67°
Als ich letzte Woche gesagt habe ich habe Stress, habe ich gelogen. Denn im Vergleich zu dieser Woche, war das gar nichts. Die Reporter stehen jetzt nämlich schon in der Lobby rum und einige schaffen es, trotz Security, ab und zu vor die Wohnung. Ich weiß noch nicht einmal, was so spannend an Ji Yong und mir sein soll. Wir sind doch nicht sterbenskrank, sondern bekommen ein Kind.
Zu allem Überfluss haben meine Eltern angerufen und mir mitgeteilt, dass sie doch nicht so schnell nach Hause kommen können, da der alte Herr wohl seinen Reisepass verloren hat. Das macht mich traurig, da ich sie wirklich gern gesehen hätte. Ich vermisse sie nämlich.
Seit diesem Wochenende tut mein Unterleib auch ständig weh. Manchmal ist es nur ein leichtes Zwicken, aber manchmal sind die Schmerzen so stark, dass ich nicht mehr richtig stehen kann. Das ganze setzt mir ganz schön zu, weshalb ich in letzter Zeit viel schlafe und die Wohnung wenig verlasse. Mein Arzt erklärte mir, dass ich unbedingt Ruhe brauche, da die Schmerzen durch den ganzen Stress verursacht wird.
Doch ein Anruf an diesen Morgen treibt mich aus dem Haus. Ich habe mich noch nie so schnell in meinem Leben fertig gemacht, wie heute. Ich war noch nie so schnell aus der Wohnung draußen und in einem anderen Gebäude, auch wenn mich das Rennen mittlerweile anstrengt.
Aber als mich Winners Seunghoon von Taehyuns Handy aus anruft und meinte Taehyun sei im Krankenhaus, konnte ich nicht einfach trödeln. Er wollte mir am Telefon nicht sagen, was genau passiert ist. Er sagte nur, wo genau ich hinkommen muss. Es hat mich erschüttert, als er die Intensivstation vom Krankenhaus erwähnt.
Völlig außer Atem komme ich dort an. Ich schaue mich um, sehe niemanden der mir bekannt vor kommt. Hektisch suche ich die Räume ab, auf der Suche nach Taehyun. Was ist bloß passiert? Warum ist er hier? Ich spüre wie mir die Tränen in die Augen steigen und sich Verzweiflung in mir breit macht.
„Mirae, hier drüben!“, höre ich auf einmal die Stimme von Seunghoon. Ich drehe mich zu ihm um und sehe sein trauriges und besorgtes Gesicht, hinter ihm der Rest der Gruppe. Schnell laufe ich auf ihn zu. „Wo ist er? Wo ist Taehyun?“, krächze ich verzweifelt. Ich spüre wie mein gesamter Körper anfängt zu zittern und ich richtig unruhig werde. „Er ist da drin.“ Er zeigt auf einen Raum, indem man durch eine Glasscheibe hinein schauen kann. Dort liegt er. Taehyun. In und an seinem Körper sind unzählige Schläuche und ich glaube ein Piepen zu hören, welches von dort kommt.
Nein! Nein das kann nicht sein. Der Mann dort drin ist niemals Taehyun. Warum sollte er es auch sein? Ihm geht es gut. Er ist zu Hause, schreibt neue Lieder und baut sich eine neue Zukunft auf, so wie er es geplant hat. Er liegt da nicht. Das kann er nicht sein.
Unwillkürlich fange ich an zu schluchzen, mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen und ich spüre zwei Arme, die sich um mich schlingen und mein Beben des gesamten Körpers ein wenig mindern. „Was ist passiert?“, frage ich mit schwacher Stimme, will die Antwort eigentlich gar nicht hören. „Ich glaube nicht, dass es gut wäre es dir zu sagen“, zögert Seunghoon. Doch ich drehe mich zu ihm und schaue ihn fest in die Augen. Ich will wissen, was passiert ist. Es geht schließlich um Taehyun!
„Seunghoon. Sag mir was passiert ist!“, fordere ich ihn ernst auf, lasse meinen Tränen dabei freien Lauf, warte ungeduldig auf eine Antwort. „Sein Selbstmordversuch ist gescheitert. Er liegt im Koma.“ Seine Worte sind so leise, doch ich verstehe jeden einzelnen Buchstaben klar und deutlich. Es ist als ob mir jeder einzelne einen Stich ins Herz versetzt. Die Luft zum Atmen wird auf einmal so knapp. Mühsam versuche ich anständig Luft zu holen.
Taehyun war nicht glücklich. Er war es nicht. Ich habe es nicht gemerkt. Ich habe es nicht gemerkt. Ich bin eine schlechte Person. Wegen mir liegt Taehyun dort. Weil ich so egoistisch war und nur über mich geredet habe. Es ist meine Schuld, dass er gelitten hat.
Die Tränen verschleiern meine Sicht und ich hämmere auf die Brust meines Gegenübers ein. „Nein! Nein! Das kann nicht sein. Nicht Taehyun. Alles wegen mir! Ich war so blind und nur mit mir selbst beschäftigt!“, schreie ich verzweifelt. Alles tut mir auf einmal weg. Besonders mein Herz. Ich versuche den Schmerz zu überwinden, indem ich mir selber auf die Brust schlage. Aber das bringt alles nichts.
Taehyun ist wegen mir komatös. Wegen mir! Wegen mir!
Ich spüre auf einmal einen stechenden Schmerz im Unterleib, als würde er sich zusammen ziehen. Die Kraft in meinen Beinen lässt nach und schluchzend und schreiend lasse ich mich auf den Boden sinken. Ich ziehe an meinen Haaren und beiße mir auf die Lippen, nur um den fürchterlichen Schmerz in meinem Bauch und in meiner Brust zu ertragen.
Wieder einmal versuche ich hartnäckig bei Bewusstsein zu bleiben, aber die Schmerzen sind zu groß, sodass ich mich einfach dem Schmerz und der Schwärze hingebe.
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Sorry...
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