𝙻𝚎𝚟𝚎𝚕 𝟹: 𝙾𝚗𝚐𝚘𝚒𝚗𝚐 ⏩(55 )
𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐
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Immer wieder ging mir seine Stimme und dieser eine Satz durch den Kopf. Auch wenn ich im Halbschlaf war, konnte ich mich genau daran erinnern.
,,Wir werden beide hier zusammen und in einem Stück rauskommen".
Die Zeit flog an mir vorbei, ich hatte keine Ahnung, wie lang ich hier bereits auf dem Boden hockte, Jungkook vollheulte und verzweifelt seinen Puls suchte und laut schluchzte.
,,Ich werde nicht zulassen, dass du stirbst!", flüsterte ich ihm zittrig entgegen, meinte jedoch jedes Wort genauso. Ich legte seinen schwachen, bewegungslosen Körper auf den Boden und hockte mich neben ihn. Ohne weiter zu zögern, legte ich meine Hände übereinander auf seinen Oberkörper und begann meine Handflächen auf Höhe seines Herzens zu drücken.
Ich konnte ihn nicht einfach sterben lassen!
Nachdem ich 30 Mal auf seinen Oberkörper gedrückt hatte, lehnte ich mich zu ihm herunter, hielt seine Nase zu und legte meine Lippen auf seine. Ich holte tief Luft und bließ schließlich Luft in seine Lungen.
Langsam lehnte ich mich wieder auf, legte meine Finger erneut an seinen Hals und suchte erneut nach seinem Puls...der immer noch nicht vorhanden war. Ich fluchte laut auf, begann das Ganze noch einmal vom vorn. Mit aller Kraft wiederholte ich die Herzdruckmassage. Ich spürte durch seinen Hoodie seine Knochen, hörte dennoch nicht auf, auf seinen Brustkorb zu drücken.
Ein verzweifelter Laut kam über meine Lippen und ich schluchzte laut auf. Wimmernd flüsterte ich: ,, J-Jungk-kook... k-kookie..bi-tte. D-du kan-ns-t n-nicht ein-nfach g-gehen!".
Plötzlich gab sein Brustkorb etwas mehr nach und ich hörte ein leises Knacken. Geschockt hörte ich auf mit meinen Bewegungen.
Ohne zu zögern, zog ich ihm sein Shirt nach oben und schließlich komplett aus. Ich blickte auf seinen Oberkörper, an dem sich langsam eine Verfärbung bildete. Hatte ich ihm gerade...eine Rippe gebrochen?!
,,Verdammte Scheiße!", fluchte ich laut mit gebrochener Stimme, legte meine Hände schließlich jedoch wieder auf seinen Brustkorb und fuhr meine Herzmassage weiter. Nach einigen weiteren Stößen lehnte ich mich abermals zu ihm nach vorn, hielt seine Nase abermals zu und lehnte mich nach vorn, um etwas Luft in seine Lungen zu bekommen.
Plötzlich stockte ich jedoch. Ich riss meine Augen um ein weiteres auf und starrte auf Jungkooks blasse Gesichtszüge, die so nah vor mir waren, dass ich tatsächlich den leichten Luftzug spüren konnte, als er aufatmete. Ich lehnte mich etwas zurück, legte erneut meine Finger auf seinen Hals und suchte nach seinem Puls... den ich schwach spüren konnte.
Eine Welle pure Erleichterung überrollte mich, weshalb ich mich auch nicht mehr halten konnte und Jugnkook augenblicklich wieder hoch hob und an meine Brust drückte. Ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen und erneut rannen mir Tränen über die Wangen, diesmal jedoch keine verzweifelten, sondern erleichterte. Glücklich drückte ich ihn fest gehen meine Brust, klammerte mich förmlich an ihn, ohne wirklich auf seinen derzeitigen Zustand zu achten.
Plötzlich verließ Jungkooks trockene Lippen ein gequältes Aufstöhnen, welches mich stocken ließ und sofort zurückfahren. Besorgt blickte ich auf Jungkooks nackten Oberkörper auf dem sich ein großer rot-blauer Fleck bildete, an der Stelle, wo ich ihm die Rippe angebrochen hatte. Zumindest dachte, beziehungsweise hoffte ich das. Wenn seine Rippen gebrochen wäre, könnte das blöd ausgehen, wenn diese seine Organe...verletzt...
Behutsam legte ich ihn deshalb wieder auf den kalten Boden, betastete schließlich seinen Oberkörper. Ich war weiß Gott nicht so erfahren, wie eine Krankenschwester oder ein Arzt, der das in Sekunden herausfinden würde. Dennoch wollte ich eine medizinische Ausbildung machen, wenn auch nur zum Krankenpfleger oder so etwas. Außerdem sollte man es doch spüren können, ob die Rippe gebrochen war oder nicht...sah man das nicht eigentlich auch....
Ich begutachtete Jungkooks Brustkorb, der außer dem riesigen Bluterguss nicht wirklich einen Unterschied aufwies. Vorsichtig legte ich meine Finger auf seine Haut und drückte leicht auf seine Verletzung, wollte somit herausfinden, ob sie vielleicht gebrochen war und die Möglichkeit bestand, dass sie in seinen Lungenflügel stieß...
Ich biss mir stark auf die Lippe und hoffte einfach das Beste... doch außer seiner weichen Haut unter meinen kühlen Fingerspitzen spürte ich rein gar nichts... Ich sollte dennoch etwas dagegen machen, sie irgendwie etwas schützen, wenn ich sie schon nicht entlassen konnte.
Auf einmal begann der Boden leicht zu wackeln, hörte jedoch nach wenigen Sekunden gleich wieder auf. Verwirrt runzelte ich meine Stirn und blickte neben mich und fand zu meiner Verwirrung einen Sanitärkasten und einige Flaschen Wasser. Was zur...
Ich drehte augenblicklich meinen Kopf in Jins Richtung.
Wieso tat er das? Er hatte doch kein Mitgefühl... das hatte er doch gesagt...
,,Guck mich nicht so an, Taehyungie! Wir hatten eine Abmachung, also muss auch ich mich daran halten!", blaffte er mich nur an, wodurch ich gar nicht erst begann, weiter zu fragen. Ich gab mich einfach zufrieden mit dem, was ich bekommen hatte... auch wenn mir bewusst war, dass das Ganze noch auf seine Kosten kommen würde...
Ich krabbelte über den Holzboden, schnappte mir den roten Kasten und das Wasser und zog es näher zu mir. Ohne groß zu warten, schnappte ich mir einige Verbände, die in reichlichem Ausmaß vorhanden waren und drehte mich wieder zu Jungkook um. Er lag immer noch bewegungslos auf dem Boden, seine Haut war blass und kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Grundsätzlich hatte sich nicht wirklich viel an seinem Zustand verändert, was mir etwas Sorgen machte... Dennoch hob sich sein Oberkörper. Zwar schwerfällig und langsam, aber er hebte sich...
Ich versuchte mir gut zuzureden, beruhigte mich schließlich mit dem Fakt, dass er einfach schlief und seine Atmung deshalb generell ruhiger war. Ich musste mich jetzt erstmal vollkommen auf die Versorgung seiner Wunden konzentrieren, die ihm starke Schmerzen bescheren mussten... und das alles nur wegen mir...
Ich schluckte schwer und kniff meine Augen für einen Moment zusammen. Ich verstand bis jetzt nicht, wieso er das getan hatte. Wieso tat er so etwas...
Ich griff vorsichtig nach Jungkooks Oberkörper, legte ihn abermals auf meinen Schoß, sodass nun seine Schultern auf meinem Oberschenkel ruhten und sein Oberkörper in der Luft hing. Sein Kopf rollte nach hinten, hing in einem unnatürlichen Winkel, als ob er keine Muskeln im Hals hatte, nach unten. Besorgt bei seinem Anblick rutschte ich hinter ihn, legte so seinen Kopf an meine Brust.
Mit meinen Fingern griff ich erneut nach dem Kasten, schnappte mir einige Kompressen und legte diese ordentlich übereinander gestapelt auf seinen Bluterguss. Ich setzte schließlich den weißen Stoff etwas über seiner Rippe an, begann somit um seinen kompletten Oberkörper den Verband zu wickeln und so seine Brust etwas zu schützen. Ob das wirklich etwas brachte, war mir ehrlich gesagt nicht klar, aber im Notfall würden die Kompressen wenigstens etwas abfedern...
Immer wieder rollte ich das helle Gewebe um seine blasse Haut, bemerkte dabei, wie abgemagert er eigentlich aussah.
Wir hatten beide nicht wirklich viel mehr gegessen, seitdem wir von Namjoon weg waren, generell eigentlich gar nichts mehr... Man sah ihm deutlich an, dass es an seinem Körper zehrte. Seine Beckenknochen ragten Etwas stärker, als es normal wäre, aus seiner Haut, seine Rippen zeichneten sich im Liegen leicht ab... Ich hatte das Ganze nicht einmal mitbekommen...
Die ganze Zeit steckte er in einem zu großen Hoodie...man sah es ihm nicht wirklich an, aber...ich hätte es doch im Wald bemerken müssen...als wir uns geküsst hatten...
Ein leichtes Kribbeln zog sich durch meinen Bauch, als ich mich an seine weichen Lippen und seine zarte Haut erinnerte, was im Moment echt unangebracht war. Verdammte Scheiße! Ich hätte es doch merken müssen...wieso war ich nur so blind...?
Mir die Lippe zerkauend und mich selbst mit Schuldgefühlen überschützend krammte ich nach dem Klebeband und riss einen großen Streifen davon ab, fixierte somit den Verband, den ich um seinen Oberkörper befestigt hatte.
Abermals setzte ich mich anders, legte seinen Kopf auf meinen rechten Oberschenkel und seinen Oberkörper auf meinen linken, holte schließlich seinen Arm nach oben und legte ihn vorsichtig auf seinen Bauch. Seine Schnitt- und Brandwunde sah echt übel aus. Zwar waren seine Schnitte zugeklebt, durch die enorme Hitze, jedoch lag ein zarter Film Wundsekret auf seiner Haut und bedeckte den Großteil seiner Haut. Knallrot strahlte mir sein Unterarm entgegen. Ich atmete zittrig auf, als mir seine Schreie erneut durch eine Kopf hallten. .
Wieso hatte ich nichts getan? Ich hätte handeln müssen! Irgendetwas tun. Ihn davon abhalten... doch jetzt war es zu spät.
Ich holte erneut einige Kompressen und etwas Wundheilsalbe aus dem Kasten und verteilte diese zaghaft auf seinem Arm, nachdem ich die klebrige Flüssigkeit, die aus seinen Wunden trat behutsam abgetupft hatte. Nachdem die weiße Creme auf seinem Arm war, griff ich nach den Kompressen und legte diese auf die Salbe. Ich holte mir einen Verband heraus und wickelte somit auch seinen linken Arm vom Handgelenk bis zum Ellenbogen ein.
Ich schmiss alles wieder in den roten Verbandskasten und zog Jungkook schließlich mit mir an die nahegelegene Wand. Schwach und erschöpft lehnte ich mich an die dunkelgrüne Wand und zog ihn dabei an meine Brust. Vorsichtig legte ich meine Arme um seinen Bauch, hielt ihn somit fest, aber nicht so sehr, dass ich ihn verletzte und betrachtete sein Profil. Dadurch, das er genauso groß war wie ich, lag sein Kopf schwach auf meiner Schulter.
Erschöpft schloss ich meine Augen, drehte mein Gesicht in seine Richtung und legte meine Stirn gegen seine. Ich spürte, wie langsam meine sämtlichen letzen Reste an Energie meinen Körper verließen und ich einfach nur noch bewegungslos da saß.
Am liebsten würde ich mich einfach der Dunkelheit hingeben und mich etwas ausruhen, jedoch konnte ich einfach nicht. Nicht, wenn ich mir nicht sicher war, dass Jungkook wieder Aufwachen würde...
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Hallöchen ʕっ•ᴥ•ʔっ
Danke für 1.2K und mehr als 200 Likes💜.
Hoffe es hat euch gefallen
Thalita
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