenheit sein, neue Fortschritte zu machen, denn bis jetzt hat noch immer keiner etwas bemerkt.

Bei der nächsten Mahlzeit gibt es auch keine Süßigkeiten. Irgendetwas hat sich verändert. Das Gift verlässt langsam meinen Körper.

Es gelingt mir, aufmerksamer auf das zu achten, was um mich herum geschieht. Gesprächsfetzen dringen an meine Ohren.

Die Krankenschwestern sprechen oft von einem »neuen Krieg«, von einer »neuen Zeit des Terrors durch den, dessen Namen nicht genannt werden darf«, von »schwierigen Bedingungen im Sankt-Mungo-Hospital ohne die großzügigen Spenden der Malfoy-Familie« und vieles Weitere.

Plötzlich fügt sich alles zusammen. Das Krankenhaus hat zu wenig Geld, denn die alten Reinblutfamilien sind an die Seite Voldemorts zurückgekehrt. Es kann sich diesen kleinen Bonus zu jeder Mahlzeit nicht mehr leisten, der dazu gedacht war, die Patienten ruhigzustellen.

Ich muss kämpfen! Stärker als je zuvor! Ich muss alles tun, um aus dieser Lethargie zu erwachen.

Und es funktioniert!

Frank scheint viel länger als sonst wach zu bleiben! Endlich keimt wieder Hoffnung auf! Eine neue Kraft leitet mich, und das, obwohl ich meinen kleinen Neville seit vielen Monaten nicht mehr gesehen habe. Ich wünsche mir mehr als alles andere, dass es ihm gut geht...

Wir haben in diesem Krieg so viel verloren, damit unsere Kinder in einer besseren Welt aufwachsen können und jetzt scheint sich die ganze Geschichte zu wiederholen.

Irgendwann hallt eine Nachricht durch die Flure des Hospitals. Seit Monaten kämpfe ich darum, meine Sinne und die Kontrolle über meinen Körper wiederzuerlangen, doch endlich gibt es hoffnungsvolle Kunde!

Es wird geflüstert, geschrieben, gelacht. »Harry Potter hat Lord Voldemort besiegt!« Und das Beste daran sind die Geschichten über meinen Sohn. »Neville Longbottom soll tapfer an der Seite des Jungen der überlebte gekämpft haben.«

Mein Sohn, Mein Neville! Ich könnte nicht stolzer sein.

Endlich habe ich meinen Körper wieder unter Kontrolle. Ich beherrsche meine Finger, meine Zehen, meine Beine, meinen Rumpf. Mir fehlt nur noch die Sprache, als der lang ersehnte Besuch meiner Familie kommt.

»Mama. Es tut mir leid, dass ich dich dieses Jahr nicht besucht habe. Die Dinge in Hogwarts waren kompliziert.«

»Neville«, sage ich, bevor ich auch nur wirklich darüber nachdenken konnte.

Ich bin genauso verblüfft wie er. Endlich kann ich seinen Namen aussprechen! Ich drücke ihn ganz fest an mich und weine laut.

Es hat über 16 Jahre gedauert, bis ich meinen Sohn endlich in den Armen halten und ihm zuflüstern konnte, wie sehr ich ihn liebe.

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...Disclaimer...

Die Rechte an der wizarding world gehen an J.K. Rowling.

Dies ist eine Übersetzung!
Die Rechte an der hier beschriebenen Handlung gehen an MorganePinon, die mir erlaubt hat, diese berührende Kurzgeschichte aus dem Französischen zu übersetzen.

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