─ 𝐓𝐖𝐎
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The farmers son.
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Jungkook saß ruhig neben Namjoon, hörte seinem Gespräch mit seinem besten Freund Yoongi still und leise zu, der sich -als, mehr oder minder, Kumpel der 'Clique'- nicht nur angeschlossen, sondern auch das Gespräch unterbrochen hatte. Den Deich hatte Jungkook somit gedankenverloren im Visier.
"Und? Wie läufts so mit Beziehungen Yoongs?",stieß ihn Namjoon leicht lachend, auf brüderliche Weise an. Ein Brummen entwich dadurch der Kehle Yoongis: "Nicht besonders gut. Heutzutage findet man doch nur noch Spinner oder Tussis",kam es ihm rau und kratzig von seinen Lippen.
Beziehungen.
Allein wenn Jungkook schon darüber nachdachte stellten sich ihm wieder die Nackenhaare auf. Das alles war so stressig, half so gar nicht in seinem-...
Er wollte gerade innerlich weiterfluchen, da hielt er durch eine Person auf dem Deich inne. Klar, Zivilisten bei einem Nachtspaziergang waren in Busan nichts ungewöhnliches -wegen so etwas würde man auch nicht seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können- doch.. irritierte ihn eher das alte Rennrad. Ab und an hatte er sowas mal in ein paar Dokumentationen über den Rennsport, aus den frühen 1930ern gesehen. Eine Antiquität, das stand außer Frage, doch war diese Person auch in Klamotten aus den 30er Jahren gekleidet.
Er sah beinahe wie ein Zeitreisender aus, der gerade sein Rennen mit diesem Rad gewonnen hatte. Lediglich der wendig aussehende Schäferhund der nebenher trabte zerstörte dabei ein wenig das Bild, mal ganz zu schweigen von der stark gebräunten Haut, die man selbst im Mondschein erkennen konnte: "Also entweder is das nen eingewanderter Phillipine oder nen armer Schlucker der Tag ein Tag aus arbeitet",lehnte sich das Rabenhaar nun nach hinten, stützte sich folglich auf seine kräftigen Arme ab, um etwas bequemer zum Deich raufzuschauen. Bei gebräunter Haut hatte man eben einfach noch immer nichts als die damaligen Leibeigenen im Kopf, die non-stop auf den Feldern gearbeitet hatten.
Auf eine komische Art und Weise interessierte er sich jedoch nichts desto trotz für diesen völlig Fremden. Selbst seine Worte sprach er laut genug aus, um auch seine beiden Kumpels auf den Kerl aufmerksam zu machen: "Du..weißt nich wer das is?",meldete sich Yoongi skeptisch zu Wort.
Verdutzt schaute der Tätowierte dadurch in seine Richtung: "Sollte ich?",legte er verwundert seinen Kopf schief: "Das is doch der Sohn vom alleinerziehenden Landwirt oder nich?",fragte stattdessen Namjoon etwas unsicher nach, brachte den eigentlich eher schweigsamen, jungen Mann zum nicken.
"Man sagt sich, dass der Kerl seinem Vater wohl in jeglicher Weise helfen soll. Der schmeist den ganzen Hof voller Tiere, kümmert sich um die Felder und für seinen Hütehund nimmt der sogar ne zwei-Stunden Strecke jeden Abend mit dem Fahrrad auf", zuckte Yoongi mit seinen Schultern - "Zwei Stunden?!!",prustete Jungkook dadurch mehr als nur entsetzt: "Also strampelt der sich so gut wie jeden Tag für vier Stunden ab?? Ist der Lebensmüde?!"
"Der Hof seines Vaters is halt vergleichsweise weit weg. Yeocha-ri ist 2 Stunden entfernt und mit dem Zug müsste man auch erstma bis zum Ende des Dorfs latschen, bis man die Bahn nehmen könnte",schaltete sich einschließlich Namjoon ein, um Jungkook die Sachlage zu schildern.
"Und woher kennen ihn jetzt alle ohne seinen Namen zu wissen?",hob der Gepiercte schließlich seine Augenbraue, damit er sein Augenmerk wieder auf den entfernten Fahrradfahrer legen konnte.
"Er ist nen Vintagefreak und kümmert sich allein um seine vier restlichen Geschwister, sowas fällt eben auf. Manche haben wohl sogar das Gerücht verbreitet, dass er es mal geschafft haben soll, nen Trecker aufm Feld anzuheben",nickte Namjoon in Richtung des jungen Mannes mit seinem Schäferhund.
"Na das hört sich ja mal nach komplettem Bullshit an",musste Jungkook demnach kurzzeitig auflachen, ehe er sich schließlich wieder seufzend erhob. Noch etwas länger schaute er dem Bauern nach, fragte sich innerlich, ob dieser Kerl nicht wohl ein besseres Leben führte als er selbst.
"Anyways, es ist zwei Uhr. Ich mach mich mal wieder auf, bevor meine Alten austicken",seufzte er schließlich schwer, während er seine Hände wieder in seine Hosentaschen gleiten ließ. Solang sie ihn unter ihrem Dach gefangen hielten, herrschten leidergottes auch immer noch Regeln. Befolgte er sie nicht, würde man ihn ohne einen einzigen Won auf die Straße werfen, da war er sich ziemlich sicher.
"Is gut, nur Kook! Gewöhn dir bitte das Koreanlisch wieder ab, wir sind nicht mehr in Amerika",wank der Schwarzhaarige Businesssohn ihm noch lachend hinterher. Ein Winken, welches Jungkook schmunzelnd erwiderte, ehe er die steinernden Stufen rauf eilte, um nun ebenfalls auf den Deich zu kommen.
Von einer Baumallee aus Kirschbäumen verziert, zog sich ein hölzernes, tiefliegendes Geländer auf der rechten Seite entlang, links -hinter dem Grünstreifen voller Bäume- hingegen die Hauptstraße, die in die Innenstadt Busans führte und doch. Selbst hier, im Außenteil Busans, konnte man auf der anderen Seite bereits Hochhaus an Hochhaus sehen.
Die Wolkenkratzer? Die lagen noch in weiter Ferne, trugen dennoch zur Szenarie und dem nebenbei rauschenden Wasser unter den lauten Autos bei. Jungkooks Plan? Noch einen kleinen Abstecher im Supermarkt, für ein wenig zu trinken.
Somit bog er auf der riesigen Kreuzung Busans ab, machte sich über den breiten Zebrastreifen rüber, ließ seine Hände wieder in seine Jackentaschen gleiten, ehe er einschließlich die erste Gasse nahm, die ihn in einen etwas 'natürlicheren' Bezirk der Großstadt führte. So machte er sich in der kleinen Zeit des Weges sogar kurzzeitig seine Kopfhöhrer rein, um seine Musik hören zu können konnte währenddessen vereinzelte Häuser, Kabel die sich von Dach zu Dach zogen und kaltes Licht, dass aus den offenen Geschäftszeilen strömte, eher nebenbei bewundern.
Vor dem Laden in grün hielt er inne. In koreanischen Zeichen, auf dem grünen Steifen über dem Eingang stand, 초 량 두 배 마 트 -Cholyang dubaemateu- sein Supermarkt des Vertrauens. 24/7 geöffnet und immer leicht zu erreichen. Zudem voll von dem Lebenselexier das er gerade benötigte.
✨️Bananenmilch✨️
Schnell machte er sich in den Laden rein, zog sich derweilen auf einer Seite den Kopfhöhrer wieder aus dem Ohr und entfloh gleichermaßen, in dieser Zeit nicht nur der nächtlichen Kälte und den lauten Autos, sondern trat auch noch in die Wärme des grell beleuchteten Markts: "Anneoyonghaseyo",hörte er eher nebenbei die Frau an der Kasse, verbeugte sich dadurch ebenfalls kurzzeitig mit seinem Kopf.
Zielstrebig überbrückte er die Regale voller instant Nudeln, fertig Getränke, Backmischungen und 6er Träger Wasser. Noch einmal rechts durch, wieder links abgebogen und den Gang hoch, und er zog sich gleich zwei kleine Behälter Bananenmilch aus dem Kühlregal.
Die gefliesten Gänge einmal mehr durchquert und er ließ die beiden Flaschen abscannen, um die müde Frau hinter dem Thresen zu bezahlen. Gerade noch so hatte er gesehen, wie jemand den Laden wieder verlassen hatte, lediglich die braunen Haare waren ihm noch im Kopf geblieben. Unweigerlich fragte er sich dabei, ob das wohl dieser Farmer gewesen war. Doch noch so viel wie der getragen hatte, mitten in der Nacht einzukaufen? Für Jungkook hatte es ausgesehen wie ein ganzer Werkzeugkasten: "Noch eine schöne Nacht-...Ihnen..",stockte die Frau jedoch, soabld sie kurzzeitig die starke Tätowierung an Handgelenk und Handrücken erblickt hatte.
Ein Tonfall, welcher Jungkook wieder ins hier und jetzt befördert hatte.
Sicherlich wieder der Gedankengang, er sei irgendein Yakuza.
"Ihnen auch",erwiderte der Gepiercte also nur ruhig, nahm sich seine zwei Flaschen und begann so, sobald er wieder auf dem Bürgersteig angekommen war, die erste Flasche aufzudrehen und in großen Schlücken in seiner Kehle zu versenken.
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1187 𝗐𝗈𝗋𝖽𝗌
Ich hoffe mal, dass ich den Vibe gut einfangen konnte, ohne es zu langweilig zu machen xD
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