
«1» Birthdays are bullshit...
𝔰𝔬𝔫𝔤: who we are,
Imagine Dragons
,,𝕸iss Scarrí !" Die schrille Stimme meiner Grundkurs-Erdkundelehrerin Mrs. Miller schreckte mich aus meinen Träumen von Mittelerde und Essen. Warum mussten manche bloß so ein nervtötendes Organ besitzen? Ganz ehrlich?!
Müde versuchte ich meine steil auftstehendes, schlohweißeisiges Haare in den Griff zu bekommen :,,Ja, ich stimme ihnen vollkommen zu" murmelte ich verpeilt und rieb mir mein linkes Auge. Schon seit meinem Aufwachen heut' morgen verspürte ich einen stechenden Schmerz in ihm. Dann später, Anfang jetziger Stunde, hatte es sich in einen stetigen Druck umgewandelt, wie als ob etwas nur darauf wartet mit einem kräftigen Ruck aus meinem Auge herauszuschießen und wie eine mutierte Pflanze sich in meinem Gesicht breitmachen zu wollen.
,,Miss Scarrí ! Erneut muss ich sie darauf hinweisen, dass sie im Unterricht nicht schlafen dürfen. Benehmen sie sich. Sie sind hier nicht zuhause !"
Wieder riss mich das Nilpferd aus meinen Gedanken.
Mit einem demonstrativen Gähnen richtete ich mich langsam auf meinem Stuhl auf:,,Aber Mrs. Miller. Heißt es nicht immer, in der Schule sollen wir uns genauso wie zuhause fühlen?"entgegnete ich mit einem provokanten Lächeln. Es tut mir ja irgendwie leid, aber ich habe ständig das Verlangen mich der hohen Obrigkeit zu wiedersetzten. Was natürlich nicht so gut kam, und schon einige Male beinahe - und manchmal nicht nur beinahe - im Rausschmiss geendet hatte. Weswegen ich auch hier mein Abitur machen durfte. In einer Schule für hochbegabte - und auffällige - Sonderfälle.
,,Dass schon, aber wenn man kein Zuhause hat, geht das ja schlecht." Die Gute konnte einfach nicht kapieren, wo die rote Linie war. Die unbeherrschte Wut drängte sich in mir an die Oberfläche. Brutal wurde mein Gehirn des Platzes verwieden und etwas anderes, Wütenderes, Unbeherrschteres nahm seinen Platz als Kontrolleinheit ein. Ich konnte wiedereinmal nicht rechtzeitig reagieren und zack! Schon war das Steuer weg. Mrs. Miller registriertedas spätestens als ich aufsprang, Zornesfunkeln in den Augen, kein Schalk mehr zu sehen.
,,Oh, ehm..."
Doch zu spät. Wie war das Motto von Hogwarts gleich nochmal? Schlafende Drachen soll man nicht wecken? Tja, hätte sie mal die Geschichte von Potter aufmerksamer verfolgt. Nun war es zu spät.
,,Was erlauben sie sich eigentlich ?" Sie stolperte unsicher auf ihren 10-Zentimeter-Absätzen rückwärts Richtung Lehrerpult, als ich mich zu meiner vollen Größe von sage und schreibe 1,64 Meter aufrichtete. Man könnte nun an dieser Stelle fragen, ob meine Eltern auch so groß gewesen waren, aber wenn ihr keine Morddrohungen am Hals haben wollt, lasst es lieber. Im Thema Familie sind Waisenkinder sehr empfindlich.
Zumindest ich. ... Was man wohl gemerkt hat. Mit ihr hatte der Rektor schon mehr als einmal ein Gespräch bezüglich Schüler anstacheln geführt, jedoch immer ohne Wirkung. Die Alte war so ein Fall von Lehrerin, die nur Lehrerin geworden ist, weil sie Kinder hasst.
Apropos Miller. Mit der hatte ich ja nochwas zu klären. Immer und immer wieder hatte sie auf mir herumgehackt. Heute war Tag der Abrechnung. Der Ofen des Zorns lief nun auf Höchsttemperatur. Wie, zur Hölle, konnte dieses niedere Etwas es wagen?
,,Aber Miss Scarrí ? Was sagen sie denn da?!" Ohne es zu merken, wurde der letzten Satz laut ausgesprochen. Auch gut.
,,Die Wahrheit" hörte ich mich sprechen und trat langsam an sie heran.
,,Und jetzt zurück zum Punkt. Wollen sie sich nicht vielleicht entschuldigen?" Und ich wurde lauter. ,,Für das, was Sie sich in Dreiteufels Names, schonwieder erlauben?!"
Ohne es zu wollen, stand ich ihr inzwischen mit kaum Absatnd gegenüber. Unter den verängstigten und zugleich belustigten, ja teilweise sogar schadenfrohen Blicken der Schüler erklang ihre piepsige Stimme:,,Nur das, was mir als Lehrer zusteht. Vielleicht sollte ich auch darüber nachdenken, mal einen Elternbrief zu schicken...ach, warten sie, da war ja wa..." Kratsch! Man konnte das Brechen von Knochen vernehmen. Blut schoss aus der zematschten Nase. Wenn ich sie nicht wie Pest und Cholera hassen würde, hätte ich ihr beinahe für diesen, wohl gemerkt, sehr gut platzierten, verbalen Konter gratuliert. Aber halt nur beinahe. Ich schüttelte meine Faust. Das hatte sich so dermaßen gut angefühlt, dass das blutrünstige Etwas in meinem Kopf es eigentlich gleich nocheinmal machen wollte.
Mit einem wütenden und zugleich sadistisch funkelndem Blick, beugte ich mich zu meiner Lehrerin, die inzwischen wimmernd zu Boden gesunken war, vor und hörte mich zischen, ,,Verlässt Ihren Mund noch ein Wort über meine Familie, dann tut eben genanntes ebenfalls ihr Kopf. Er kann ihren Schultern dann ja eine Postkarte schreiben"
Mrs. Miller krächzte bloß zusammenhanglos vor sich hin. Leicht dehydriert zitterte sie da am Boden, ihre Arme umschlagen ihren Körper und ihre Augen zischte rastlos von einer Zimmerecke in die nächste, nur um zurück zu meiner Persönlichkeit zu kehren welche sie mit einem Grinsen an den Schultern packen und hochheben wollte, damit die Ganze Sache zu Ende geführt würde.
Augenblicklich jedoch, als mir bewusst wurde, das meine Klassenkamerade nicht gerade die Super-Schulregelbeachter in Sachen Mitmenschen und co. filmen waren, verlosch die Wut und ich riss die Kontrolle augenblicklich wieder an mich. Bestürzt sah ich zu meiner Lehrerin hinunter und fragte mich einmal mehr, was das war, dass mich jedesmal so austicken ließ. Ich legte sie auf dem Boden ab, tätschelte unbeholfen ihre Schulter und schnappte mir meinen Rucksack. Schnell raus hier. Sollte doch einer meiner Klassenkameraden den Direktor informieren. Aber das könnte dauern. Ich bemerkte mit zuckendem Augenlied Diego hinten links, der anscheinend schon meinen Ausraster mit komplett Youtube geteilt hatte. Aber gut. Sollte er doch. Nen Schulverweis würde ich sowieso kassieren, da könnte ich mich irgendwann dann bestimmt mit seinen Youtube-Einnahmen durch mich über Wasser halten. Aber was solls auch. Das Abi war in wenigen Wochen und alles deutete daraufhin, dass ich with ease bestehen würde. Vorallem für das Sprachliche würde ich kaum lernen müssen, da mir alles in diesem Bereich, egal ob Grammatik, Redewendumgen oder Vokabeln lernen, wahnsinnig leicht fiel. Trotz der gelegentlichen Ausraster hatte ich noch etwas Platz bis zum Rauswurf. Und das war wirklich das letzte was ich jetzt gebrauchen konnte.
So also schoss wie schnell wie ein Elbenpfeil durch die Zimmertür, welche miit einem lauten Krachen in die danebengelegene Wand knallte, bevor sie lautstark wieder ins Schloss fiel.
Ups.
Tja, wenn es nur ein Sport-Abschluss geben würde. Durch jahrelanges Training bestand ich quasi nur noch aus Muskeln...zumindest fast.
Mit dem Gedanken, dass ich gerade wieder einmal nicht wusste, was ich fühlen sollte, rauschte ich die Gänge der Georg-Ezra-Hochschule für besondere Sonderfälle, so der offizielle Name, entlang.
Besonders. Pah, das ich nicht lache. Besonders explosiv, dass hatten sie schon in der Grundschule feststellen müssen. Ich ging urplötzlich, und ohne Kontrolle, ab wie ne V2, beendete immer die Sache die in mir Wut ausgelöst hatte, nur um dann auf einmal dazustehen und meine Taten zu bereuen. Ziemlich beschissene Sache, dachte ich mir - wieder einmal. Die Ausbrüche kamen faktisch zwar nicht aus dem Nichts, hatten aber eine ungeheure Wucht, kaum brachen sie über mich herein. In den meisten Fällen war es zwar von mir abzusehen, wann einer kommen könnte, aufhalten oder gar verhindern, was auch immer es auslöste, konnte ich jedoch in kaum einer Situation. Aber trotzdem. Bloß weil man komischerweise hitzebeständiger war als Magnesium - und genauso hell verbrannte -, heißt es noch lange nicht das man besonders war!
Ich stieß die Eingangstür auf und trat heraus in die mittagliche Hitze. Die Sonne strahlte mir ins Gesicht und leichte Böen pfiffen mir um die Ohren. Endlich frische Luft. Endlich draußen.
Während ich zur Bushaltestelle lief, freute mich schon auf meinen täglichen Abendspaziergang im nahegelegenen Wald. Den Tag mit einer Runde durchs Grüne beenden zu können, hatte mich beinahe immer vom Alltag wegbringen können. In der Natur, auch wenn es doof klingen mag, gab es niemanden, der einem blöd kam. Wenn doch...niemand würde seinen Körper finden. Auch ein Vorteil des Waldes.
Vorallem heute würde ich es nötig haben. Also nicht jemanden zu verbuddeln, im Gegenteil. Einfach nur durch Fichten und Tannen spazieren und wissen, dass nix besser wird.
Und das heute an dem Tag, an dem die meinsten denken, es wird alles besser. Wird es aber nicht. Zumindest nicht für mich.
Geburtstag in einem Waisenhaus zu verbringen ist genauso düster wie in den meisten Büchern geschrieben wird. Falls überhaupt jemand realisiert, dass du heute Geburtstag hast. Das die es selbst vergessen, wenn es dein achzenter ist, ist aber schon beachtlich. Ich hab heute früh grade mal eine Gratulation von meiner Zimmernachbarin und der Sekretärin unseren Schule bekommen.
Das wirklich einzig Positive heute ist die Tatsache, dass heute Training war. Karatetraining mit meinen Freunden hatte mich schon immer auf andere Gedanken gebracht. Selbst heute würde es mir hoffentlich gelingen.
Ein kurzer Kopfdreher nach links und rechts zeigte mir, dass ich an der Haltestelle angekommen war. Mit einem kurzen Blick auf den Busfahrplan wurde mein Hintern dann auf die danebenstehende Bank gesetzt und J. R. Tolkiens "Hobbit" wurde hervorgeholt.
Schon beim ersten Blick durch das Schaufenster waren Herzchen geflogen. Ich sparte über Monate und als der Zeitpunkt da war stürmte ich so schnell wie möglich in die Buchhandlung, kramte meine verschlissene Ledergeldbörse heraus und brachte das Kleinodd an mich. Ohne zu Zögern hatte ich eben genanntes auch noch am selben Abend durchgelesen. Doch naja...Der "Hobbit" hätte mich eigentlich mehr fesseln sollen, als Harry Potter, Stadt der Finsternis und Percy Jackson zusammen. Tat er aber nicht. Ich war damals ziemlich am Boden. Nicht nur hatte ich mein Geld verschwenden, sondern mein Glaube an Mittelerde war auch etwas entzweit worden. Vorher, bei " Der Herr der Ringe" war man begeistern, man hat die Emotionen mitgefühlt und das Abenteuer begleitet. Doch beim "Hobbit"? Es war trist, emotionslos und es einfach nicht wert.
Daraufhin hatte ich mir, in den Hoffnung auf ein Besseres, das Buch zum bald herauskommenden Film besorgt und innerhalb einer Nacht komplett durchgesuchtet. Der Tag danach...reden wir nicht drüber. Doch obwohl ich anfangs skeptisch war, überzeugte mich das Buch mich so viel mehr, als der ,,normale" Hobbit.
Es war, als würde man in eine unbekannte Welt, voller Drachen, Zwergen und Elben, Intrigen, Mord und Liebe hinabtauchen und die gleichen Emotionen fühlen, die Schritte nachvollziehen und den Tod von Kili, Fili, Thorin und all den anderen Elben und Zwergen genauso bedauern wie ihre Landsleute.
So hatte ich den Film-"Hobbit" immer und immer und immer wieder gelesen. Dementsprechend abgefleddert sah es auch aus. Gestern war wieder einmal einer der Tage, wo ich das Verlangen nach meinem Lieblingsuniversum gedürstet hatte. Nach Illona Adrews "Hidden Legacy" hatte mich der Leserausch befallen und so wurde der Hobbit wieder hervorgezogen.
Jetzt an der Haltestelle schlug ich das alte, abgegriffene Cover auf und sprang zu meinem Lesezeichen auf Seite 349. Meine Augen fanden die Textzeile, an der ich stehengeblieben war, direkt wieder. Die Company von Oakenshield wurden von Legolas und seinem Trupp in die Hallen den Waldlandreiches gebracht umd vor seine Majestät gestellt.
Ich muss ehrlich gestehen...es ist meine absolute Lieblingsszene. Und nein, es hängt nicht mir den wunderschönen Hallen, oder dem Zwerg, der zirka die Größe von mir hat, zusammen.
Nein, es war wegen des Königs unter Eiche und Buche.
Beim ersten Mal Lesen hatte mich der Elb in seinen Bann gezogen. Ich konnte ihn recht gut nachvollziehen. Seine eiskalte Haltung, seine gefühlslose Maske. Ich konnte ihn verstehen, weil ich manchmal auch so war. Beide Eltern verloren, Frau getötet worden und dennoch so Stolz dem Tod und der Deppression ins Gesicht zu spucken und sein Reich weiter zu regieren.
Dass der Alkohol dabei keine unwichtige Rolle spielte, wusste er anscheinend mehr zu übertuschen als ich, der Hochprozentiges kaufen erst ab heute erlaubt war - was nicht heißen muss, dass ich bisher die Finger davon gelassen hatte...aber bei galt immer die Devise in Maßen spaßen, anders als bei unserem spitzohrigen König hier...
Ich schnaubte belustigt.
Kurz gesagt, ich bewunderte ihn. Selbst mit all dem Schmerz lebte er weiter, sodass niemand etwas sah. Sowas wie dies, wünschte ich mir auch. Des öfteren zog es mich in einen Strudel aus Kummer. Kummer, dass alles so...so beschissen war. Klar Schule läuft, aber Schule ist nicht alles! Ich vermisste meine Eltern, obwohl ich nur einen schwachen Erinnerungsfetzten von einem dunkelhaarigen Mann hatte. Ich fragte mich, warum sie mich weggeben hatten. Ob ich Ihnen nicht genug war?
Ich musste mit feuchten Augen schmunzeln. Das das ein bescheuerter Grund war, sagte ich mir schon seit fünfzehn Jahren. Ich war Eins und noch ein paar Zerquetschte als ich abgegeben wurde, man hätte unmöglich aus meinem damaligen Alter entscheiden können, dass ich nicht genug wäre.
Ich wischte mir schnell mit dem Handrücken über die Augen. Nocht melancholisch werden. Ansonsten lud sich meine innere Boshaftigkeit wieder auf, weil es - oder ich - der Meinung waren, dass es schwach sei, Gefühle zu zeigen. Am Ende des Liedes, wenn es mir bis zum Hals stand, endete es meist wie mit der Nase der lieben Mrs. Miller heute Morgen.
Und mein Auge fing wieder an zu schmerzen...
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So.
Ferien.
Und ich hab ein Buch angefangen, in der Hoffnung, daß es die Ferien überlebt und ich es nicht kenzell.
I hope so.
Naja, anyways...wenn ihr Kritiken, Anregungen, Tipps für mich habt, dann bitte her damit.
(Ich prophezeie es. Es wird genauso sein, wie ich es bei vielen Büchern gesehen hab. Genausoähnlich steht der Satz da, null Kommentare. Mein Albtraum schlechthin)
Aber gut. Wieauchimmer. Ich hoffe, ich vergess nicht, es regelmäßig zu updaten und wünsche euch...keine Ahnung...wünscht euch was.
See you later, Alligator
-Dragon-Warrior-
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