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益ᑕᕼᗩᑭԵᗴՐ 𝟪𝟤益

<____[|𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐|]____>

Der Wind fährt immer noch ruhig und bedächtig um mich, weht meine schwarzen Strähnen in mein Gesicht und verdeckt meinen Blick von meiner emotionslos scheinenden Mutter, welche in ihrem weißen Kittel auf dem Boden steht und zu mir nach oben schaut. Sie hat bis jetzt immer noch kein Wort gesprochen. Nicht seitdem sie hier mit Minha aufgetaucht ist, nicht seitdem sie mich gesehen hat und auch nicht, seitdem sich Hyeong-Joon und die jüngere Heilerin aus Canerias verdrückt haben, um nach Yuuto zu sehen.

Ich bin mir nicht wirklich sicher, wie viel sie mitbekommen hat. Weiß sie jetzt alles? Weiß sie jetzt doch durch Zufall, dass ich schwul bin oder hat sie nur meine letzten Worte mitbekommen und ist deswegen nur misstrauisch, was ich ihnen verschwiegen habe die ganze Zeit? Der Fakt, dass sie immer noch still ist und sogar der Wind, der durch die Bäume fährt, lautere Geräusche von sich gibt, beunruhigt mich schon etwas.

Bisher war es immer so, dass sie mich augenblicklich auf irgendeine weise nett angegangen ist und mich angeschnauzt hat, wie man ja auch wunderbar bemerkt hat, nachdem der Angriff auf Nuliria stattgefunden hatte. Doch jetzt...

Ich stelle mich zurück auf beide Beine, lasse mein Training somit für heute sein, als sie endlich eine Regung zeigt und einige Schritte auf das Haus zukommt, ihren Arztkoffer auf die Wiese stellt.
„Wie geht es dir? Fühlst du dich erschöpft? Schwerfällig? Jegliche Art von Schmerzen?", fragt sie mich schließlich. Irritiert blicke ich in ihre Richtung. Will sie jetzt etwa so tun, als hätte sie nicht mitbekommen? Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, das sie etwas mitbekommen hat. Also wieso zur Hölle tut sie jetzt so?

Ich lasse mich dennoch auf ihre Art ein, da sie immerhin hier ist um nach mir zu sehen. Abermals. Meines Wissens nach, und den Informationen, die mir Hyeong-Joon gegeben hat, waren sie und mein Vater es, die sich um mich gekümmert haben, als ich einfach weg geklappt war. Logisch, dass sie demzufolge eine Nachuntersuchung machen muss. Und da ich nun einmal nicht freiwillig mich zu ihr bewegt habe, sollte es mich dennoch nicht wunder. Aber tatsächlich tut es das. Sie konnte mich so oder so nie wirklich richtig ausstehen. So lebensgefährlich, oder generell schlimm war mein Zusammenbruch jetzt auch wieder nicht. Und dennoch hat sie sich abgemüht und sich hier her bewegt...

„Mir geht's soweit wieder gut. Keine Probleme!", gebe ich laut genug von mir, sodass sie mich am Boden auch verstehen kann. Die Schwarzhaarige nickt knapp, kniet sich auf den Boden und kramt in ihrem Koffer rum, ehe sie mit etwas in den Händen wieder aufsteht und näher an das Haus tritt. Sie winkt mich knapp zu ihr, sodass ich ihr folge leiste und mich die Dachschindeln bis zur Dachrinne nach unten gleiten lasse, an der Dachkante mich hinhocke. Etwa 5 Meter unter mir steht meine Mutter und sieht mich einige Sekunden schweigend an.

In ihren Augen funkelt etwas auf, was ich bis dato noch nie in ihren Augen habe gesehen, weshalb ich verwirrt meine Augen verziehe, doch nicht wirklich darauf reagieren kann, als sie bereits wieder zu Wort kommt.

„Das ist gut. Wir haben deine Krankenakte bekommen und dein Krankheitsbild analysiert. Wir wissen also über alle deine Probleme Bescheid. Auch über die Unverträglichkeit mit dem Link der Jian und deinem Mal. Wir sind derzeit jedoch nicht in der Lage dich weiter zu untersuchen und irgendwelche weiteren Tests durchzuführen und hinter einen Grund für dein Verhalten zu kommen. Da du offensichtlich nicht in Lebensgefahr schwebst, laut den Berichten zumindest in bestimmten Maßen, muss deine Untersuchung schlichtweg einfach warten. Adelia und der ältesten Rat hat veranlasst, dass sämtliche nicht lebensbedrohlichen Untersuchungen hinten angestellt werden und unsere volle Konzentration auf die Untersuchung der Wesen fallen soll. Tut mir leid, dass wir dir anderweitig auch nicht helfen können. Vorerst zumindest. Wir hoffen jedoch, dass durch Frau Satos Experimente und Versuchsobjekte jetzt mehr Licht in das Ganze gelangen wird. Wir waren hier in Tenian nun einmal nicht wirklich an einem sehr reich angegriffenen Ort...Bis dato solltest du dich also besser etwas ausruhen und es ruhig angehen, auch wenn du wahrscheinlich volle Kanne weiter starten willst. Das könnte dein Krankheitsbild nur verschlimmern. Noch mehr!".

Sie geht auf die Säule zu, kramt noch schnell irgendetwas in ihrer Tasche, ehe sie nach den oberen Kerben der Verandapfeiler greift und sich daran etwas nach oben zieht. Sie stellt sich so gut wie möglich auf dem schmalen Zaun ab, ehe sie eine Hand nach oben zu mir ausstreckt und spricht: ,,Du solltest vorerst noch ein paar weitere Medikamente zu dir nehmen, damit sich dein Körper vollständig regenerieren kann!".

Ihre Hand streckt sich nach oben, weshalb ich ihr entgegen komme, in der Erwartung, dass sie mir diese Medikamente jetzt überreicht. Das sie jedoch wie selbstverständlich nach meiner Hand greift und sich schließlich mit meiner Hilfe nach oben zu mir aufs Dach schwingt, damit hätte ich nicht gerechnet. Mehr reflexartig ziehe ich sie dadurch mit aufs Dach und blicke sie verwundert an, weiß nicht so recht, was ich davon jetzt halten soll.

Unbeirrt geht meine Mutter auf die Spitze, setzt sich auf die Dachkante und wartete bis ich mich wieder zu ihr geselle. Ich habe keine Ahnung, wieso sie das jetzt macht, ob sie jetzt hier oben mit mir reden will. Stellt sie sich vor, dass alles nicht passiert wäre? Ich hab keine Ahnung? Will sie einfach neu und von vorn anfangen?

Sie kramt erneut in ihrer Manteltasche und holt schließlich einen kleinen Behälter raus. ,,Eisentabletten. Für deinen Blutspiegel", meint sie und überreicht mir das braune Glas, was ich schließlich annehme und in meinen Händen behalte, nervös und auch etwas verunsichert zwischen meinen Händen drehe.

Die Zeit scheint still zu stehen und keiner weiß wirklich, was er sagen soll, wie er anfangen soll. Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie ich mit ihr, mit ihnen Beiden umgehen soll. Ich kann nicht einfach hinter mir lassen, was sie getan haben, es einfach sein lassen und ihnen verzeihen. Das kann ich einfach nicht. Aber ich will ihnen wenigstens eine Chance geben, uns allen irgendwo eine Chance geben wieder wenigstens einigermaßen miteinander klar zu kommen. Doch jetzt hier so zu sitzen, die Chance zu haben zu reden und wieder einen Schritt aufeinander zu zumachen. Sie wird sich ja nicht umsonst hier mit hoch gequält haben, wenn es nicht auch in ihrem Sinne wäre. Oder? Wollte sie eventuell etwas Anderes? Ich hab keine Ahnung...

,,Das erinnert mich gerade an alte Zeiten. Hier oben zu sitzen und in den schwarzen Himmel zu starren...Das hab ich immer getan, mit ihr, als wir Beide mit irgendwelchen Problemen konfrontiert wurden oder als wir Beide nachdenken mussten. Später, nachdem sie...gegangen war, war ich immer wieder hier her gekommen um an sie zu denken. Aber auch das hat sich mit der Zeit gelegt und man hat andere Sachen im Kopf gehabt, sich anderweitig beschäftigt gehalten um nicht zurückdenken zu müssen. Jetzt wieder hier oben zu sitzen...Das erinnert mich wieder stark an den Moment, als sie mir erklärt hatte, dass sie schwanger von ihm war. Von Marvin...".

Ich lege meinen Kopf etwas schief und blicke sie verwirrt von der Seite an. Worauf genau will sie hinaus? Wovon redet sie generell...? Ich verstehe nicht richtig...

Eine weitere Windböe streift uns und bringt ihre lockigen, schwarzen Strähnen aus dem Halbzopf, den sie immer trägt. Sie schnappt aus ihren Worten hinaus, aus ihrer Trance, als wäre sie einfach abgedriftet und blickt mich schließlich nach Ewigkeiten einmal nicht bösartig, verhasst, enttäuscht oder anderweitig negativ an. Sie lächelt mich auch nicht an, nicht das ich das erwartet hätte, doch sie zeigt eine Gefühlsregung, die ich an ihr noch nie gesehen habe...Reue.

In ihren Augen blitzt Reue auf und bringt ihre Augen zum Funkeln. Sie scheint verletzt zu sein, traurig, als wäre irgendetwas passiert...aber was? Ich versteh nicht, was sie auf einmal hat. Wer ist diese "sie" und dieser Marvin. Wieso erzählt sie mir von einer Schwangerschaft...wieso gerät sie in diese Gefühlslage?

Ich konnte meine Mutter noch nie wirklich lesen. Sie war immer eine verschlossene, eher abgeneigte Person, die einfach da war und trotzdem sich um mich gekümmert hat, obwohl ich sie wahrscheinlich nicht wirklich interessiert habe. Das ist zumindest das, woran ich mich erinnern kann...

Sie wendet sich wieder von mir ab und starrt zurück in die Tiefen der Nacht, auf die Mauer zu, die hinter den Baumkronen versteckt liegt.

,,Ich hab euch vorher gehört. Dich mit diesem Hyeong-Joon reden gehört! Ich will ehrlich sein. Ich hab einen Teil mitgeschnitten, aber bin mir nicht sicher, ob das wirklich auf das zugeht, was ich mir zusammengereimt habe. Also wollte ich mich versichern, ob du wirklich...". Sie unterbricht sich abermals selbst und blickt mir wieder tief in die Augen.

Ich halte die Luft an, ebenso wie sie. Ich weiß, worauf sie hinaus will und mir ist auch klar, dass es jetzt kein zurück mehr gibt. Natürlich könnte ich ihr etwas vorlügen, aber das will ich nicht mehr. Ich will ihnen eine Chance geben, so wie Chiron es meinte. Anfangs dachte ich echt, dass mir das Gespräch mit ihm nichts gebracht hat, aber mittlerweile verstehe ich denke ich zumindest, was er meinte mit seinen Worten.

Es gibt Dinge, die man nicht verzeihen kann und die man nicht einfach so vergessen kann, aber man merkt, wenn es jemand wirklich bereut was er getan hat. Und der Ausdruck in ihren Augen scheint mir der Beweis dafür zu sein...und gleichzeitig die Möglichkeit etwas zu ändern.

Ich schlucke schwerfällig, lasse einfach sämtliche negative Gedanken und Konsequenzen die daraus führen könnten weg und beende schließlich ihren Satz: ,,schwul bist? Ja. Ich liebe einen Mann!".

<____[|益|]____>

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