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Das Mädchen im Café

Ich sitze in einem niedlichen kleinen Café auf einem roten Samtpolstersofa und trinke eine große Tasse Cappuccino während ich auf meinen Laptop starre und versuche an meinem Buch weiter zuschreiben für meinen Verlag, ich bin Schriftstellerin. Mein dunkelblauer Pullover, meine schwarzen Jeans, meine schulterlangen braunen Haaren die in einem wahllosen Dutt zusammen geknotet waren und meine braunen Rehaugen machten mich nicht gerade zur auffallendsten Person in diesem Café. Es vergehen einige Minuten, an denen ich vorsichtig an meinem heißen Kaffe nippe und verzweifelt Inspiration suche, um irgendwie in den Schreibfluss zu kommen. Genervt tippe ich mein erstes Wort ,,Roman" ein und schnaufe verächtlich, weil ich immer noch keinen Plan habe, was das Thema meiner Geschichte sein soll. Der Verlag hatte mir gedroht, mir zu kündigen, wenn ich nicht schleunigst ein neues Projekt auf die Beine stelle. Aus Frust wende ich den Blick nach geschlagenen 5 Minuten vom Computer ab, wobei meine Augen leicht tränen und lasse ihn durch das Café schweifen.

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Dabei bemerke ich, dass neben mir eine Familie mit 3 Kindern sitzt. Zwei Mädchen Zwillinge, Eine löffelt gierig ihrem Eisbecher leer, während die andere sich an ihre Mutter presst und mit schmollenden Augen wahrscheinlich versucht ihre Mutter zu überreden, ihr noch ein Eis zu spendieren. Ihr Bruder unterhält sich energisch mit seinem Vater über irgendein ein Thema. So sehen immer mein Bruder und mein Vater aus, wenn sich sie über ein Fußballspiel unterhalten, erinnere ich mich und muss automatisch lächeln. Insgesamt wirkt die Familie einfach nur glücklich und entspannt.

Wann haben wir das letzte mal so unbeschwert miteinander zusammengesessen?

Eine Weile schon nicht mehr. So schnell wie mir der Gedanke kommt, verdränge ich ihn auch wieder.

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Ein Winseln kommt auf einmal aus einer Ecke des Café, neugierig drehe ich mich um. 3 Tische weiter hinter mir sitzt eine Frau Mitte 70 und lacht, weil ihr Ehemann, der ihr gegenüber sitzt, Schaum vom Kaffee auf seinem Schnauzbart hat. Neben ihrem Stuhl liegt ein süßer brauner Dackel. Ich registriere, dass sie ein schickes Kleid trägt und ihr Mann ein elegantes Carro Hemd. In dem Blick den sie ihm zuwirft steckt so viel Liebe drinnen und ich frage mich wann mich jemals jemand so angeschaut hat. Beide sehen aus, als hätten sie die Zeit der Welt und seinen nicht in den Stress des Alltags mit hineingezogen worden. Erstaunt ertappe ich mich selbst dabei, wie ich mir wie ich mir diese Lockerheit und Gelassenheit gegenüber dem Leben wünsche und stelle fest, wie ausgelaugt und lustlos ich mich momentan fühle. So ganz alleine im Café sitzend, kommt mir eine noch nie da gewesene spürbare Einsamkeit. Anstatt mein eigenes Leben anzugehen, beschäftige ich mich nur mit Leuten, die nur in meiner Fiktion zum Leben erwecken und komme mir unheimlich dumm dabei vor.

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Der Kellner kommt bei mir vorbei und ich bestelle mir ein Wasserglas, mein Cappuccino ist ausgetrunken. Er sieht nicht schlecht aus mit den blonden Locken, die ihm fast schon ins Gesicht fallen. Auf eigenartige Art süß. Trotzdem sollte er sie auf jeden Fall mal wieder schneiden. Mit den Augen verfolge ich, wie er bei einem Tisch anhält, wo eine Frau mit einem großen Sonnenhut sitzt, der voll bestickt ist mit Blumen. So ein Ding würde ich niemals tragen, murmle ich im Stillen. Ihr schlichtes pinkes Kleid auf dem weiße Gänseblümchen aufgedruckt sind, macht es nicht besser. Ich bewundere ihren Mut, wie sie so außer Haus gehen konnte. Das Verrückteste, was ich jemals getragen habe, war ein schlichtes rotes Sommerkleid.

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Schneller als erwartet kommt der Kellner wieder zurück zu mir mit meinem Glas Wasser. Interessiert mustert er mich.

,,Hier zum arbeiten?", fragt er mich, als er meinen offenen Laptop sieht.
Ich nicke. Damit ist das Gespräch auch schon beendet und er verschwindet.

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Mein Blick gilt nun zwei Freundinnen, eine von ihnen heult, hält sich ein benutztes Taschentuch ans Gesicht. Die andere hält sie tröstend in ihren Armen, streichelt ihr über die Schulter. Garantiert hat ihr Freund hat mit ihr per WhatsApp Schluss gemacht mutmaße ich. Plötzlich vermisse ich es selber Liebeskummer zu haben. Klar ist es traurig, wenn eine Beziehung zu Bruch geht, aber es gab doch eine Zeit, wo man die Person aufrichtig geliebt hat.

Eine Zeit in der man Nachts nicht schlafen konnte und sich die ganze Zeit gefragt hat, liebt er mich auch?

Und wenn man dann endlich zusammen kam, nach dem ersten Kuss die Welt nur noch in rosa Glitzer eingetaucht war und man sich nichts schöneres hatte vorstellen können, als mit der Person jeden Tag aufzuwachen. Es gehört eine Menge dazu sich an jemanden auf so eine starke Weise zu binden.

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Hinter den zwei Freundinnen entdecke ich eine Frau meines Alters die mit dicken Augenringen müde ihren pechschwarzen Kaffee schlürft. Muss wohl eine ganz schon eine erlebnisreiche Nacht hinter sich haben. Erinnern an das letzte Mal wo ich feiern, kann ich mich nicht. Tiefkühlpizza, mein Fernseher bestimmten meinen Abend. Zu was für einen Langweiler bin ich den Bitteschön geworden, ich bin entsetzt, früher war ich die Partymaus schlechthin.

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,,Lebe jeden Tag so, als sei es dein letzter'' stechen mir die Worte in Schönschrift auf dem Kalender, der über mir an der Wand hängt entgegen, als ich mich weiter im Café umschaue. Dieser Spruch konnte von meiner Mutter sein, ich muss schmunzeln, sie hatte schon immer inspirierendsten Weisheiten im Petto bereit gehabt, die besten Ratschläge kamen häufig von ihr. Bevor ich den Gedanken zurückhalten kann, drängt er sich in mein Unterbewusstsein, als wäre er vom Schicksal herbei geführt worden.

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Ich will wie die drei Kinder mit meiner in einem bescheuerten Café sitzen und mit ihnen selbst über das belangloseste auf Erden mit ihnen unterhalten. Ich will wie die alte Frau mit ihren Mann einfach, an einem Tisch sitzen, ohne von irgendwas abhängig oder gestresst zu sein und mich jeglichen äußeren Druckes entziehen. Ich will wie die Frau mit ihrem doofen Sonnenhut etwas total verrücktes anziehen, ohne mich dabei unwohl durch Blicke von anderen zu fühlen. Ich will auch genau wie die Frau sein, die in den Armen ihrer Freundin hemmungslos heult, obwohl es verrückt klingt von Liebeskummer überrollt zu sein, weil es bedeuten würde, dass es Momentan gab, in dem ich Courage gezeigt und zu einer Person ,,ich liebe dich'' gesagt habe. Ich will die Frau mit dicken Augenringen sein, die Nacht ausgekostet hat und sich nicht dem trägen Alltag hingegeben hat und einfach im Augenblick gelebt haben und den Spaß ihres Leben hatte. Ich will sie alle sein. Und ich kann sie alle sein. Das Bedürfnis das Buch anfangen zu schreiben, hat sich in Luft aufgelöst, fast so wie eine Seifenblase, die man zum platzen gebracht hat. Das Leben nicht nur aus Kameraperspektive zu sehen, sondern mit allen Sinnen wahrzunehmen, ist das, was ich mir in diesem Augenblick am sehnlichsten wünsche. Meine eigene Geschichte schreiben war das, was ich wie nie zuvor auf einmal wollte. Die Traumwelt kann warten, die Realität hat Vorrang.

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Entschlossen klappe ich den Laptop zu, schreibe meiner Mutter und meinen Bruder per Handy eine SMS in der ich frage, ob sie Lust haben morgen beim Italiener etwas zum Abend zu essen. Demnächst mal nach etwas völlig Ausgefallenem shoppen gehe, mache ich mir im Stillen eine Notiz. Anschließend stehe ich auf, gehe ohne noch mal darüber nachzudenken auf den Kellner mit den zu langen blonden Locken zu und tippe ihn an.

,,Entschuldige, das klingt vielleicht merkwürdig, wenn nicht sogar verrückt. Aber hättest du Lust mit mir, nachdem du Feierabend hast, einen Drink trinken zu gehen?"

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