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𝙴𝚙𝚒𝚕𝚘𝚐𝚎 𝙸𝙸 (70)

𝙹𝚞𝚗𝚐𝚔𝚘𝚘𝚔

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Unsicher biss ich mir auf meiner Unterlippe herum und starrte weiterhin geradeaus auf das Haus. Irgendwie fühlte ich mich fehl am Platz. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich schon jemals hier in dieser Ecke von Seoul war. Wieso auch? Das hier war nur eine kleine Siedlung mit einigen Häusern.

Ich lebte mein ganzes Leben bereits in der Großstadt. Ich war so etwas wie hier nicht einmal gewöhnt. Ich hatte sonst immer den typischen Stadttrubel um mich herum gehabt. Überall rannten hektisch irgendwelche Fremden um einen herum, drängelten sich ihren Weg über die Bürgersteige. Lautes, aufgeregtes Gerede, aggressiv hupende Autos, die im Stau standen und sich darüber aufregten, dass irgendein Idiot vor ihnen zu inkompetent war, abzubiegen, wobei dieser eigentlich nur nett sein wollte und einige Fußgänger über die Straße lassen.

Hier war es so komplett anders. Kaum ein Auto war auf der Straße. Aus einiger Entfernung hörte man Kinder aufgeregt schreien, das schon von dem Gezwitscher der Vögel übertrumpft wurden. Man konnte sogar den Wind hören, welcher durch das dichte Blätterdach der Bäume fuhr. Auch wenn es ein und dieselbe Stadt war, schien es wie ein komplett anderer Ort. 

Irgendwie war es schon traurig, dass ich das erst jetzt mitbekam. Im Grunde genommen, hatte ich die letzten 10 Jahre meine Augen verschlossen...Ich hatte 10 Jahre einfach nur stoisch geradeaus geguckt, immer darauf fixiert, was ich für Arbeit hatte, um meine Kindheit zu vergessen...Ich kam nie drüber hinweg...wie auch? Ich hatte keinen Plan, was wirklich passiert war...Ich hatte echt gedacht, dass dieses eine Jahr, mein letztes werden würde und das Jahr, an dem ich noch mehr litt, als ich so schon tat. Ganz unrecht hatte ich nicht, aber andererseits hatte es mir auch die Augen geöffnet… Was wäre passiert, wenn ich nie in diesem weißen Raum gelandet wäre? Wenn mir nie ihre Stimme geradewegs und uninteressiert, ob ich hinterherkam oder überhaupt zuhörte, die Spielregeln erklärt hätte? Wenn ich nie die Wunden erlitten hätte, die ich nun teilweise für immer an meinem Körper tragen würde? Wenn ich nie die Personen getroffen hätte, die ich kennengelernt habe? Ich wäre wahrscheinlich noch immer auf meinem einsträngingen Weg unterwegs, ohne darüber nachzudenken, was ich noch für Möglichkeiten hatte. Ich hätte nie die Wahrheit herausgefunden, über meine Vergangenheit. Hätte weiter diese Lüge gelebt und stände ganz bestimmt jetzt nicht hier vor diesem Haus und fühlte mich wie ein Fehlobjekt. Es hatte also gute und schlechte Seiten…

Jetzt musste ich nur noch einmal über meinen Schatten springen, meinen Mut zusammenkratzen und auf mein Glück vertrauen, dass ich hier richtig war...und das es so verlaufen würde, wie ich es mir erhoffte… 

Seitdem ich herausgefunden hatte, wo sich dieses Haus befand, hatte ich mir immer wieder diese eine Frage durch den Kopf gehen lassen. Was würde ich tun, stände ich an seiner Stelle? Ganz klar würde ich einfach die Tür wieder lautstark vor meiner eigenen Nase zuknallen und mein Leben neu anfangen…aber ich war nun einmal nicht er…

,,Hey! Kann ich dir irgendwie behilflich sein? Du stehst bereits seit einiger Zeit hier nur rum, ohne dich zu bewegen. Ehrlich gesagt, hätte ich gedacht, dass du in den 5 Minuten, die ich von hier bis zur Bushaltestelle am Ende der Straße brauche, es schaffst dich zu entscheiden, was du nun tust". Irritiert blinzelnd drehte ich mich leicht nach links und blickte automatisch in zwei braune Augen. Sie schenkte mir ein breites Lächeln und starrte mich abwartend an. 

,,Ähm...Äh...Also…", stotterte ich überfordert. Irgendwie überforderte mich ihr aufgeschlossene, glückliche Art. Aber wer würde es mir verübeln? Welcher Mensch geht denn so offen auf einen Fremden zu, welcher auch noch direkt vor dem eigenen Haus steht? Ich könnte in der Theorie ein Stalker, Killer, Pädophiller oder Sexualstraftäter sein. Woher sollte jemand das wissen…? 

,,A-also eigentlich wollte ich zu Taehyung", brachte ich schließlich immer noch etwas überrumpelt über meine Lippen und blickte ihr erneut in die Augen. Ihr Lächeln sank und eine traurige Miene legte sich über ihre weichen Gesichtszüge. Sie senkte ihren Kopf nach unten, sodass ihr einige ihrer dunkeln Strähnen in die Augen fielen.

,,T-tut mir leid, aber er l-lebt seit einigen J-jahren nicht mehr…", brachte sie mit gebrochener Stimme hervor. Ich riss meine Augen auf, als ich realisierte wie dämlich ich eigentlich war. Sie wusste ja nichts davon!

,,Doch. Ich bin ein Freund von ihm und wollte mit ihm reden...und ich bilde mir ein, dass er sagte, er lebte hier mal". 

Sie blickte auf und schaute mich durch nasse Augen an.
,,Ich kenne dich nicht…", flüsterte sie, als sie ihre Augen weit aufriss und losstürmte. Blitzschnell zog sie ihren Schlüssel aus der Tasche, steckte ihn in das Schloss und riss die Tür sperrangelweit auf. Die weiße Tür knallte gegen die Wand, blieb jedoch offen stehen, während die junge Frau wie eine Verrückte durch das Wohnzimmer rannte und in den Garten hinaus. 

Ich ging einige Schritte näher auf die Tür zu, blieb jedoch an der Schwelle stehen und blickte an ihr vorbei, wo ich eine Sillouette knien sah, die langsam aufstand. Ich lehnte mich an den Türrahmen und sah zu, wie die junge Frau laut aufschluchzend in die Arme von ihm sprang und ihn an sich drückte. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich das Bild der beiden Geschwister vor mir sah.
Das musste dann wohl Ahri sein…

,,Komm doch rein! Du musst nicht vor der Tür stehen bleiben. Du bist sicher ein Freund(?) von Tae?", unterbrach mich schließlich eine männliche Stimme von meiner Stalker Aktion. Ich blickte nach rechts in das Gesicht eines etwas älteren Mannes und verbeugte mich leicht vor ihm als Zeichen meines Respektes. 

,,Kann man so sagen... ja!". Er lächelte mir zu, schnappte mich schließlich bei der Schulter und zog mich auffordernd in das Innere des Hauses. 

,,Dann komm ruhig rein!'. 

Ich verbeugte mich abermals tief vor ihm, da es weiß Gott nicht selbstverständlich war, dass man einfach einen Wildfremden in sein Haus ließ, schließlich konnte ich jeder sein. Aber anscheinend waren sie eine sehr aufgeschlossene Familie…

Ich ging etwas verunsichert auf das Wohnzimmer zu und schließlich auch nach draußen, stellte mich auf die kleine Terrasse, ließ den Beiden jedoch noch etwas Raum für wenigstens den Hauch einer Privatsphäre. Selbst von hier aus konnte ich ihre aufgewühlten Schluchzer hören, als sie sich von ihm löste und ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. 

,,Ich hätte nie gedacht, dich jemals wieder zu sehen. Ich hatte bereits jede Hoffnung aufgegeben und jetzt stehst du plötzlich in Fleisch und Blut vor mir und ich kann es immer noch nicht wirklich glauben. Dabei dachte ich, dass heute ein ganz normaler Tag ist wie immer, ich gleich halbtot auf meinen Stuhl fallen würde und weiter lernen, aber dann steht auf einmal dieser Mann in unserem Vorgarten. Ich denk mir dann nur so, was macht er denn hier, ich kenn ihn ja noch gar nicht! Und dann sagt er mir einfach so, dass er zu dir möchte und mit dir reden und ich kann es gar nicht richtig fassen!". 

Plötzlich blickte Taehyung von seiner Schwester auf und über ihre Schulter hinweg zu mir. Unsere Augen trafen sich wie von allein. Ich merkte nicht einmal, wie Ahri weiterhin noch irgendetwas redete, schließlich aber vor ihrem Bruder verschwand und aus meiner Sichtweite verschwand. Unschlüssig, was ich tun sollte ging ich schließlich noch einige Schritte auf ihn zu und stellte mich vor ihn. Unsere Augen hingen weiterhin aneinander und fesselten mich an seinen Anblick. 

Er sah so anders aus, trotz das erst etwas mehr als eine Woche vergangen war...Sein rechter Arm war wie zu erwarten eingeschient, sein linker Arm war ebenfalls verbunden. Er trug ein Nilpferd Shirt und eine bunte Hose, der ich aber eher weniger Obacht gab. Seine langen Haare hatte er zu einem Zopf gebunden, aus dem sich jedoch bereits einige Strähnen gelöst hatten und lang vor seinem Gesicht runterhingen, welches von einigen Kratzern gezeichnet war. Ich konnte nicht genau sagen, wie er auf mich reagierte, da er eine eher emotionslose Miene aufgesetzt hatte. 

Plötzlich kehrte jedoch Bewegung in ihn und er hob seinen linken Arm und zog mich unerwartet an sich. Fest schlang er diesen um meinem Körper und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Kurz stand ich wie erstarrt einfach nur da und wusste nicht, was ich tun sollte, bis ich schließlich realisierte, was gerade geschah. Ich hatte recht. Er war nicht ich! 

Ein kleines glückliches Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich legte meine Arme um seinen Körper, darauf bedacht seinen rechten Arm nicht zu sehr zu berühren und ihm weitere Schmerzen zu verhindern. Ich drückte ihn fest an mich, vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und genoss seine Wärme. Ich vergaß einfach alles um mich herum. Was ich eigentlich hier machte, dass ich in einem völlig fremden Grundstück stand...einfach alles. 

,,Ist das dein Chef, von dem du uns erzählt hattest? Seit ihr Freunde?", unterbrach uns schließlich eine weibliche Stimme, die ich jedoch noch nicht kannte. Taehyung löste sich von mir, wobei ich spürte, dass das eher nicht das war, was er wollte. Ich blickte in sein Gesicht, welches sich langsam rot färbte und musste Grinsen. Ich drehte mich um, um von 4 Augenpaaren neugierig angeblickt zu werden. 

Ich setzte ein freundliches Lächeln auf und verbeugte mich abermals vor Taes Familie.
,,Ich bin Jungkook. Jeon Jungkook!", stellte ich mich vor, wurde jedoch durch Taehyung unterbrochen, welcher mich beim Arm schnappte und mit sich mit, zwischen den anderen hindurch zog. 

,,Und wir werden jetzt kurz gehen. Du wolltest doch mit mir reden, nicht wahr!". Überfordert stolperte ich ihm einfach hinterher und folgte ihm durch die Eingangstür erneut nach draußen. Langsam ließ er mich wieder los und lief schließlich wieder etwas entspannter neben mir her. Wir bogen nach links ab und folgten schließlich einfach dem Fußweg der Straße entlang. 

Einige Zeit herrschte nur Stille zwischen uns. Zwar war ich gekommen, um mit ihm zu reden, aber irgendwie bekam ich im Moment nicht einen Ton heraus, geschweigedenn würde ich einen einigermaßen sinnvollen Satz zustande bekommen. Meine ganzen Gedanken, die ich mir sorgfältig zurecht gelegt hatte waren wieder durcheinander gewürfelt worden, nachdem er mich so plötzlich umarmt hatte. 

,,Irgendwie sieht alles so anders aus, wie das letzte Mal, wo ich hier lang gegangen bin...und ich meine nicht nur den Unterschied, dass diesmal kein Schnee liegt, weil es Winter war...Sonder so...naja fast alles...fast jedes zweite Haus sieht anders aus, neue Leute, neue Nachbarn...Ich hab Einiges verpasst in den letzen Jahren…".

Ich blickte Taehyung von der Seite an und erwartete bereits eine traurige Miene, doch ich hatte mich getäuscht. Fröhlich lächelte er vor sich hin und blickte durch die Gegend, als ob es das Interessanteste wäre, was er in der letzten Zeit gesehen hatte. Und das obwohl er hier aufgewachsen war. 

Erneut überkam uns die Stille. Irgendwie fühlte ich mich mit der verstreichenden Zeit immer gestresster, endlich etwas zu sagen. Bis jetzt war noch nicht ein Ton mir über die Lippen gekommen, seitdem ich ihn gesehen hatte. Dabei wollte ich doch so viel sagen, also reiß dich verdammt nochmal zusammen, Jungkook! Du kennst ihn. Er ist kein Fremder, er ist der Mann, mit dem du dein letztes Jahr verbracht hast, der dich besser kennt, als jemand Anderes und der mit ein Grund war, dass du jetzt so bist. 

,,Ähm...Taehyung...Eigentlich wollte ich mit dir reden weil...Es tut mir leid! I-ich...ich war nicht fair dir gegenüber. Ich habe Sachen gesagt, die einfach nicht gerecht waren und dich bestimmt verletzt haben und das wollte ich nicht. Ich hab einfach nicht richtig überlegt, was ich da von mir gebe. Ich...Es war nur...ich dachte, dass auch du mich jetzt belügst, was du auch getan hast...Mein gesamtes Leben besteht aus Lügen, egal aus welcher Richtung. Es begann ja bereits mit dem Mord meiner Eltern...eigentlich bereits mit meiner Geburt. Ich weiß, dass war danach, aber ich war einfach nur noch überfordert. Ich konnte es nicht alles verarbeiten. Namjoon, Illusion, ich meine Juhee, Jin, meine Eltern und auch du. Es war alles zu viel auf einmal. Ich war ja nicht einmal ehrlich zu mir selbst und habe mich selbst belogen. Das klingt wie eine billige Ausrede, ich weiß, aber ich weiß nicht recht, was ich sagen soll...Was ich damit versuche auszudrücken ist, dass ich dich brauche. Ich brauche dich Taehyung. Du warst derjenige, der mir gezeigt hat, dass sich Menschen auch ändern können, das man seine Zukunft selbst bestimmen kann und manchmal auch Menschen eine zweite Chance geben sollte. Und ich kann es durchaus verstehen, wenn du mich nicht mehr sehen willst. Ich versteh das total, immerhin war ich echt scheiße zu dir, aber…". 

Überrascht riss ich meine Augen auf, als Taehyung plötzlich seine Hand auf meine Wangen gelegt hatte und seine Lippen zart auf meine drückte. Ich starrte in sein Gesicht, bemerkte, dass er seine Augen geschlossen hatte und spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut.

,,Hör auf zu reden!", flüsterte er mir ins Gesicht und begann leicht seine Lippen gegen meine zu bewegen. Ich blickte auf seine entspannten Gesichtszüge und erwiderte dann genauso sanft seine Bewegungen und ging auf seinen Rhythmus mit ein. Ich erhöhte den Druck etwas und presste meine Lippen etwas härter auf seine. Er stieg darauf ein, woraufhin ich ihm über seine Lippen leckte und begann den Kuss zu übernehmen und zu steuern. Ich schob meine Zunge in seine Mundhöhle und bewegte meine Zunge sanft gegen Seine, worauf er Einstieg. 

Ich hätte nie gedacht, dass wir doch tatsächlich noch einmal so landen würden. Erst Recht nicht mitten auf dem Bürgersteig… Auch wenn das erst mein zweiter Kuss war, generell und mit ihm, fühlte es sich so vertraut an. Ich genoss seinen Geschmack auf meiner Zunge und die weichen Lippen, die sich sündhaft gegen meine bewegten. 

Langsam löste sich Tae wieder von mir, ließ seine linke Hand jedoch an meiner Wange ruhen. Er öffnete leicht seine Augen und lehnte seine Stirn leicht gegen meine. Unsere Nasenspitzen berührten sich leicht, als er leise und mit heißem Atem flüsterte. 

,,Sieh es doch einfach als Chance, dein Leben neu zu ordnen und zu bilden. Hör auf dir so viele Gedanken über die Vergangenheit zu machen, an der du nun eh nichts mehr ändern kannst. Lerne einfach aus deinen Fehlern und mach es besser!". 

Er nahm seine Hand von meiner Wange und legte diese an meinen linke Arm, hob diesen etwas an. Zart strich er über die riesige Narbe, an der ich immer noch Jins Namen stand, für immer. 

Er hatte Recht. Was geschehen war, war geschehen. Ich konnte Illusion nicht vergessen und ich wollte es auch nicht. Immerhin hatte ich somit den Mann gefunden, welcher im Moment vor mir stand und mich breit anlächelte. 

,,Also? Neustart?", fragte er mich auffordernd und wich etwas mehr von mir zurück, blickte mich mit einem riesigen Kastenlächeln an. Ich konnte nicht anders, als mit zu lächeln und griff nach seiner Hand, die er mir ausgestreckt hatte. 

,,Neustart!".

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𝚃𝚑𝚎 𝙴𝚗𝚍

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