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"Leiden ist so billig wie Ton, nur doppelt so hรคufig.
Was zรคhlt, ist, was jeder Mensch daraus macht."

-Leigh Bardugo

***

Die Hitze der toskanischen Sonne brannte auf ihrer Haut, als sie aus dem Schatten der hohen Zypressen im Garten trat. Sie trug einen kleinen Korb, der voll mit Farben war und in dem sich eine Staffelei befand. Eleanor hatte den Vormittag am nahe gelegenen See verbracht, um zu malen und zu lesen - etwas, das sie jeden Donnerstag tat.

Eleanor lรคchelte, als die Vรถgel um sie herum tanzten und eine Melodie sangen, die ihr fast bekannt vorkam. Tiere zu verzaubern war von ihren Eltern nicht unbedingt erlaubt, aber sie neigte dazu, die Regeln fรผr diese kleinen Momente zu brechen. SchlieรŸlich waren sie in letzter Zeit viel unterwegs und wenn ihre Schwester auf ihren Abenteuern unterwegs war, mochte sie die Gesellschaft.

Als sie den Hรผgel zum cremefarbenen Herrenhaus hinaufging, wehte ein schwacher Geruch von frischem Brot an ihr vorbei - und sie wusste, dass Lupo, der Hauself, in der Kรผche am Werk war. Sie schloss die Augen und genoss den Augenblick, denn die Aussicht auf das Mittagessen erfรผllte ihr Herz mit purer Freude.

Doch als sie die Steintreppe hinaufstieg, um das groรŸe Herrenhaus zu betreten, fรผhlte sich etwas fehl am Platz an. Die Luft war abgestanden, als wรคren die Tรผren seit einem Jahrzehnt geschlossen, und im Haus herrschte Totenstille. Das Haus war nie gerรคuschlos, ihre Mutter lieรŸ immer entweder Beethoven oder Mozart auf dem Flรผgel spielen, und ihre Schwester sang oft, wรคhrend sie durch die Zimmer hรผpfte. Sie hatte sich an die leise Symphonie aus lebhaftem Summen gewรถhnt, die das Herrenhaus durchdrang, und ohne sie war es geradezu unheimlich.

"Ciao, Eccomi!", rief sie in das groรŸe Wohnzimmer. Ihre Stimme hallte von den Wรคnden wider, als befรคnde sie sich in einem langen Tunnel. Eleanor durchbrach die ohrenbetรคubende Stille, als ihre Absรคtze auf dem MarmorfuรŸboden klackten, und bahnte sich langsam ihren Weg ins Esszimmer.

Seltsam.

Der groรŸe Nussbaumtisch, der sich quer durch den Raum erstreckte, war nicht fรผr das Mittagessen gedeckt. Es brannten keine Kerzen und es gab auch keine Teller und Glรคser, die sich fรผllten. Sie warf einen Blick auf die Standuhr in der Ecke des Raumes.

12:02 Uhr.

Sehr merkwรผrdig.

Etwas machte sich in ihrem Magen breit, als sie dies registrierte, und sie packte schnell ihren Zauberstab fest an. Langsam ging sie in den formellen Empfangsraum, der das Herzstรผck ihres Hauses war und in dem oft reger Betrieb herrschte.

Als sie eintrat, fiel Eleanor etwas auf: Der antike Spiegel, der sich รผber den groรŸen Kamin erstreckte, war zerbrochen - und das gesplitterte Glas bildete ein spinnennetzartiges Muster im Rahmen. Sie ging hinรผber und untersuchte die Ursache des Bruchs.

Ihr Herz raste, als die Stille und der schwache Geruch von Rauch ihre Sinne betรคubten.

Eine Glasscherbe, die unter FรผรŸen auf dem Boden zersprang, durchbrach die Stille, und sie drehte sich um, bereit, einen Fluch auszustoรŸen, doch dann sah sie ihren Vater mit groรŸen Augen und dem Zeigefinger an den Lippen, der ihr sagte, sie solle still sein. Seine sonst so starken Gesichtszรผge waren verzerrt und seine Stirn war in starke Falten gelegt. Sie nickte und versuchte ihr Bestes, ihre Nerven zu beruhigen, aber das nรผtzte nichts, denn sie wusste nicht, worauf sie sich einlieรŸ.

Er zerrte sie hinter das rote Samtsofa, wo sie ihre Schwester und ihre Mutter kauernd vorfand. Clara lag in den Armen ihrer Mutter, die ihre Trรคnen mit ihrem Kleid trocknete.

"Geh runter und beschรผtze deine Schwester", wies ihr Vater sie mit ernster, tiefer Stimme an.

Sie kniete nieder und sah ihrer Mutter in die Augen. Jene drehte sich zu ihr um, sah sie traurig an und gab ihr einen einfachen Kuss auf die Stirn, bevor sie aufstand und ging.

Die Geste war einfach, aber es lag eine unheilvolle Traurigkeit darin, als ob sie sich verabschieden wollte.

Ihre Mutter fuchtelte hektisch mit ihrem Zauberstab herum und verhรคngte Schutzzauber รผber den Raum.

Clara klammerte sich an Eleanor, ihre groรŸen blauen Augen waren glasig. "Sie sind hier ...", flรผsterte sie.

"Das Ministerium..."

Eleanor hatte bis zu diesem Moment noch nie Angst gekannt und sie wรผrde sie nach diesem Tag auch nie wieder in diesem AusmaรŸ erleben. Sie atmete schwer, als sie die kleine Hand ihrer Schwester festhielt und sich zu einem Lรคcheln aufraffte. Es war stark, aber die Art und Weise, wie es mit einem Zittern ihrer Lippen schwankte, machte die Aufrichtigkeit des Lรคchelns zunichte. Und dann, mit einer elektrisierend lauten Explosion, ging es los. Sie konnten nicht sehen, was jenseits ihres Verstecks geschah, aber sie konnten alles hรถren.

"Ein schรถnes Haus hast du hier, Anthony", sagte eine eindringliche, tiefe Stimme zu ihrem Vater.

Ein Fluch ertรถnte und das Portrรคt an der Wand hinter den Mรคdchen stรผrzte zu Boden. Sie schafften es gerade noch, nicht zu schreien, als der schwere goldene Rahmen wenige Zentimeter von ihnen entfernt auf den Boden fiel und zersplitterte.

"Wenn ich mich nicht irre, Patil, warst du nie eingeladen...", schimpfte die drรถhnende Stimme ihres Vaters zurรผck und der vernichtende Schlag des Kronleuchters, der auf dem Boden aufschlug, machte sie fast taub.

Grรผn.

Alles, was sie an den Wรคnden sehen konnte, war das Grรผn der abgefeuerten Flรผche.

"Du hast zwei reizende Tรถchter, nicht wahr? Wo sind sie heute?"

Ihr Herz sank. Sie sah Clara an, der Trรคnen รผber die blassen Wangen liefen. Instinktiv drรผckte sie das Mรคdchen fester an sich und rieb ihr trรถstend die Schulter.

"Wenn du es wagst, sie anzufassen, werde ich dafรผr sorgen, dass du gefoltert wirst, bis du mich um den Tod anflehst!", schrie er zurรผck.

Ein kreischendes Lachen ertรถnte von der anderen Seite des Raumes. "Du willst mir also sagen, dass sie nicht hinter diesem hรผbschen Sofa sind?"

Grรผnes Licht erfรผllte ihre Sicht und der Schrei ihrer Schwester lieรŸ eine Welle des Schreckens durch sie fahren.

Laufen.

Fallen, blutige Knie.

Ein Griff in ihr Haar, an den Wurzeln gezogen und ihre Kopfhaut brannte.

Und dann bettelte ihre Schwester um Gnade, die Augen blutig vor Angst und der Kรถrper zuckend.

Eleanor wachte durch ihren eigenen Schrei auf, mit dem sie die Dunkelheit um Gnade anflehte. Ihr Herz raste und sie spรผrte, wie die feuchten Laken, die sie bedeckten, auf ihrer schweiรŸnassen Haut juckten. Sie nahm den Anblick des abgedunkelten Mรคdchenschlafsaals auf, der noch von der toten Nacht umhรผllt war. Die kleinen Gestalten schliefen tief und fest in ihren Betten und sie war plรถtzlich dankbar dafรผr, dass sie in dieser Nacht vor dem Schlafengehen den Schweige-Zauber ausgesprochen hatte.

Die Angst aus ihrem Traum saรŸ ihr im Magen und sie spรผrte, wie ihr heiรŸe Trรคnen in die Augen stiegen. Eine Welle der รœbelkeit รผberkam sie und sie musste sich den Mund zuhalten, um das Gefรผhl zu unterdrรผcken, dass etwas wieder hochkam.

Jede Nacht war es dasselbe, es war, als wรผrde der Mann vom Ministerium sie sogar aus der Ferne quรคlen. Konnte das รผberhaupt mรถglich sein? Wurde sie mit einer Art von weitreichendem Cruciatus belegt, dessen sie sich nicht bewusst war? Eleanor seufzte, lehnte sich zurรผck gegen das Kopfteil und spรผrte, wie ihre Muskeln vor Anspannung schmerzten. Als sie an sich hinunterblickte, stellte sie fest, dass ihre Fรคuste geballt waren und ihre Nรคgel sich in ihre Handflรคchen gruben, wobei sie kleine, sichelfรถrmige, purpurne Spuren hinterlieรŸen.

Eleanor wollte, dass das alles vorbei war.

Sie wollte in der kalten, dunklen Erde liegen, ihren letzten Atemzug tun und sie wiedersehen.

Aber nicht so sehr, wie sie Rache wollte, und wenn es nach ihr ginge, wรผrde es blutig wie in den Tiefen der Hรถlle werden.

***

Ihre Augenlider fรผhlten sich schwer an und ihr Kopf schmerzte, als sie abwesend in den leeren Raum vor ihrem Schreibtisch starrte. Professor Dumbledore hatte die letzten zwanzig Minuten lang รผber die Stabkinetik der Tierverwandlung gepredigt. Bevor sie nach Hogwarts kam, hatte sie nie gewusst, dass es den Begriff "Stabkinetik" รผberhaupt gab. Eleanor war immer gesagt worden, dass unterschiedliche Magie unterschiedliche Formen der Abgabe erforderten und dass die Abgabe natรผrlich war, wie ein physiologischer Reflex.

Aber anscheinend war Dumbledore da anderer Meinung.

Ezra Rosier saรŸ neben ihr, machte sich halbherzig Notizen und warf Eleanor ab und zu einen besorgten Blick zu. Um es deutlich zu sagen: Sie sah furchtbar aus. Ihre Haut war blasser als er sie je gesehen hatte - fast grau - und ihre Augen waren gerรถtet und von dunklen Augenringen eingefallen. Sie sprach den ganzen Tag รผber kaum mit ihm und wenn sie sprach, schien sie durch irgendetwas abgelenkt zu sein, als fรผhre sie in ihrem Kopf eigene Gesprรคche.

Seine grรผnen Augen wanderten hinunter zu ihren Hรคnden, die auf den leeren Pergamentstรผcken ihres Notizbuches lagen. Er fragte sich, wann sie das letzte Mal geblinzelt hatte, nicht in letzter Zeit. Kleine mondfรถrmige Schnitte zierten das weiche Fleisch ihrer Handflรคchen und er runzelte die Stirn bei diesem Anblick. Er wusste, dass sie in gewisser Hinsicht immer melancholisch war, aber selbst das kleine Glitzern der Lebendigkeit war aus ihren stรผrmischen Augen verschwunden. Wenn sie nicht alle paar Sekunden atmen wรผrde, hรคtte er denken kรถnnen, sie wรคre tot.

Als sie zum Gemeinschaftsraum zurรผckgingen, verlangsamte er seinen Schritt, wรคhrend ihn die Neugier รผberkam, und beschloss schlieรŸlich, sie einfach zu fragen.

"Geht es dir gut? Du siehst gar nicht gut aus..."

Eleanor schien aus ihren intensiven Gedanken gerissen zu werden, sie wandte ihm ihren stumpfen Blick zu und nahm seine Worte mit einer Pause auf. Nach dem Zรถgern erwiderte sie seine Besorgnis mit einem kleinen, gezwungenen Lรคcheln, das ihre Augen nicht erreichte.

"Mir geht es gut... Ich kann nur nicht schlafen, das ist alles." Ihre Lรผge war mit einem sรผรŸen Ton der Dankbarkeit fรผr seine Frage unterlegt.

Er hatte denselben Blick, den Octavia heute Morgen beim Frรผhstรผck hatte. Die Augenbrauen waren zusammengezogen, Sorge tropfte aus den Pupillen und er suchte ihr Gesicht nach etwas ab, wie ein Heiler, der einen kranken Kรถrper untersuchte.

Es ging nicht darum, dass sie nicht schlafen konnte, sondern darum, dass die Erinnerungen an den Tag, an dem ihre Familie gestorben war, zurรผckkamen. Eine Zeit lang hatte sie einen Weg gefunden, sie zu verdrรคngen und sie fast vor sich selbst zu verstecken. Aber dieser tiefe Spalt in ihrem Kopf hatte sich scheinbar gelรถst und in letzter Zeit kamen die Erinnerungen blitzartig und bruchstรผckhaft zurรผck.

"Was machst du heute Abend?"

"Wahrscheinlich nur...-", begann sie zu antworten, wurde aber von Ezra unterbrochen.

"In der Bibliothek lesen oder im Gemeinschaftsraum lernen oder auf dem Flur lesen?", beendete er ihren Satz mit einem dramatisch gelangweilten Tonfall und rollte mit den Augen.

Sie antwortete mit einem gehauchten Lachen, an der Stichelei war etwas dran, das konnte sie nicht leugnen. Die meisten ihrer Tage verbrachte sie in Einsamkeit, las und dissoziierte. Vielleicht wurde sie vorhersehbar traurig.

"Lass uns etwas unternehmen, vielleicht ein Picknick? Wir kรถnnen den Quidditchmannschaften beim Joggen am See zusehen ..."

Seine Augenbrauen tanzten - als ob der Anblick halbnackter schwitzender Mรคnner ein Grund wรคre, sie zu รผberzeugen.

"DrauรŸen ist es eiskalt", erwiderte sie mit einem kleinen Lรคcheln und fand seine Versuche liebenswรผrdig.

Er seufzte in gespielter Frustration, als sie die Treppe zu den Kerkern hinunterstiegen.

"Gut, dann schleichen wir uns nach Hogsmeade zu Tee und Kuchen", sagte er entschlossen und lieรŸ ihr keine Gelegenheit, ihn wieder zu widersprechen. "Und sag mir nicht, dass du keinen Kuchen magst, denn das ist eine Lรผge."

"Okay, Tee und Kuchen ist in Ordnung, aber auf keinen Fall Alkohol", warnte Eleanor ihn streng und zeigte mit dem Finger auf sein amรผsiertes Gesicht. Sie war nicht bereit, sich so bald wieder zu blamieren, und ihr schauderte bei der Aussicht, sich den Ruf zu erwerben, sich betrunken mit Jungs davonzuschleichen, wenn sie sich wieder etwas gรถnnte. Octavia hatte immer noch nicht aufgehรถrt, sie damit zu belรคstigen, dass sie nach ihrem letzten Ausflug nach Hogsmeade erst spรคt mit Tom zurรผckgekommen war. Aus irgendeinem Grund konnte sie ihre Cousine nicht dazu bringen, zu glauben, dass er sie nur zum Essen ausgefรผhrt und verhรถrt hatte.

"Ja, absolut nicht, ich war drei Tage lang verkatert nach Lestranges' Party...", sein Gesicht verzerrte sich zu einem Ausdruck des Ekels, als wรผrde er eine schreckliche Erinnerung wiedererleben.

Sie selbst dachte an den Morgen nach Lestranges Party zurรผck.

Sie wurde von Octavia geweckt, die ihr einen Muffin und eine Tasse Kaffee aus der groรŸen Halle auf den Nachttisch stellte. Eleanors Kopf fรผhlte sich schwer an, mit einem unaufhรถrlichen Pochen, und ihr Mund war trocken wie eine Wรผste.

Als sie zu Octavia aufblickte, zog diese eine Augenbraue hoch und ein kleines Lรคcheln spielte auf ihren Lippen, ein Ausdruck, der sagte: "Erzรคhl mir jetzt alles".

Als Eleanor ihr die ganze Wahrheit รผber ihre seltsam hรถfliche Begegnung mit Tom erzรคhlt hatte, nachdem sie die Party verlassen hatte, hatte sie ihr nicht geglaubt. Und sie zweifelte noch mehr an ihr, als sie ihr erzรคhlte, dass er sie danach zum Essen ausgefรผhrt hatte.

Offenbar hatte Tom den Ruf, Frauen zu verfรผhren, aber er hatte sie noch nie zum Essen ausgefรผhrt, ihnen einen Mantel angeboten oder sie von einer Party nach Hause begleitet.

"Nimm dich vor ihm in Acht, Eleanor, er ist sehr gutaussehend und kann charmant sein, aber darunter ... hat er schlimme Dinge getan", warnte sie sie mit besorgtem Blick.

Er erinnerte sie an den Blick, den sie ihr zugeworfen hatte, als sie zum ersten Mal aus Italien kam, als wรคre sie ein sterbendes Tier, und Octavia konnte nichts anderes tun, als ihrem Elend zuzusehen.

Eleanor wusste das bereits; sie hatte es in dem Moment gespรผrt, als sie sich kennengelernt hatten.

Sie รผberlegte, ob er es auch bei ihr spรผren konnte. Die Verdrรคngung ihrer Erinnerungen hatte nur so lange gedauert, und unter den schmerzhaften Bildern dieses Tages, die sich immer wieder in ihrem Kopf abspielten, verfolgte sie eine bestimmte Szene auf eine Weise, wie es die anderen nicht taten.

Sie hatte an diesem Tag jemanden umgebracht.

Und wenn das jemals jemand herausfinden wรผrde, wรผrde sie fรผr den Rest ihres elenden Lebens in Askaban eingesperrt werden.

***

Der Geruch von frischer Vanille und Erdbeeren stieg ihr in die Nase und sie seufzte erfreut รผber die Wรคrme des Feuers. Ezra hatte sie in Madam Puddifoots Teeladen mitgenommen, der einer von Marie Antoinette selbst entworfenen Patisserie รคhnelte, nur kleiner und gemรผtlicher.

Sie saรŸen in der hintersten Ecke an einem kleinen runden Tisch. Ezra hatte sieben verschiedene Torten und drei verschiedene Teesorten bestellt und bestand darauf, dass sie eine "Verkostung" machten. Sie fand seine Begeisterung fรผr Desserts amรผsant, denn sie hatte noch nie in ihrem Leben einen Jungen mit einer solchen Vorliebe fรผr SรผรŸes erlebt.

"Und, irgendwelche Fortschritte mit Avery?", fragte Eleanor und schรถpfte etwas schokoladenreiche Ganache von einem der Teller.

Ezras grรผne Augen wanderten von seiner Erdbeertorte zu Eleanor und er lรคchelte traurig.

"Manchmal sagt er etwas zu mir und ich habe wirklich das Gefรผhl, dass er etwas andeuten will, weiรŸt du? Und dann... wird er einfach wieder zum normalen freundlichen Ludo. Es ist so, als wรคre es nie passiert..."

"WeiรŸt du, ob er..." Eleanor suchte nach den Worten, da sie nicht wusste, welchen Begriff sie verwenden sollte.

Ezra lachte und beendete ihren Satz fรผr sie: "auf Mรคnner steht?"

Sie nickte und lachte รผber ihre eigene Unbeholfenheit und schรผttelte den Kopf.

"Es gibt ein Gerรผcht, dass er und Edward Marchant aus Hufflepuff auf einer der Quidditch-Partys nach dem Spiel rumgemacht haben. Aber ich bin mir nicht einmal sicher, ob das stimmt, er hatte noch nie eine ernsthafte Beziehung... was mich zu der Annahme bringt..."

Er ging schnell zum nรคchsten Dessert รผber, schnitt das Eclair in zwei Hรคlften und legte eines der Enden auf Eleanors Teller.

Sie fรผhlte mit dem Jungen, der am Tisch saรŸ. Ezra war so liebenswert und nett und sie wรผnschte sich nichts sehnlicher als absolutes Glรผck fรผr ihn.

"Ich schรคtze, die Zeit wird es zeigen ... aber was auch immer passiert, es gibt da drauรŸen jemanden fรผr dich, das weiรŸ ich", bot Eleanor an und fรผhlte sich ein wenig hilflos. Sie hatte das Gefรผhl, dass sie nicht in der Lage war, Ratschlรคge zur Liebe zu geben, da sie sie nie erlebt hatte.

Er nickte kurz und dann erschien langsam ein Grinsen auf seinem Gesicht, das zu seinen neckischen grรผnen Augen passte.

"Und was ist mit dir und Riddle? Was habt ihr neulich so spรคt noch gemacht, hm?"

Eleanor stรถhnte und vergrub ihren Kopf in den Hรคnden. "Oh Gott, nicht du auch noch... Merlin, das werde ich nie รผberleben..."

Ezra lachte und nahm einen Schluck von dem dampfenden Earl-Gray-Tee, der vor ihm stand.

"Ich frage nur, weil ich noch nie gesehen habe, dass Riddle eine Dame nach Hause begleitet hat... oder ihr eine Zigarette angeboten hat, was das betrifft. Versteh mich nicht falsch, ich habe ihn mit anderen Mรคdchen gesehen, aber nur, wenn er sie ganz unverhohlen fรผr etwas benutzt hat..."

Er betrachtete ihr schรผchternes Lรคcheln, das ihr die Rรถte in die Wangen trieb, und legte den Kopf schief, um etwas in ihren Augen zu suchen.

"Aber er hat nie genug darauf geachtet, ein Gentleman zu sein", bemerkte Ezra leise.

Sie spottete รผber seine Worte. "Ich kann dir versichern, dass er kein Gentleman war, sondern ein schnรผffelnder, eigennรผtziger Bastard ... Tut mir leid, wenn ich dich enttรคusche, aber die ganze Nacht war praktisch ein Verhรถr, da war nichts Gentlemanhaftes dabei."

Ezra warf ihr einen verwirrten Blick zu, um ihr zu signalisieren, dass sie fortfahren sollte, und schenkte ihr noch mehr Earl Grey Tee ein.

"Er stellt eine Menge Fragen ... Es ist, als ob er mir gegenรผber misstrauisch wรคre oder so. Unnรถtig zu sagen, dass die Aufmerksamkeit - wie du es so schรถn ausgedrรผckt hast - nichts Romantisches ist. Eigentlich... Ich glaube nicht, dass er zu so etwas fรคhig wรคre...", lachte sie bei dem Gedanken, dass Tom Riddle einen BlumenstrauรŸ in der Hand halten oder sie in den Teeladen mitnehmen wรผrde.

"Nun, vielleicht sucht er ein Praktikum bei deinem GroรŸvater", รผberlegte Ezra mit einem dunklen Lรคcheln.

Ihre Augenbrauen zogen sich bei diesen Worten zusammen.

"Was? ... Warum sollte er an meinem GroรŸvater interessiert sein? Ich habe ihn nicht fรผr so einen Mann gehalten..."

Abraxas hatte ihr sogar erzรคhlt, dass er eines Tages Zaubereiminister werden wollte. Ein Mann aus dem Ministerium wรผrde sich sicher nicht fรผr die radikale Politik ihrer Familie und ihre Vorliebe fรผr Kriege interessieren.

Ezra lachte, als ob sie etwas Lรคcherliches gesagt hรคtte, und warf dabei den Kopf zurรผck.

"Oh, ich denke, du wirst feststellen, dass er viel mehr Revolutionรคr ist, als du vielleicht denkst..."

Als die Worte aus seinem Mund fielen, bereute er sie sofort.

Er hatte geschworen, รผber ihre politischen Zugehรถrigkeiten und Bestrebungen Stillschweigen zu bewahren. Die Ritter von Wulpurgis waren eine Sache, die nur wenigen bekannt war, und sie hatten groรŸe Ziele, die von Tom sorgfรคltig kuratiert und angefรผhrt wurden. Im Laufe des letzten Jahres war er ernster geworden. Am Anfang war es eine Art Club, in dem sie sich mit Gleichgesinnten treffen und offen รผber Politik reden konnten. Aber in letzter Zeit ging es weniger um Gesprรคche als um die Planung konkreter MaรŸnahmen zur Verteidigung der Blutlinien. Die Art und Weise, wie Tom รผber die Sache sprach, hatte etwas Zwanghaftes an sich, als hinge ihr ganzes Leben davon ab, ob sie mutig genug waren, etwas zu verรคndern. Als Rosier war er natรผrlich mit der Mentalitรคt der Vorherrschaft aufgewachsen und seine Eltern waren glรผhende Anhรคnger von Gellert Grindelwalds Sache. Aber in Wahrheit war es Ezra egal und er machte nur mit, um Teil des Clubs zu sein, denn schlimmer als Tom Riddles Freund zu sein, war es letztlich nur, sein Feind zu sein.

Und Ezra hatte den Schmerz, der diesen armen Seelen zugefรผgt wurde, oft genug gesehen, um das niemals fรผr sich selbst zu wollen.

Tom wรคre wรผtend, wenn er wรผsste, dass er Eleanor gegenรผber auch nur einen Gedanken daran verschwendet hatte.

Niemand durfte wissen, was sie vorhatten, und ihre Plรคne lรถsten in Ezra eine Welle der Angst aus.

***

Anmerkung der Autorin: GroรŸe Enthรผllung in diesem Kapitel! Sorry, es ist ein bisschen kurz, aber es war notwendig fรผr die Geschichte.

Bis zum nรคchsten Mal! x

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