🌼ʲᶤᵐᶤᶰ ᵖᵒᵛ

Am nächsten Morgen wachte Jimin müde auf und rieb sich den letzten Schlaf aus den Augen. Ausgelaugt blickte er zur Seite und musste betrübt feststellen, dass Jeongguk nicht mehr neben ihm war. Hatte er ihn eiskalt liegen lassen? Anscheinend schon. Während er sich wie gerädert fühlte, schweifte sein Blick zu seinem Nachtkästchen. Ein verlegenes Lächeln zierte Jimins Lippen, als er den frischen Blumenstrauß in der Vase entdeckte.

Davor lag ein sorgfältig zusammengefalteter Zettel. Murrend lehnte sich Jimin zur Seite, griff nach dem Papier und las sich die selbst geschriebenen Sätze grinsend durch. Es war eine Nachricht von seinem Geliebten, in dem er Jimin erklärte, dass er heute viel zu tun hatte und daher schon früh abhaute. Immerhin sagte er ihm aber Bescheid.

Lächelnd legte Jimin den Zettel wieder Beiseite und wollte gerade seinen Laptop hervor kramen, um wenigstens ein wenig die Zeit tot zu schlagen - doch ihm wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht, als seine Zimmertür aufgerissen wurde. Der Blonde bangte darum, dass sie nicht womöglich jeden Moment ausgehängt wurde.

Im Türrahmen stand ein breitgrinsender Taehyung, der ebenfalls ein paar Blumen in den Händen hielt. Als der Grauhaarige jedoch Jeongguks Blumenstrauß entdeckte, verdunkelte sich sein Blick und beleidigt schritt er auf Jimin zu.
»Was machst du denn hier?«, fragte der Blonde lediglich und war mehr als nur über den spontanen Besuch seines Freundes überrascht.
»Du Bitch.«

Schmollend warf Taehyung die Blumen auf Jimin und verschränkte die Arme bockig vor der Brust. Amüsiert schnaubte Jimin, klopfte aber auf seine Seite, um den Grauhaarigen somit aufzufordern, sich niederzulassen. Eingeschnappt ging der Jüngere seiner Bitte nach und ließ sich auf das Laken fallen.

»Sind die von diesem super tollen Jeon?«, schnaubte Taehyung mit verengten, was Jimin mit einem beschämten Nicken bejahte. Sein Nebenan gab nur ein geschlagenes Seufzen von sich, ehe er seinen Arm um Jimins schlanke Schultern legte.
»Und was ist jetzt mit euch?«

»Was meinst du?«, antwortete Jimin mit einer Gegenfrage und legte den Kopf verwirrt in die Schräglage.
»Na... Seid ihr jetzt ein Paar, oder so? Ich meine, welcher Arzt schenkt seinem Patienten schon einen Blumenstrauß?« Mit roten Wangen kicherte Jimin wie ein kleines Mädchen und versteckte sein Gesicht hinter den Händen.
»Ich glaube, dass wir ein Paar sind...«
»Was? Du glaubst es nur?«

Ungläubig schüttelte Taehyung seinen Kopf und grinste in sich hinein, während vereinzelte Strähnen seine dunklen Augen verbargen.
»Du bist echt bescheuert, Jimin.«
»Warum?«, zischte der Blonde, nahm die Hände wieder vom Gesicht und funkelte seinen Freund aus herausfordernden Augen an.

»Bah, du bist so ekelhaft!« Als hätte man Taehyung in Feuer gesetzt, sprang er vom Bett und musterte Jimin angeekelt. Verwirrt sah er an sich hinab und verstand nicht, warum sein Freund so reagierte. Warum war Jimin jetzt ekelhaft? Klar war Taehyung manchmal komisch, aber das war schon irgendwie gemein. Beleidigt wartete Jimin auf eine Erklärung seitens Taehyung, der sich nur ungläubig ins Nasenbein kniff.

»Das nächste Mal kannst du mir echt sagen, dass ihr gebummst habt. Ich will nicht in deiner Penisrotze sitzen!« Jimin senkte den Blick und entdeckte wenige Spuren von dem Abenteuer letzter Nacht - danach brach er in ein schadenfrohes Gelächter aus.
»Penisrotze? Wie kommst du auf so einen Scheiß?«, lachte Jimin, der sich mittlerweile vor Schmerzen den Bauch hielt und hin- und wieder die wenigen Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte.

»Keine Ahnung. Das hat mal so'n Typ zu mir gesagt.«, sprach Taehyung schulterzuckend, musste aber selber über dieses Wort grinsen. Kindisch wie die Zwei eben manchmal waren, kicherten sie eine Zeitlang, verstummten aber, als ein Krankenpfleger herein trat und die Zwei darum bat, die Lautstärke zu senken. Etwas genervt verschwand der Mann wieder und sobald die Tür ins Schloss fiel, wechselten die zwei Jungs einen amüsierten Blick miteinander.

»Erzähl mir alles!«, befahl Taehyung nun und setzte sich dieses Mal auf die unbefleckte Seite des Betts.
»Also Jeongguk hat mir erzählt, dass ich in drei Wochen wieder mit dem Muskelaufbautraining beginnen kann. Voraussichtlich mein Heilungsprozess verläuft geschmeidig...«, begann Jimin nachdenklich, stoppte seine Erzählung aber, als Taehyung nur die Augen verdrehte.
»Das interessiert mich nicht! Ich will wissen, was zwischen dir und diesem Jeongguk passiert ist!«

»Na, was glaubst du denn?«
»Irgendwie seid ihr ja schon eklig.«
»Man, das ist doch normal!«, verteidigte sich Jimin beleidigt und rollte etwas genervt mit den Augen.
»Also in Jesus Augen seid ihr alle eklig. Das macht man nur, um sich fortzupflanzen!«, predigte Taehyung scheinheilig, obwohl Jimin von allen wohl am besten wusste, was sein Freund schon alles gemacht hatte.

»Also... Hau raus. Ich will alles wissen. Hat er ein Sixpack? Ist er rasiert? Ist sein Schwanz-«, begann Taehyung wieder grinsend.
»Man, Tae!«
»Man, Jimin~«, äffte der Grauhaarige den Blonden nach, kuschelte sich aber eng an ihn, um seiner Erzählung zu lauschen.

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