⁵⁸ ▪︎pencil▪︎
Langsam lege ich meinen Block und die Auswahl an Bleistiften plus noch irgendwelchem anderen nützlichen Zeug wie zum Beispiel einem Radiergummi auf Jungkooks Schreibtisch ab.
Mein Herz schlägt schneller als es sollte, ich fühle mich angespannt. Jungkooks Präsenz bringt meinen Körper und meine Gedanken vollkommen aus dem Konzept.
Wann immer der Ältere in meiner Nähe ist, versinke ich in einem Gedankenauflauf, es hat eine Sogwirkung, wie ein Strudel. Du kommst einfach nicht mehr heraus.
Leicht presse ich meine Kieferknochen aufeinander, versuche wenigstens ein bisschen Klarheit in meinen Kopf zu bekommen. Mein Blick fixiert meine Finger, sie zittern leicht. Toll.
Leise ausatmend setze ich mich vorsichtig auf den Schreibtischstuhl, suche zwischen meinen ganzen Bleistiften einen mit mittlerem Härtegrad heraus.. Falls ich einen falschen Strich setzen würde, so würde sich dieser gut wegradieren lassen. Für die Schattierungen, kleine Details und und und, würde ich später noch zu Bleistiften anderer Härtegrade greifen.
Ein wenig versuchend Zeit aufzuschieben, krame ich noch ein Weilchen in meinem Zeug herum, bevor ich mir keine Ausreden mehr aus den Fingern saugen kann, mit dem Zeichnen zu beginnen. Eigentlich ist es total dumm, ich spiele mich damit nur selbst aus. Je schneller ich beginne, desto schneller bin ich auch fertig und kann endlich schlafen gehen, meine Augen fallen jetzt schon ständig zu.
Tief ein- und ausatmend hebe ich endlich meinen Blick und lege ihn auf Jungkook. Meine Augen weiten sich leicht, sein Blick liegt bereits auf mir. Wie unangenehm. Aber ich muss ihn nunmal ansehen um ihn zeichnen zu können.
Schüchtern erhebe ich mich fast wie in Zeitlupe von dem Stuhl, laufe die paar Schritte rüber zu Jungkook, welcher nach wie vor auf der Fensterbank sitzt. Leicht schaut er zu mir hoch.
Mir innerlich Mut machend lege ich meine jetzt nurnoch mehr zitternden Finger an seine Wangen, rücke sein Gesicht in die richtige Position.
Ich kann nicht anders, als meine Fingerkuppe einmal über seine Unterlippe wandern zu lassen, nachdem ich alles in den richtigen Winkel gebracht habe. Jungkooks Augen schießen zu mir hoch, seine dunklen Pupillen funkeln mir entgegen.
Peinlich berührt räuspere ich mich, meine Wangen werden heiß. Schnell lasse ich von seinem Gesicht ab und beginne endlich damit ihn zu zeichnen.
Jungkook hält die gesamte Zeit still, bewegt sich kein einziges Mal, außer Blinzeln natürlich.
Es herrscht Stille, wir sprechen nicht. Ich wüsste auch garnicht worüber, ich habe das Gefühl, dass ich jedes Mal, wenn ich seiner Gegenwart den Mund aufmache etwas falsches sage. Gut, oft war es auch beabsichtigt provokativ.
Mein Bleistift huscht über den Block, die Striche gehen fast wie von selbst von der Hand. Vielleicht weil es einfach schön ist jemanden zu zeichnen, der so aussieht, wie Jungkook aussieht.
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