𝙻𝚎𝚟𝚎𝚕 𝟷: 𝙾𝚗𝚐𝚘𝚒𝚗𝚐 ⏩ (13 )
𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐
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Es war jetzt schon wieder kurz nach Mittag. Den ganzen Tag über sind wir bei der extremen Hitze im Sonnenschein gelaufen. Ich fühle mich, als ob ich gleich umkippe. Noch dazu kommen meine Wunden, die mir mein Leben nicht gerade vereinfachen. Vor allem meine Armwunde belastet mich. Zwar hängt mein Arm bloß neben mir, jedoch sind die Schmerzen seit heute früh, als ich vom Baum gefallen bin, nicht gerade besser geworden. Ich werde es anfangs durch das Adrenalin, was sich durch den freien Fall in meine Adern gepumpt hat zwar nicht bemerkt haben, jedoch hat Jungkook beim auffangen direkt auf meine Wunde gedrückt. Seitdem brennt mein Arm wie Feuer und ich würde fast alles dafür tun, einfach meinen Arm anschrauben zu können um den schmerzen zu entkommen. Meinem Bein geht es im Vergleich dazu viel besser. Zwar habe ich dennoch leichte Schmerzen, jedoch rücken diese eher in den Hintergrund. Wenigstens ein Vorteil! Der Druckverband, denn Kookie mir umgelegt hat, tut ihr Übriges und nimmt mir etwas die Belastung auf der Wunde ab. Ich reiße mich seit unserem Start schon die ganze Zeit zusammen. Ich will Kookie nicht noch mehr Sorgen machen, als er eh schon wegen mir hat. Außerdem bringt es nichts, wenn ich ihm jetzt sage, das ich fast umkippe und eine Pause brauche. Dann kommen wir ja nie an!
Plötzlich stoppt Kookie etwas vor mir und hält mich auf, weiter zu laufen. Er packt mich an meinem Unterarm und zieht mich zum Fluss. Verwirrung und irgendwo auch ein wenig Panik steigen in mir auf. Was ist denn jetzt sein Plan bitte?
,,Du siehst nicht wirklich gut aus. Du solltest was trinken und eine kleine Pause machen. Ich glaube, das täte dir und auch mir gut", spricht er schließlich zu mir. Überrascht über seine Aussage schaue ich ihn an. Wie könnte er wissen das ich eine Pause brauche? Kann er Gedanken lesen oder sieht man mir das wirklich so sehr an?
Er fängt leicht an zu lachen und zeigt sein süßes Bunnysmile.
,,Na komm. Du bist nicht der Einzige, der sich Sorgen um den anderen macht. Was soll ich denn bitte ohne dich machen?". Okay, anscheinend die zweite Variante. Obwohl, die Chance, dass er Gedanken lesen kann besteht immer noch, zwar nicht mehr so hoch, aber sie besteht und man muss hier mit allem rechnen. Okay ich glaube langsam kriege ich einen Sonnenstich oder einen gewaltigen Vogel. Was geht gerade in meinem Hirn denn ab?
Ich antworte auf seine Frage nicht, weil sie rhetorisch ist und ich zu sehr mit mir beschäftigt bin. Dennoch schleicht sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Ich hocke mich an den Fluss, nehme einige Schlucke des glasklaren Wassers und trete schließlich in den Schatten eines Baumes. Erschöpft lasse ich mich am Stamm runterrutschen und ruhe mich etwas aus. Ich Strecke mein Bein etwas aus um es zu entlasten und lege meinen Arm auf meinen Schoß. Kookie folgt mir nach einigen Minuten ebenfalls und reicht mir dann eine Banane, die wir von der Plantage mitgenommen haben.
Wir sitzen so einige Minuten schweigend nebeneinander und genießen die kurze Zeit der Ruhe, bis Kookie sagt: ,,Wir sollten weiter machen! Ich weiß, dass du erschöpft bist und ich weiß, dass es an deinen Wunden und der Hitze liegt, ich bin ja nicht blöd! Du kannst mir das also ruhig sagen! Bloß wir müssen wirklich weiter!". Ich nicke ihm zustimmend zu und versuche mich am Stamm hochzuhangeln, um zum stehen zu kommen. Das funktioniert im Großen und Ganzen auch gut, zumindest bis ich meine Beine komplett belasten muss. Ich knicke sofort wieder ein und lande schmerzhaft wieder auf dem Boden. Kookie eilt zu mir und hilft mir wieder auf. Ich kralle mich an den Baum hinter mir fest.
,,Ich schaffe das nicht. Es tut mir leid, aber ich kann in dem Zustand nicht weiter gehen".
Kookie überlegte gar nicht lange und drehte sich einfach vor mir um und schaute mich über seine Schulter hinweg an.
,,Na komm! Ich trage dich. Irgendwie müssen wir ja weiterkommen". Er lächelte mich wieder mit diesem süßen Lächeln an. Ich spüre, wie mir die Röte in die Wangen steigt.
,,Aber beschwere dich dann nicht, wenn ich dir zu schwer werde. Das war deine Idee!". Er nickt mir mit einem dicken Grinsen im Gesicht zu.
Ich greif an seine Schultern, trete an ihn heran und verharre dann. Ich weiß nicht so recht, was ich machen soll.
,,Spring hoch! Ich fang dich dann wieder auf".
Ich tue, was er mir sagt und er fängt mich tatsächlich auf. Ich schlinge meine Beine von hinten um seinen Bauch und platziere meinen Arm so, dass ich weder mir noch Kookie wehtue. Nachdem ich mich richtig platziert hatte, ging er auch schon los. Wir gingen wieder bis abends. Ich merkte, dass ich Jungkook dann irgendwann auch zu schwer wurde und bot ihm auch an, dass ich wieder selber weiter laufen konnte. Er ließ mich jedoch nicht mit der Begründung, dass ich morgen noch genug laufen könnte. Die Sonne ging schon langsam unter und wir waren gerade auf der Suche nach einem Baum zum schlafen, als Kookie mich plötzlich wie aus dem Nichts fragt: ,,Kannst du mir mal was aus deiner Vergangenheit erzählen? So richtig weiß ich nämlich noch gar nichts über dich!". Leicht geschockt und auch irgendwie überrascht über seine Frage, sagte ich erst mal nichts.
Ich brummte schließlich leise und zeigte dann auf einen riesen Baum, der zum Übernachten gehen würde. Er geht auch direkt darauf zu und wir klettern nacheinander auf die Baumkrone, die Platz genug für uns Beide ließ, sodass wir auch nicht runterfallen konnten. Nachdem wir uns einigermaßen bequem auf den Baum gesetzt haben schaue ich auf meinen Schoß herunter. Meine Beine hatte ich auf einen der langen und breiten Äste gelegt, der vom Stamm aus abging. Ich bemerkte, wie sich Jungkook zu mir dreht und mich abwartend anschaut. Anscheinend hatte er bereits mitbekommen, dass ich immer etwas brauchte, bevor ich was über meine Vergangenheit oder generell über mich Preis gab. Nach einigen Sekunden des Überlegens atme ich noch einmal tief durch, ehe ich mich ebenfalls etwas zu ihm drehe, um ihn in die Augen schauen zu können. Er lächelt mich leicht an und will mir damit wahrscheinlich Mut zusprechen, also fasse ich mir Mut und fange an zu erzählen. Immerhin wollte ich meinen neuen und mittlerweile auch einzigen Freund nicht enttäuschen.
,,Wo fange ich am dümmsten an. Also ich wurde am 30.12.1986 in Seoul geboren...". Kookie schaut mich geschockt an. Ob das jetzt an meinem Alter liegt oder an der Zeit, in der ich schon in Illusion bin kann ich nicht wirklich deuten.
,,Ohaaaaa... . Damit hatte ich nicht gerechnet! Du siehst gar nicht aus wie 33. Das hätte ich nie gedacht!". Ich grinse leicht vor mich hin.
,,Danke für das Kompliment, denke ich... . Aber keine Sorge, in Illusion verläuft die Zeit irgendwie anders beziehungsweise gar nicht. Ich kann es nicht genau beschreiben. Es gibt zwar Tag und Nacht, aber irgendwie keine Jahre und ich bin auch so Null gealtert oder so. Es ist, als ob die Zeit stehen geblieben ist aber auch irgendwie nicht. Verstehst du, was ich meine?", frage ich ihn, worauf er mich verwirrt anschaut. Ich winke ab und fahre fort: ,,Naja egal! Also wie gesagt ich wurde in Seoul geboren und hatte auch eine super Kindheit. Meine Eltern haben sich immer gut um mich gekümmert und sich auch viel Zeit für mich genommen. Das hat dann zwar etwas nachgelassen, als meine Zwillingsgeschwister die kleine Ahri und der kleine Soo-ri geboren wurden. Ich habe es ihnen nie übel genommen, schließlich war es nicht einfach alles unter einen Hut zu bekommen. Ich habe mich demzufolge bereits früh mit um meine Geschwister und den Haushalt gekümmert, um meinen Eltern soviel Stress wie möglich abzunehmen. Meine Geschwister sind übrigens 15 Jahre jünger als ich. Sie sind so süß. Ich weiß noch genau, wie sie mich immer mit ihren kleinen, dunklen Kulleraugen angeschaut haben, wenn sie nicht bekommen haben, was sie wollten. Sie waren beide zum anbeißen süß. Ahri mit ihren halblangen, dunkelbraunen Locken und Soo-ri mit seinen kurzen, schwarzen Lockenhaaren". Während ich so über meine zwei Geschwister nachdenke, breitet sich ein riesiges Lächeln auf meinen Lippen aus.
,,Ich bin mit 18 dann aus dem kleinen Haus meiner Eltern am Stadtrand Seoul direkt in die Stadt gezogen, wegen meiner Ausbildung. Dennoch blieb ich in ständigem Kontakt mit meiner Familie. Ich legte mir dann auch einen kleinen Hund zu. Yeontan, mein kleiner, haariger Liebling. Er hörte wirklich auf mein Wort. Er war so brav und gut erzogen! Ich wette, du würdest ihn auch mögen, wenn du ihn gekannt hättest!".
Ich hatte gar nicht bemerkt, wie ich während meiner Erzählungen meinen Blick von Jungkookie genommen hatte und einfach verträumt in die Ferne geschaut hatte. Als ich meinen Blick nun wieder auf ihn legte, sah ich wie er mich glücklich anlachte und dabei seine Zähne zeigte. Ich musste lachen.
,,Weißt du überhaupt, das du wie ein Hase aussiehst, wenn du so lächelst?", fragte ich ihn glücklich? Ich bemerkte, wie ihm die Röte ins Gesicht steigt, weshalb er schnell seinen Kopf nach unten nimmt, sodass ihm seine Haare in die Stirn fallen. Ich grinse weiter vor mich hin, richte meinen Blick dann jedoch wieder auf die Baumkrone.
,,Man kann schon sagen, dass mein Leben ein Traum war. Die Betonung liegt auf war!". Meine Stimmung sank blitzschnell in den Keller und ich wurde melancholisch und auch traurig.
,,Es ist schon scheiße, wie sich dein Leben von jetzt auf heute verändern kann, nur wenn du ganz normal in deinem Bett einschläfst!". Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie Jungkook mir zustimmend zunickt und leise bestätigend brummt.
,,Eigentlich hätte ich einige Tage später meine Ausbildung abgeschlossen und hätte mir dann einen Beruf als Pfleger oder so gesucht. Irgendeinen Job, wo man viel mit Menschen zu tun hat. Einen Monat später hätte ich meinen 24 Geburtstag gefeiert, zusammen mit meiner ganzen Familie, so wie wir es immer gemacht haben. Ohne viel Trarar und Schnickschnack. Einfach eine kleine Familienfeier mit meiner Familie und eventuell meinen Großeltern. Doch was musste mir passieren?", ich zeigte um mich, ,,Das hier!". Mir stiegen Tränen in die Augen, die ich nicht zurück halten konnte.
,,Ich sitze jetzt seit geschlagenen 10 Jahren hier in diesem verdammten Spiel und versuche zu überleben, doch warum? Eigentlich hat mein Leben doch keinen Sinn mehr, oder? Oft habe ich mit dem Gedanken gespielt mich umzubringen und dem Ganzen ein Ende zu setzen, jedoch hielt mich immer etwas davon ab". Ein Schluchzen entkam mir, während weiterhin die Tränen mir in nicht enden wollenden Strömen die Wangen hinab liefen. Mit belegter Stimme spreche ich leise: ,,Was ist wohl aus meinen Geschwistern geworden? Sie müssten jetzt 18 sein. Ob sie glücklich sind? Haben sie was aus ihrem Leben gemacht? Fehle ich ihnen? Was ist mit Tannie passiert? Ist er einfach in meiner Wohnung eingesperrt verhungert? Konnte ihn jemand finden? Was ist generell mit meiner Familie passiert, nachdem ich spurlos verschwunden bin? Denke sie vielleicht, dass ich tot bin und haben mich schon vergessen? Bedeute ich ihnen überhaupt noch etwas...?". Ich werde unterbrochen von zwei starken Armen, die meinen bebenden Körper überraschenderweise umschließen und mich eng an ihn drücken. Ich erwidere seine Umarmung auch direkt und klammere mich verzweifelt an seinen Rücken. Meine Tränen durchnässen augenblicklich sein Shirt, doch er denkt gar nicht daran, mich los zulassen.
,,Taehyung!", flüsterte er mir leise ins Ohr, ,,Sie werden dich bestimmt nicht vergessen haben, dazu haben sie dich zu sehr geliebt, glaub mir. So wie du es mir beschrieben hast, warst du das Beste, was ihnen hätte passieren können, neben ihren anderen Kinder. Man kann dich gar nicht vergessen, Taehyung. Das ist unmöglich!". Er sprach das mit einer Überzeugung aus, das man sich ihm gar nicht widersetzten konnte, sondern ihm einfach glauben musste, was ich auch tat. Langsam versiegten meine Tränen und ich beruhigte mich wieder. Ich dachte jedoch nicht einmal ansatzweise daran, ihn wieder los zulassen. Ich brauchte die Nähe gerade einfach. Seine Nähe. Die einzige Nähe, die mir noch geblieben war. Erschöpft schloss ich meine Augen und legte meinen Kopf auf seinen Brustkorb, der sich stetig hob und senkte.
,, Danke!", gebe ich noch von mir, ehe ich nach einigen Sekunden, halb auf Jungkook liegend, einschlafe.
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Ich brauche jetzt wirklich Mal eine ehrliche Meinung. Soll ich lieber in Präsens oder in Präteritum weiter schreiben? Ich bin gerade dabei gewesen, das letzte Chap von Level 1 vorzuschreiben und mir fiel wieder auf, dass ich Präsens geschrieben habe. Also was wollt ihr eher? Ich werde es dann je nachdem in Level 2 versuchen umzusetzten.
Danke
~💜~
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