Die Schmetterlinge randalieren in meinem Bauch, geraten vollkommen außer Kontrolle. Ich muss mich wirklich anstrengen der Vorlesung zu folgen, erwische mich ab und zu dabei meinen Blick durch den Hörsaal gleiten zu lassen um zu schauen ob mich jemand anstarrt. Nur um dann peinlich berührt den Kopf zu senken, wenn irgendein Augenpaar tatsächlich auf mir liegt.

Meine Hand ist immernoch mit Jungkooks verschränkt, liegt auf meinem Oberschenkel. Er hat sie seit seinem Eintritt in den Hörsaal keine Sekunde losgelassen. Nicht als wir unser Schreibzeug rausgeholt haben und auch jetzt nicht. Sein Daumen streichelt die ganze Zeit schon über meinen Handrücken, lässt die Schmetterlinge in meinem Bauch Amok laufen.

Verlegen sehe ich ihn von der Seite an. Er verfolgt Mr.Kims Vortrag konzentriert, macht sich Stichpunkte zu den wichtigsten Themen. Und alles was ich tue, ist sein Seitenprofil zu betrachten. Rotwangig wende ich meinen Blick ab, versuche mich für den Rest der Vorlesung so gut wie's geht zu konzentrieren. Etwas erleichtert bin ich allerdings schon, als die Klingel endlich ertönt und die Vorlesung beendet.

Nervös nage ich an meiner Unterlippe, packe einhändig mein Zeug in meinen Rucksack. Jungkooks Nähe wühlt mich zwar unglaublich auf, aber ich würde seine Hand gerade trotzdem für nichts in der Welt loslassen wollen.

Jungkook wirft sich seinen Rucksack über die Schulter, verleitet mich dazu ebenfalls schnell aufzustehen und ihm wie ein kleines Hündchen hinterherzulaufen. Unsere Schultern berühren sich gelegentlich beim Laufen, lassen jedes Mal kleine Blitze durch meine Haut fahren.

Seine Hand hält meine immernoch fest umschlossen, lässt mich beschützt und sicher fühlen. Alle Blicke liegen auf uns und normal macht mich sowas unglaublich unsicher, im Mittelpunkt stehen ist nichts was ich mag, aber Jungkooks mit meinen verschränkte Finger betäuben die Unsicherheit.

Mit einem warmen Gefühl im Bauch verlassen wir den Hörsaal. Aufregung kribbelt durch meinen gesamten Körper, von außen sehen wir bestimmt aus wie ein Paar. Ein dämlich verliebtes Lächeln legt sich bei dem Gedanken auf meine Lippen.

Jungkook stoppt nach ein paar Metern, etwas irritiert bleibe ich ebenfalls stehen. Unsere Blicke verhaken sich, sein Daumen streichelt über meinen Handrücken. Ich versuche die Wörter, die so selten über seine Lippen gleiten im seinen Augen zu finden, die kalten Seelenspiegel wirken tatsächlich etwas wärmer heute.

Er beugt sich ein wenig zu mir vor, seine Lippen pressen sich sanft auf meine Wange. Seine Lippen berühren meine Haut nur für einen kleinen Moment und trotzdem schließe ich flatternd die Augen. Bevor ich sie wieder öffnen kann, ist er schon verschwunden.