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«4» Feurio, es brennt.

𝔰𝔬𝔫𝔤: i see red,
E.L.A.O.

𝕹ach einem anstrengendem Training mit Stockkampf, an die zweihundert Liegestütze, Mawashi- und Mei-geris - seitliche und gerade Fußtritte für das gemeine Volk - und hundertneunundvierzig Zukis - gerade Faustschläge nach vorn-  wurde das Training mit einem Händeklatschen von Kevin und:,,Reicht für heute dann auch. Wir wollen ja nicht übertreiben." beendet.

Er erntete bloß träges Grinsen unsererseits.

Nach dem Abgrüßen und Umziehen, so lautete die Ansage, sollten wir uns unten im Gemeinschaftsraum wieder einfinden. Noch  im Runtergehen war ich jedoch schon wieder auf dem Weg nach oben, da ich vergessen hatte, mein mitgenommene Wechselhose anzuziehen, wurde aber von der Masse der Leiber der herausströmenden Karate-ka ins Foyer gezogen. Dort stand ich dann erstmal mit den anderen bedröppelt herum und ordnete meinen Karate-Gi, die Leinenhose, Hoodie, das blutige T-shirt und andere kleine Habseligkeiten in meiner Tasche.

Als sich dann unser Trainer Kevin endlich erbarmte die Eichenholztür aus DDR-Zeiten aufzuschließen, fand sich dann auch der gesamte Verein in unserem Gemeinschafts - aka Partyraum ein. Beziehungsweise, der restliche Verein fand sich dort ein, während Lucas, mein gleichaltriger Trainigskumpel, mich anwies, erstmal draußen zu warten. Was ich, nach einem bösen Blick von unserem Trainer auch tat.

Widerwillig.

Aber mit Kevin wollte sich echt niemand anlegen. Wir hatten vor längerem Zeitraum schonmal einen circa 20-jährigen Studenten gegabt, der aus einer anderen Stadt hergezogen war und unbedingt in unseren Verein wollte, da er in seiner Stadt auch schon in einem Verein war.

Jedenfalls Tony, so hieß er, bildete sich ein, er sein der größte und beste, bloß weil er halt Karate konnte. Dabei war er "nur" Blaugurt. Dass er sich dabei unbedingt mit schwarzen Gürtel anlegen musste, verstand ich bis heute nicht. Naja, Lucas und ich, fünfter und neunter Dan, als Schwarzgurt gibt es 13 Stufen, genannt Dan, hatten ihn zusammengefaltet, nachdem er uns wiedermal belehrt hatte, was wir richtig machten - in seinen Augen gar nichts - und was nicht.

Anschiss von Kevin hatten wir nicht bekommen und er glücklicherweise darüber hinweggesehen. In seiner Gegenwart sich dämlich aufführen war wie mit einer scharfen Granate spielen. Da das selbst mein Inneres wütenden Wesen kapiert, war ich während des Trainings, ein Glück, noch nicht ins Leute-verprügeln-Delirium gerutscht. Glücklicherweise. Aber Tony hier durfte schmerzlich am eigenen Leib erfahren, wie es ist von unserem muskulösen Trainer angeschissen zu werden. Die Situation war folgende: Kevin hatte zusammen mit Lucas eine Übung vorgezeigt, bei dem wir den anderen mithilfe von Beinstellen, rückwärts, auf die Matte befördern sollten. Ein normaler Wurf halt.

Tony jedenfalls war der Meinung, dass man seine Hand Richtung Boden strecken sollte, um den Fall mit dem ausgestreckten Arm abzufangen. Ich will ja nichts sagen, aber bei Weltmeister hatte es da mal anders geklappt. In nicht positivem Sinne. Kevin hatte uns damals schamlos das Video gezeigt, indem der amtierende Weltmeister genau DAS gemacht hatte, was Tony wollte. Das Ergebnis...naja. Ich und Lucas waren damals unendlich froh, dass der Ärmel seines Kimonos alles überdeckt hatte, da der Ellebogen anscheinend doch mal ausprobieren wollte, wie es denn wäre, wenn er sich in die andere Richtung bewegen würde.

Aber zurück zu Tony. Nach seiner Ansprache hatte Stille geherrscht. Aber sowas ist bekanntlich nur die Ruhe vorm Sturm.

Sagen wir so. Es war kein Sturm.

Es war ein Hurrikan.

Wir, Lucas und ich, hatten damals unserem jüngsten Mitglied, Julie, die Ohren zuhalten müssen, aufgrund der ausschweifenden Palette an Schimpfwörter, die Kevin verwendet hatte. Aber sagen wir so. Nach vier Stunden haben bei Tony immernoch die Ohren gewackelt.

Zwei Wochen später war er dann mirnichts dirnichts, ohne ein Wort abgehauen. Ihm wurde keine Träne nachgeweint. Naja. Aber jetzt weg von dem Idioten und zurück ins hier und jetzt.
,,Du kannst jetzt reingehen" erschrak mich Lucas mit seiner samtigen Tenorstimme. Ich schüttelte leicht meinen Kopf um die herumfliegenden Gedanken zu verscheuchen, als ich den Gemeinschaftsraum betrat.
Dunkel knarzte der Eichenholzboden unter mir, als ich einen großen Schritt in den Raum machte.

Ich erstarrte.

Fassungslos blickte ich von einer Ecke zur anderen. Über die gesamte Länge war ein langes Banner mit der Aufschrift "Willkommen. Du kannst niewieder Mist bauen und schonungslos davonkommen"

,,Happy Birthday Scia" ertönte es erneut laut. Von überallher stürzten meine Kumpels auf mich zu, umarmten mich - oder sich gegenseitig wenn sie über mich hinweggriffen - und beglückwünschen mich zu meinem achtzehnten und schenkten Getränke aus.

Bier, wie ich nach einem Schnuppertest an meinem Glas feststellen musste. Kurzerhand kippte ich mir die Plörre den Hals runter. Hm, Radeberger. Naja immerhin besser als Paulaner. Das konnte man nichtmal als Getränk bezeichnen. Und Gift wäre aber wiederum schon ein Kompliment gewesen.

Schnell holte ich hinter der eingebauten Bar eine Flasche Rotwein hervor und verteilte ihn auf die bereitgestellten Weingläser. Nachdem sich einer nach dem anderen seinen Becher mit der Blutfarbenen Flüssigkeit weggenommen hatte, stießen wir an.
,,Auf dein Wohl" ertönte es von allen Seiten. Ich musste lächeln. So viel Spaß würde ich lange nicht mehr haben.
Und dann ging das Saufgelage los.
Kasten um Kasten verschwanden in den Rachen der Männer und Frauen. Nachdem diese dann auch noch nach mehr verlangten, wurde kurzerhand in die Vereinskasse gegriffen und die fehlenden Bestände mit Whisky-Cola aufgefüllt. Meine Proteste gingen in der Menge unter.

,,Es is dein achtsehnter, da muss man sis sonmal was gönnen" war noch das beste Argumet, was ich von den nicht mehr ganz nüchternen Leuten bekam.

Und ich warf alle meine Sorgen, Ängste und Trauer beiseite und sprang mit weit ausgebreitet Armen und die Menge:,,Lasst noch etwas Prosecco übrig"

Dann wurde es Nacht.

Mit einem Blick auf die Uhr bemerkte ich, dass es so langsam Zeit wurde, die Partywütigen des Hauses zu verweisen. Aber meine Forderungen gingen im Bier unter.
,,Is doch Freitag, nischt su tun morschen" Wurde mit von Kevin entgegengelallt. Die Alkoholfahne roch selbst ein Delfin mit Krückstock auf zehn Meter Entfernung.

Aber gut. Wenn er nicht wollte. Wiedereinmal muss ich betonen, dass selbst ich mich nur ungern mit ihm anlege. Der Typ hat, wenn er wütend ist, etwas von einem Severus Snape. Und dem will wirklich niemand im dunklen begegnen.

Also schnappte ich mir mein Weinglas - Wein schmeckt einfach besser als jedes Pils - und warf mich ins Getümmel um Lucas zu finden. Der Gute würde erst in zwei Monaten achtzehn werden, der durfte sich noch nicht soviel hinter dir Binde kippen. Mit spitzem Ellenbogen kämpfte ich mich durch die Menge der Vereinsleute, bis ich den Rotschopf gefunden hatte.

Allein stand er in der Ecke und hielt eine Flasche Urkrostitzer in der Hand. Schnell ging ich auf ihn zu:,,Dein wievieltes ist es?" Fragte ich, als er seine leere Flasche abstellte und sich eine neue holte.

,,Dritte" nuschelte er und wollte gerade ansetzen als ich ihm das Paulaner aus der Hand riss:,,Erstens, wenn du Bier trinken willst, dann trink richtiges Bier. Zweitens, hast du Liebeskummer oder so, dass du dich so besaufen musst ?" Mit dieser eher rhetorischen Frage und aschräg gelegem Kopf starrte ich ihn an.
,,Naja, ich...zweiteres" kam es leise von ihm. Man merkte spätestens jetzt wie beschissen es ihm ging, wenn er ohne Widerstand und dummen Kommentar meine Fragen beantwortete.

,,Oh, hell" stöhnte ich leise. Wenn es eine Sache gab, die ich nicht konnte, war es Leute trösten. Sich um sie sorgen, wie das mit der Bierflasche eben ja, aber trösten nein. Aber trotzdem wollte Ich Lucas wenigstens ein paar aufmunternde Wörter mit auf den Weg geben, als ein stechenden Schmerz mich zusammenfahren ließ. Mein linkes Auge fühlte sich an, als ob jemand einen Dolch hineinstoßen würde. Lucas' Palanderflasche zersplitterte auf dem Boden und mein Wein verteilte sich in einer Lache. Gepeinigt, mit den Händen vor dem Auge, sackte mein Körper vor Schmerz leicht nach vorn.

Den ganzen Nachmittag nach der Schule war es ruhig gewesen, und jetzt? Es tat so dermaßen weh, daß ich dachte, ich müsse es mir rausreißen um den Schmerz zu umgehen.

Kurzerhand knallte ich mein Weinglas auf den Tisch, und stolperte, immernoch mit der rechten Hand auf dem Auge, zu Kevin, sagte ihn das ich losmüsse und sprintete, mit meiner Tasche die ich unterwegs hinter dem Tresen hervorgeholt hatte, davon. 

Mir schnitt kalte Novemberluft in mein trockenes Gesicht, als ich die Eingangstür auftrat. Schnell bewegte ich mich, vor Schmerz immernoch leicht zitternd, in den Nahegelegenen Wald, in dem ich sonst meinen Abendspaziergang erledigte, und schaute auf meine Armbanduhr. Schon null Uhr neun. Ich überlegte. Naja, so viel man halt kann, wenn man  angetrunken und unter Pein ist. Der Schmerz im Auge, der gerade wieder zum Aushalten war, war also circa um Mitternacht losgegangen...aber wieso?

Ahnungslos schlich ich weiter durch den dunklen Wald. Der Stechende Schmerz schwoll lamgsam zu einem dumpfen Pochen herab. Schon längst hatte ich die vorgeschriebenen Wege hinter mir gelassen und war immer weiter in den düster wirkenden Mischwald gelaufen.

Als ich schließlich eine alte Eiche betrachtete schoss es mit wie ein Blitz durch den Kopf. Was wäre, wenn mein Geburtstag doch heute gewesen wäre und nicht gestern. Das würde zumindest den Schmerz erklären. Und es gab auch eine ganz plausible Erklärung dazu: ich war mir nie sicher, wann ich Geburtstag hatte. Mir wurde von der Heimleiterin einfach der Tag zugewiesen, an dem ich in dieses vermaledeite Irrenhaus gekommen, beziehungsweise hingelegt worden war. Genervt stieß ich Luft aus. Ich hatte doch schon genug Probleme, warum musste ich jetzt auch noch an Augenkrebs leiden, oder was zum Henker auch immer Es war??!

Das würde dann den Schmerz erklären. Bloß wäre dann die nächste Frage, warum der Schmerz? I mean..is ja nicht normal, dass man an seinem achtzehnten Geburtstag plötzlich Schmerzen im Auge hat! Inzwischen war ich richtig sauer. Ich fing an wüst vor mich hin zu schimpfen. Das macht ja keinen Sinn und...

,,Argh~"! Der Schmerz war mir so urplötzlich mit solcher Gewalt in mein Auge geschossen, dass ich vor Schmerz in die Knie ging und meine Tasche neben mich fallen ließ. Was ist das hier bloß ? Fragte ich mich, als mein linkes Auge auf einmal dermaßen stark anfing zu brennen, das es mir Tränen in das andere trieb. Und das war nicht wortwörtlich gemeint.

Mein linkes Auge brannte!

Gequält schrie ich vor Schmerzen auf als ich spürte, wie  Hautschicht um Haustschicht von den Flammen gierig weggeleckt wurden. Mein Teint schälte sich Lage ab und was nicht in der Hitze des Feuers verging, segelte wie Ascheflocken auf den kalten Boden.

Mir wurde schwummrig. Alles drehte sich und die Bäume bekamen plötzlich Fratzen. Der Boden dröhnte, es bebte die Erde...oder waren das mein Kopf, in dem es donnerte, als wäre Zeus persönlich auf dem Weg hierher, und meine Knie, die mein Gewicht nicht mehr zu tragen vermochten und gleich zusammenklappen würden?

Der beißende Gestank hatte durch die Tränen, die er mir in das noch vorhandene Auge trieb, meine Sicht verschwimmen lassen, sodass der Wald zu einer wirbelnden Farbspirale wurde. Grün, dunkel, hell, dann Braun und Schwarz. Ich sank auf die Knie, meine Muskeln versagten. Meine linke Gesichtshälfe stand immernoch in Flammen und sosehr ich auch versuchte, die Flammen mithilfe meiner Hände zu löschen, es brachte nichts. Dann zog es in meinen Handflächen schmerzhaft. Erschrocken brüllte ich auf, als mir klarwurde, dass meine Arme, von der Händen aufwärts nun auch als Futterstoff für die Furesbrunst dienten, die nun auch über meinem restlichen Körper ergriff. Halb im Delirium bekam ich noch mit, dass meine eine Gesichtshälfte mit brutaler Aggression zwar zerstört, doch mein restlicher Körper nur kuschelig warm geheizt wurde. Beschweren wollte ich mich keinesfalls. Vorallem da ich durch meinen Tränenschleier gerade noch mitbekam, wie sich mine linke Gesichtshälfte in den flüssigen Aggregatzustand wandelte. Und das nicht gerade wenig. Oder un-schmerzhaft.

Inzwischen mich auf dem Boden wälzend, versuchte ich die Flammen, die meinen Körper ergriffen hatten, zu ersticken. Doch es brachte nichts. Eher entzündete ich bloß fast meine danebenliegende Tasche.

Dann knackte es fürchterlich. Wie eingefroren erstarrte ich für eine Nanosekunde. Dann setzten die Schmerzen das Adrenalien wieder außer Gefecht. Und mir wurde klar... gerade brach eine weitere linke Rippen mit einem Lauten Krachen. Einfach so mirnichts dirnichts. Die ganze restliche Reihe folgte. Ich fauchte nun fast vor Qual und Leid. Und die gleiche Prozedur auch mit der rechten Rippenreihe. Ich konnte nurnoch gepeinigt schreien, als Ober-und Unterarm- und Oberschenkel-und Unterschenkelknochen das gleiche wiederfuhr.

Dann jedoch, nach gefühlten Tagen des Schmerzes, dem Schreien müde, die Stimmbänder gezerrt und der Hals schon kratzig trocken, driftet ich in einen Zustand ab, den man weder als wach, noch als schlafend empfinden konnte. Delirium. Man spürte kaum noch Schmerzen. Trotzdessen merkte ich, dass mein Körper überstrapaziert wurde. Meine Augenlieder klappten zu, meine Atmung verlangsamte sich und mit dem Knacken und Rauschen des Feuers begrüßte ich die erlösende Ohnmacht mit offenen Armen.

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