•𝐂 𝐇 𝐀 𝐏 𝐓 𝐄 𝐑 𝟐𝟗•
Am nächsten Morgen wache ich alleine im Bett auf. Ich weiß nicht, wann Chandler aufgestanden ist, geschweige das Zimmer verlassen hat. Ich drehe mich zu seiner leeren Seite hin. Starre auf das benutzte Kissen. Sein Duft haftet immer noch leicht in der Luft. Ich strecke meine Hand aus, fahre über die Stelle, auf der Chandler geschlafen hat. Fast fühlt es sich an, als wäre er noch hier neben mir.
Ich schüttle meinen Kopf und ziehe meine Hand zurück. Nein. Das ist falsch.
Mit einem Ruck setzte ich mich auf, werfe die Decke von meinem Körper und erhebe mich aus dem Bett. Heute muss ich etwas machen. Länger als vierundzwanzig Stunden werde ich es nicht aufhalten, in einem Haus zu vergammeln.
Rasch mache ich das Bett und gehe anschließend ins Bad. Gestern habe ich hier noch meine Tasche vergessen. Ich ziehe mich um, mache mich frisch. Doch der Blick in den Spiegel verrät mir, dass selbst Make-up meine dunklen Augenringe nicht verstecken wird. Aber das sollte mich jetzt nicht stören. Ich ziehe meinen beigen Pullover zurecht und binde meine Haare in einen tiefen Zopf. Zumindest so weit, dass keine meiner mittlerweile mittellangen Strähnen in meinem Gesicht hängen.
Zufrieden mit meinem Aussehen verlasse ich das Bad. Es ist mir egal, was Chandler davon halten wird. Aber ich werde nicht untätig bleiben, während man mich sicherlich im Krankenhaus benötigen wird.
Nach einem etwas längeren Spaziergang erreiche ich das Krankenhaus. Wie erwartet, ist es bereits in vollem Betrieb. Krankenschwestern eilen herum und versorgen die Verletzten. Ich schlucke, als ich sehe, wie viele es getroffen hat. Viele der Patienten liegen auf provisorischen Betten in der Notaufnahme und werden versorgt. Mir war nicht bewusst, was für ein Ausmaß der Brand doch hatte.
Inmitten des Trubels mache ich ein vertrautes Gesicht ausfindig. Freude macht sich in mir breit, als ich Polly erkenne, die wie ein Huhn durch die Reihen der Verletzten eilt. Als sie eine Sekunde durchatmet, findet ihr Blick den meinen. Sofort beginnt sie zu strahlen und kommt auf mich zu.
»Mensch Sam. Danke, dass du hier bist. Der Himmel scheint dich zu schicken.« sagt sie zu mir, während sie mich fest in den Arm nimmt. »Los schnapp dir deinen Kittel und ein paar Handschuhe und fang an. Wir können hier gerade jede Hilfe gebrauchen die wir bekommen.«
Ich nicke, als sich Polly von mir löst und eile sofort zu meinem Büro. Ein Glück habe ich beim letzten Mal vergessen, meine Tür abzuschließen. Schnell gehe ich in den Raum, hole meinen weißen Kittel, der über meinem Stuhl hängt und ziehe diesen über meinen Pullover. Eine Jacke hatte ich ohnehin nicht mitgenommen. Schnell greife ich nach einem Haarband, dass ich für den Notfall auf dem Schreibtisch liegen habe und binde meine Haare zu einem Zopf, bevor ich wieder in die Notaufnahme gehe.
Schon nach den ersten Minuten merke ich, wie ich entspanne und die Arbeit mir hilft, einen freien Kopf zu bekommen. Auch wenn es mir immer wieder das Herz zerbricht, die Patienten zu sehen. Einige haben es schlimmer erwischt als andere. So verbringe ich die meiste Zeit damit, Verbände zu wechseln, Wunden zu säubern und leise Gespräche zu führen. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, verspreche ich den ängstlichen Leuten, dass alles gut wird und Chandler alles versuchen wird, unsere Sicherheit zu garantieren.
Denn auch wenn ich weiß, dass er ein heuchlerisches Arschloch ist, wird er immer alles geben, dass unser Rudel in Sicherheit ist. Selbst wenn es heißt, dass es Leben kosten wird. Er ist so selbst egoistisch in diesem Bereich.
Nach einigen Stunden des hin und her reiße ich mir die Einweghandschuhe von den Händen und werfe diese in den nächsten Mülleimer in meiner Nähe.
»Ich mache Pause.« sage ich zu Polly, die in meiner Nähe arbeitet. In den letzten Minuten ist es viel ruhiger geworden, sodass ich keine Angst haben muss, dass mich jemand braucht. Zudem bin ich dankbar, etwas Abstand zwischen Cher und mir zu bringen. Meine Chefin ist gerade heute sehr gereizt und meckert was das Zeugs hält. Meine Vermutung liegt nahe, dass ihr Liebhaber mit ihr Schluss gemacht hat. Ein Jammer aber auch.
Ich lasse meine Schultern kreisen, als ich mich auf den Weg zur Cafeteria mache. Es tut gut, einfach nicht denken zu müssen. Einfach nur zu arbeiten und die Muskelerinnerung arbeiten zu lassen. Es ist pure Entspannung für mich.
Ich atme tief durch und schließe kurz meine Augen, bevor ich sie wieder öffne. Was ist nur passiert? Was habe ich gemacht? Bin ich verrückt geworden? Oder... bedeutet mir Chandler doch etwas. Ich weiß es nicht. Der Hass für ihn ist immer noch da. Und aktuell sogar präsenter denn je. Und dennoch... Dennoch macht mein Herz immer wieder kleine Hüpfer, wenn ich ihn sehe. Oder ist es wegen dem Biss? Ich fahre mir über den Kopf und löse einige Strähnen aus meinen mittlerweile unordentlichen Zopf.
»Ernsthaft. Jetzt auf einmal? Chad, du bist der Hammer. All die Zeit, die wir zusammen investiert haben. Die willst du einfach aufgeben.«
Ich verharre beim Gehen und bleibe stehen. Mein Herz beginnt zu schmerzen und ich atme scharf ein. Auch wenn ich es nicht will, gehe ich zum Zimmer und bleibe neben der halboffenen Tür stehen. Ohne einen Blick zu wagen weiß ich, wer es ist. Nicht zuletzt, weil sich Blair verraten hat.
»Hör zu. Ich weiß es nicht leicht, aber Blair bitte verstehe es. Ich kann so nicht weitermachen. Nicht vor ihr. Sam sie ist, sie ist einfach das Beste, was mir passiert ist. Blair wir hatten nie etwas, das diese Entscheidung ungültig macht.« höre ich Chandler sagen. Mein Bauch beginnt zu schmerzen und ich schlage meine Hand vor den Mund, um nicht laut zu schluchzen. Tränen brennen in meinen Augen und ich versuche nicht zusammen zu brechen. Erneut bestätigt mir Chandler, dass ich nichts Wichtiges war. Selbst wenn er mit ihr Schluss machen will, heißt es dennoch, dass er sie weiterhin gesehen hat. Selbst nachdem wir Sex hatten.
»Ach, dann hat es dir also nichts bedeutet, als du die Nacht bei mir warst, während sie in deinem Bett geschlafen hat.« ein Messer wird in mein Herz gejagt. Deshalb war er morgens nicht bei mir. Er ist in der Nacht abgehauen.
»Bitte. Du weißt, es war ein Fehler.« ich kann es nicht weiter anhören. Ein lautes Schluchzen verlässt meine Lippen und lenkt ungewollt die Aufmerksamkeit auf mich. Ich schaue nicht mehr zurück und renne davon. Tränen laufen meinen Wangen herunter und ich mag es nicht wahrhaben, was passiert ist. Ich fühle mich benutzt und schmutzig.
Ich laufe über den Gang, blind vor Augen und ohne Ziel. Hinter mir höre ich, wie Chandler meinen Namen ruft. Aber das lässt mich nicht stoppen. Soll er doch sehen, wie sehr er mich verletzt hat. Es ist mir egal. Chandler hat mich bereits einmal zerstört und dann hat er es noch einmal geschafft.
Ich spüre einen Schmerz und dann lande ich auf dem Boden. Klappernd fällt der Notfallwagen neben mir und verteilt seinen Schubladeninhalt neben mir. Ich unterdrücke einen Schmerzensschrei und schließe meine Augen. Wieso passiert mir nur sowas? Ich hasse mein Leben.
»Sam!« Chandler bleibt neben mir stehen und setzt sich neben mich auf den Boden. Er schlingt seine Arme um meinen Körper und streichelt über meinen Rücken. Ich weine in seinen Armen und schüttle meinen Kopf, bevor ich Chandler von mich stoße.
»Lass mich in Ruhe. Geh einfach.« schreie ich Chandler an. »Ich will dich nicht sehen.«
Wut sprüht aus meinen Augen und ich erdolche meinem Gegenüber mit allem, was ich habe. Chandler soll sehen, dass er bei mir unten durch ist. Dass ich ihn hasse und dass er sich dahin verpissen soll, wo er herkommt. Am besten zu dieser verdammten Blair, von der er dem Anschein nach schon einen geblasen bekommen hat.
»Was zum? Warum sollte ich das? Sam geht es dir gut?« Chandler streckt seine Hand aus, die ich von mir wegschlage. Stattdessen schüttle ich meinen Kopf und rapple mich vom Boden auf. Schnell wische ich mir meine Tränen aus dem Gesicht und sehe mich um. Ich fluche leise, bevor ich mich wieder zu Chandler umdrehe, der ebenfalls aufgestanden ist. Der Boden ist voll mit Verbänden, Spritzen und anderen Sachen. Und jetzt nicht mehr zu gebrauchen.
»Nein, mir geht es nicht gut. Mir geht es gar nicht gut. Und daran bist du schuld.«
»W-was? Warum?« Chandler versteht nicht, was ich von ihm will. Ich atme tief durch.
»Denkst du ernsthaft ich bin so blöd? Macht es dir Spaß? Ich fasse es nicht.« ein kaltes Lachen entkommt meinen Lippen.
»Hör zu, was auch immer du meinst...-« beginnt der Brünette, doch ich unterbreche ihn sofort.
»Nein, Chandler. Wag es nicht. Versuche mir nicht zu sagen, was ich denken soll. Du hast mich schon einmal kaputt gemacht. Und herzlichen Glückwunsch. Du hast es nochmal geschafft.« fauche ich ihm entgegen. Chandler öffnet seinen Mund, sieht mich an, als hätte ich einen Knall. Vielleicht habe ich das auch. Aber meine Wut lässt mich fast explodieren, dass ich nur noch rot sehe.
»Aber...-«
»Nichts aber.« fahre ich ihm ins Wort und komme auf ihn zu. Mein Finger, den ich erhebe, bohrt sich in seine Brust. »Denkst du wirklich, ich bin so wie die anderen? Ich bin keine Hure Chandler! Ich bin eine verdammte Frau mit Gefühlen und Bedürfnissen. Nur weil ich deine Mate bin, kannst du mich nicht wie Dreck behandeln.«
Es fühlt sich gut an, all die Wut aus meinem Körper zu lassen. Chandler sieht mich an, als wäre ich verrückt. Als komme ich aus der Psychiatrie und würde wie auf Drogen herumlaufen. Aber das ist nicht der Fall. Es ist wahnsinnig ihn endlich mal ins Gesicht sagen zu können, was ich in den letzten Stunden alles in mich gefressen habe. Ihm einfach mal auszuteilen, anstatt dass ich seine Taten einstecke.
»Der Deal ist vorbei. Wag es nicht mir zu folgen. Und wenn du es tust, dann gnade dir Gott, dass du heile nach Hause gehen kannst.«
***
Ich kann es nicht glauben. Wie kann ich nur so verblendet sein? Warum war es mir nicht vorher aufgefallen, dass es für Chandler alles nur ein Spiel war? Ich bin einfach dumm. Dumm und naiv. Von wegen Menschen ändern sich.
Ich verschränke meine Arme vor der Brust, während ich durch den Wald laufe. Es ist mir egal, dass ich alleine bin. Im Moment ist es das einzige, was ich brauche. Kein Chandler und noch weniger irgendwer, der neben mir eine Moralpredigt hält. Dafür habe ich nun wirklich keinen Kopf mehr. Ich hasse es. Ich hasse es, dass mich Chandler markiert hat und dass ich ungewollt Luna geworden bin. Ich hasse es, dass ich einfach meine Augen davor verschlossen habe, was Chandlers wahre Absichten sind.
Ich schüttle meinen Kopf. Verärgert darüber, dass ich es besser hätte wissen müssen.
Nachdem ich Chandler meine harten Worte ins Gesicht gepfeffert habe, bin ich aufgestanden und vor ihm weggerannt. Bei meinem Büro habe ich noch meinen Kittel abgeleckt und bin anschließend aus dem Krankenhaus geflüchtet. Ich wollte jeden Abstand haben, den ich zu ihm bekommen kann. Und die einzige Möglichkeit, die ich hatte, ohne ihn, ist im Wald. Wenn man die Grenzwachen weglässt, natürlich.
Ich bleibe stehen und schaue mich um. Apropos Grenzposten. Ich habe keine Ahnung mehr wo ich bin.
»Na super Sam. Lauf einfach wie ein Kopfloses Huhn davon.« beschimpfe ich mich selbst. Ich drehe mich im Kreis, versuche mich zu orientieren. Doch keiner der Bäume kommt mir in irgendeiner Weise bekannt vor. Ich schüttle meinen Kopf und atme frustriert durch. Natürlich muss mir das jetzt
ausgerechnet passieren. Herzlichen Glückwunsch aber auch.
Ich stemme meine Hände in die Hüfte und beginne auf dem Boden nach meinen Fußspuren zu suchen. Ausgerechnet in diesem Moment beschließt der Himmel, dass es an der Zeit ist zu schneien. Wahnsinnig toll. Diese Ironie werde ich niemals vergessen. Ich knie mich hin und versuche, irgendeinen Anhaltspunkt zu entdecken, der mir verrät, wo ich lang gelaufen bin. Aber da ist nichts. Nur der Neuschnee, der alle Indizien zerstreut hat.
Mein Leben ist in diesem Moment wahrlich am Arsch. Der Mondgöttin sei für dieser äußerst beschissenen Lage gedankt.
»Es ist nicht sonderlich klug, alleine in ein fremdes Territorium zu laufen, Luna.« ertönt eine allzu bekannte Stimme hinter mir. Ich erstarre in meiner Position und spanne meinen Körper an. »Hatte Hall genug von dir und hat dich nun endlich ausgesetzt? Ein Jammer aber auch. Deine Schönheit sollte nicht so schnell verblühen.«
Scharf atme ich aus, als sich die Schritte mir nähern und kurz darauf Lucien vor mir erscheint. Provokant lächelt er mich an, während er seine Hände in seinem schwarzen Trenchcoat steckt, den er trägt.
»Das glaubst aber auch nur du.« erwidere ich und erdolche ihn von unten mit meinen Augen. »Ich brauche keinen Alpha, der mich beschützt.«
Das ist nicht einmal gelogen. Seit dem Moment an dem ich Redwood-Hall verlassen habe, habe ich auf mich selbst aufgepasst. In Sacramento hatte ich damals niemanden, der für mich eingestanden ist, wenn ich ein Problem hatte. Ich hatte keinen Prinzen auf dem weißen Ross, der mir seine Hand gereicht hat. Nein. Ich war selbst der Prinz.
Entschlossen, mich dem Alpha entgegenzustellen, erhebe ich mich aus meiner knienden Position und strecke ihm mein Kinn entgegen. Ich habe keine Angst davor, was er machen könnte. Ich weiß, dass ich selbst genug innere Stärke besitze, um es mit ihm aufzunehmen.
»Nanana. Hat man dir nicht beigebracht seine Zunge zu hüten?« Lucien schnalzt mit der Zunge und schüttelt seinen Kopf. »Du bist feurig, das gefällt mir. Meine Mate hat diese Eigenschaft leider nicht. Sie langweilt mich zu Tode. Aber du Luna... du weckst etwas in mir, dass ich schon lange nicht mehr gespürt habe.«
Lucien kommt auf mich zu und packt mit seiner rechten Hand mein Kinn. Seine Augen bohren sich in die meine, während er auf meine Reaktion auf seine Worte wartet.
Mein Inneres zieht sich zusammen und am liebsten würde ich diesen Arsch vor die Schuhe kotzen. Nichts anderes hat er verdient. Doch leider scheint mein Körper anders zu denken und hört nicht auf meine innere Stimme.
»Wäre ich deine Luna, dann wäre ich schon längst abgehauen. Kein Wunder, dass sie nicht glücklich ist. Ein Arsch wie du kann keiner Frau Glück schenken.« Spucke ich ihm entgegen. Lucien lacht kalt auf und sein Griff wird fester. Ich zische auf und will am liebsten meinen Kopf wegdrehen. Doch mein Körper hört nicht auf mich.
»Ist das so? Und trotzdem bist du in meine Fänge geraten, kleine Luna.« Lucien grinst und seine Augen wandern über mein Gesicht, bleiben an meinen Lippen hängen. »Was dein Alpha wohl sagen wird, wenn ich dich küsse?«
Meine Atmung stockt und ich reiße schockiert die Augen auf. Doch bevor mein Gehirn irgendeine Reaktion mitteilen kann, legt Lucien bereits seine Lippen auf meine. Hart und unsanft küsst er mich. Ein kalter Schauer rennt meinen Rücken herunter. Ich bin unfähig mich zu wehren. Seine Lippen sind rau und kaputt. Fast so, als hätte er diese seit Monaten nicht mehr gepflegt. Seine Technik zeigt weder Liebe noch Mitgefühl. Er zeigt mir deutlich, was er von mir möchte. Mein Magen beginnt zu grummeln. Ich hasse es.
Sein Kuss dauert eine Ewigkeit an, in der ich mich nicht bewegen kann. Irgendwann schaltet mein Kopf auf Selbstverteidigung um und ich beiße meinem Gegenüber auf die Unterlippe. Lucien zischt auf und löst sich abrupt von mir. Die kalte Luft strömt durch meine Lungenflügel und dankbar atme ich ein.
»Du kleine Schlampe.« knurrt Lucien und fährt sich über die Lippe. Seine Fingerspitzen verfärben sich rot. »Wie kannst du es wagen.«
Er sieht mich wieder an. Ich zucke zusammen, als seine wütenden Augen mich treffen. Das Gefühl, von innen zerfleischt zu werden, packt mich.
»Na los. Ergreift sie. Wir bringen Chandler ein kleines Begrüßungsgeschenk von uns.« Kommandiert Lucien. Erst jetzt bemerke ich, wie andere Leute um uns herumstehen. Panik überrennt mich. Fluchtartig drehe ich mich von Lucien weg und beginne in seine entgegengesetzte Richtung zu laufen. Doch weit komme ich nicht. Einer seiner Männer packt mich von hinten an den Armen und zieht mich zurück.
Ich beginne zu schreien und versuche mich zappelnd aus seinem Griff zu lösen. Tränen betonen meine Wangen herunter zu laufen, als ich unbewusst beginne zu weinen. So soll mein Leben nicht enden. Warum nur? Warum ist es so grausig zu mir?
Ein weiterer Mann erscheint an meiner Seite. Ich trete nach ihm, spucke ihn an und versuche einfach nur zu überleben. Zu spät sehe ich die Spritze in seiner Hand. Ein leichter Schmerz erscheint an meinem Hals, als der Typ die Nadel in meine Haut bohrt und die Flüssigkeit in meinen Körper pumpt. Ich schreie lauter auf.
Was haben sie mir gespritzt? Ich wehre mich weiterhin, bis ich spüre, wie langsam mein Körper zu kribbeln beginnt. Meine Muskeln erschlaffen und schwarze Punkte bilden sich vor meinen Augen. Unsanft knalle ich auf den harten und vereisten Boden.
»Schlaf kleine Luna. Wir werden schön unseren Spaß mit dir haben.« Luciens Stimme ist das Letzte, was ich wahrnehme, bevor mich die eisige Dunkelheit packt und mich ins Schwarze zieht.
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