5. 💉
🌼ʲᶤᵐᶤᶰ ᵖᵒᵛ
Nervös blickte Jimin immer wieder auf die kleine Wanduhr, welche gegenüber seines Bettendes hing und die bedrückende Stille mit dem Ticken durchbrach. Je mehr sich der Stundenzeiger der vollen Stunde näherte und 18 Uhr ankündigte, desto unwohler wurde ihm bei der ganzen Sache. Nachdem ihn Taehyung und Seokjin zurück ließen, kam auch Jimins Mutter zu Besuch. Natürlich meckerte sie ihm wieder die Ohren voll. Was für ein hirnrissiger Idiot und Nichtsnutz er doch war - das Übliche eben.
Aber zum Glück hatte sie schon ein paar Kleidungsstücke, als auch Jimins Laptop und Smartphone vorbei gebracht. Besser gesagt lieferte sie nur das ganze Zeugs ab und war nach guten zehn Minuten auch schon wieder weg. Der Preis für die beste Mutter des Jahres ging natürlich wieder an sie. Seufzend sank Jimin zurück in sein weiches Bett und starrte an die Decke. Ihm war nicht zu einem kleinen Schläfchen zumute. Er wusste nicht einmal, ob er überhaupt über Nacht ein Auge zu machen konnte.
Der gesamte Geruch von Desinfektionsmitteln und kranken Personen, welcher das ganze Gebäude flutete, schenkte ihm eine gewisse Übelkeit. Doch anmerken ließ er es sich nicht. Weder vor dem Krankenpfleger, der ihm vor wenigen Minuten das Abendessen servierte, noch vor seinem betreuenden Arzt, der jede Minute aufkreuzen müsste.
Als der Zeiger der eintönigen Uhr die volle Stunde deutete, wurde die Tür von Jimins Zimmer auch schon geöffnet. Auf die Minute genau stand Herr Jeon nun an seinem Bett und durchforstete noch seine Akten. Unwohl war Jimin bei der Sache definitiv, aber wenn er schon auf solche dummen Ideen kam, musste er sich eben auch mit den Konsequenzen herum schlagen. Naja, immerhin war es ja nur ein Bruch - es hätte ihn schlimmer treffen können.
Insgeheim hoffte er natürlich trotzdem, dass er rechtzeitig zu seinem Tanzwettbewerb entlassen werden könnte.
»Na, Jimin? Hast du dich etwas ausruhen können?«, sprach Jeon, ehe er seinen Blick von der Akte löste und auf Jimin legte. Am liebsten hätte er dem Arzt gar nicht geantwortet, aber widerwillig brachte er ein knappes Nicken Zustande. Obwohl es ja eigentlich gelogen war.
Ruhe hatte er definitiv keine finden können, aber das musste sein Gegenüber ja nicht wissen.
»Gut. Ich hab' mir nochmal deine Akten und Röntgenbilder angesehen und du hast einen ziemlich üblen Bruch.«, erklärte er und setzte ein recht sympathisches Lächeln auf.
»Da die Verriegelungsmarknagelung bei dir nicht funktioniert hat, da du eine offene, kontaminierte Defektfraktur hast, müssen wir dir eine Fixateur externe anlegen.«, erklärte der Arzt gelassen, doch Jimin schaute ihn nur aus großen, verwirrten Augen an.
»Und... jetzt noch einmal verständlich, bitte?«, fragte er vorsichtig und konnte mit diesem ganzen Ärztevokabular nichts anfangen.
Kurz glitt sich sein Gegenüber durch die Haare und erklärte nun einfacher und in Jimins Wörterschatz:
»Wir hätten sowas wie Schrauben in deine Gelenke fixiert, aber bei deinem Bruch sind zu viele Weichteile beschädigt. Deshalb legen wir dir diese Halterung an.« Nach Vollendung brachte er auch schon ein Gerüst zum Vorschein, was in Jimins verängstigten Augen wie ein Folterinstrument aussah. Es hatte lange Stäbe und grausig große Schrauben.
»Du kannst nur froh sein, dass du kein Thoraxtrauma hast.« Als Jimin ihn wieder verwirrt anstarrte, erklärte Jeon erneut:
»Eine Verletzung deines Brustkorbs und deiner Organe.« Verstehend nickte Jimin, quietschte aber auf, als der Arzt seine Decke wegstrich.
»Alles gut. Ich werde nur die Halterung fixieren, bleib ruhig «
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Nachdem dieses Folterinstrument erfolgreich Jimins Oberschenkel und Kniescheibe umschloss, seufzte er erleichtert aus. Zum Glück war Jeon überaus vorsichtig, da Jimin bei jeder Kleinigkeit wehleidig rumjammerte.
»Ich muss mal.«, verkündete Jimin kleinlaut, während sich seine Wangen vor Scham Rosa färbten.
»Dann mach.«, lautete die kalte und simple Antwort des Arztes. Jimin schenkte ihm nur einen Dein Ernst-Blick und quengelte:
»Ich werde wohl kaum ins Bett machen!«
»Du weißt schon, dass du separat noch einen Katheter hast, oder?«
»Warum habe ich so einen Schrott?!«, zischte Jimin nun gereizt und gestikulierte provoziert mit den kleinen Händen herum.
»Weil ich nicht 24 Stunden am Tag in dein Zimmer spazieren kann, nur um dich aufs WC zu tragen?«, konterte der Erwachsene ebenfalls gereizt und kniff sich entgeistert in das Nasenbein, als Jimin wieder herum jammerte.
»Gut. Weißt du was? Wir gehen dich jetzt einmal waschen, danach kannst du dein Geschäft verrichten, wie auch immer du willst.«, meinte der Arzt und wollte nicht einmal Einspruch seitens Jimin hören, sodass der Jüngere beleidigt verstummte. Als sich Jeon aber näherte und seine Hände bereits an Jimins Körper platzierte, klopfte das Herz des Jugendlichen bis zum Hals.
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