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Kapitel 53

Der erste Tag im neuen Schuljahr begann dieses Jahr chaotischer als sonst. Zumindest wenn man es aus der Sicht eines Sechtklässlers betrachtete.

Denn dieses Jahr würde sich vieles für uns verändern. Nicht alle Fächer waren nun mehr Pflicht, was für individuelle Stundenpläne und den dazukommenden Trubel beim Frühstück sorgte.

Die Hauslehrer gingen von Schüler zu Schüler, um die Fächerwahl mit Hinsicht auf die Stunden zu besprechen. Bei mir hat sich nicht sonderlich etwas verändert, außer das ich sowohl Pflege magischer Geschöpfe als auch Wahrsagen abgewählt habe. Besonders über letzteres bin ich erleichtert, da dieses Fach die letzten drei Jahre eine ziemliche Zumutung für mich war.

,,Schade, dass du Pflege magischer Geschöpfe nicht gewählt hast, dann hätten wir jetzt gleich nach dem Frühstück zusammen Unterricht.", sagte Daphne, die unsere Stundenpläne miteinander verglich.

,,Sorry, Daph. Aber du weißt, dass ich mich nicht so sehr für magische Geschöpfe interessiere wie du. Richte den Knallrümpfigen Kröten aber meine Grüße aus und sag, dass die Uniform völlig ruiniert war.", erwiderte ich und musste mir ein Grinsen verkneifen.

Vor zwei Jahren hatte Hagrid nämlich jedem von uns eine Knallrümpfige Kröte mitgebracht, die wir an einer Leine ausführen sollten. An sich klang das ziemlich harmlos, bis wir erfahren haben, dass diese uns mehrere Meter weit mit sich zogen und man sich nur mit Mühe wieder hochrappeln konnte.

Mit Uniformen voller Schlamm und Erde sind wir dann zum Zaubertrankunterricht gegangen, was Snape allerdings deutlich missfiel. Denn dieser hat uns daraufhin mit gerümpfter Nase aus dem Klassenzimmer geschickt mit dem Befehl wir sollen uns doch bitte umziehen bevor wir so in seinen Unterricht kamen. Es war unser Glück, dass die Slytherins alleine unterrichtet wurden und wir dadurch die Möglichkeit hatten unseren Gemeinschaftsraum gleich aufzusuchen.

,,Aber es hat teilweise ziemlich viel Spaß gemacht, das musst du schon zugeben.", kam es von Daphne.
,,Naja, es ging. Trotzdem freue ich mich mehr auf Verteidigung gegen die dunklen Künste.", sagte ich.

Dieses Jahr hatte ich nämlich einen Grund mich auf Verteidigung gegen die dunkeln Künste zu freuen, da wir keiner Dolores Umbridge ausgesetzt wurden, deren Unterricht nur auf theoretischem Wissen basierte.

Denn zu unser aller Überraschung ist Professor Snape unser diesjähriger Lehrer für dieses Fach, ganz zum Leidwesen der anderen Häuser, wie die Reaktionen es gestern Abend deutlich gemacht haben.

Als wir in unserem dritten Jahr einmal Snape als Vertretung für Verteidigung gegen die dunklen Künste hatten, fand ich den Unterricht ziemlich faszinierend, auch wenn Professor Lupin ein wirklich toller Lehrer war.

Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von Daphne, die zu Pflege magischer Geschöpfe ging und steuerte geradewegs den Gryffindortisch an, den Harry, Ron und Hermine gerade verlassen wollten.

Draco und Blaise waren schon beide zu Verteidigung gegen die dunklen Künste vorgegangen, da sie wussten, dass ich noch zu den Gryffindors gehen wollte.

,,-ich wette da steckt noch mehr dahinter!", hörte ich Harry lautstark argumentieren, als ich mich dem Gryffindortisch näherte.

,,Wo steckt noch mehr dahinter?", fragte ich und gesellte mich zu den dreien.

,,Rose! Da bist du ja! Wir haben schon darauf gewartet dich endlich mal zu Gesicht zu bekommen!", sagte Hermine hocherfreut und umarmte mich fest.
,,Gleichfalls. Ich habe euch vermisst.", erwiderte ich und umarmte anschließend noch Harry und Ron.

Es war schön all meine Freunde wieder bei mir zu haben und zu wissen, dass sie wohlauf sind.

,,Was habt ihr jetzt gleich?", fragte ich und machte mir gar nicht erst die Mühe zu sitzen, da gleich der Unterricht begann.

,,Verteidigung gegen die dunkeln Künste.", kam es zeitgleich von Ron und Hermine, die sich daraufhin lächelnd ansahen. Mit großen Augen sah ich Harry an, der das Verhalten seiner besten Freunde nur mit einem Achselzucken quittierte.

Scheint so, als wären Daphne und Blaise nicht die einzigen, die vorhaben dieses Jahr ein Paar zu werden.

,,Hätte ich gewusst, dass wir Snape dieses Jahr bekommen, hätte ich es mir nochmal gründlich überlegt ob ich dieses Fach weiterwählen soll.", murmelte Harry schließlich.

,,Wir wissen alle, dass du es trotzdem gewählt hättest. Immerhin bist du derjenige der um jeden Preis Auror werden will und da ist dieses Fach Pflicht. Außerdem kennen wir Snape bis jetzt nur aus Zaubertränke vielleicht ist er in Verteidigung gegen die dunklen Künste ganz anders.", erwiderte ich enthusiastisch.

,,Das wage ich zu bezweifeln. Snape ist in jeder Hinsicht schlimm, du willst es dir nur nicht eingestehen, weil er dich im Gegensatz zu uns mag.", kam es von Ron.

,,Schlimmer als Umbridge kann er nicht sein.", stand Hermine mir bei. ,,Und jetzt, kommt. Wir dürfen an unserem ersten Tag nicht gleich zu spät sein, vor allem nicht bei Snape."

Und so machten wir uns schnellen Schrittes auf den Weg zum Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste.

Wie sich herausstellte war Professor Snapes Unterricht mehr an den dunklen Künsten orientiert, als wir es bisher gewohnt waren. Denn statt so zu tun als wäre Lord Voldemort ein harmloser Zauberer, vor dem man sich nicht zu fürchten braucht, zeigte dieser uns wie dunkel diese Kunst wirklich war.

Statt dem sonst so hellen Klassenzimmer war dieses nun düster und mit einer gewissen Eigennote. Mit zugezogenen Vorhängen und den zahlreichen Bildern von sterbenden oder unter Schmerzen stehenden Zauberern und Hexen ähnelte dieser Raum mehr einem Gruselkabinett, als einem normalen Klassenzimmer.

,,Und dann wundert er sich, wenn Leute ihn als Fledermaus bezeichnen.", murmelte Ron, der sich zusammen mit Harry hinter Hermine und mich gesetzt hatte. Nur mit Mühe konnte ich mir mein Kichern verkneifen, denn in eben jenem Moment betrat Snape mit wehendem Umhang den Raum.

Ich verstand bis jetzt nicht, wie Snape es schaffte mit seiner bloßen Erscheinung einen ganzen Raum zum schweigen zu bringen.

,,Ich habe Sie nicht aufgefordert, die Bücher hervorzuholen.", sagte dieser, während er durch die Reihen nach vorne zum Pult ging. Hermine, die kaum das Snape eingetreten war ihr Buch hervorgeholt hat, verstaute dieses nun eilig wieder in ihrer Tasche und widmete sich mit ernster Miene dem Unterricht.

,,Es ist erstaunlich zu sehen, wie viele von Ihnen es trotz der Umstände des letzten Jahres und dem ständigen Lehrerwechsel es zustande gebracht haben, einen anständigen ZAG in diesem Fach zu erreichen.", begann Snape und ließ seinen durchdringenden Blick durch die Menge gleiten.
,,Die entscheidende Frage ist nun, ob Sie auch mit dem UTZ-Pensum zurechtkommen. Daher warne ich Sie an dieser Stelle schon mal vor den Kurs zu verlassen, sollten Ihre Leistungen nicht meinen Maßstäben entsprechen."

Hermine versteifte sich neben mir, als Professor Snape diese Worte sagte. Mir war bereits klar, dass Snape strengere Methoden anwenden würde als andere Lehrer, vor allem da dies nun UTZ-Niveau war. Dennoch war es nicht unmöglich und Hermine sollte die Person sein, die sich als letztes darüber Gedanken machte den Kurs zu wechseln.

,,Die dunklen Künste", begann Snape nun den richtigen Unterricht. ,,sind zahlreich, vielgestaltig, in ständigem Wandel begriffen und unvergänglich. Der Kampf gegen sie ist wie der Kampf gegen ein vielköpfiges Ungeheuer, dem jeden Mal, wenn ihm ein Hals durchschlagen wird, ein weiterer Kopf nachwächst, noch wilder und gerissener als der alte. Sie kämpfen gegen das Unberechenbare, das sich Wandelnde, das Unzerstörbare."

Im Raum war es völlig still. Alle lauschten mit ehrfurchtsvoller Miene Snapes Worten über die dunkeln Künste und ein kleiner Teil von mir, war fasziniert von der Vielfalt dieser betörenden und zugleich auch tödlichen Kunst.

Ich verabscheute dunkle Magie mit jeder Faser meines Seins. Doch die Art und Weise, wie diese Kunst entstanden sein muss war bestimmt interessant, wenn auch gefährlich, und ich bezweifle, dass ich mich freiwillig in ihnen verwickeln wollte.

,,Ihre Verteidigung", fuhr Snape fort, ,,muss daher so flexibel und erfindungsreich sein wie die Künste, deren Wirkung Sie zu zerstören suchen. Diese Bilder", er wies auf einige von ihnen, während er durch die Klasse lief, ,,vermitteln einen recht guten Eindruck davon, wie es jenen ergeht, die beispielsweise dem Cruciatus-Fluch unterlegen, den Kuss des Dementors zu spüren bekommen oder die Angriffslust des Inferius herausfordern."

Ich verkrampfte mich innerlich, als ich die Bilder, die an der Wand hingen genauer betrachtete. Alle Personen auf den Bildern waren vom Tod nur ein Stückchen entfernt und der Gedanke daran, sich in solch einer Situation zu befinden, bereitete mir eine Gänsehaut.

,,Nun Sie sind, denke ich, im Gebrauch von ungesagten Zauberern völlige Anfänger. Wer kann mir sagen, was der Vorteil eines ungesagten Zaubers ist?", fragte Professor Snape in die Runde, woraufhin Hermines Hand sofort in die Höhe schoss.

Erst als Snape sich vergewissert hatte, dass niemand anderes in der Lage war zu antworten, nahm er Hermine dran, die daraufhin ihre Antwort runterratterte, wie jeder es von ihr gewohnt war.

,,Sie werden sich nun aufteilen und paarweise zusammengehen. Der eine Partner wird versuchen, den anderen ohne zu sprechen zu verhexen. Der andere wird versuchen, den Fluch ebenso stumm abzuwehren.", nannte Snape die Aufgabenstellung.

Kaum waren die Worte gesagt, begannen alle sich paarweise aufzustellen und mit dem Üben zu beginnen. Hermine und ich stellten uns weiter abseits hin und versuchten uns erstmal an einfachen Zaubern, wobei dies auch schon schwer war. Letztendlich war es jedoch Hermine, die es nach zehn Minuten schaffte mich zu entwaffnen, ohne einen Laut über die Lippen zu bringen.

Anerkennend nickte ich ihr zu und versuchte mich nun selbst einmal, bis es nach einigen Versuchen endlich klappte. Ich sah rüber zu Draco, der zusammen mit Blaise am üben war und musste lächeln. Als hätte er meinen Blick auf sich gespürt drehte er sich in meine Richtung und erwiderte mein Lächeln, wandte sich jedoch schnell ab, als Blaise ihn erfolgreich entwaffnete und einen Jubelschrei von sich gab.

Blaise war einfach eine Nummer für sich, die niemand toppen konnte. Kein Wunder, dass selbst die Zweitklässler von seinem Charme angetan waren.

Plötzlich ertönte ein lauter Knall, gefolgt von einem Poltern, der alle zusammenschrecken ließ. Snape ist mit voller Wucht gegen einen der Tische geknallt und rappelte sich nun mühselig vom Boden auf. Seinem finsteren Blick nach zu urteilen war es Harry, der einen solch gewaltigen Schildzauber gegen Snape angewendet hat, dass dieser aus dem Gleichgewicht geriet.

,,Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass wir ungesagte Zauber üben, Potter?", fragte er wütend.
,,Ja.", erwiderte Harry kalt.
,,Ja, Sir.", verbesserte ihn Snape.
,,Sie brauchen mich nicht 'Sir' nennen, Professor.", war Harrys schnippiche Antwort und ich starrte ihn entsetzt an.

Mir war bewusst, dass Harry Snape verabscheute, immerhin beruhte das auf Gegenseitigkeit, jedoch war es nun wirklich unangebracht so mit einem Lehrer zu reden. Das schienen auch die anderen zu denken, die Harry schockiert ansahen. Lediglich Ron und Seamus schienen sich über den Vorfall prächtig zu amüsieren.

Professor Snape schien so wütend zu sein, dass er kaum einen richtigen Satz zustande brachte.
,,Nachsitzen, Samstagabend, mein Büro.", lauteten seine Worte.

Und mit diesem unerwarteten Vorfall endete der Unterricht schließlich, während alle versuchten so schnell wie möglich aus dem Raum zu kommen. Einem zornigen Snape wollte schließlich niemand über den Weg laufen.

Ich sagte Hermine bescheid, dass ich zu Draco gehen würde, der zusammen mit Blaise vor dem Klassenzimmer auf mich wartete. Wir würden uns sowieso gleich in Zaubertränke sehen.

,,Potter hat es echt darauf angelegt gleich mit Drama ins neue Schuljahr zu starten, was?", sagte Blaise und blickte genervt zu Harry rüber. ,,Denkt wohl er kann sich als Auserwählter alles erlauben."

,,Es doch gar nicht bestätigt, dass er der Auserwählte ist.", erwiderte ich und ging dabei nicht auf das erste ein.
,,Schon, aber irgendwas muss ja an dem Gerücht stimmen.", kam es schulterzuckend von Blaise.

,,Was meint ihr wie der neue Lehrer wird? Professor Slughorn hieß er glaube ich.", wechselte ich das Thema, während wir uns auf den Weg in die Kerker machten.

,,Ich kenne ihn nur kurz von diesem Essen im Zug. Scheint ganz nett zu sein, aber auch echt aufdringlich.", antwortete Blaise.
,,Mein Großvater zählte auch zu sowas wie seinen Lieblingen. Anscheinend hatte er spezielle Abendessen veranstaltet, die nur für spezielle Gäste waren.", sagte Draco.

Klang so, als würde Slughorn Menschen sammeln als wären sie Trophäen. Beim Festessen gestern schien er allerdings ziemlich offen zu wirken. Zwar dachte ich auch von Umbridge, dass sie ganz nett war, bis dann ihre Rede kam. Slughorn jedoch hatte keine ellenlange Rede vorgetragen, was ihn um einiges sympathischer machte als Umbridge. Wobei wenn man ehrlich war, jeder besser war als Umbridge.

Als wir unten bei den Kerkern ankamen, waren tatsächlich nur wenige Schüler anwesend. Fast nur ein Drittel von der Menge, die eben in Verteidigung gegen die dunkeln Künste noch anwesend waren.

Entweder hatten so viele ihren ZAG in Zaubertränke nicht bestanden oder sie haben es alle abgewählt, aus Angst Snape für zwei weitere Jahre zu bekommen.

Neben Draco, Blaise und mir war Theodore Nott der einzige Slytherin, der weitergekommen war. Daphne hatte leider auch dieses Fach abgewählt, aus dem ähnlichen Grund wie die meisten wahrscheinlich. Ansonsten waren neben Harry, Ron und Hermine, die die einzigen Gryffindors waren, noch vier Ravenclaws und ein Hufflepuff, nämlich Ernie Macmillan, anwesend. Eine recht kleine Runde also im Vergleich zu den letzten Jahren.

Noch bevor einer von uns etwas sagen konnte, wurde die Kerkertür bereits geöffnet und Professor Slughorn stand mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht da.

Stumm betraten wir den Kerker und setzten uns jeweils zu viert an einen Tisch, was bei zwölf Personen ganz praktisch war. Unser Tisch war direkt neben einem Kessel, in dem ein durchsichtiger Zaubertrank zu sein scheint. Da kein Geruch von ihm ausging würde ich mal auf Veritaserum tippen.

Generell standen im Kerker alle möglichen Kessel, gefüllt mit unterschiedlichen Zaubertränken, die den Kerker mit ihrem aufsteigenden Dämpfen in eine neblige Atmosphäre versetzten.

,,Also ich weiß ganz sicher was das für ein Trank da hinten ist.", sagte Draco neben mir und deutete auf den Kessel der vorne am Lehrerpult stand.

Gerade, als ich nachfragen wollte was für ein Trank das war, stieg mir der bekannte Geruch von grünem Apfel, Pfefferminze und einem ganz bestimmten Parfum in die Nase.

,,Oh ja, mit dem Trank habe ich auch schon Bekanntschaft gemacht.", erwiderte ich grinsend und musste an das letzte Schuljahr denken, als Snape uns Amortentia hat brauen lassen. Das war auch der Moment, in dem mir klar wurde, dass ich Gefühle für einen gewissen Draco Malfoy hatte.

Es war Professor Slughorns Räuspern, dass mich aus meinen Gedanken holte. Dieser hatte sich vorne neben dem Kessel mit Amortentia hingestellt.

,,Nun denn, ich habe ein paar Zaubertränke für Sie vorbereitet, nur mal zum anschauen, verstehen Sie? Diese Art von Tränken sollten Sie herstellen können, wenn Sie Ihren UTZ abgelegt haben. Die meisten sollten Sie noch nicht selbst gebraut, aber dennoch von Ihnen gehört haben. Wer kann mir sagen, was das hier einer ist?", begann Professor Slughorn und deutete anschließend auf den Kessel neben unserem Tisch.

Die Chance nutzend hob ich meine Hand fast zeitgleich mit Hermine, wie ich aus den Augenwinkeln erkennen konnte. Slughorn sah einige Male zwischen uns hin und her, nahm dann aber schließlich mich dran.

,,Ja, Miss-", hielt er inne, da er meinen Namen noch nicht kannte.
,,Adams.", half ich ihm aus. ,,Das ist Veritaserum. Ein Trank, der die Person, die ihn eingenommen hat, zwingt die Wahrheit zu sagen."
,,Sehr gut. Dafür bekommen Sie fünf Punkte für Slytherin.", erwiderte Slughorn zufrieden und wandte sich dem nächsten Trank zu.

,,Dieser Trank hier sollte den meisten von Ihnen recht bekannt sein. Er wurde kürzlich in einigen Merkblättern des Ministeriums erwähnt.", fragte Slughorn und deutete auf den Kessel neben dem Tisch, an dem die Ravenclaws saßen.

Dieses mal war es nur Hermine, die etwas dazu zu sagen hatte, weshalb Slughorn sie aufrief.

,,Das ist Vielsaft-Trank, Sir.", antwortete Hermine und erntete dafür ein anerkennendes Nicken von Slughorn.

,,Diesen hier sollten Sie aber alle kennen, denn wie ich gehört habe hat Professor Snape Sie diesen Trank im letzten Jahr brauen lassen. Wer kann also-" Noch bevor Slughorn die Frage beenden konnte, war Hermine ihm schon voraus und beantwortete die Frage.

,,Das ist Amortentia! Auch bekannt als der mächtigste Liebestrank der Welt.", antwortete sie schnell und dieses Mal bekam sie auch ihre wohlverdienten zehn Punkte für Gryffindor.

,,So, nun ist es an der Zeit, dass wir mit der Arbeit beginnen.", sagte Professor Slughorn, wurde allerdings von Ernie Macmillan unterbrochen.

,,Sir, Sie haben uns nicht gesagt, was in dem dort drin ist.", sagte dieser und deutete auf einen kleinen schwarzen Kessel, der auf Slughorns Pult stand.

Ich erhob mich um einen Blick in den Kessel zu werfen, in dem ein Trank enthalten war, der teilweise wie geschmolzenes Gold aussah.

,,Oh, ja.", machte Slughorn, der anscheinend nur darauf gewartet hat, dass jemand diesen Trank erwähnt. ,,Das, meine Damen und Herren, ist ein höchst kurioser kleiner Trank namens Felix Felicis. Er bewirkt, dass einem jede noch so kleine Aufgabe gelingt. Furchtbar kompliziert zu brauen und eine Katastrophe, wenn er misslingt."

Ein Trank, der einem für eine gewisse Zeit unendlich viel Glück einbrachte. Was man damit alles machen konnte klang beinahe schon zu schön um wahr zu sein.

,,Warum trinken die Leute ihn nicht die ganze Zeit?", fragte Terry Boot mit funkelnden Augen. Da war jemand wohl ganz scharf darauf einen Tropfen davon zu kosten, wobei ich ihm das nicht übel nehmen konnte.
,,Zu viel des Guten, verstehen Sie. Höchst giftig in großen Mengen.", erklärte Slughorn.

Mit großen Augen sahen alle Slughorn an. Jeder in diesem Raum schien andere Vorstellungen davon zu haben, was er mit diesem Trank anstellen wollte. Ich wüsste so spontan jetzt ehrlich gesagt nicht, für was ich ihn gebrauchen konnte, allerdings war es bestimmt nützlich so einen Trank zu haben.

,,Was würdest du machen, wenn du so einen Trank hättest?", fragte ich Draco, der ebenfalls wie gebannt nach vorne sah.
Er brauchte eine Weile, bis er schließlich antwortete.

,,Weiß nicht, aber etwas gäbe es da bestimmt.", antwortete er, wobei ich mir nicht so sicher war, ob dies der Wahrheit entsprach. Sein gebannter Blick zum Trank hatte beinahe schon etwas begieriges an sich.

,,Und diesen Trank", erlangte Slughorn wieder die Aufmerksamkeit aller, ,,setze ich in dieser Stunde als Preis aus."

Stille trat ein. Wahrscheinlich, weil keiner es wirklich fassen konnte, dass Slughorn solch einen wertvollen Trank einfach als Preis herausgab.

,,Ein Fläschchen Felix Felicis.", sagte Slughorn und nahm eine verkorkte Phiole hervor. ,,Genug für zwölf Stunden Glück. Von morgens bis abends wird Ihnen alles, was Sie unternehmen gelingen."

Zwölf Stunden pures Glück. Das könnten mit Abstand die glücklichsten zwölf Stunden meines Lebens werden. Vorausgesetzt natürlich, ich würde ihn auch gewinnen.

,,Allerdings muss ich Sie warnen, dass dieser Trank bei Wettbewerbsveranstaltungen, wie Sportereignissen oder Prüfungen eine verbotene Substanz ist und nur an einem gewöhnlichen Tag eingenommen werden darf. Machen Sie also aus einem gewöhnlichen Tag einen außergewöhnlichen!", warnte Slughorn und klatschte freudig in die Hände.

,,Jetzt fragen Sie sich aber, wie Sie diesen sagenhaften Preis gewinnen können? Nun, indem Sie Seite zehn von Zaubertränke für Fortgeschrittene aufschlagen. Wir haben noch eine gute Stunde, das sollte Ihnen genügen, einen ordentlichen Versuch zu machen, den Sud des lebenden Todes hinzubekommen. Wer sich am geschicktesten anstellt, wird am Ende den kleinen Felix gewinnen. Und los geht's!"

Kaum hatte Slughorn diese Worte gesagt, ertönte das große Scharren. Kessel und Waagen wurden hervorgezogen, während alle fieberhaft in ihren Büchern blätterten und kaum das sie die Zutaten gesehen haben zum Vorratsschrank eilten.

Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass jemals so viel Ehrgeiz in eine Zaubertrankstunde geflossen war. Vielleicht hätte Snape auch Preise aussetzen sollen, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

Während ich gerade mit dem ersten Schritt anfangen wollte sah ich, dass Draco bereits seine Baldrianwurzeln klein schnitt. Und das nicht irgendwie, sondern in solch einer Rekordgeschwindigkeit, dass ich mir Sorgen machte er könne sich schneiden.

Ich wagte es gar nicht erst irgendwas zu sagen. So konzentriert habe ich ihn noch nie gesehen. Scheint so, als würde er diesen Trank wirklich um jeden Preis wollen. Auch, wenn ich gerne wüsste wofür.

Nach zehn Minuten war auch ich fertig mit dem Kleinschneiden meiner Zutaten und begann mich ans Rühren zu machen. Genervt stellte ich fest, wie meine Haare mir die ganze Zeit ins Gesicht fielen, band sie mir hastig nach hinten und fuhr fort.

Mit einem Blick in den Kessel stellte ich erfreut fest, dass mein Trank schon einen bläulichen Farbton angenommen hatte, der der Farbe von schwarzen Johannisbeeren schon ähnlicher war als Blaises moosgrüner Trank.

Soweit erwies sich das Brauen als nicht ganz zu kompliziert. Dafür aber das Schneiden der zwölf Schlafbohnen, die bei den meisten quer durch den Raum flogen.

Angestrengt versuchte ich die Bohnen zu schneiden, wobei eine von ihnen gegen Theodores Kopf flog woraufhin ich ihn entschuldigend ansah und dieser mir nur beruhigend zulächelte.

,,Verdammte Bohnen!", fluchte Draco neben mir, der nun, statt die Bohnen gerade zu schneiden, in sie einstach, was das ganze nicht besser machte. Ich würde ihm meine Hilfe anbieten, wenn ich selbst wüsste wie ich den Saft aus diesen Bohnen bekommen sollte.

Ich warf einen Blich rüber zu Hermine, in der Hoffnung, dass sie es bestimmt wusste. Allerdings genügte ihr genervter und zugleich konzentrierter Gesichtsausdruck bereits als Antwort. Zu meiner Überraschung jedoch war Harry derjenige, dessen Trank als einziger schon die Farbe von schwarzen Johannisbeeren angenommen hatte.

,,Noch fünf Minuten!", rief Slughorn und in mir machte sich Panik breit. Mein Trank sah nicht mal annähernd so aus, wie er sollte, was wahrscheinlich an den fehlenden Schlafbohnen lag.

Verzweifelt gab ich den Saft von sechs Bohnen in den Trank, während ich die anderen sechs einfach achtlos in den Kessel gab und siebenmal im Uhrzeigersinn rührte.

,,Und die Zeit ist um! Nicht mehr rühren, bitte!", schallte Slughorns Stimme durch den Kerker und ich ließ erschöpft die Kelle sinken.

Langsam warf Slughorn einen Blick in jeden Kessel, wobei er keine Kommentare gab, was die Spannung wahrscheinlich aufrechterhalten sollte.

Als er an unserem Tisch ankam merkte ich, wie Draco neben mir sich verkrampfte, als Slughorn nur einen kurzen Blick in seinen Kessel warf und sich dann wieder abwandte. Auch bei mir schien er nicht beeindruckendes vorgefunden zu haben, weshalb ich enttäuscht dem Kopf sinken ließ.

Als dann jedoch die Worte: ,,Der klare Sieger!" durch den Kerker hallten riss ich meinen Kopf hoch. Professor Slughorn strahlte über das ganze Gesicht, während er neben Harry stand. ,,Ausgezeichnet! Mein Gott, Sie haben eindeutig das Talent Ihrer Mutter geerbt! Also, hier, eine Flasche Felix Felicis, wie versprochen, und verwenden Sie es mit Bedacht!", sagte Slughorn entzückt und beendete somit die Stunde.

Niemand schien sich wirklich für Harry zu freuen, auch nicht Ron und Hermine, die beide eine Mischung aus überrascht und enttäuscht wirkten. Ich fand es schön, dass Harry mal Erfolge in Zaubertränke zeigte, allerdings hätte ich auch echt gerne den Felix Felicis gewonnen.

Eine Person schien Harrys Erfolg aber besonders wütend zu machen. Statt seinen Kessel vorne zu entleeren, reinigte Draco ihn mit seinem Zauberstab, ehe er mit den Worten ,,So ein Mistkerl", aus dem Kerker ging.

Verwirrt warfen Blaise und ich uns einen Blick zu, ehe wir ihm folgten.

,,Draco!", rief ich ihn und als er nicht stehen blieb beschleunigte ich meine Schritte und hielt ihn an der Schulter fest.

,,Hey", sagte ich leise, ,,du bist doch jetzt nicht ernsthaft sauer, weil du nicht diesen Trank gewonnen hast, oder?"

,,Doch, das bin ich.", lautete die prompte Antwort. ,,Potter hat keine Ahnung was er mit diesem Trank anstellen soll und verwendet ihn bestimmt für irgendwas belangloses wie das nächste Quidditchspiel, obwohl es Menschen gibt, die ihn wesentlich mehr gebrauchen könnten!"

,,Und diese Person bist du?", erriet Blaise.
,,Ja, stellt euch das mal vor. Auch ich habe etwas, wofür dieser Trank mir helfen könnte.", war Dracos schnippiche Antwort.

,,Ach, und für was würdest du ihn dann nutzen?", fragte ich, da mir Dracos Reaktion auf diesen Trank etwas zu extrem war.
,,Das ist jetzt nicht von Bedeutung. Lasst uns einfach nicht mehr darüber sprechen.", erwiderte Draco. Ich wollte etwas entgegnen, aber Blaise schüttelte mir nur resigniert den Kopf.

Denn anscheinend wollte Draco den Felix Felicis so sehr haben, dass er mit dem Gefühl des Versagens nun nicht wirklich klar kam.

Und einen wütenden und enttäuschten Draco sollte man nicht noch mehr zur Wut antreiben.

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