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𝐄𝐢𝐧𝐮𝐧𝐝𝐳𝐰𝐚𝐧𝐳𝐢𝐠

-Basti-

Seitdem ich aufgewacht war, waren erst wenige Stunden vergangen. Ich war noch ziemlich durcheinander und erschöpft und mit Schmerzmitteln zu gepumpt. Kevin hatte das Zimmer erst vor ein paar Minuten wieder verlassen. Es hatte so gut getan, ihn zu sehen und mit ihm zu reden, seine Hand an meiner zu spüren und seine Stimme zu hören. Dennoch hatte es weh getan, ihn so aufgelöst zu sehen.  Irgendwie war es überfordernd für mich, ihn weinen zu sehen.
Normalerweise war es das nicht, doch vermutlich war gerade nichts wie normalerweise.

Was genau eigentlich passiert war, damit ich hier lag und was für Verletzungen ich erlitten hatte, wurde mir zwar ausführlich erklärt, jedoch konnte mein Gehirn im Moment nicht wirklich etwas damit anfangen. Aber dafür, dass es mir jemand noch mal verständlich erklärte, war später sicher auch noch genug Zeit. In diesem Moment zählte, dass ich überlebt hatte und wach war und dass ich, wenn ich mich lange genug auskurierte - was ich definitiv tun würde, schließlich besaß ich einen gesunden Menschenverstand- keine schlimmeren Folgen davon tragen würde.

Normal wäre ich vermutlich komplett irre geworden, da ich nichts tun konnte, doch nun war ich dankbar dafür, dass ich einfach hier liegen konnte und vor mich hin dösen konnte.
Allerdings fühlte es sich gleichzeitig falsch an, alleine zu sein und keine Beschäftigung zu haben. Normalerweise hatte ich kein Problem damit, allein zu sein, allerdings hatte ich meistens auch etwas zu tun, wenn ich für mich war, was mich davon ablenkte, dass ich alleine war.
Und dies war nun mal gerade nicht der Fall. Alleine und in seinen Tätigkeiten eingeschränkt sein war keine gute Kombination.
Aber ich konnte es nicht ändern.

Ich wusste von Nele, dass Oni mich demnächst noch besuchen wollte. Ich hatte mir wahnsinnige Sorgen um meinen kleinen Bruder gemacht, hatte schon begonnen, mir Vorwürfe zu machen, weil ich Angst hatte, dass meinem jüngeren Bruder etwas zugestoßen war, womöglich sogar mehr als mir, doch Oni ging es zu meiner Erleichterung gut.
Vorwürfe machte ich mir trotzdem, denn auch wenn ich nun wusste, dass Oni soweit unversehrt war, wollte ich dennoch nie, dass er irgendwann so einen schweren Unfall mit erleben musste.
Ich hätte besser aufpassen müssen. Was auch immer genau passiert war bei jenem Ereignis, ich gab mir dafür die Schuld, denn ich war derjenige, der während des Fahrens mehr aufs Telefonieren konzentriert war, als auf die Straße und den Verkehr. Daran erinnerte ich mich noch.

Irgendwann packten mich endgültig die Müdigkeit und die Erschöpfung, die vermutlich von den Schmerzmitteln verursacht wurden. Meine Augen wurden schwer und ich beschloss, einfach ein wenig zu dösen, bis Oni bei mir vorbei schaute.
Und es dauerte nicht lange, bis meine Augen endgültig zu fielen und ich ins Land der Träume driftete. Auch wenn man es Land der Träume in dem Fall vermutlich nicht wirklich nennen konnte, da der Schlaf zwar tief, dafür traumlos war.

Als ich das nächste Mal aufwachte, registrierte ich nach einigen Augenblicken, in denen ich meinen Blick durch das Zimmer hatte wandern lassen, dass ich nicht mehr alleine war. Auf dem zugegeben ziemlich hässlichen Plastikstuhl neben meinem Bett saß eine Person, welche ich überall sofort wiedererkennen würde. Die Haare hatten den selben Brünett-Ton wie meine eigenen und die mandelförmigen Augen waren genauso blaugrün wie meine. Diese Gesichtszüge sahen meinen wahnsinnig ähnlich, nur dass sie bei Oni um einiges kindlicher und weicher waren. Zudem hatte er ein deutlich runderes Gesicht als ich.
Aber dies war auch nicht verwunderlich, denn mein Bruder war über zehn Jahre jünger als ich.

„Du bist wach!", bemerkte Oni nun freudig und zog mich sofort in eine feste Umarmung, natürlich darauf bedacht, mir nicht weh zu tun. „Oh mein Gott, du weißt nicht, wie sehr ich dich vermisst hab", murmelte Oni. „Ich hatte echt so Angst, dich zu verlieren."
Ich war noch recht verschlafen und vernebelt im Kopf, weshalb es kurz dauerte, bis ich einen sinnvollen Satz formuliert hatte.
„Keine Sorge, so schnell wirst du mich nicht los. Ich als dein großer Bruder hab dir schließlich schon als du noch ganz klein warst versprochen, dass ich dich niemals alleine lassen werde. Und das halte ich auch, schließlich brauchst du jemanden, der dir Ratschläge gibt und der jedem Idioten, der dich verletzt einen Denkzettel verpasst", entgegnete ich, meine Stimme leise und kratzig, aber dennoch überzeugend.
Eine Weile verharrten mein kleiner Bruder und ich einfach in dieser Position, beide unglaublich froh darüber, dass der Andere am Leben war.

„Kevin war schon bei dir, oder?", hakte Oni irgendwann nach. „Also heute, seit du aufgewacht bist." „Ja. Ja, er hat mich vorhin besucht", bestätigte ich ihm. Bei der Erinnerung an Kevins Besuch, vernahm ich ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch. Die Art, wie wir uns berührt hatten, die Worte die wir ausgetauscht hatten.
„Aww, dein Kevin Grinsen", schmunzelte Oni. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich angefangen hatte, zu lächeln.
„Kevin-Grinsen?"
Fragend sah ich meinen jüngeren Bruder an. „Ich finde, wenn du an Kevin denkst, mit ihm redest, ihn siehst und so weiter, grinst oder lächelst du irgendwie anders, als in anderen Situationen", erklärte Oni mir seine Äußerung.
Zu hörten bekommen hatte ich das bis jetzt noch nicht und selbst aufgefallen war es mir auch noch nie.
Oni bemerkte, dass ich offensichtlich nicht ganz Miriam.
Wann grinste ich bitte anders?
"Es ist schwer zu erklären. Aber deine Augen strahlen dann mehr als sonst und du schaust ihn so verträumt an und kannst kaum den Blick von ihm anwenden. Und wenn er gerade nicht da ist, dann schaust du total verträumt in die Ferne, so als würdest du ihn da sehen. Irgendwie wirkst du einfach...glücklicher und erfüllter auf mich. Und auf andere."

Ich war froh, dass ich mit meinem Bruder kein wirklich ernstes Gespräch am Laufen hatte, denn es tat mir gut, die Unbeschwertheit lenkte mich von meiner aktuellen Situation ab.
Früher oder später würde ich sowohl mit ihm, als auch mit Kevin und wahrscheinlich auch noch anderen Personen, die mir nahe standen darüber reden müssen, was vorgefallen war. Mit Kevin würde ich darüber reden müssen, was vor dem Unfall passiert war. Ich hatte unser Gespräch, beziehungsweise das, was davor passiert war nur in Teilen noch in Erinnerung, aber ich wusste, dass das Thema noch nicht abgeschlossen war. Masha hatte Kevin, nach dem sie einfach wieder bei ihm auf gekreuzt war, geküsst, was schlussendlich dazu führte, dass ich spontan zurück zu mir fahren wollte. Daran, dass Kevin mich angerufen hatte, um mir das Geschehen zu erklären und sich zu entschuldigen und dass er gemeint hatte, Masha würde mir erzählen, weshalb sie so gehandelt hatte.
Aber das hatte noch viel Zeit in den nächsten Tagen, denn viel konnte ich ja eh nicht machen.
Gerade konnte ich mich noch nicht mit komplizierteren Angelegenheiten auseinandersetzen.

„Wann musst du eigentlich zurück?", kam mir plötzlich eine Frage in den Sinn. Kurz sah Oni mich fragend an, schien nicht ganz zu verstehen, was ich meinte. „Naja. Wegen Schule. So lange hast du ja auch nicht mehr Ferien, oder?"
Nun schien Oni ein Licht aufzugehen.
„Achso...Ferien hab ich noch fünf Tage. Ich hab mit unseren Eltern ausgemacht, dass am Samstag zurück komme, also übermorgen. Ansonsten schaff ich das nicht mehr, das ganze Zeug fürs neue Schuljahr zu kaufen und wenigstens ein Bisschen zu lernen", meinte mein kleiner Bruder.
Ich nickte. Oni hatte fast die komplette Zeit, die er Schulferien hatte bei mir verbracht. Es würde bestimmt merkwürdig werden, nach fast sechs Wochen wieder allein zu sein.
„Du bist nicht allein, wenn ich weg bin", meinte Oni. Überrascht sah ich ihn an. Hatte ich laut gedacht?
„Wir sind Geschwister, ich kenn dich und deine Gedankengänge. Aber wie gesagt, du bist nicht allein. Du hast Kevin. Und wir beide wissen, dass er dich niemals alleine lassen würde und so viel Zeit wie möglich mit dir zu verbringen versucht", lächelte Oni aufmunternd.

Die Besuchszeit meines Bruders ging viel zu schnell vorbei. Gerne hätte ich noch länger mit Oni geredet. Gerne hätte ich für etwas längere Zeit am Stück Gesellschaft gehabt. „Ich komm morgen wieder, ja? Und übermorgen, bevor ich gehe auch nochmal. Und danach schreiben oder telefonieren wir jeden Tag so oft wie es geht", versicherte Oni mir, an mich zu denken.
„Bis morgen", murmelte ich und umarmte meinen kleinen Bruder nochmal fest.
„Bis dann", lächelte dieser.

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