益 ᑕᕼᗩᑭեᗴր 𝟩 益
<____[|𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐 |]____>
Tief atme ich die Luft ein und versuche die letzten Sekunden der Ruhe zu genießen und mich selbst
etwas herunterzufahren. Keine Frage, ich liebe es mich selbst herauszufordern und ich liebe es auch, so absurd es auch klingen mag, zu kämpfen und damit anderen zu helfen. Aufregung gemischt mit Anspannung macht sich in meinem Bauch breit und lässt ihn gribbeln. Wir wissen nicht, mit was wir es zu tun haben...
Ich atme die Luft wieder aus und drehe mich dann von dem großen Holztor um und schaue in die Runde vor mir. In einem Halbkreis ausgestellt stehen die anderen Jian, umrundet von unzähligen Wächtern, die uns etwas beistehen sollen.
Ich will damit nicht sagen, dass unsere Wächter überflüssig und nutzlos sind und uns folgen, ich meine nur, dass sie auf sich selbst gestellt sind. Sie können nicht ihre Kraft teilen, wissen nicht, wann der andere angegriffen wird. Sie sind auf sich allein gestellt und müssen versuchen von allein zu überleben.
Zielstrebig laufe ich auf die anderen zu und stelle mich zu ihnen mit in den Kreis.
„Also! Wir wissen nicht, was hinter den Mauern auf uns wartet, aber wir müssen uns darum kümmern. Seit Stunden versuchen sie die Mauern zu überqueren. Wir werden uns demnach etwas aufteilen müssen!", gibt Jaehyun, der Älteste von uns bekannt. Er ist nicht unser Anführer oder so, übernimmt dennoch meist die Verantwortung.
„Tae! Du, Hyeong-Joon, Jungkook und Shiwon. Ihr übernehmt die rechte Seite. Teilt euch etwas auf, bleibt aber immer noch in Sichtweite. Wir anderen übernehmen den linken
Flügel", befehlt er und zeigt dann auf uns und die jeweiligen Richtungen. Verstehend nicke ich und die anderen ihm zu und stimmen seinem Plan zu.
„Na dann! Lets get it!", gebe ich schließlich das Startzeichen und schaue in die Runde, die belustigt zu
Grinsen beginnt.
„Lets get it!", stimmt Hyeong-Joon mit ein und beginnt mit dem Link. Langsam verfärbt sich sein Mal an der linken Halsseite und nimmt einen rot-orangenen Farbton an. Ich wende
meinen Blick von dem geometrischen Konstrukt und öffne meinen Geist, breite meine Seele aus und verbinde ihn mit den der anderen und fühle sogleich das beruhigende Gefühl der Verbundenheit. Mein Mal wird etwas wärmer und beginnt aufgeregt zu gribbeln. Auch mein Körper wird immer unruhiger und ich tippe leicht von rechts nach links auf meinen Zehenspitzen.
Ich drehe mich zurück zu dem Tor um, von hinter dem man nichts außer Kratzen hört.
Normalerweise versuchen die anderen Angreifer immer so viel Lärm wie möglich zu machen, aber
heute hört man außer dem Kratzen nichts. Es ist fast Toten still...
Ich ignoriere den Fakt und mache mich kampfbereit, stelle mich in eine Position, in der ich schnell losrennen und mich ins Getümmel stürzen kann. Ich greife mit meinen Händen geübt nach hinten und ergreife die kühlen Schwertgriffe meiner Katanas und ziehe diese aus ihren Scheiden um sie leicht ausgestreckt vor meinen Körper zu halten. Kaum halte ich das mir allzu bekannte Metall in der Hand legt sich Ruhe über meinen Körper und lässt mich sämtliche Gedanken verdrängen, sodass ich mich nur noch auf den bevorstehenden Kampf fixiere.
Plötzlich hört man lautes Klacken von Mechanismen und Metall, welches sich aufeinander bewegt. Fast augenblicklich hören die Kratzgeräusche auf, als sich die riesigen, robusten Holztüren durch einen Zugmechansimus öffnen und uns Freiraum geben nach draußen zu stürmen. Ich warte auch nicht lang und laufe augenblicklich nach draußen um kurz geschockt stehen zu bleiben.
Vor mir steht eine ganze Armee aus Wesen, die ich in meinen 23 Jahren und den 2 Jahren, in denen ich einer der Jian bin, noch nie gesehen habe. Aus dem Dickicht der umstehenden Bäume dringt ein dunkler Nebel und zieht bis auf die kleine Lichtung vor unserem Tor. Eine seltsame Aura umgibt die Wesen, die in leicht gebückter Haltung uns anstarren und einfach nur stumm an ihrem Platz stehen und sich einfach nicht bewegen. Aus dunklen, verblassten Augen schauen sie uns fast schon abwartend an. Ich höre, wie hinter mir die Wächter und der Rest der Jian mit zu mir aufschließt und sich neben uns stellt. Anscheinend weiß keiner von uns direkt was mit dieser Begegnung anzufangen und alle scheinen geschockt von dem Anblick der Wesen zu sein, die einem Menschen verdächtig ähnlich kommen.
Ich überblicke die Lichtung, auf der mehrere Männer und Frauen in zerstörten, zerschlatzten, dreckigen Klamotten stehen und uns aus blutunterlaufenen Augen ansehen.
Schwer schlucke ich und nehme meinen Blick von den angeblichen Angreifern und wende mich an Shiwon, der links neben mir steht, genauso kampfbereit, wie wir anderen.
Aber ist ein Kampf hier wirklich nötig? Für mich sehen sie nur aus wie notbedürftige Menschen, die nach Zuflucht suchen...
„Sollen wir ernsthaft gegen Menschen kämpfen?", spreche ich laut genug, dass Shiwon mich auch versteht, was aber dadurch jeder mitbekommt, da eine angespannte Stille herrscht. Shiwon dreht sich zu mir, genau wie die anderen und blicken mich alle ratlos an.
„Ich will ja nichts sagen, aber das sind MENSCHEN! Wir sollen Rajada vor Jarada beschützen, der magischen Welt, aber doch nicht vor unseren eigenen Leuten! Ich werde keinen meiner Art, unserer Art töten!", spreche ich leicht aufgebracht und senke meine Katanas vor meinen Körper und lasse sie locker neben meinen Körper hängen.
„Wer hat überhaupt gesagt, dass wir angegriffen werden?", fragt schließlich einer der Wächter hinter uns, wodurch ich mich zu ihm umdrehe und ihm zustimmend zunicke.
„Das wüsste ich auch ganz gern!", mischt sich ein weiterer ein.
Plötzlich sehe ich eine Bewegung aus meinem Augenwinkel und drehe augenblicklich meinen Kopf nach rechts zu Jungkook, welcher langsam seine Schwerter wieder wegsteckt und behutsam nach vorn auf unsere Gegenüber zutritt. Ich schaue auf den Schwarzhaarigen, welcher sicher aber dennoch mit gewisser Vorsicht nach vorn tritt. Er stellt sich drei Schritte entfernt von einem grauhaarigen Mann mit strähnigen Haaren, gesenktem Kopf und einer großen Klaffwunde am Oberarm hin und wartet auf irgendeine Reaktion, die aber nicht kommt. Er blinzelt nicht einmal. Sie stehen alle wie erstarrt oder wie Staturen da, von Nebel umgeben und mit leeren Augen und starren uns an, aber ohne direkt auf uns zu achten. Jungkook streckt seine Hand etwas aus und wackelt vor dem Gesicht des Fremden, welcher aber immer noch nichts tut. Er zieht seine Hand wieder zurück und öffnet seinen Mund und spricht höfflich den Mann mit einem „Hallo" an.
Plötzlich schießt der grauhaarige Alte auf ihn zu und versucht nach ihm zu langen und ihn zu verletzen, aber Jungkook kann sich schnell zur Seite drehen und sein Katana wieder ziehen und stößt es augenblicklich in seine Seite, woraufhin der Mann zur Seite kippt und dunkles Blut aus ihm läuft.
Plötzlich färbt sich der Nebel in einem dunklen rot und die Menschen vor uns beginnen sich langsam zu bewegen. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie Jungkook etwas zurückweicht und wieder an unsere Seite kommt und sein zweites Katana wieder zieht. Ich richte mich etwas auf und strecke meine Klingen abermals nach vorn aus, starre dabei einem der Männer vor mir in die Augen.
Wie in Zeitlupe richten sie ihre Köpfe etwas auf und schauen uns aus schwarzen Augen an, bevor sie laut losschreien und auf uns zu gestürmt kommen. Ich habe keine Zeit mehr länger nachzudenken und springe nach vorn über einen der Angreifer, lande sicher hinter diesem im Schlamm und steche mein Katana von hinten in seinen Rücken. Abrupt ziehe ich das Metall wieder aus seinem Körper, woraufhin er nach vorn sackt und dumpf aufschlägt.
Ich stecke sämtliche, aufkommende Moral in die hinterste Ecke meines Gehirns und verdränge es. Das hier sind keine Menschen! Ich weiß zwar auch nicht, was sie sind, aber sie sind nicht normal und stellen eine Gefahr für uns da.
Schnell weiche ich einem erneuten Angriff einer der Wesen aus und rolle mich über den Boden, führe eine scherenartige Bewegung aus und trenne ihm den Kopf ab, bevor ich wieder aufspringe und mich auf den nächsten Stürze, der mit erhobenen Armen und zu Fäusten geballten Händen auf mich zu gerannt kommt. Ich weiche mit einer Rechtsdrehung etwas aus und steche ihm in den Brustkorb, welcher dadurch ein ekelhaftes Geräusch macht und in sich zusammensinkt. Geschockt sehe ich auf die verschrumpelte Leiche, die so flach ist, dass man denken könnte, sie hätte keinerlei Knochen.
Ein höllischer Schmerz durchfährt mich und reißt mich aus meiner Schockstarre. Mein Arm beginnt stark zu bluten woraufhin ich schnell ausweiche und dem nächsten Angriff ausweiche, dabei aber nicht verhindern kann, mehrere Kratzer zu bekommen, die unnormal brennen. Ich keuche schmerzvoll auf, steche dann aber erneut zu und lösche das nächste Leben aus.
Ich stehe mitten in einem Massaker aus Leichen, die ihr Blut auf dem schlammigen Boden verteilen und dessen tote, blasse Körper den Boden bedecken. Überall um mich herum stehen Menschen mit im wenigen Licht leuchtenden Klingen, schlagen auf die anderen Körper ein. Schmerzerstickte Schreie, Fauchen, wutentbranntes Brüllen hallt über die Lichtung gemischt mit dem lauten, ohrenbetäubenden Klirren der Schwerter.
Ich durchtrenne einer Frau den Hals, woraufhin sie in sich zusammensackt, als mein Mal zu brennen beginnt. Beunruhigt reiße ich meinen Kopf in die Höhe und finde fast schon wie automatisch Jungkook, der am Boden liegt, umhüllt von mehreren der Wesen und nach unten gedrückt wird, wodurch seine Katanas seinem Hals immer näherkommen. Die Wesen juckt es nicht einmal ansatzweise, dass seine Klingen ihre Handflächen durchschneiden und dadurch ihr schwarzes Blut über ihre Hände nach unten läuft und auf Jungkook tropft, welcher verzweifelt versucht sich aus der Situation zu retten. Geschockt bleibe ich stehen und überlege auch nicht mehr lang und konzentriere mich auf mich selbst. Ich sammele etwas meiner Energie zusammen und schicke sie an Jungkook.
Sein Brustkorb bäumt sich auf, als er die Kraft spürt. Wie automatisch blickt er zu mir und verbindet unsere Augen miteinander, während ich außer Atem hektisch nach Luft schnappe und mich leicht abstütze. Durch meine vor Schweiß verklebten Locken starre ich in seine dunklen Augen, bis er sich wieder löst und mit neugewonnener Kraft gegen die Wesen andrückt und sie absticht.
Plötzlich nehme ich eine dunkle Aura hinter mir war und versuche mich umzudrehen und auszuweichen, doch es ist bereits zu spät. Ein höllischer Schmerz durchzieht meine linke Halsseite und breitet sich durch meinen Körper aus. Schmerzvoll schreie ich auf und sacke in meine Knie zusammen, versuche auf den Beinen zu bleiben, aber es scheint aussichtslos. Meine Beine geben nach und ich lande auf meinen Knien im Schlamm, ziehe den Körper mit mir, welcher seine Zähne in meinem Hals auf meinem Mal vergraben hat und mich nicht loslässt. Das bekannte Gribbeln und die leichte Wärme des Links nimmt ab und erstarrt, ich löse mich von dem Bund und spüre die anderen nicht mehr.
Der Gegner hinter mir vergräbt seine Zähne tiefer in meinem Hals und krallt sich in meine Arme fest, zerkratzt mir diese und bringt mich an den Rand der Ohnmacht. Erneut schreie ich auf und sacke komplett auf dem Boden zusammen, bemerke nicht einmal die panischen Rufe um mich herum und fühle mich wie komplett von meiner Umwelt abgeschnitten. Ich bin auf mich allein gestellt.
Verzweifelt kämpfe ich gegen die aufkommende Schwärze an, die wahrscheinlich mein Tod bedeuten würde und blicke durch einen Tränenschleier nach vorn. Ich erkenne nur noch alles schemenhaft und dunkel, kann nichts Direktes erkennen.
Schließlich handele ich aus Verzweiflung und aus Gefühl und rolle mich nach vorn über, sodass der Körper hinter mir mitgezogen und über meine Schulter geschleudert wird. Die Zähne verlassen meinen Körper, dennoch zerkratzt mir das etwas mein Gesicht und ich spüre, wie heißes Blut wie Tränen über mein Gesicht rinnt.
Plötzlich spüre ich die altbekannte Wärme und Verbundenheit wieder und wenige Sekunden später empfange ich bereits einen Schub, der mich leicht zum nach vorn beugen bringt. Ich keuche schmerzvoll auf, stütze mich auf meinen Armen ab und springe dann mit neugewonnener Kraft nach vorn. Meine Schwerter liegen irgendwo im Schlamm vergraben, weshalb ich den Dolch aus meinem Stiefel ziehe und ihn mit Wucht in den am Boden liegenden Körper ramme, direkt in die Brust. Das schwarze Blut spritzt mir ins Gesicht und mischt sich mit meinem eigenen. Ich lande auf dem leblosen Körper und atme hektisch ein und aus, ehe ich nach rechts rutsche und kraftlos und mit höllischen Schmerzen auf den Boden kippe. Schwerfällig drehe ich mich auf meinen Rücken und blicke in den vernebelten, verschwommenen Himmel, der von einigen Baumspitzen durchbrochen wird. Kraftlos lasse ich meine Hände von meinem Körper fallen und verliere dann meinen kleinen Dolch.
Plötzlich taucht ein schwarzer Schemen über mir auf und lässt sich neben mich auf den Boden fallen, zieht mich an eine breite Brust. Wenige Sekunden später umhüllt mich bereits der mir bekannte minzige Geruch gepaart mit den Gerüchen von Erde und Blut. Schlaff lasse ich mich in seinen Armen hängen und versuche den höllischen Schmerz an meinem Hals zu überblenden. Ich spüre wie mich Jungkook auf seine Arme hebt und mich eng an sich drückt, wodurch er meine Wunde streift und ich schmerzverzerrt aufstöhne und sich mein Blickfeld kurz schwarz färbt.
„Tae! Bleib bei mir! Komm schon!", fordert er mich panisch auf. Zaghaft nicke ich und kämpfe gegen das immer wieder auftauchende Gefühl der Erschöpfung an. Ich kann es mir im Moment echt nicht leisten, mich fallen zu lassen. Nicht wenn hier immer noch die Hölle los ist.
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Ich weiß für eine erste Meinung ist es bereits etwas zu spät beim 7. Kapitel, aber Eindrücke?
Ich würde mich über ein kleines Feedback freuen!
Thalita💜
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