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~ 17 ~

Marina, Katniss oder Glimmer. Zwei von ihnen sind tot. Nur eine lebt. Oder lebt noch.

Die Stiche, der Schmerz und die Halluzinationen sind plötzlich nebensächlich. Ich habe mir noch etwas im Kopf. Marina.

Ich springe auf und renne in den Wald. »Marina!«, schreie ich immer wieder. Doch es ist hoffnungslos. Keine Marina da, die mir antwortet.

Plötzlich stösst ein Vogel einen Warnruf aus und ich blicke reflexartig nach oben. Ein Hovercraft, es holt bestimmt die zwei Toten ab, denen die Kanone gegolten hat. Und nun, trotz ihres aufgedunsenen Körpers und der Entfernungen, kann ich sie sehen. Ich würde sie immer erkennen. Das Mädchen, das mich so gut verstanden hat. Marina ist tot.

Diese Tatsache durchfährt mich und setzt sich tief in meinem Herzen nieder. Früher dachte ich immer, jemanden zu verlieren sei nicht schlimm. Das hat man mir auch beigebracht. Es war schliesslich nur ein Mensch. Ja. Ja, Marina war nur ein Mensch. Aber genau dieser eine Mensch, der mir so viel bedeutet hat.

Die Tränen kommen erst vereinzelt und schliesslich in grösserer Menge. Ich stehe auf, verberge mein Gesicht und renne los. Irgendwohin, egal wo. Einfach allein.

Schliesslich kann ich nicht mehr. Ich sinke auf die Knie und schluchze leise vor mich hin. Meine Augen wollen keine Tränen mehr spenden. Sie sind leer. Genau, wie mein Herz.

Es musste so kommen. Das war mir von Anfang an klar. Aber wieso schon so früh? Wieso musste Marina jetzt schon sterben? Sie ist die unschuldigste von uns Karrieros. Sie hat noch praktisch niemanden getötet.
Endlich wird mir klar, was sie mir die ganze Zeit sagen wollte.
Es kommt nicht auf die Stärke oder Intelligenz eines Tributes an. Manchmal hat man einfach Glück oder Pech. In Marinas Fall, spielte das Pech ziemlich stark mit. Sie hätte bestimmt davon laufen können, aber sie war gehindert. Von ihrer Schulter, von uns.

Ja. Vielleicht hätte sie es geschafft, war aber blockiert von jemand anderem. Ich erinnere mich, wie weit weg sie doch eigentlich vom Baum geschlafen hat, auf dem Katniss war. Sie hätte es schaffen können. Und nun ist es zu spät.

Wut füllt mich als ich an Katniss denke. Sie hat ein Jägerwespennest auf uns fallen lassen. So muss es gewesen sein. Anders wären diese Wespen niemals so aggressiv gewesen. Katniss, das Mädchen, das in Flammen stand. Katniss, das Mädchen, dass mir Marina genommen hat.
Katniss, das Mädchen, dass ich bald töten werde.

Nur wegen ihr sitze ich nun hier und trauere um meine Freundin. Um Marina.

Ein Schwall Bilder überkommt mich und ich sehe sie, im Trainingscenter und wie wir zum ersten Mal richtig miteinander gesprochen haben. Ich sehe sie, wie sie mich getröstet hat, als ich wegen Cato so ausgerastet bin. Ich sehe sie, wie wir unseren Schwur abgelegt haben.  Ich sehe sie, wie sie mir von ihrem Freund erzählt hat. Ich sehe sie, wie wir gemeinsam vor dem Feuer geflohen sind und ich danach ihre Wunde versorgt habe.
Ich sehe sie als Freundin.

Der Schmerz, die Schwellungen und die Übelkeit reissen mich zurück in die Gegenwart.

Ich sinke zu Boden. Vielleicht ist das ja auch mein Ende. Die Stiche pochen wie wild und meine Gedanken sind benebelt.

Vielleicht musste es heute so kommen. Marina wollte nie in die Hungerspiele. Jetzt ist sie sicher. Nun kann sie vielleicht in einer besseren Welt weiterleben. Der Tyrannei entkommen. Dennoch frage ich mich, wieso immer die wundervollsten Menschen sterben müssen.

Das Letzte, woran ich mich erinnern kann, ist die Sonne, die hoch am Himmel steht und mit ihren Strahlen allen eine neue Hoffnung, für einen neuen Tag schenkt.

***

Ein Pfeifen, wie von einem Vogel. Es hört sich wunderschön. Ich will es weiter belauschen.

Er singt weiter, bis ihn etwas verstummen lässt. Von dieser Reaktion aus, merke ich plötzlich, dass ich aufgewacht bin. Tatsächlich, lebe ich noch. Ich bin nicht tot. Wie viel Zeit wohl vergangen ist? Bestimmt mehr als nur ein Tag.

Die Sonne steht schon ziemlich hoch am Hinmel. Daher tippe ich darauf, dass wir Nachmittag haben.

Vorsichtig stehe ich auf. Sofort wird mir schwindelig und schummrig vor Augen. Die Stiche schmerzen furchtbar. Ich taste mich ab. Ausser den Stichen ist alles in Ordnung. Aber trotzdem habe ich keine Ahnung, wo ich mich befinde.

Jetzt spüre ich plötzlich, wie durstig ich bin. Meine Kehle ist staubtrocken. Ich will mir meinen Rucksack nehmen und die Flasche daraus hervorholen. Da fällt mir ein, dass alle Vorräte unter diesem einen Baum liegen. Ich stehe also unter anderem ohne Trinken, wie auch ohne Essen da. Und das Füllhorn werde ich in meinem Zustand wohl kaum finden. Wasser, ich brauche Wasser!, Ja, stimmt. Wenn ich nicht verdursten will, brauche ich dringend Wasser. Vielleicht stärkt es mich auch und vielleicht hilft es bei den Stichen.

Halb blind torkle ich durch den Wald und stütze mich an den Bäumen ab. Eigentlich brauche ich niemanden zu fürchten. Falls nicht noch mehr gestorben sind, während ich bewusstlos war, sind wir noch zu Zehnt. Wer ist da überhaupt noch in der Arena? Fuchsmädchen? Ich habe sie bisher einmal gesehen. Und ihre Taktik bestand nicht wirklich darin, anzugreifen. Cato und Marvel? Zum einen sind sie meine Verbündeten und zum anderen geht es ihnen wahrscheinlich auch nicht viel besser. Rue? Ich habe sie noch kein einziges Mal gesehen. Trotzdem habe ich einen gewissen Respekt vor ihr. Sie ist ziemlich weit gekommen, für eine zwölfjährige.
Ian und der verkrüppelte Junge aus Distrikt 10? Mit diesen Würstchen werde ich auch in diesem Zustand fertig. Thresh? Er ist eine Bedrohung, aber so viel ich weiß, hält er sich in einem ganz anderen Teil der Arena auf.
Und schliesslich die Frage, Glimmer oder Katniss. Beide stellen eine gewisse Konkurrenz dar, was gefährlich sein könnte. Eine von ihnen hat überlebt und eine ist tot. Wer es ist, weiß ich nicht. Ich tippe auf Glimmer. Wenn dem so wäre, müsste ich mich sicher auch vor Katniss in Acht nehmen. Obwohl ich auch mit ihr fertig werden würde.

Ich bemerke den Bach erst, als ich schon halb darin stehe. Wasser! Was für ein Glück. Ich Knie mich nieder und beginne zu trinken. Es tut so gut, endlich einmal wieder etwas zwischen den Lippen zu haben. Als mein Magen genug Flüssigkeit hat, versuche ich die Stiche mit dem Wasser zu behandeln. Leider nützt es nicht sonderlich viel. Niedergeschlagen, lehne ich mich gegen einen Stein.

Jetzt wo der Durst gestillt ist, merke ich, wie hungrig ich bin. Wieso bin ich nur hierher gelaufen? Dann wird es mir wieder klar. Marinas Tod, ich konnte ihn eine zeitlang verdrängen, aber nun kommt alles wieder hoch. Die Jägerwespen. Die Stiche. Als Marina nicht zum See gekommen ist. Das Hovercraft.
Deshalb bin ich hier, wegen ihr. Noch immer löst es etwas schmerzvolles in meiner Brust aus, als ich an sie denke. Sie war meine Freundin, eine Freundin, mit der man reden konnte. Ich vermisse sie. Sehr sogar.

Manchmal frage ich mich, wie alle Karrieros all die Jahre durch, bei den Toden ihrer Freunde, immer so herzlos und kalt bleiben konnten. Wieso kann ich das nicht? Ich wünschte, es wäre so, aber ich kann es nicht kontrollieren. Genauso wenig kann die einzelne Träne kontrollieren, die nun meiner Wange entlang, nach unten läuft und schliesslich auf eine Blume tropft. Doch als ich sehe, was es für eine Blume ist, werde ich gleich viel ruhiger.

Eine Lilie

»In Distrikt 4 steht sie für Glück und Hoffnung«, hallt Marinas Stimme in meinem Kopf wieder. Glück und Hoffnung.

Ich zupfe die Blume und richte mich auf.

Hoffnung. Ich werde es schaffen, ich werde das Füllhorn finden.

Denn die Hoffnung, stirbt bekanntlich immer zuletzt.

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