Versteht mich nicht falsch.

Ich liebe die Sprache.

Ich liebe Worte als Ausdrucksmittel in hilfreichen Gesprächen, spannenden Geschichten und in inspirierenden Texten.

Gerade als Schreiberin kenne ich ihre Macht, ihre Bedeutung und ihre Stärke.

Natürlich helfen sie einem, die Gedanken in Laute auszudrücken um sich mit einer anderen Person auszutauschen.

Doch ich glaube, wir Menschen haben die wichtigste Sprache, die es überhaupt in der Welt gibt, außer Acht gelassen.

Diese erfordert keine Worte und ist meistens die ehrlichste Wiedergabe der eigenen Gefühle, die es gibt.

Es handelt sich hierbei um die nonverbale Sprache.

Man spricht sie von kleinauf.

Babys strecken automatisch die Arme nach der Mutter aus, um sie auf sich aufmerksam zu machen.

Meine Oma sagt immer, dass sie anhand dem Ton meiner Stimme erkennen kann, ob ich gut oder schlecht gelaunt bin.

Wenn man ineinander verliebt ist, tauscht man Zärtlichkeiten in Form von unendlich vielen Küssen miteinander aus, weil man keine Worte braucht, um die Zuneigung zu der anderen Person zu verdeutlichen.

Wenn jemand weint, spürt man meistens als Beobachter den Drang, die Person in den Arm zu nehmen, weil man ihr das Gefühl geben will, dass sie nicht alleine ist.

Wenn man sich für eine Zeitlang tief in Augen sieht, hat man oft das Gefühl, dass man die andere Person in ihrer Vollkommenheit und ihre Gedanken zu sehen, weil bei diesem durchdringen Augenkontakt keine einzige Gefühlsregung mehr verstecken kann.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass du, wenn du einer Person kurz automatisch auf die Füße schaust, herausfinden kannst, wo gerade ihre Konzentration liegt?

Wusstest du, dass du eine Person nur anzuschauen und ihre Mikroexpressionen studieren brauchst, um zu wissen, ob sie gerade schlecht gelaunt, glücklich, traurig oder wütend ist?

Wusstest, dass wenn zwei Menschen sich mögen, automatisch die Körperhaltung und die Körpergestiken des jeweils anderen unbewusst imitieren?

Zwischen zwei Personen können ganze Dialoge ablaufen, ohne dass auch nur ein einziges Wort verwendet wurde.

Denn manchmal braucht man nicht viel Worte, um eine Person wirklich zu verstehen.