Prolog
Diese Nacht werde ich nie vergessen. Nie.
Ich hörte immer noch Schreie, ich hörte immer noch unser Haus auseinander fallen, wie alles zusammenkrachte. In der Nacht krachte nämlich auch mein Zuhause, mein einziger Safeplace, den es überhaupt noch gab, zusammen. Meinen Vater konnte ich nicht mehr finden. Er ist einfach plötzlich verschwunden und ich bin mir sicher, er war es, der das Haus in Brand gesetzt hat.
Nachdem meine Mutter vor 2 Tagen ermordet wurde von einem Killer, drehte mein Vater durch. Er fing zuerst an sich die ganze Zeit zu übergeben und ich sah ihn immer wieder auf Mamas Bilder gucken. Doch irgendwas stimmte nicht, jedes Mal zündete er eins dieser Bilder, auf denen sie zu sehen war, an und erlosch das Feuer. Hm, vielleicht erlosch das Feuer diesmal nicht, wie er es geplant hatte. Oder genau das hier war geplant. Ich, hier alleine im Regen im Pyjama auf der Straße vor unserem Haus am Zusehen, wie unser Haus niederbrennt. War das etwa geplant?
Trotz des starken Regens spürte ich trotzdem meine warmen Tränen auf der Wange. Mein Vater ist verschwunden. Einfach weg. Vielleicht kommt er ja noch mal, um mich abzuholen? Schließlich bin ich seine Tochter. Und gerade mal nicht alt genug um mit 16 mein ganzes Leben ohne ihn umzustellen...oder?
Ein paar Stunden später, es war dunkel. Er war immer noch nicht da. Es regnete immer noch. Das Haus brannte jedoch nicht mehr. Es war so gut wie alles hinweg. Das Einzige, was man noch halb erkennen konnte, war der Schornstein - aber, der hätte mir wahrscheinlich nun auch nichts mehr gebracht. Ich hatte mich auf die Bordsteinkante gesetzt um auf ihn zu warten. Das tat ich immer noch. Nur hatte ich das Gefühl, dass er komplett durchgedreht ist, sodass er mich vergessen hat. So ging es ihm die letzten Tage auch nach Mamas Tod. Anstatt, dass wir zusammen trauerten und uns nicht alleine ließen, tat er genau das Gegenteil: Er ignorierte mich komplett, ob bewusst oder unbewusst, so etwas macht man nicht, er hat seine Frau verloren, ja. Aber ich habe verdammt noch einmal meine Mutter verloren und das letzte was ich jetzt noch verlieren möchte, ist ihn. Ich habe doch sonst keinen mehr. Nur ihn.
Ich gab ein lautes Schluchzen von mir, was mich noch mehr zum flennen brachte. Meine Augen brannten höllisch und mir war unheimlich kalt.
Hoffentlich kommt er überhaupt noch zurück...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro