𝙻𝚎𝚟𝚎𝚕 𝟷: 𝙾𝚗𝚐𝚘𝚒𝚗𝚐 ⏩ (15 )
𝙹𝚞𝚗𝚐𝚔𝚘𝚘𝚔
<-------------->>>----❇️----<<<-------------->
Die Sonne ging schon langsam unter, als ich auf den Innenhof trat und mich auf den Weg ins Zentrum der Stadt machte. Die Temperaturen nahmen auch schon wieder ab und kündigten die bald eintretende Nacht an. Der Himmel leuchtete in der unterschiedlichsten Farben, während die Sonne hinter dem Berggipfel der umliegenden Berge verschwindet. Er hat einen wunderschönen Farbverlauf, der sich von goldgelb in knalliges orange über rot bis hin zu lila und langsam in dunkelblau bis schwarz färbt. Vereinzelt strahlen bereits helle Sterne und auch der Mond erscheint am Himmel.
Langsam schreite ich aus dem Grundstück, den Sandweg entlang und drehe mich wieder in die richtige Richtung, um in die Stadt zu gelangen. Ich laufe zwischen den Häusern entlang, die durch eine Mauer verbunden und gleichzeitig auch abgetrennt sind. Die Mauer ist aus sandsteinähnlichem Gestein gebaut und wird mit dunkelbraunen Dachziegeln getoppt, die direkt in das Haus laufen. Die Hütten haben einen dunklen Holzrahmen, der die cremefarbenen Lehmwände umrahmte. Auf den relativ tiefen Häusern prangt ein spitzes aber kunstvoll gedecktes Dach, das mehrere Ebenen aufweist. Über die Mauern ragt ab und zu mal ein Busch oder die Äste der typisch asiatischen Kirschbäume. Es war ein typisch traditionelles asiatisches Dorf, wie man es im Internet findet.
Ich erreiche wieder den Kirschbaum, der in der Mitte des Sandplatzes und anscheinend auch des Dorfes steht, und seine Äste über fast den ganzen Platz ausbreitet. Ich schaue mich kurz um, um zu entscheiden, wo ich als erstes hin will, als ich random ein etwas höher aussehendes Haus auswähle, welches davor Holzbögen mit Sitzflächen hat. Ich gehe zu der Tür und trete ein. Zu meiner Überraschung stellt sich das Haus als alten Club oder als bar heraus. Ich stehe direkt vor mehreren dunklen Holztischen mit Stühlen, die Barhocker ähnelten. Auf den Stühlen liegen farbenfrohe kleine Sitzkissen. Links von mir geht es hoch auf eine Reling, die mit einem Zaun umrandet ist. Besonders waren die bunten Fenster, durch die die letzten Sonnenstrahlen des Tages fallen. Mein Blick fällt wie automatisch an die Decke. An mehreren Ecken des Raumes waren Leinen gespannt, an welchen bunte Lampions baumeln, die von Kerzen beleuchte sind. Es war schon irgendwie verwunderlich, dass diese entzündet waren. Wie lange sie wohl schon brannten? Und wer hat sie entzündet?
Ich beschließe die Bar bald wieder zu verlassen, da sich hier bestimmt nichts Essbares auftreiben lässt und mir sonst auch nichts bringt. Ich schaue mir noch einige Hütten an, die meisten waren einfache Wohnhäuser. Ich Streife weiter durch die vom Mond beleuchteten Gassen des Dorfes und komm in eine Richtung die vom Zentrum aus abgeht und raus führt. Die Sonne war vor einiger Zeit schon untergegangen wodurch es deutlich kälter wurde. Ich lief also durch die stockdunkle Gasse und hatte Probleme was zusehen. Im Zentrum hingen wenigstens noch weitere Lampions, um etwas Licht zusenden, aber hier war nichts. Wie sollte man sich denn hier sonst zurecht finden? Ich lief den Sandweg weiter und kam dann an einen anderen Rand der Stadt. Vor mir erstrecken sich einige Felder, die mit den verschiedensten Sachen bepflanzt waren. Ich erkenne einige Reisfelder und auch Weizenfelder, die reichlich vor sich hin gedeihen. Verwundert schaue ich um mich. Wer baut das den alles hier an? Das war schon im Dorf seltsam. Das Dorf war Menschenseelen alleine. Außer mir und Tae war hier nichts, dennoch waren überall die Häuser eingerichtet, als ob hier noch jemand lebte und die Felder bestellt. Sogar die Lampions leuchteten.
Ich laufe zwischen den Feldern weiter entlang und komme schließlich auf einen kleinen Hof, den man aus der Ferne erkennen konnte. Er bestand aus einem kleinen Wohnhaus einem leeren Stall und einem Lager. Ich beschloss als erstes im Lager nach Nahrung zu suchen. Als ich dieses betrete, staune ich nicht schlecht. Alles steht voll mit Reis und Weizensäcken. Man könnte mit den Mengen glatt das ganze Dorf ernähren! Vielleicht war es auch dafür gemacht, aber hier war doch gar niemand! Ich Streife achtsam durch die Reihen mit Säcken und schaue in einen auch herein. Das Weizen was sich darin befindet ist noch frisch beziehungsweise noch nicht vergammelt. Ganz geheuer ist mir das Dorf nicht. Hier gibt es zu viele Zufälle und Eventualitäten die eigentlich gar nicht sein dürften. Er komme bis zum Ende der Gänge, wo sich zu meinem überraschen zufällig eine Tür befindet. Was ein Zufall! Ich öffne diese und trete hindurch. Man kommt direkt in der Küche heraus.
Eine angenehme Wärme empfängt mich. Der Holzofen brennt und taucht die schlichte Steinküche in ein flackerndes Orange. Ich lasse meinen Blick über die Küche schweifen und entdecke neben den vielen Schränken und Regalen auf der Ablage neben dem Ofen Brot. Ich reiße meine Augen auf! Wie konnte da Brot liegen? Irgendetwas war hier seltsam. Hatte das der Gamemaster gemacht und lockte seine "Opfer" damit zu sich? Waren sie Fake? Was lief hier ab? Ich schleiche vorsichtig auf das Brot hinzu, so als ob mich das Brot gleich anspringen könnte. Als ich davor stehe, strecke ich meinen Zeigefinger aus und drücke auf das Brot. Es war noch weich und auch noch leicht warm. Ich ziehe meinen Finger direkt zurück, nachdem ich es berührt habe. Ich schaue mich prüfend im Raum um und wartete einige Sekunden ob etwas passiert... . Mir steigt der verlockende Geruch des Brotes in die Nase und augenblicklich meldet sich mein Bauch wieder mit einem lauten Knurren. Da nichts passierte, entschied ich einfach, was zu riskieren. Ich schnappe mir das erste Brot, was mir in den Weg fiel und schneide ein Stück mit Tae Dolch davon ab. Dafür hatte mir Tae seinen Dolch zwar bestimmt nicht gegeben aber hey. Herzhaft beiße ich herein und gebe einen zufriedenen Laut von mir. Das war ein wahrer Segen für meinen Magen nach so einem anstrengenden Tag. Ich sollte auf jeden Fall was für Tae mitnehmen. Er braucht auch neue Energie und Kraft, nachdem ich ihm seinen Arm ausgebrannt habe. Apropos Tae... . Ich sollte wahrscheinlich zurück zu ihm. Ich nehme mir das angebissene Brot mit und trete wieder auf den Hof hinaus. Auf dem Weg zurück in die Stadt knabbere ich noch etwas am Brot herum.
Nach einigen Minuten komme ich dann auch wieder im Dorf an und schlage den Weg Richtung Ärztehaus an. Die Gasse war jetzt stockdunkel, doch ich erkenne in der Ferne noch knapp das Haus mit dem Zaun und dem kleinen Brunnen. Ich laufe direkt darauf zu und beachte den Lichtstrahl in der Ferne gar nicht. Mein Ziel war Tae. Ich musste nach ihm sehen und schauen wie es ihm jetzt so ging. Ob er schon aufgewacht war? Oder war er noch ohnmächtig und erholte sich noch von der Tortur? Leise schleiche ich über den Hof und trete in das Haus ein. Das Feuer brannte noch hell und erwärmte den Raum. Ich schaue direkt zu Tae, welcher immer noch schlafend auf dem Boden liegt und sich nicht einen Millimeter bewegt hatte. Lebte er überhaupt noch? Er sah nämlich irgendwie nicht so aus. Leicht panisch ging ich mit großen Schritten auf in drauf zu, hocke mich neben ihn und lege meine kühlen Finger auf seine warme Haut am Hals, um nach seinem Puls zu fühlen. Er zuckt unter meinen Fingern leicht zusammen, was mich erleichtert aufatmen lässt. Sein Puls schlägt gleichmäßig unter meinen Fingern. Ich ziehe sie zurück, lege sie auf seine Stirn und nehme den eigentlich nassen Lappen, den ich vorhin auf seine Stirn gelegt hatte, weg. Ich ersetzte den Lappen mit meiner linken Hand streiche ihm sachte über diese.
Seine Gesichtszüge sind entspannt und ruhig. Er atmet regelmäßig durch seine leicht geöffneten Lippen. Ich streiche durch sein leicht verschwitzten Haar und beobachte dabei seine Züge. Seine bloße Anwesenheit beruhigt mich wieder. Während ich vorhins allein im Dunkeln durch die Stadt gegangen war, hatte ich leicht Panik bekommen, da man ja nie wissen konnte, was einen hinter jeder Ecke erwartete. Doch er beruhigte mich direkt und gab mir das Gefühl nicht alleine zu sein. Ein kleines Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Meine Hand wandert über seine Stirn runter zu seiner Wange, wo ich sie noch etwas verweilen lasse. Ich beschließe ihn zu waschen, da meine Behandelung vorhins doch nicht so einfach für Tae und seinen Körper gewesen ist. Ich stehe wieder auf, nehme mir den Lappen, den ich neben mich geschmissen hatte und schaue mich im Raum um. Ich entdecke neben dem Kamin einen einfachen Holzeimer, den ich dann auch hole und den Lappen herein schmeisse. Ich gehe wieder auf den Hof heraus und straight auf den Brunnen drauf zu. Es handelt sich noch um so einen richtig typisch alten Brunnen, der noch eine Winde hatte, die man verwenden musste, um an das Wasser heran zukommen.
Ich hänge meinen Eimer an den dafür vorgesehenen Haken und kurble ihn runter, bis ich es platschen höre. Nachdem ich der Meinung war, das er voll war, kurble ich in die entgegengesetzte Richtung um ihn wieder hoch zu holen. Ich strecke meine Hand nach dem schweren Holzeimer aus, darauf bedacht nicht die Kurbel los zulassen und nehme den Eimer vom Haken. Ich will mich gerade wieder umdrehen und zu Tae zurück gehen, als mir ein weißer Schimmer ins Auge fällt. Verwundert kneife ich meine Augen zusammen und schaue in die Richtung. In dem angrenzenden Wald scheint in etwas weiterer Entfernung Licht zu sein. Von der Neugier getrieben stelle ich den Eimer neben den Brunnen und gehe vom Grundstück. Ich entdecke einen Trampelpfad, der in den Wald führt und folge diesem auch direkt durch den Wald.
Ich fühle mich irgendwie seltsam. Ich kann meine Augen nicht von dem Licht lassen. Es zieht mich direkt dorthin. Was anfangs noch Neugier war ist jetzt irgendwie wie Besessenheit. Ich kann nicht genau beschreiben was es ist. Der Pfad führt zwischen verschiedenen Laubbäumen einen Hügel hinauf, bis ich irgendwann an den Rand des Waldes angelange.
Vor mir erstreckt sich eine riesige Steintreppe, die hoch zu einem beeindruckenden Tempel führt. Der Tempel ist rot gestrichen und ähnelte den Hütten des Dorfes stark, ist aber kunstvoller geschmückt. Auf den Dachspitzen am Rand saßen aufrecht Tiger an jeder Spitze. Die Fenster waren verkleidet mit einem Holzmuster, das ein Bild aus Vierecken und Dreiecken bildet. Aus der halb geordneten schweren Echtholztür strahlt das Licht hervor. Wie benebelt trete ich die Treppe hinauf und drückt die Türen mehr auf. Komplett verwirrt schaue ich mich um. Vor mir erstreckt sich eine weiße Halle. In der Mitte des Raumes steht eine Art Laserstrahl oder eher eine Lichtsäule, welche begrenzt ist von einem hochwertig aussehendem Eisengrund. Es ist wie eine Art Fundament, welches kunstvoll verziert wurde, und somit das Licht einschränkt. Ich fühle mich seltsam. Irgendwie hatte ich ein leichtes Dejavu. Mir kam der Anblick irgendwie so bekannt vor. Ich schaue mich forschend um, als plötzlich mein Blick auf den Boden fällt, der mit weißen Fliesen geschmückt ist. Genau die selben Fließen wie damals in der Lobby. Jetzt wurde es mir klar, wieso mir das so bekannt vorkam!
Ein kalter Schauer kroch über meinen Rücken und lässt mich erschaudern. Immer noch getrieben, trehte ich näher an die Lichtsäule heran. Mein ganzer Körper sträubt sich gegen das, was ich in Begriff war zu tun, dennoch schreite ich weiter. Ich war gerade nicht mehr Herr meines Körpers. Ich versuche mich mit aller Kraft zu wehren, jedoch kann ich mich nicht aufhalten. Ich war dem Licht mittlerweile bereits so nah, das ich nur noch einen Meter überwinden musste, um in diesen zu treten, was ich schlussendlich auch tat. Plötzlich schauert mein ganzer Körper und fängt an zu zittern. Irgendwie reagierte ich auf das Licht, aber wieso? Mein kleiner Anfall ließ auch kurze Zeit später wieder nach und ein buntes Licht leuchtet auf. Verwirrt drehe ich mich um mich selbst und warte das irgendetwas passiert, doch es geschah nichts. Zumindest so lange, bis die mir altbekannte weiblich Stimme wieder erklingt, welche ich wahrscheinlich nie vergessen könnte.
,,Was wünschst du Gamemaster?".
<-------------->>>----❇️----<<<--------------->
Ich will mich bloß Mal kurz bei meiner Freundin bedanken, die meine Betaleserin ist und immer meine Texte liest und korrigiert. Ich sitze jetzt seit 3 Stunden dran und überarbeite 3 Chaps und dabei sind die meisten Fehler bereits raus. Danke das du das immer machst. Ich weiß nicht was ich ohne deine Hilfe machen würde und wie lange ich dann brauchen würde, um ein Chap fertig zu kriegen 💜. Und ich muss mich hier auch Mal bei meiner Schwester bedanken, die mir bei meiner Grundidee sehr geholfen hat💜.
~💜~
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro